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Endothelien aus.

Die zart fibriläre Bindegewebsgrundlage gegen die Tubenwand hin war reichlich von Blutkörperchen versetzt, befand sich demnach im Zustand des haemorrhagischen Infarcts. Weiter weg liess sich die aus glatten Muskelfasern und Bindegewebe aufgebaute Tubenwand erkennen. Augenscheinlich bildete das in Fig. 1 gezeichnete Stückchen die unmittelbare Grenze gegen die Amnioshöhle hin. Am Rande der Höhle ist das Deciduagewebe zu grossen, spindelförmigen Körpern ausgezogen und mit coagulirtem Eiweiss besetzt.

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Fig. 1.

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DECIDUALGEWEBE VON EINER TUBARSCHWANGERSCHAFT X 500.

A-Grenze gegen die Amnios-Höhle. E-Grosse endotheliale Elemente der Decidua. B-Haemorhagischer Infarct des Bindegewebes.

Die Auffindung des Foetus is nicht nothwendig zur Stellung der Diagnose, es handelt sich stets nur um den Nachweiss von Chorionzotten und Deciduageweben. Was aus dem Foetus geworden, ist eine andere Frage. Manche mögen frühzeitig durch Ostium uterinum oder Ampulla oder auch Tubenruptur entkommen, gewiss aber ist, dass die Mehrzahl der Eier im frühesten Stadium durch die für ihre Entwicklung so ungünstigen Verhältnisse zu Grunde geht, während die sie begleitenden Gebilde in der Tube genügend günstigen Boden finden, auf dem sie sich weiter entwickeln können. Ich möchte auch hier betonen,

dass ich keineswegs jede Haematocele als Product einer geplatzten ectopischen Schwangerschaft ansehen kann, vielmehr geneigt wäre, jede Haematosalpiax, so lange deren Abdominalende nichtmit einem krankhaften Ovarium verlöthet ist, als Resultat einer Tubenschwangerschaft zu betrachten. Wir haben in Haematoma ovariae eine Quelle von Blutung, welche bei der Etiologie der Haematocele wohl berücksichtigt werden muss.

Zum Schluss möchte ich noch über 2 Fälle von vaginaler Extirpation des Uterus berichten.

Es wurde wegen Cervix- und Corpus- Carcinom operirt. Verlau beider Fälle günstig.

Im ersten Fall war die Cervix der Sitz der Neubildung. Die Operation wurde zeitig ausgeführt und dürfte ein günstiges Dauerresultat ergeben.

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B-Reich vascularisirtes Bindegewebe. D-Leere Drüse mit Säulen-epithelien ausgekleidet. C-Cystish erweiterte Drüse.

Der 2. Fall schien an der Grenze des Operablen zu stehen, doch fand sich bei der Operation, dass die Erkrankung schon der Tuba entlang ihren Weg gefunden, und dürfen wir in diesem Fall blos einen vorübergehenden Erfolg erwarten. Doch selbst einen zeitweiligen Erfolg müssen wir für die bedauernswerthe Kranke als grosse Wohlthat betrachten, wenn wir bedenken, dass durch unsern Eingriff derselben nochmals Gelegenheit gegeben wird, die zerfallenen Kräfte, wenn auch nur für kurze Zeit zu sammeln. Der lästigen Jauchung oder dem sonst unkontrollirbaren Blutverlust wird Einhalt geboten, es nimmt längere Zeit bis das Recidiv in der Narbe den Grad der Entwicklung erreicht, dass die Kranke dessen Vorhandensein bemerkt, in den meisten Fällen treten Metastasen in anderen Organen um so stürmischer auf, und oft gestaltet sich das Ende zu einem erträglicheren, als das, welches wir ohne Vornahme der Operation zu erwarten hatten.

Bei näherer Betrachtung der extirpirten Geschwulst ergab sich, dass die Hauptmasse des Tumors aus einer Cyste bestand, in welche hinein eine brüchige Gewebsmasse vom Umfange der reifen menschlichen Placenta gewuchert war. Der Raum zwischen Gewebsmasse und der Cystenwand war mit einer chocolatfarbigen, dünnen Flüssigkeit ausgefüllt. Die in die Cystenhöhle hinein gewucherte Gewebsmasse erwies sich unter dem Mikroscop aus mässig derbem, reichlich vascularisirtem Bindegewebe aufgebaut; in demselben waren zahlreiche, theils einfache, theils verzweigte, gewundene tubuläre Drüsen eingelagert. Fig. 2. Sämmtliche Drüsen erschienen mit Cylinderepithel ausgekleidet und entweder leer, resp. mit einer klaren serösen Flüssigkeit ausgefüllt, oder sie enthielten Fibringerinnsel nebst coagulirtem Eiweis. Ein solcher Inhalt fand sich hauptsächlich in den Lichtungen erweiterter Drüsen, was darauf hinweist, dass viele der Drüsen selbst wieder zu Cystenräumen angewachsen waren.

Die Diagnose lautete demnach; Cystadenom. Die Geschwulst ist vom Parovarium ausgegangen, in welchem sich im normalen Zustand tubuläre Drüsen in wechselnder Menge vorfinden.

39 WEST 52. STR.

EDITORIELLES.

An unsere Leser.

Bei der Uebernahme der Redaction geziemt es sich ja wohl, in wenigen Worten zu definiren, in welcher Weise das Blatt geführt werden soll, wessen sich die Abonnenten also zu versehen haben.

Das früher bestehende Bedürfniss, ein deutsch geschriebenes Blatt für die deutschen Aerzte in Amerika zu haben, weil dieselben sich der amerikanischen Literatur gegenüber aus verschiedenen, zum Theil recht nahe liegenden Gründen, ablehnend verhielten, existirt heute wohl kaum mehr in dem Maasse. Fast jeder deutsche Arzt hier im Lande verfolgt die in englischer Sprache erscheinende Litteratur mit mehr oder weniger Interesse.

Immerhin ist es nur wenigen möglich, ausser der europäischen Litteratur, die wir in den Originalartikeln verfolgen, auch noch die gewiss nicht geringe hiesige Arbeit in extenso zu lesen, und deshalb werden wohl gewissenhafte Referate über die hiesige Litteratur gar manchem willkommen sein und bleiben.

Was unsere Stellung zu der in englischer Sprache erscheinenden hiesigen Fachlitteratur betrifft, so ist dieselbe mit wenigen Worten gekennzeichnet. Die Monatsschrift ist ein amerikanisches Blatt, in deutscher Sprache erscheinend, und wurde, glaube ich, auch immer als solches aufgefasst. Weit entfernt davon, uns in ausgesprochenen Gegensatz zu stellen mit unseren nichtdeutschen Collegen, liegt uns daran, die bestehenden guten Beziehungen zu heben durch gegenseitiges Näherbringen im Verständniss, wozu entschieden im kleinen Kreise auch dies Blatt beitragen kann.

Es kommt aber noch ein Punkt hierzu. Das ist unsere Stellung zum Auslande. Wenn auch die Hauptinteressen der Meisten, sowohl fachmännischer, wie socialer, wie geschäftlicher Art, naturgemäss in diesem Lande liegen, so haben doch wohl gar viele noch etwas übrig für die Beurtheilung, die wir in Deutschland erfahren, um so mehr, als wir hier, und zwar nicht blos wir Deutsche, bis zu einem gewissen Grade von dem geistigen Futter leben, das uns Deutschland liefert. Es ist dies ja auch leicht erklärlich. Solange jeder Mediciner, der sich wissenschaftlich beschäftigt, von seiner „Praxis" leben muss, kann von einer rein wissenschaftlichen Thätigkeit im europäischen Sinne einfach nicht die Rede sein, eine Ansicht, mit der auch unsere amerikanischen Collegen grösstentheils übereinstimmen. Alles was also hier geleistet wird, wird unter erschwerenden Umständen geleistet; der Wissenschaftler hier ist der Praktiker. Dass trotzdem hier so Anerkennungswerthes erreicht wird, wird auch in Deutschland immer mehr und mehr gewürdigt.

Die hiesige Literatur ist aber in Deutschland trotz des stetig wachsenden Interesses doch relativ wenig bekannt und berücksichtigt. Es liesse sich nun entschieden erreichen, in diesem unserem Blatte ein treues Bild dessen, was hier zu Lande geleistet wird, zu geben und zwar zunächst allgemein durch genaue verständnissvolle Referirung, als auch andrerseits im speciellen durch Originalartikel, die die Art der Arbeitsweise der hiesigen deutschen Aerzte wiederspiegeln.

Wenn wir auch wissen, dass ein grosser Theil unserer Leser das Wesentliche der deutschen Litteratur wenigstens das für sie Einschlägige in den Originalartikeln kennen lernt oder in den Centralblättern, so werden wir hervorragende deutsche Arbeiten doch auch fernerhin in den Referaten berücksichtigen. Dies besonders mit Rück

sicht auf die Leser, deren zum Litteraturstudium verfügbare Zeit knapp bemessen ist.

Wenn unsere Leser die Namen der Mitarbeiter durchgehen, die die Güte hatten sich zu verpflichten, theils durch Originalartikel, theils durch regelmässige Referate, dem Blatte ihre Dienste widmen zu wol len, so werden sie zu der Ueberzeugung kommen, dass hiermit eine gewisse Garantie gegeben ist.

Zu unserem lebhaften Bedauern müssen wir das erste Heft unter der neuen Redaction mit einer Entschuldigung begleiten für das verspätete Erscheinen der Nummer. Es war dies durch Umstände veranlasst, die ausserhalb unserer Macht lagen und bitten wir, es uns nicht zur Last legen zu wollen.

DER REDACTEUR.

REFERATE.

Chirurgie.-Referirt von Dr. OTTO G. T. KILIANI.

1. The Impending Revolution in Military Surgery caused by the New Infantry Rifle. By Edmund Andrews, M. D. (The Journal of the American Medical Association, Chicago 1893. Vol. XXI, No. 26.)

Der Verf. bringt einen ganz interessanten Artikel über die Reorganisationsversuche im Sanitätscorps und dessen Dienst, die durch die Einführung des kleinkalibrigen Gewehres in der U. S. Armee nothwendig geworden.

In Fort Sheridan, bei Chicago, hat Sergeant-Major Girard Uebungen eingeführt, von denen allerdings nicht zu ersehen ist, ob sie dem Reglement entnommen oder auf eigene Faust angeordnet sind.

Ausser dem regulären Sanitätscorps, bestehend aus Aerzten (deren Zahl um etwas zu erhöhen wäre), Oberwärtern, Wärtern, etc., sollen vier Mann in jeder Compagnie durch wöchentliche Uebungen dazu gebracht werden, die ,,erste Hülfe" effectvoll ausüben zu können. Dieselben sind Combattanten, bis sie vom Assistenz-Arzte, der nahe bei der Front ist, zum Sammeln der Verwundeten und Anlegen des Nothverbandes commandirt werden. Derselbe wird mit einem (!) Nothverband päckchen (nach ESMARCH'Schem Muster augenscheinlich) bestehend aus etwas Sublimatgaze und einem dreieckigen Tuche mit Anleitungen bedruckt, ausgeführt. Die „First Aid" men führen oder tragen (N. B. Ohne Tragbahren!) die Verwundeten hinter die Front, und kehren dann zu ihrer Truppe zurück. Der Assistenz-Arzt untersucht und revidirt die Verbände und veranlasst das Vorgehen der Ambulanzen, die weiter hinten möglichst gedeckt mit Krankenwagen stehen. Mit Tragbahren bringen die unter dem rothen Kreuz stehenden Lazarethgehülfen und Sanitätssoldaten (vier Mann für jedes Bataillon) die Verwundeten bis zur Ambulanzstation, von wo sie per Wagen zum Feldhospital gebracht werden.

Es folgen dann Detailangaben über die Lage der Feldhospitäler und deren Entfernung von der Front.

Die Angaben über Schiess versuche an Leichen mit dem kleinkalibrigen Gewehr bieten nichts neues. Ueber die Explosionswirkung derselben bei Naheschüssen scheint sich Verfasser doch nicht so ganz klar geworden zu sein, und sein absprechendes Urtheil über europäische Versuche in dieser Richtung wäre wohl wesentlich modificirt worden, wäre ihm die wichtige Arbeit BRUNN's nicht unbekannt geblieben.

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