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scher, Berlepsch aber nur (und gewifs der Wahrheit näher) 33 bis 40 Quadratmeilen rechnet: also kaum der obigen Summe), so erscheint der Gesammtinhalt doch von mehr als gewöhnlicher Zuverlässigkeit. Ueberhaupt wird man sich mit dem Buche trotz der etwas trockenen Darstellung bei näherer Prüfung des Gegebenen befreunden. Seine Lehrstufe ist eine mittlere zwischen den beiden oben genannten Werken; die äufsere Erscheinung steht dem Herder'schen Verlagswerke durchaus nicht nach. S.

Jerusalem. Beschreibung meiner Reise nach dem heiligen Lande im Jahre 1858. Von F. N. Lorenzen, Diakonus zu Delve. Kiel 1859. Schröder u. Co. 461 S.

Der Wanderlust des Herrn Verfassers wies ein religiöses Bedürfnifs das heilige Land als Reiseziel an; die Erlangung des Harms'ischen Stipendiums zu diesem Zwecke machte ihm die Ausführung des lange gehegten Wunsches möglich. Jenes Stipendium, zum Andenken an das 25jährige Amtsjubiläum des bekannten Theologen Harms gestiftet, soll examinirten Theologen aus Schleswig und Holstein zur Erlangung einer noch gründlicheren Bildung, sei es durch Reisen, sei es durch Aufenthalt auf Universitäten, verhelfen. Die vorliegende unterhaltende und erbauliche Reisebeschreibung ist für das grofse Publicum, nicht für Fachgelehrte geschrieben und erfüllt diesen Zweck ausnehmend gut. Erbauliche Betrachtungen, Schilderungen der Religionszustände und des Missionswesens wechseln mit historischen Rückblicken und kleinen Reiseabenteuern ab. Wissenschaftliche Betrachtungen anzustellen, hatte der Verfasser nur während seines fünfwöchentlichen Aufenthaltes in Jerusalem genügende Musse: er hat aber auch diese Beobachtungen einstweilen zurückgelegt. Ueber Smyrna, Rhodus, Cypern, Beirut, Jaffa gelangte der fromme Reisende nach Jerusalem und machte von dort Ausflüge nach Jericho, dem Jordan, dem todten Meere und nach Hebron. Sodann trat der Verfasser seine gröfsere Reise nach Nablus, Nazareth, Tiberias, dem Karmel und Akka an, über Tyrus und Sidon, den Libanon und AntilibaDamaskus, Baalbek, den Dschebel Makhmel nach Beirut zurückkehrend. Hier schiffte er sich im österreichischen Lloyd-Dampfboot nach Alexandrien ein auf dem Rückwege nach Triest. Wer gar keine Karte von Palästina besitzt, mag dem Verfasser für die beigegebene danken. Dafs Herr Lorenzen ein Leser-Publicum findet, welches er völlig befriedigt, ist gar nicht zu bezweifeln.

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S.

Der Kanton Luzern, historisch-geographisch-statistisch geschildert von Dr. Kasimir Pfyffer. Thl. 1 u. 2. St. Gallen und Bern bei Huber u. Co. 1858 u. 1859. 411 u. 384 S.

Von dem historisch - geographisch-statistischen „Gemälde der Schweiz", welches vor reichlich 20 Jahren von der Verlagshandlung Huber u. Co. in Angriff genommen wurde, ist nunmehr in obiger Schilderung der 16te Kanton erledigt.

Bis hierher erschienen nämlich die Kantone Zürich (2 Thl.), Uri, Schwyz, Unterwalden, Glarus, Freiburg, Solothurn, Schaffhausen, Appenzell, Aargau (2 Thl.), Thurgau, Tessin, Waadt (2 Thl.); aufserdem die erste Abtheilung des Kanton Graubünden und der Halbkanton Baselstadt. Die Vertheilung einer solchen umfangreichen Arbeit unter mehrere Autoren hat gegen den natürlichen Nachtheil, dafs eine völlig gleichförmige Behandlung dadurch unmöglich wird, den entschiedenen Vortheil, dafs ganz besondere Ortskunde und eine anderweitig gar nicht zu erzielende Reichhaltigkeit des benutzten Materials dadurch gesichert wird. Dagegen ist der Gesichtskreis des einheimischen Verfassers leicht ein beschränkterer, und wird beispielsweise eine Schilderung des Gebirgssystems des Kantons Luzern von einem einheimischen Topographen schwerer in dem Maafse und Zusammenhange gegeben werden, als in einer Beschreibung der Gesammt-Schweiz oder des ganzen Alpengebirges. Herrn K. Pfyffer's Kanton Luzern reiht sich den besten früher erschienenen Abtheilungen des Gemäldes der Schweiz würdig an; das historische Material verdient bei der einflussreichen Stellung und nach den früheren gelehrten Leistungen des Verfassers besonderes Zutrauen; die culturgeschichtliche Abtheilung ist ungemein reich an Notizen und, wie leicht begreiflich, findet auch in der topographischen Abtheilung des zweibändigen Werkes jeder Leser viel Neues. Die Ableitung des Namens „Luzern" nicht von dem Leuchtthurm im See, sondern von dem keltischen Lug Cern, d. h. Seeshaupt (nach Bochat), scheint Viel für sich zu haben. Auch über den im Mittelalter vielberufenen Pilatus - See, dem neuerlich sogar seine Existenz (von Aloys Businger) bestritten worden, findet sich das Verlässliche: er ist, neuerdings abgegraben, in trockener Jahreszeit kaum mehr als eine Pfütze. In jeder Beziehung erfüllt diese Schrift die Aufgabe, ein Hausbuch zu sein für jeden Kantons - Angehörigen. Darauf ist auch die äufsere Ausstattung berechnet. Zwei Lithographieen: von Luzern der Stadt und der Sempach-Kapelle sind auf dem Umschlage beigegeben. S.

Sitzung der geographischen Gesellschaft zu Berlin

vom 7. Januar 1860.

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Der Vorsitzende, Herr Prof. Dove, eröffnete die Sitzung durch Ueberreichung der eingegangenen Geschenke: 1) v. Etzel, Grönland, geographisch und statistisch beschrieben. Stuttgart 1860. 2) Haidinger, Ansprache gehalten am Schlusse des ersten Decenniums der K. K. Geolog. Reichsanstalt zu Wien. Wien 1859. 3) Mädler, Beobachtungen der K. Universitäts-Sternwarte Dorpat. Bd. XV. Abtheil. I. Dorpat 1859. 4) Extraits des publications de la Société Impériale géographique de Russie. St. Pétersbourg 1859.

5) Bote der Kais. Russ. Geogr. Gesellschaft. 1859. No. 5-8. 6) Bulletin de la Société de Géographie. 4me Série. Tom. XVIII. Paris 1859. 7) The Journal of the Royal Dublin Society. No. XV. Dublin 1859. 8) Zeitschrift für Allgemeine Erdkunde. N. F. Bd. VII. Heft 4. Berlin 1859. 9) Preufsisches Handelsarchiv. 1859. No. 41-52.

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10) Petermann's Mittheilungen. 1859. Heft XII.

Gotha 1859.11) Erman, Archiv für wissenschaftliche Kunde Rufslands. Bd. XIX. Heft 1. Berlin 1859. 12) Karte vom Preufs. Staate, mit besonderer Berücksichtigung der Communicationen, herausgegeben vom Handels- Ministerium. Berlin 1859. 12 Bl. 13) Keith Johnston, Royal Atlas of Modern Geography.

P. IV. Edinburgh.

14) Cauchon, Map of the North-West Part of Canada, Indian Territories and Hudsons-Bay. Toronto 1857. 2 Bl.

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Herr Prof. Dove, legte ein colorirtes Exemplar der geologischen Karte von Canada vor, auf welchem die der Küste der Hudsonsbai parallelen Lagerungsverhältnisse deutlich hervortreten. Er theilte ferner nach einem Briefe des Generals Sabine mit, dafs am 1. September vorigen Jahres eine eigenthümliche Erscheinung auf der Photosphäre der Sonne gleichzeitig mit einer bedeutenden Störung der Magnetnadel gesehen worden sei. Hierauf legte Herr Dove eine grössere Anzahl neuer Werke zur Ansicht vor, und fügte Bemerkungen hinzu: Unter diesen einen von dem Board of Trade übersendeten Atlas über die Windesrichtungen auf den verschiedenen Meeren, ferner den dritten Theil der von dem Institut in Utrecht veröffentlichten Ergebnisse über Seestörungen und Winde, Maury's Nautical Monographs, die vom Admiral Fitzroy neu veröffentlichte Passage Table, sowie dessen Instructionen für die auf der See von Reisenden anzustellenden Beobachtungen, das Beobachtungsjournal der „Fair Rosamond" angestellt zur Prüfung der Uebereinstimmung der für den Seemann so wichtigen Angaben eines Barometers, Aneroid und Sympiezometer, Byron Drury's Klimatologie von Neu-Seeland nebst einem handschriftlichen Beobachtungsjournal des Dr. Schimper in Manilla. Ferner: Palermo und seine Bedeutung als klimatischer Kurort von Rudolph Edlen von Vivenot jun., mit einer Karte der Umgebung von Palermo. Icebergs in the Southern Ocean, by John Thomas Towson, London 1859, wonach die Eisberge auf der südlichen Halbkugel der Erde weit beträchtlicher als auf der nördlichen sind, indem man einige wahrgenommen hat, welche sich 500-1000 Fufs über den Meeresspiegel erheben. Translation from Dutch Pamphlets on Herring Fisheries 1857, London 1858. Hieraus ist zu ersehen, dass die Häringe förmliche Wanderungen im Meere ausführen. Nach einer telegraphischen Nachricht des Herrn Leverrier berichtete er über den neuentdeckten Planeten und die thermometrischen auf einen um die Sonne befindlichen Ring bezogenen Untersuchungen des Herrn Buys Ballot in Utrecht. Herr Wolfers bemerkte, wenn die Nachricht von der 19 tägigen Umlaufszeit dieses Planeten um die Sonne richtig sei, so betrage dessen Entfernung von der letzteren etwa des mittleren Abstandes der Erde von der Sonne. Ferner legte Herr Prof. Dove das Résumé des observations recueillies en 1856-1858 dans le bassin de la Saone vor, wonach in diesem Sommer der Wasserstand der niedrigste seit Menschengedenken war, und sprach zuletzt nach seinen eigenen Untersuchungen über die bedeutenden Barometer - Schwankungen der zwei letzten Monate. Während am 1. November in Memel das Barometer 11," 8 unter dem mittleren Stande zeigte, stand es am 10. December 12" über demselben. Gleichzeitig war am letzten Tage der Stand in Königsberg 11," 5; in Berlin 10," 5; in Trier 7,"" 8. Auch in diesem Jahre sei bei so grofsen durch südliche Winde veranlafsten Stauungen, wie in früheren Fällen, Passatstaub diesmal in Gütersloh in Westphalen gefallen.

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Herr v. Blandowsky hatte eine grofse Karte von Australien zur Ansicht

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Sitzungsbericht der Berliner geographischen Gesellschaft.

aufgehängt und hielt einen Vortrag über diesen Erdtheil. Zunächst erwähnte er, dafs zuerst die Portugiesen denselben im Jahre 1579 von der Torres - Strafse aus entdeckt haben, und zeigte dann, wie später von verschiedenen Nationen die anderen Küsten entdeckt wurden. Dann folgte eine ausführliche Darstellung der einzelnen Expeditionen, welche zur Aufklärung des Innern ausgeführt worden sind. Oxley drang zu diesem Behufe zuerst über die Blauen Berge vor. Nach dessen Rückkehr trat eine längere Pause ein, bis Leichardt seine erste grofse Expedition glücklich ausführte, deren reiche Resultate der Vortragende hervorhob. Dieses Festland leide keineswegs, wie oft behauptet werde, an Wassermangel; es habe vielmehr grofse Ströme, welche durch bedeutende Regengüsse gespeist würden. Im Innern finde man auch viele Krokodille (Alligatoren), woher die Benennung des Alligatorflusses. Die Expedition von Kennedy wurde besprochen, wie auch die im Jahre 1854 von der geographischen Gesellschaft in London mit grofsen Kosten ausgerüstete, an welcher Gregory und Müller Theil nahmen. Dieselbe hatte geringen Erfolg, da Mangel an Unterhalt die Reisenden zwang, den früheren Weg Leichardt's zu verfolgen. Dieser war inzwischen bei seiner zweiten Expedition verschollen und Gregory erhielt bei seiner Rückkehr vom Gouverneur Denison den Auftrag, Spuren von Leichardt aufzusuchen. Er begnügte sich aber mit der Auffindung eines Baumes, worin ein L. eingeschnitten war, und verfolgte dann seinen eigenen Weg, auf welchem er reiche Entdeckungen machte. Es geschah noch der Expedition von Babbage Erwähnung. Es folgte nun eine Darstellung der Begründung der einzelnen Kolonien, wie Sidney, Van-DiemensLand, Melbourne, wobei der Vortragende den vorzüglichen Boden in der Umgegend von Carpentaria und Essington hervorhob. Der Vortragende hat selbst vom Cap Jervis aus geognostische Forschungen angestellt, deren Resultate er kurz besprach.

Herr Pitschner setzte seinen Vortrag über den Montblanc fort, und gab eine Darstellung des 3500 Quadratmeilen grofsen Panoramas, welches man von der Spitze aus übersieht.

Taf.I.

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