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Die entsprechenden Winkel werden von v. Kokscharow für den Monazit nach seinen Messungen an zwei Krystallen aus den Goldseifen der Umgegend des Flusses Sanarka und an einigen Spaltungsstücken aus dem Ilmengebirge ,,welche Messungen man nicht als ganz genaue ansehen kann, weil die Krystalle dazu untauglich waren" wie folgt angegeben:

86° 37'; 115° 29'; 109° 11'.

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Aus unsern obigen Fundamentalwinkeln berechnen sich die Axenelemente unter Voraussetzung der angegebenen Formeln für die gemessenen Flächen, wie folgt:

a:b:c=0,965886:1:0,921697 oder = 1:1,03532:0,95425.

Die Axenschiefe (Winkel der Axen a und c vorne oben) = 103° 28'.

Wir stellen in folgender Tabelle neben einander unter I die aus den Axenelementen für den Laacher Monazit berechneten Winkel,

II die von Kokscharow für den russischen Monazit berechneten Werthe,

III die entsprechenden Winkel des Turnerit's vom Mont Sorel im Dauphinée nach Des Cloizeaux. Die Identität der Formen des Turnerit's und des Monazit's ergibt sich, wenn man die Flächen in folgender Weise vergleicht

Monazit V X W e M a b

Turnerit r X u m

c b

Die angeführte Bezeichnung der Flächen des Turnerits findet man in der von mir gegebenen Beschreibung und Zeichnung des Tavetscher Vorkommens, Pogg. Ann. Bd. 119 S. 247-254.

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Die Vergleichung der vorstehenden Winkel beseitigt wohl jeden Zweifel an der Identität der Krystallform des Laacher Krystalls mit dem Monazit einerseits und mit dem Turnerit andrerseits. In der That könnten Krystalle, welche aus ein und derselben Druse gebrochen wären, keine vollkommenere Uebereinstimmung ihrer Kanten zeigen, als die Winkel der Colonnen I and III. Die Abweichungen, welche nach Kokscharow's Beobachtungen der Monazit zeigt, können füglich der Unvollkommenheit der Flächen zugeschrieben werden, welche ganz genaue Messungen nicht gestatteten. Um unsern Monazit in die Stellung des Turnerit's (s. Pogg. Ann. a. a. 0.) zu bringen, mache man e zum vertikalen Prisma, a zur Basis, w zum negativen, x zum positiven

Hemidoma, M zum Klinodoma, V zur positiven Hemipyramide.

Wie die Krystallform, so stimmen auch die Spaltungsrichtungen des Laacher Krystalls mit dem Monazite überein. Ein starker Lichtglanz, von innern Sprüngen herrührend, tritt längs der Kante w:x hervor und verräth eine deutliche Spaltungsrichtung parallel der, als Krystallfläche nicht auftretenden Basis c, welche mit dem Orthopinakoid a den Winkel 103° 28′ bildet.

Eine zweite Spaltbarkeit geht parallel der Fläche a. Ausser diesen beiden, beim Monazite bekannten, glaube ich an unserm Krystalle noch Andeutungen einer dritten Spaltungsrichtung wahrzunehmen, — parallel dem Hemidoma w.

Der Monazit war bisher nur beobachtet worden entweder in altplutonischen Gesteinen oder im Seifengebirge, dessen Entstehung auf jene zurückzuführen ist. Bekannte Fundstätten sind: Granitgänge im Ilmengebirge bei Miask in Begleitung von Feldspath, Albit und Glimmer; im Granite von Schreiberhau in Schlesien mit Ytterspath, Titaneisen und Fergusonit (dies Vorkommen von Websky aufgefunden); unter ähnlichen Verhältnissen an einigen Orten der Vereinigten Staaten und Norwegens. Ferner im Goldsande in Mecklenburg Cty, N. C. Ver. St. in Begleitung von Granat, Zirkon, Diamant; desgleichen im Goldsande von Rio Chico, Antioquia; endlich in den Goldseifen in der Nähe des Flusses Sanarka im Lande der Orenburg'schen Kosaken.

Von all diesen Lagerstätten ist das neue Vorkommen des seltenen Minerals in den vulkanischen Auswürflingen des alten Kraters von Laach sehr verschieden, indem es das einzige bis jetzt bekannte vulkanische Vorkommen darstellt. Der Monazit vom Laacher See bietet nun das zweite Beispiel des Auftretens von cerhaltigen Mineralien in vulkanischen Bildungen dar, und lehrt uns zugleich eine bemerkenswerthe Mineralassociation kennen; indem der Orthit (der früher

sogenannte Bucklandit) verwachsen ist mit dem Monazit, dem Phosphate des Ceroxyds. So sehen wir, dass die früher oft mit grosser Schärfe ausgesprochenen Gesetze über die geologische Verbreitnng der Mineralien einen Theil ihrer Allgemeingültigkeit verlieren, wenngleich eine bedingte Geltung ihnen stets wird erhalten bleiben. Die Cererde galt lange Zeit für beschränkt auf die ältesten, sogenannten plutonischen Bildungen der Erdrinde, sie sollte, wähnte man, nicht mehr eintreten in die Mineralien der vulkanischen Processe. Doch gelang es mir, den Orthit wie in Laach, so auch in den Auswürflingen des alten Vesuvkraters, des Monte Somma, und nun den Monazit in unsern so räthselhaften Laacher Sanidinblöcken aufzufinden. Ziehen wir nun in unsere Erwägung auch den Turnerit aus den talkigen Gneissen des Dauphinée und des Tavetschen Thals, so sehen wir durch ein und dasselbe Mineral, das Phosphat des Cer- und Lanthanoxyds, gleichsam verbunden die drei verschiedensten geologischen Formationen, das altplutonische, das krystallinisch-schiefrige Gebirge und die vulkanischen Bildungen.

Zur Vorlage kommt eine Abhandlung des Herrn Güm bel:

,,Vergleichung der Foraminiferen fauna aus den Gosau mergeln und den BelemnitellenSchichten der bayrischen Alpen."

Während bei den tieferen Schichtenreihen der Procänoder Kreideformation in den Kalkalpen bezüglich ihrer Gliederung und Gleichstellung mit ausseralpinen Bildungen sich keine besonderen Schwierigkeiten ergeben, lässt sich bei den höheren oder jüngeren Gliedern dieser Formation eine gleiche Sicherheit nicht gewinnen.

Abgesehen von den noch vielfach strittigen Grenzschichten zwischen den tiefsten Lagen der Neocom bildung und den höchsten jüngsten der Jura formationen, den sog. tithonischen Schichten, welche vermöge ihrer vermittelnden Stellung zwischen zwei grossen Formationen manche Charaktere der einen, wie der andern in sich vereinigen und naturgemäss als wahre Uebergangsgebilde örtlich hier inniger den ersten, dort den letztern sich anschliessen werden, herrscht in den Neocom- und Galtablagerungen in den Alpen, in Frankreich, England und Norddeutschland ziemlich grosse Uebereinstimmung. In den höheren Schichten über dem Galt zeigen sich selbst ausserhalb der Alpen bereits manche Differenzen, die ein weiteres Auseinandertreten dieser Schichten in verschiedene Entwicklungsformen (Facies) der Ablagerungen während der jüngeren Kreidezeit andeuten. Kalk, Kreide, Mergel (Pläner) und Sandsteinbildungen treten als gleichzeitig entstandene, aber petrographisch, wie paläontologisch durch gewisse Eigenthümlichkeiten unterscheid

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