Imágenes de páginas
PDF
EPUB

möchte. Lautlich haben die beiden letzteren Erklärungen keine Bedenken gegen sich, man erwartete zwar eigentlich zaradhustra, doch ist durch das Vorkommen von aipicithît (aus aipi, cit, ît) in den Gâthâs der Uebergang von t in th in der älteren Zeit erwiesen, vor u findet man selbst im gewöhnlichen Altbaktrischen dh in th verwandelt cf. dadhwâo und dathushô. Bei der Dunkelheit des Namens Zarathustra wollen wir übrigens nicht verschweigen, dass noch neuerdings Col. Rawlinson den Namen Zoroasters aus dem Semitischen zu erklären sucht. Nachdem er gesagt hat, dass man diesen Namen gewöhnlich aus dem Indogermanischen erkläre fährt er fort 13):,,Ich wage es gleichwohl, die semitische Theorie wieder ins Leben zu rufen und als die ursprüngliche Form des Namens Ziru-Ischtar vorzuschlagen, d. i. der Same der Göttin, eine regelrechte babylonische Zusammensetzung, sehr ähnlich den der Bibel. Ziru (entsprechend dem hebräischen y in Zerubbabel) steht überall für das altpersische taumâ und Ischtar, was gewöhnlich den Planeten Venus bedeutet, wird gewöhnlich für weibliche Gottheiten gebraucht wie das Aschtaroth der Bibel. Ich muss noch hinzufügen, dass, obgleich wir, soviel ich weiss, kein Ziruischtar in den Inschriften haben, für Zoroaster oder die Hamiten, doch beständig das analoge Compositum Ziru-banit vorkommt, der Beiname für Belus, des Prototyp der Semiten". Es muss noch hinzugefügt werden, dass Rawlinson den Zoroaster in enge Beziehung zur vorsemitischen, nach ihm scythischen, Religion setzt.

§. 3.

Zeitalter des Zarathustra.

Die Lebenszeit Zarathustra's ist noch in der neuesten

12) Cf. Journal of the Royal As. Society of Gr. Britain and Ireland XV, 227. not.

Zeit wiederholt der Gegenstand eingehender Untersuchungen gewesen und es ist auch ein Ergebniss zu nennen, dass man zu der Ueberzeugung gekommen ist, es lasse sich mit unsern Hülfsmitteln die Zeit wann er lebte nicht mehr bestimmen. Dieses Ergebniss erhalten wir aber, mögen wir die abendoder morgenländischen Schriftsteller befragen. Was nun zuerst die griechischen Quellen betrifft 18), so ist der älteste Schriftsteller, der den Zarathustra erwähnt, Xanthus von Sardes, er soll den Zarathustra 600, nach anderer Lesart sogar 6000 Jahre vor dem Feldzuge des Xerxes gesetzt haben; ist die erste dieser Angaben richtig, so würde Zarathustra etwa 1080 v. Chr. zu setzen sein. Wie uns Plinius (H. N. XXX, 1. 2.) berichtet, setzten Eudoxus und Aristoteles den Zoroaster 6000 Jahre vor Platos Tod (6350 v. Chr.) Hermodorus, ebenso wie die beiden oben genannten Männer ein Schüler Platos, 5000 Jahre vor dem trojanischen Krieg (6100 v. Chr.). Mit letzterer Angabe stimmt auch Plutarch (de Isid. c. 46) überein, ebenso, nach des Plinius Zeugniss, Hermippus. Ob Berosus den Zoroaster genannt habe bleibt fraglich (wir werden unten wieder auf diesen Punkt zurückkommen), er hat wahrscheinlich auch in dem Falle, dass der Name Zarathustra wirklich bei ihm vorkam, nicht von dem érânischen Religionsstifter gesprochen, sondern von einem gleichnamigen Könige. Ueber die Nachricht des Porphyrius, dass Zarathustra der Lehrer des Pythagoras gewesen und demnach ins sechste Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung zu setzen sei, hat schon Windischmann 14) ausführlich gesprochen und gezeigt, dass der von Porphyrius genannte ZáßoaTos nicht Zarathustra sein könne. Es bleibt uns nun von abend

13) Cf. Rapp. Zeitschrift der DMG. XIX, 22 fl. Windischmaun. Zor. Studien p. 270. 274. 279. 285 291. 302.

14) Windischmann 1. c. p. 261 Al.

ländischen Berichten noch ein Zeugniss zu erwähnen, nämlich das des Agathias, der sagt, Zoroaster habe unter einem Könige Hystaspes gelebt, es sei aber nicht klar, ob dieser Hystaspes der Vater des Darius gewesen sei oder nicht. Hieraus ist klar, dass Agathias wahrscheinlich dieselbe Zarathustralegende vor sich gehabt hat, die auch wir noch besitzen. Wenn endlich Suidas zwei Zoroaster unterscheidet und den einen derselben 500 (es ist wohl zu lesen 5000) Jahre vor den trojanischen Krieg, den andern, einen Astronomen, zur Zeit des assyrischen Königs Ninus setzt, so sieht man deutlich, dass er in verschiedenen Büchern verschiedene Angaben gefunden hat, welche er auf diese Weise auszugleichen suchte. Wie man sich mit Rücksicht auf die vorhergehenden Zeugnisse zu entscheiden habe, ist nicht schwierig anzugeben. Rapp 15) hat mit Recht bemerkt, dass auf die Angaben welche den Zarathustra um sechstausend Jahre rückwärts versetzen, irgend ein geschichtliches Gewicht nicht gelegt werden kann, denn es ist nicht glaublich, dass man damals gesicherte historische Urkunden hatte, welche fünf bis sechs Jahrtausende zurückreichten; es können mithin diese Angaben nur beweisen, dass man schon damals die Lebenszeit Zarathustra's nicht mehr genau kannte und in die graue Vorzeit versetzte. Was die Angaben des Xanthus betrifft, so ist die Aechtheit derselben angezweifelt worden und wenn nun auch die Gründe, aus welchen dieses geschah, nicht stichhaltig sind 16), so ist doch auch die Zahlenangabe nicht sicher. Setzte Xanthus den Zarathustra 6000 Jahre vor dem Zuge des Xerxes, so brauchen wir über diese Angabe weiter kein Wort zu verlieren, aber auch wenn er ihn wirklich nur 600 Jahre vor diesen Zeitpunkt setzte, so bezweifle ich doch,

15) 1. c. p. 25.

16) Cf. Windischmann 1. c. p. 268 fg.

dass seine sichern geschichtlichen Quellen auch nur soweit zurückreichten. Es bleibt uns also nur noch Ktesias übrig, nach dessen Zeugnisse Zarathustra mit Ninus in dieselbe Zeit zu fallen scheint. Allein abgesehen davon, dass wir auf das Zeugniss des Ktesias überhaupt nicht viel geben, so. müssen wir auch bezweifeln, dass der baktrische König Zoroaster, den er zu kennen scheint, wirklich der Religionsstifter sei, ein Punkt auf den wir unten noch ausführlicher zurückkommen werden. Es ist mithin unsere Ansicht, dass man aus den Angaben der Alten sichere Anhaltspunkte für die Bestimmung des Zeitalters des Zarathustra nicht gewinnen könne, eine Ansicht, die mit mir auch v. Gutschmid 17) und Rapp 18) theilen.

Zu einem ganz ähnlichen Ergebnisse wie die abendländischen werden uns auch die morgenländischen Quellen führen. Das Zeitalter des Zarathustra ist dort fest genug bestimmt, aber die Chronologie ist eine mythische. Windischmann hat bereits über diesen Gegenstand ausführlich gesprochen 19) und schlagend erwiesen, dass Zarathustra nach der Parsenchronologie in die Mitte der jetzigen Weltdauer falle. Von der gesammten Weltdauer von 12000 Jahren vergeht die Hälfte, 6000 Jahre, ehe die jetzige Welt von Menschen bewohnt wird. Nachdem noch weitere 3000 Jahre, im Ganzen also 9000 Jahre, vergangen sind erscheint Zarathustra, von seinem Auftreten bis zum Ende der Welt verfliessen also noch einmal 3000 Jahre. Man braucht diese Theorie aus den Schriften der Parsen nicht erst zu erschliessen, sie wird mit klaren Worten ausgesprochen; ein gewichtiges Zeugniss hat schon Windischmann herbeigezogen 20), es giebt aber

17) Beiträge zur Geschichte des alten Orients, p. 90.

18) 1. c. p. 26.

19) 1. c. p. 162, fg.

20) Nämlich Sad-der Port. XCI. Ego te (Zoroastrem) creavi in

deren noch mehrere andere. So heisst es z. B. in einer Stelle des Rivaiats folgendermassen 21). ,,Bis dass 3000 Jahre von der Welt verflossen waren schickte er (Gott) das Gesetz nicht in die Welt, nach 3000 Jahren schickte er den Zertuscht in die Welt und dieser verbreitete das Gesetz." Auch in andern Stellen wird noch gesagt, dass von Zarathustra bis zur Auferstehung noch 3000 Jahre verfliessen würden. Bei diesen allgemeinen Angaben hat es aber nicht sein Bewenden, die ganze Weltperiode vom Anbeginne der Welt bis auf Zarathustra wird auch noch genauer unter eine Anzahl von Königen vertheilt, über das Nähere verweisen wir auf Windischmann's überzeugende Beweisführung. Dass nun diese Chronologie eine rein mythische sei, darüber scheint mir kein Zweifel bestehen zu können, nicht nur sind mehrere der gezählten Könige rein mythische Personen und haben nachweislich niemals eine wirkliche Existenz gehabt, es zeigt auch die Zahl der Jahre, welche mehrere von ihnen regiert haben sollen, dass sie unmöglich geschichtliche Personen sein können und anzunehmen, dass die einzelnen Namen nicht Personen sondern Dynastien bezeichnen, wie man wohl vermuthet hat, ist doch ganz willkührlich und durch Nichts zu stützen. Wie mit den andern alten Helden der érânischen Sagengeschichte, welche mit Zarathustra abschliesst, so wird es auch mit dem Könige Vîstâçpa sein, dem Beschützer des

medio temporis, quod in mundo currit, scilicet a saeculo Keiomeras usque ad saeculum tuum sunt anni 3000: et ab hoc saeculo tuo usque ad resurrectionem erunt etiam anni 3000.

[merged small][merged small][ocr errors][merged small]

بگذشت دین بجهان نفرستاد و بعد از سه هزار سال زراتشت بجهان فرستاد و دین روا کرد

[ocr errors]
« AnteriorContinuar »