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Mikroskopische Untersuchung von Dr. C. Heitzmann ergab Adenoides Carcinom der Darmgeschwulst und des einen Eierstockcystoms. Die anderen Theile wurden nicht untersucht. Die Darmgeschwulst war stark verfettet, die Eiertockgeschwulst voll von dickem, halbfettem Eiter. Die spontane Suppuration eines AdenoidCarcinoms ist sehr selten.

Discussion: Dr. F. Lange hat gleichfalls bei einem Carcinom des Ovarium, Krebs auch am Colon transversum vorgefunden; dort handelte es sich um einen Colloidkrebs. C. Heitzmann hat mikroskopisch Partikelchen untersucht; erst bei der zweiten Untersuchung, wo mehr Gewebe zur Verfügung stand, konnte die Diagnose gemacht werden. Dr. Herzfeld demonstrirt das Präparat von einem etwa 10 Wochen alten Abort.

Dr. J. Mount Bleyer demonstrirt einen von ihm angegebenen Apparat zur Massage des Trommelfells.

Discussion: Dr. J. W. Gleitsmann kennt ähnliche Apparate, die zum selben Zweck dienen, namentlich das Fibrophon, dann einen Apparat von Simrock, der vermittelst Stimmgabeln arbeitet.

Dr. J. W. Gleitsmann (Dr. Rose präsidirt indess) demonstrirt aus Gelol hergestellte medicamentöse Bougies; (dieselben sind für die Nase, Urethra u. s. w. gefertigt); dann Gelolbougis mit Celluloidsonden.

Discussion: Dr. W. Freudenthal hat solche Bougis vor etwa 4 Jahren gebraucht, und möchte weitere Versuche damit empfehlen. Dr. Goldenberg empfiehlt, die Bougies mit Glycerin zu bestreichen. Dr. A. Jacobi hält sodann eine Ansprache an den Verein. nummer).

(Juni

Dr. A. Seibert stellt den Antrag, die Adresse des Herrn Dr. A. Jacobi den Archiven des Vereins einzuverleiben. Angenommen.

Dr. Gleitsmann bemerkt sodann, es gereiche dem Verein zur grossen Freude, dass Jacobi die Adresse mit Dank angenommen hat.

Dr. A. Seibert hält sodann seinen angekündigten Vortrag: Practische Erfahrungen aus der Kinderheilkunde.

Discussion: Dr. Bartels hat 11 Fälle von echter Diphtherie nach der Seibert'schen Methode mit den subcutanen Einspritzungen behandelt; bei allen war Heilung eingetreten. - Dr. Vulpius warnt vor den Nasenausspritzungen mit Ballom, weil dadurch Erkrankung der Eustachischen Röhre leicht entstehen könne. -- Dr. Hoeber fragt, wie lange nach der Scharlacherkrankung Dr. Seibert seine Patienten aufstehen lässt. — Dr. A. Jacobi nimmt zu einer persönlichen Bemerk. ung das Wort; die Sterilisation anlangend, so war Redner nie gegen dieselbe; bereits vor 30 Jahren war seine Vorschrift, die Milch soll gleich gekocht, in Flaschen umgekehrt, aufbewahrt werden und vor dem Gebrauch wieder gekocht werden; jetzt wird natürlich die Sterilisation in der üblichen Weise vorgenommen. Auch sterilisirte Milch ist noch nicht Frauenmilch, und muss noch immer so präparirt werden, dass sie der Frauenmilch durch Zusatz von Gersten- oder Haferschleim näher kommt. Scorbut kommt auch bei sterilisirter Milch, wenn dieselbe nicht durch Zusatz von Gerstenschleim präparirt ist, vor. — Dr. W. Freudenthal hat die sterilisirte Milch in seinem Hause angewandt und zwar mit dem besten Erfolg. Vulpius gegenüber möchte Redner bemerken, dass die Ausspritzungen lieber im Liegen vorgenommen werden sollen, da beim Aufsetzen die Kinder zuweilen sterben. — Dr. Cook meint, dass bei Diphtherie die Einspritzungen ohne weitere Gefahr seitens des Ohres vorgenommen werden können. - Dr. Herzfeld bemerkt, dass die Filtration mit Watte nicht neu ist. - Dr. Vulpius: Von Johnson wurde eine Art Lintin empfohlen; dieselbe eignet sich vorzüglich zur Filtration. - Dr. Kiliani hat auf Seibert's Veranlassung mit filtrirter und nicht filtrirter Milch bei Zimmertemperatur Kultur

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versuche angestellt; dieses sei allerdings keine wissenschaftliche Methode, da die pathogenen Bacterien bei gewöhnlicher Temperatur nicht gedeihen, allein für die Praxis sind diese Versuche doch massgebend. Es zeigte sich folgendes: rohe Milch, abends filtrirt = viele Kulturen; rohe Milch, morgens filtrirt, halb soviel Bakterien, wie in nicht filtrirter; sterilisirt gleichfalls filtrirt die Hälfte Bacterien. Bei Anfeuchtung der Watte war die Filtration noch besser; es war dann Kulturen. Dr. Seibert bemerkt in seinem Schlusswort: Die Nasenausspülung ruft zwar zuweilen Otitis media hervor, doch sei diese Gefahr der Todesgefahr vorzuziehen. Hoeber gegenüber möchte Redner bemerken, dass er Kinder mit Scharlach sobald aufstehen lässt, als sie sich dabei gemüthlich fühlen. Herzfeld möchte Redner erwidern, dass zwar die Watte zum Filtriren angewandt worden ist, dass aber bisher die Milch nie filtrirt wurde.

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Dr. Dlugach und Alexander werden zu Mitgliedern aufgenommen.
Schluss und Vertagung.
Dr. MAX EINHORN, protokollirender Secretär.

Nekrolog.

Professor HERMANN VON HELMHOLTZ starb in Berlin am 8. September, an den Folgen eines zweiten Schlaganfalles.

HELMHOLTZ wurde in Potsdam am 31. August, 1821, geboren, als der Sohn eines Gymnasiallehrers dortselbst. Er studirte Medizin im Fridericianum, erhielt dort den Doctor, wurde dann an der Charité angestellt, und hierauf als Militärarzt in Potsdam. Hier schrieb er 1847 sein erstes Buch, "Ueber die Erhaltung der Kraft," eine Arbeit, welche ihn sofort in die vorderste Reihe der wissenschaftlichen Forscher brachte. Im Jahre darauf wurde er ausserordentlicher Professor am Anatomischen Museum zu Berlin, unter Johannes Müller. Im nächsten Jahre wurde er Professor der Physiologie in Königsberg; 1855 wurde er nach Bonn versetzt, 1865 nach Heidelberg, und 1871 erhielt er den Lehrstuhl der Physik an den Universität in Berlin, als der Nachfolger von Magnus.

Seine Hauptarbeiten datiren von der Zeit seiner Anstellung in Königsberg. 1851 erfand er den Augenspiegel, 1856 liess er sein Hand. buch der physiologischen Optik erscheinen, welches die Arbeit par excellence über diesen Gegenstand darstellt. Er theilt in demselben nicht nur seine eigenen originellen Untersuchungen und deren Resultate mit, sondern giebt auch eine complete Geschichte der Optik. In Bonn machte er seine hauptsächlichsten Untersuchungen über die Physiologie der Akustik. Unter Anderem, wies er hiebei den Zusammenhang nach, zwischen Ton und Licht, durch die Demonstrirung der ,,Tonfarben", die sich nach den Gesetzen der Spectralanalyse eintheilen liessen. Wir verdanken ihm auch die Erfindung des Ophthalmometers, zur genauen Messung der Retinabilder, die Tafel der zusammengesetzten Farben, sowie die Kenntnisse mancher der Gesetze der athmosphärischen Circulation, über die Leitung von Electricität in verschiedenen Leitern, und über die Bewegung von Licht, und seine Refraction durch verschiedene Medien. Unter Anderem, gab er uns auch die Erklärung über die Bildung der Wellen im Wasser.

Im Jahre 1891, wurde er zum Direktor der physikalisch-technischen Reichsanstalt ernannt-eine Anstalt, die wohl einzig in ihrer Art dasteht, und an deren Gründung HELMHOLTZ Selbst sehr thätig betheiligt

war.

Bei allen seinen Veröffentlichungen, die so sehr häufig in das Gebiet der Philosophie fallen, berührt es besonders wohlthuend, dass er nie

mals auf die Abwege der Moral- oder Speculativphilosophie gerieth. Er war es, der indirekt den Hegelianismus zu Fall brachte, und den Grund legte zu den ,,exacten" Forschungsmethoden und der daraus resultirenden Anschauungsweise, wie sie die Engländer schon vor uns besessen.

HELMHOLTZ'S Charakter ist bewundernswerth als ein leuchtendes Vorbild. Wissenschaftlicher Neid und Prioritätssucht war ihm völlig fremd; sein einziges Ziel war die Erforschung der Wahrheit im klassischen Sinne. Persönlich war er ein von einer geradezu verblüffenden Einfachheit und gewinnender Liebenswürdigkeit. Er war nicht nur ein grosser Mann, sondern auch ein grosser Mensch.

Therapeutische Notizen.

Dr. GOLDENBACH (Moskau) hat Secale cornutum (resp. Ergotin) gegen die nächtlichen Schweisse der Phthisiker angewendet (,,Deutsch. med. Woch." Nr. 26). Der Erfolg war in der Mehrheit der Fälle ein höchst befriedigender, oft sogar ein überraschender. G. giebt gewöhnlich vor dem Schlafe ein oder zwei Pulver Secalis cornuti zu 03. In vielen Fällen wird danach der Schweiss sehr unbedeutend, in anderen bleibt er vollständig aus. Die Fälle, wo das Mittel vollständig ohne Wirkung bleibt, bilden seltene Ausnahmen. Das Mittel konnte durch einige Wochen mit stets gutem Erfolg und ohne schädliche Folgen gegeben werden. In letzter Zeit wendet G. subcutane Ergotininjectionen an. Er bedient sich folgender Vorschrift:

Rp. Ext. secal. cornut..

Spir. vin, dil.
Glycerin

Aq. destill

.3.0

...aa. 5·0

S. Eine Spritze jeden Abend subcutan.

Der Erfolg der subcutanen Injectionen ist noch viel constanter und grösstentheils auch viel überraschender.

In einer Pariser Inaugural-Dissertation beschreibt LETANG ein neues Verfahren der Localanästhesirung durch kalte interstitielle oder subcutane Injectionen. Das Verfahren besteht in Einspritzung einer kalten Flüssigkeit entweder unter die Haut oder in die Muskeln der zu anästhesirenden Gegend. In eine Kältemischung, die aus 8 Gewichtstheilen Natrium sulfuricum und fünf solchen Theilen Salzsäure besteht, steckt man ein mit Salzwasser (5--10 Prozent) gefülltes Reagensglas. - Sobald die Temperatur der Mischung anf 10° gesunken ist, beträgt die Temperatur des Salzwassers etwa 0°. Mit diesem kalten Salzwasser füllt man eine 5-10 Ccm. fassende PRAVAZ'sche Spritze und injicirt den Inhalt, je nachdem man eine oberflächliche oder tiefe Anästhesie wünscht, subcutan oder intramusculär. Durch Erneuerung der Injectionen kann die Anästhesie beliebig verlängert werden. Der Kranke empfindet keinerlei Schmerzen, abgesehen vom Nadelstich, es entsteht auch keinerlei Induration an der Injectionsstelle, trotzdem ist die Anästhesie eine vollständige. Noch besser als das Salzwasser wirkt folgende Mischung:

[blocks in formation]

Diese Lösung erhält sich gut; man kann damit bis 10 Injectionen von je 10 Grm. machen. Dieses Verfahren ist anwendbar bei kleineren chirurgischen Operationen, wie Zahnextractionen, Operation des ein

gewachsenen Nagels, Fingeramputationen, Exstirpation gewisser Geschwülste etc. Auch zur Bekämpfung von hartnäckigen Neuralgien liesse sich die Methode mit Nutzen anwenden.

(Controllversuche wären interessant, da sich hiernach die anästhesirende Wirkung der 1-1000 Cocainlösung nach SCHLEICH, welche auch eiskalt angewendet werden muss, erklären liesse.)

also

Als Antidot gegen Blausäure-Vergiftung empfiehlt Dr. JoH. ANTAL (,,Pest med.-chir. Presse" Nr. 24 das Cobaltum nitricum oxydulatum. Das Kobaltnitrat bindet das Blausäuregift nicht blos im Magen, sondern auch im Blute und macht dasselbe wirkungslos. Je nachdem Kobaltnitrat oder die Cyansäure im Ueberschuss ist, bildet sich Kobaltocyanid, resp. Kobaltocyankalium oder Kobalticyankalium lauter nichtgiftige Verbindungen. Kobaltnitrat in der angewendeten 1-1 Prozent Lösung schadet dem Organismus nicht; dasselbe hat den Vortheil, dass es rasch aufgezogen und rasch wieder aus dem Organismus entfernt wird. Versuche an Hunden und Hasen ergaben bei Vergiftung mit Cyankalium (per os oder subcutan) und nachmaliger Behandlung mit Kobaltnitrat günstige Resultate. Die Controllthiere gingen zu Grunde. In Vergiftungsfällen wurde folgender Weg eingeschlagen. Zur Bindung der bereits zur Resorption gelangten und im Blute circulirenden blausäurehaltigen Giftmengen wurden von einer -prozentigen Kobaltnitratlösung 20-30 Ccm. subcutan injicirt; zur Unschädlichmachung der im Magen enthaltenen Blausäure wird glasweise Prozent Kobaltnitratlösung verabreicht. Im Falle Pat. nicht trinken kann, wird die Lösung mittelst Sonde in den Magen gebracht.

Gegen das unstillbare Erbrechen der Schwangeren empfiehlt Dr. J. BERRY (La Semaine Médicale): Rp. Liquor. arsenic. Fowleri guttas XV, Natr. bicarb. 5.0, Tinct. Valerian. 300. M. D. S. Zweistündlich einen Kaffeelöffel voll zu nehmen.

Allerlei.

Ein von Dr. FRIDBURG verbesserter Bunsenbrenner vereinigt so viele Vorzüge in sich, dass er wohl bald in jedes Laboratorium Eingang finden wird. Die Luft wird durch eine Hülse von oben her zugeleitet, welche das Kamin des Brenners bis zu zweidrittel Höhe umgiebt. In dieser Hülse erwärmt sich die Luft am Kamin und mischt sich dann mit dem Gas. Durch einfache Verschiebung der äusseren Kapsel lässt sich sowohl bei kleinem als bei grossem Gasverbrauch jedes Stadium der Verbrennung von der russenden bis zur Lötrohrflamme erzielen. Ein Auslöschen durch Luftzug oder ein Zurückschlagen der Flamme ist entschieden viel weniger leicht möglich als bei dem gewöhnlichen Bunsenbrenner. Die Firma C. E. Dressler & Bro., 17 Lexington Avenue, fabricirt den Brenner und verkauft ihn zu $1 das Stück.

Eine kleine Umänderung würde wohl erlauben statt atmosphærischer Luft Sauerstoff in die Kapsel einzuleiten, wodurch ein ungemein heisses Gebläse entstehen würde, welches die Herstellung eines Drumont'schen Kalklichtes ermöglichen dürfte.

Das Städtchen Wildeshausen im Grossherzogthum Oldenburg, wird seit August v. J. von Diphtherie schwer heimgesucht. Bei einer Bevölkerung von ca. 2,000 Seelen kamen von Beginn der Epidemie bis zum 1. Juli d. J. bereits 384 Erkrankungen mit 46 Todesfällen vor. Da die Diphtherie auch in der Umgegend stark herrschte, so war Gelegen

heit vorhanden, auch das Behring-Ehrlich'sche Heilserum, dargestellt in den Farbwerken vorm. Meister Lucius & Brüning zu Höchst a. M., in Bezug auf seine Wirksamkeit gegen Diphtherie zu prüfen. In der Zeit vom 14. Mai bis zum 1. Juli d. J. wurde es bei 48 Erkrankungen ohne Auswahl der Fälle angewendet. Der Erfolg war ein sehr günstiger; es kamen nur 3 Sterbefälle vor, die Todesursache war bei zweien eine allgemeine Blutvergiftung infolge von Streptokokkeninvasion und im dritten Falle Croup. Das betreffende Croup-Kind wurde tracheotomirt, starb aber nach 3 Tagen an Erschöpfung. Unter den übrigen 45 Diphtheriekranken, bei denen Genesung eintrat, waren zum Theil sehr schwere Fälle, collabirtes Aussehen, Anschwellung der Halsdrüsen, Foetor ex ore, dicke schmutzig-graue Beläge auf den Tonsillen, weichem Gaumen, Uvula und hinterer Rachenwand, hochgradige Infiltration und hohe Fieber. Das erste Mal wurden in der Regel 2 ccm eingespritzt, später 1 ccm; die Injectionen wurden in schwereren Fällen öfter, zuweilen täglich wiederholt. Die durch das Antitoxin hervorgerufenen Veränderungen waren auffallend; die Beläge bekamen gewöhnlich ein reines, mitunter ,,milchweisses" Aussehen, die Tem peratur ging bedeutend herunter und das Allgemeinbefinden besserte sich zusehends. In der Folge lockerten sich die Beläge und stiessen sich rasch ab, wobei Gurgelungen mit Kamillen- oder Salbeithee vortheilhaft erschienen. Am eclatantesten war die Wirkung des Antitoxins in allen frischen Fällen, hier waren die Auflagerungen meist schon am nächsten Tage nach der Injection wieder völlig verschwunden. Auch zum Schutze gegen Diphtherie wurde das Antitoxin in Anwendung gezogen, im ganzen innerhalb des Zeitraums vom 17. März bis 1. Juli d. J. in 94 Fällen. Es erwies sich thatsächlich als ein Schutzmittel, denn in Familien, wo Diphtherie sehr bösartig herrschte, konnten mit Antitoxin geimpfte Kinder frei umhergehen, ohne zu erkranken. Allerdings gewährte Antitoxin nicht Schutz für längere Zeit; einzelne Kinder erkrankten später doch und zwar nach 5§, bezw. 6, 8, 9, 10 Wochen. Hervorzuheben ist, dass die Injectionen, welche mit der Koch'schen Spritze zwischen den Schulterblättern gemacht wurden, nicht die geringsten nachtheiligen Folgen hatten.

Wenn auch über das Behring-Ehrlich'sche Antitoxin, namentlich über seine Anwendungsweise noch weitere Erfahrungen zu sammeln sind, so dürfte das Eine wohl schon jetzt feststehen, dass wir in demselben nicht nur ein momentanes Schutzmittel, sondern auch ein ganz vorzügliches Heilmittel gegen Diphtherie gewonnen haben.

(Dr. Strahlmann, allgem. Med. Central Zeitung, No. 58, 1894.)

Die zweiundzwanzigste Generalversammlung der American Public Health Association wird in Montreal vom 25-28 September stattfinden. Die Vereinigten Staaten, Canada und Mexico sind dabei betheiligt.

Als Beispiel für die grosse Durchschlagskraft des neuen Infanteriegewehrs kann ein von Dr. SCHUCKELT (Schmiedeberg) im Aerztlichen Praktiker, 16. August 1894, mitgetheilter Fall angeführt werden. Derselbe betrifft eine 65jährige Bäuerin, die während eines gefechtsmässigen Schiessens einer Compagnie Infanterie sich durch die Postenkette geschlichen hatte, um Futter zu holen. Sie war drei Kilometer von 'der Feuerlinie entfernt, und ihr der Schädel quer glatt durchschossen. Interessant ist dabei noch, dass die Frau, die, mit Blut überströmt, Abends, also mehrere Stunden nach der Verletzung, auf dem Felde gefunden wurde, auf Anrufen_bald zu sich kam und zu dem 50 Schritt entfernten Ackerwagen ohne Unterstützung ging. Sie blieb bei vollem Bewusstsein und wollte durchaus keine Schmerzen haben. Sie starb nach 36 Stunden, im später eintretenden Coma.

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