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Steine; sie enthalten Sphinxe als seine Umgebung, nebst Standbildern und zahlreichen Säulen, gleichwie es geschehen den früheren einheimischen Königen, gleich wie es geschehen den griechischen (Ptolemäern) und den Göttern und Göttinen all. Mögen sie ihm gewähren den Athem des Lebens, dass er ihn schlürfe bei seiner Wiederverjüngung !" Schluss.

Ehe wir von den Obelisken scheiden, muss ich noch eines sonderbaren Werkes erwähnen, das ein gelehrter Armenier: Hekekyan-Bey11) vor drei Jahren veröffentlicht hat. Er steht im Dienste einer englischen Gesellschaft und und leitete als solcher die Grabungen um den Ramses-Coloss, den er 25 Fuss unter dem jetzigen Ueberschwemmungsniveau antraf. Darauf gründete er nun seine Chronologie, die mit der in England üblichen, wo man die Zahlen der Bibel in möglichst wörtlichem Sinne zu nehmen pflegt, zu sehr übereinstimmt, um nicht den Verdacht zu erregen, als stehe das Werk des Armeniers überhaupt auf keiner soliden Basis. Der Verfasser schreibt ein ,,clever english" und behauptet unter Anderem auch, die alten Aegypter hätten ihre Chronologie gemauert (,,masonified") d. h. in dem Niveau und in den Verhältnissen z. B. des Vesurtesen-Obelisken die Zeit der Errichtung des betreffenden Denkmals ausgedrückt. Es versteht sich von selbst, dass wir aus dieser Arbeit keine haltbaren Punkte für Geschichte und Chronologie gewinnen können.

Aber es verdient die Frage, ob nicht in gewissem Sinne die Obelisken chronologische Monumente sind, meiner Ansicht nach dennoch unsere Beachtung. Es ist gewiss nicht zufällig, dass die ersten Obelisken, welche erwähnt werden,

41) A treatise on the chronology of Siriadic monuments, demonstrating that the Egyptian dynasties of Manetho are records of astro geological Nile -- observations, which have been continued to the present time.

auf Phiops den langlebigen (ur-anch, daher Urunchus) mit dem Vornamen Mire zurückgehen, und dass die Erscheinung der Sothis zuerst auf einem Denkmale dieser VI. Dynastie getroffen wird. Etwas Aehnliches wollte die syro-arabische Liste sagen, wo sie dem Könige Apintus-Urunchus die Einführung der chaldäischen Schrift zuschreibt. Nun citirt Plinius einen Obelisken des Phios (alter a Phio sine notis) im Zusammenhange mit einem des Zmarres (Amenemes III 42) Mágns) des Gründers des Labyrinths und der dortigen Pyramide von je 48 Ellen. Die Localität ist das Fayûm, wie man auch aus dem zunächst erwähnten Arsinoeum erkennt.

Es war mir längst klar, dass die Ansicht von Lepsius, wonach Amenemes III. auch den Moeris-See angelegt haben soll, nicht haltbar ist, weil eben der Obelisk von Be'gig' mit den Schildern des Vesurtesen I. (wie der Heliopolitanische) bereits auf dem Seegrunde steht. Ich glaube mit Bunsen, dass Moeris 43) eben jener Vorname des Phiops ist, der 100 Jahre gelebt (regiert?) hat. In späterer Zeit ward die Genetivpartikel n und der Artikel ph eingesetzt und so entstand Menophres, von welchem die Aera bei Theon von Alexandrien benannt ist. Damit erhalten die ,,noch nicht 900 Jahre des Endes von Μοῖρις (τετελευτηκότι " bei Herodot II, 13 jetzt einen andern Sinn: sie besagen, dass 1325 v. Chr. die Sothisperiode zu Ende ging, welche mit Moiris begonnen hatte. Darnach fiele also die Regierung des Phiops in das Epochenjahr 2785 vor Christus, ein Ansatz, der zu Manetho vortrefflich stimmt. Die τριακονταετηρίς, welche der

42) Amenemes (Arminos) I. führte die 5 Epagomenen ein, die auf der schönen Stele aus der Zeit von Amenemes II. in der Münchner Glyptothek schon als Panegyrie aufgeführt sind.

43) Champollion erblickte in dem Mesphres (Thutmosis III.) den Moeris.

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heliopolitanische Obelisk Vesurtesen's I. zeigt, erscheint schon auf Denkmälern von Phiops. Es ist wohl nicht der Umlauf des Saturnus damit bezeichnet, wie Letronne annahm, sondern scheint mit den Zahlen 30,000 Jahren (Regierungszeit des Hos in dem alten Chronikon), 9000 Jahren ("Hyaιovos der Sothisliste), 3000 J. (Seelenwanderung bei Herodot) ein absteigendes Verhältniss zu bilden und ist vielleicht nur ein allgemeiner Ausdruck zur Bezeichnung einer yɛved. Da stets Ptah damit in Verbindung steht, so enstand diese 30jährige Zeitperiode ohne Zweifel in Memphis. Die Sothis periode haben wir auch, wenigstens andeutungsweise, auf dem Lateranensis getroffen. Die Sonne (ohnehin beständiges Deutbild aller Zeitbegriffe, sogar der Nacht) steht zu dem heliakalischen Frühaufgange des Sirius in nächster Beziehung.

Die Phönix periode von 3×500=1500 Jahren ist auf den Obell. Flaminius und Sallustianus durch den Ben nu, mit Rücksicht auf die Stelle des Tacitus, nicht zu verkennen. Sie stellt die Ausgleichung dar, welche durch das Zurückweichen der Tag- und Nachtgleichen nothwendig wird; häufig wurde sie (wie aus Tacit. 1. c. erhellt), mit der Sothisperiode verwechselt.

Domitian, der sich besonders auf Saecularfeiern 44) verlegte, huldigte der Isis in Benevent, weil eben der Stern der Isis (to orqov tñs "Iotos), die Sothis, der Sirius ist. Vielleicht hat er in den Obell. Albani (München) und Borgia die 25 vŋgís, d. h. die Apisperiode (25 Wandeljahre = =309 mittl. synod. Mon.) darstellen lassen wollen und auf dem Pamphilius die Verbindung beider, nämlich die grosse Periode von 36,525 Jahren, welche aus einer Combination der So this periode mit der Apisperiode er

44) Das altrömische Saeculum von 110 J. (undecies denos annos Horat. car. saeculare) findet sich häufig z. B. auf dem Sitzbilde des Bokenchons in der Münchener Glyptothek.

wächst. Diese grosse Periode, durch Sonne und Mond beim Harmachis angedeutet, findet sich auch auf dem Barberinu s. Sie steht oft gleichbedeutend mit aiov (Horapollo I, 1.). Dieses sind Elemente zur künftigen Chronologie.

Herr Maurer berichtet:

,Ueber ein isländisches Lied auf Kaiser Friedrich den Rothbart".

(Mit einer musikalischen Beilage.)

Das Lied, welches ich der Classe vorzulegen die Ehre habe, wurde von mir, als ich vor 9 Jahren Island bereiste, dem Volksmunde aufgezeichnet. Die erste Spur desselben verdanke ich einem trefflichen isländischen Pfarrherrn, sèra Skúli Gíslason, jetzt zu Breiðabólstaður in der Landschaft Fljótshlíð, damals aber zu Stórinúpur im Gnúpverja hreppur, bei welchem ich mehrere Tage lang (11.-14. Juli 1858) der freundlichsten Aufnahme zu geniessen hatte. Sèra Skúli wusste sich freilich nur einiger weniger Verse des Liedes zu erinnern (Str. 6, dann Str. 12, Z. 3-4); aber er hatte der Person nicht vergessen, von welcher er als Kind im Nordlande dasselbe gehört hatte, und wusste mir zu sagen, dass und wo dieselbe noch lebe, so dass ein Fingerzeig zu weiterer Nachfrage gegeben war. Er wies auf die Húnavatnssýsla im Nordlande. - Während meines Aufenthaltes zu Akureyri im Eyjafjörður (23.-27. Juli) sprach ich mit Herrn Candidaten Sveinn Skúlason, welcher dazumal die Zeitschrift ,,Norðri" redigirte, über das Lied; er kannte dasselbe, wusste sich seiner indessen nicht zu erinnern. Auch er ist aus der Húnavatnssýsla gebürtig.

Als ich dann selber diesen Bezirk betrat, gelang es mir zunächst in dem altberühmten Kloster zu þíngeyrar, wo ich mehrere Tage verweilte (7.-9. August) einen vollständigen Text des Liedes zu erhalten. Der inzwischen leider ver

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storbene Administrator Runólfur Magnús (Björnsson) Ólsen († 1860), ein ungewöhnlich gebildeter Mann, dessen freundlicher Belehrung ich überhaupt nicht wenige Förderung verdanke, liess dasselbe für mich durch einen jungen Verwandten, Herrn Jón Jónsson, nach dem mündlichen Vortrage seiner Schwiegermutter, der Frau Ingunn Guðlaugsdóttir († 1859), aufzeichnen, welche damals mit ihrem Manne, dem alten Kammerrathe Herrn Jón Jónsson († 1860), in seinem Hause lebte. Obwohl nunmehr im Besitze des Liedes, glaubte ich doch die von sèra Skúli gewiesene Spur nicht unverfolgt lassen zu sollen. Ich ritt demnach (9. August) nach dem benachbarten Vatnsdalur hinauf, und machte, von dem Gemeindevorsteher Benedikt Blöndal zu Hvammur geleitet, glücklich die alte Anna Loptsdóttir zu Bakki ausfindig, welche, vordem in des sèra Skúli älterlichem Hause bedienstet, diesem die Verse vorgesungen hatte; die alte Frau, durch eine Hasenscharte übel entstellt und zugleich nur schwer verständlich, sagte mir das Lied vollständig vor und trug ich sofort die sich ergebenden Varianten in mein Notizbuch ein. Endlich gelangte ich noch zu einer letzten Recension auf der Insel Flatey im Breiðifjörður, wo ich einige Tage (15.-18. August) der Gastfreundschaft des gelehrten Kaufmannes Herrn Brynjólfur Benediktsen mich zu erfreuen hatte. Ich besuchte dort den vielkundigen Gísli Konráðsson, des Kopenhagener Professors Konráð Gíslason alten Vater, welcher, aus dem Skagafjörður gebürtig, daselbst in befreundeter Umgebung seinen Studien oblag, und traf überdiess einen alten Bekannten aus Kopenhagen, den Maler Sigurður Guðmundsson, welcher aus

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