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Höhe der Krankheit" eine Blutuntersuchung gemacht und seine Resultate tabellarisch zusammengestellt.

Vorerst vergleicht er den Grad der Leucocytose mit der Intensität der Lungenveränderung und findet, wie schon LIMBECK, PICK und Andere, einen gewissen Parallelismus je mehr Lungengewebe ergriffen ist, um so grösser die relative Leucocytenzahl.

Die Leucocytenzahl kann aber nicht für sich allein zur Prognose verwendet werden, sondern blos im Zusammenhang mit zwei anderen Factoren, dem Grade der Giftwirkung im Körper und dessen Widerstandsfähigkeit. In sehr milden Fällen kann geringe Leucocytose ein günstiges, in schweren Fällen dagegen ein ganz schlechtes Zeichen sein.-Im allgemeinen zeigen günstig verlaufende Pneumonien auf der Höhe der Krankheit stärkere Leucocytose als lethal endigende. Kein Patient erholte sich, der weniger als 14,000 Leucocyten im cmm. aufwies. (KIKODSE hat in der London Lancet, März 1892, auch für Bronchopneumonie ähnliches angegeben. Referent.)

Für die Differenzialdiagnostik lässt sich die relative Leucocytenzahl mit Erfolg verwenden. So spricht eine niedrige Zahl für Typhus abdominalis, eine hohe für Pneumonie. Eine tuberculöse Oberlappeninfiltration führt zu keiner beträchtlichen Leucocytenvermehrung. Lobärpneumonien ohne deutliche physicalische Zeichen (centrale ?), können eher erkannt werden, wenn man die Blutbefunde berücksichtigt. Empyem und Lobärpneumonie lassen sich aus den Blutbefunden nicht unterscheiden.

Anmerkung des Referenten: Es ist schade, dass der Autor in seiner interessanten und mühevollen Arbeit die verschiedenen Formen der Leucocyten nicht berücksichtigt hat. Bei Typhus abdominalis soll z. B, die relative Zahl der grossen mononuclearen Leucocyten so vermindert sein, dass daraus eine wichtige Stütze der Diagnose gewonnen werden kann. Dann wäre eine mehrmalige Blutuntersuchung bei jedem Patienten doch sehr wünschenswerth; denn es ist doch nicht wohl möglich, mit je einer Untersuchung in so vielen Fällen „,die Höhe des Krankheitsprocesses" zu treffen.

3. The Relation of Neoplasms to Normal Structure. By Thomas 0. Summers, M. A., M. D. (New York Medical Journal, January 13th, 1894.)

Aus dem ziemlich ,,philosophisch" gehaltenen Aufsatze scheint hervorzugehen, dass der Autor im Pepsin ein Mittel gefunden haben will, um die Wucherung der Neoplasmen aufzuhalten, ihre Zellen zu zerstören. Verfasser verspricht in einer folgenden Mittheilung anzugeben, wie seine Idee auszuführen sei. (Wir wollen mit Spannung dieser Veröffentlichung entgegensehen, aber vorläufig die malignen Tumoren noch dem Chirurgen zur Behandlung überweisen! Referent.)

4. Note upon the Occurrence of Indican in the Urine of Insane Patients. By E. D. Bondurant, M. D. (Medical Record, December 23d, 1893.) Verfasser hat die Frage zu lösen versucht, ob Indicangehalt des Urins bei Geisteskranken irgend eine diagnostische Bedeutung habe. In Fällen von acuter Psychose zeigt der Urin mehr als doppelt so häufig Indicangehalt als bei chronisch Geisteskranken, d. h. bei 8 Prozent der letzteren und bei 20 Prozent der ersteren findet man deutliche Indicanreaction. Wenn Fälle von acuter Manie in Heilung übergehen, so sinkt der Indicangehalt herab. Natürlich ist die Vermehrung des Indicans während der Dauer einer Psychose nur ein Zeichen tiefer körperlicher Erkrankung, welche ja so häufig acute Geisteskrankheiten begleiten.

SITZUNGSBERICHTE.

Deutsche Medicinische Gesellschaft von New York. 17 West 43. Strasse.-Sitzung vom 4. December 1893.-Präsident: Dr. J. W. GLEITSMANN.

Verlesung und Annahme des Protokolls der letzten Sitzung. Vorstellung von Patienten: Dr. W. Vulpius stellte zwei Patienten vor: Die erste ein Mädchen von 13 Jahren hatte seit 10 Jahren an doppelseitigem Ohrenfluss mit häufiger Polypenbildung und Schmerzanfällen gelitten. Die Entstehungsursache war Scharlachfieber gewesen. Während dieses langen Zeitraums war Patientin immer in specialistischer Behandlung (meist im Dispensary des N. Y. Ophthalmic a. Aural Inst.) gewesen ohne dauernden Erfolg. In meine Behandlung kam sie am 6. Oktober 1893; das linke Ohr war fast taub aber schmerzfrei; das rechte sehr schwerhörig und empfindlich; in beiden polypöse Granulationen, die vom Atticus ausgingen; die Trommelfelle waren gänzlich zerstört, von den Gehörknöchelchen nichts sichtbar. Mit Čocain und in Aethernarcose wurden die Granulationswucherungen zu wiederholten Malen so gründlich wie möglich entfernt, wobei im linken Ohr auch Fragmente der cariösen Gehörknöchelchen abgingen und darnach die Eiterung langsam versiegte. Rechts bestand Eiterung, Polypenbildung und Empfindlichkeit fort, so dass ich am 6. Mai 1893 zur Eröffnung des carios befundenen Atticus und breiten Aufmeisselung sämmtlicher Mittelohrräume nach Stacke schritt. Nach Ablösung und Vorklappen der Ohrmuschel wurde die äussere, untere Atticuswand abgemeisselt, Granulationen und Reste des Hammer-Ambosgelenkes entfernt, eine Sonde durch den aditus in das antrum geschoben und letzteres, weil mit käsigen Massen erfüllt, durch die hintere Gehörgangswand hindurch ebenfalls aufgemeisselt; die corticale Bedeckung desselben zeigte sich dabei bedeutend verhärtet und verdickt. Mit der Stacke'schen Transplantation eines Gehörganglappens in die Meisselhöhle wurde die Operation beendigt. Die Nachbehandlung mit fast täglicher sorgfältiger Tamponade dauerte 3 Monate, nach 4 Monat blieb das Ohr gänzlich trocken und zeigt sich jetzt durchaus mit glatter, glänzender Narbenepidermis überzogen ausser in dem unteren vorderen Paukenhöhlenwinkel, wo in der Umgebung der Tubenmündung sich noch etwas feuchte Schleimhaut erhalten hat. Das Gehör war für einige Wochen nach der Operation etwas besser, ist aber jetzt wieder zu seinem ursprünglichen Maasse zurückgekehrt.

Die zweite Patientin, eine junge Frau von 234 Jahren, litt seit 8 Jahren an einer Blennorrhoe des rechten Thränensackes, die vielfachen, theils sehr schmerzhaften Heilungsversuchen bisher gespottet hatte. Sie wurde mir zur Untersuchung der Nase und ev. Behandlung einer dort gefundenen, Muschelschwellung überwiesen. Letztere war allerdings vorhanden, aber nicht in solchem Grade, dass Patientin irgend welche Beschwerden davon hatte. Deshalb entschloss ich mich das Thränensack- und Canalleiden direct anzugreifen nach einer Methode, die mir in einer Reihe gleicher Fälle (28) sehr zufriedenstellende Resultate gegeben hatte. Das untere Thränenröhrchen wurde geschlitzt, die Einmündung in den Thränensack und die Ausmündung in den Thränennasencanal, welche beide obliterirt waren, wurden, jene mit einem scharfen spitzen, diese mit einem Stilling'schen Messer wieder eröffnet, und zwei weitere vollkommene Sthenosen im Thränennasencanal mit der Bowman'schen Sonde No. 1 durchstossen. Im Verlauf einer Stunde wurden dann die folgenden Nummern bis No. 5 eingeführt

und während dieser Zeit von Silberdraht in letzterer Stärke eine Dauersonde hergestellt, deren horizontaler Schenkel im geschlitzten Thränenröhrchen ohne Druck und Neigung zu Aus- oder Einwärtsdrehung zu liegen kommt. Die Biegung der Sonde muss jedem Fall individuell angepasst werden, und bedarf, ehe man grosse Uebung in der Anfertigung erlangt hat, mancher Correcturen. Besonders schwer ist es, die erwähnte Drehungsneigung des horizontalen Schenkels zu vermeiden besteht dieselbe nach einwärts, dann wird die Conjunctiva gereizt und gelegentlich Decubitus erzielt; besteht sie nach auswärts, dann zieht sie das untere Lid vom Bulbus ab und verhindert den an der Sonde entlang laufenden Lapillarstrom der Thränenflüssigkeit, durch deren Irrigation ausschliesslich die Heilung der Blennorrhoe im Verlauf von 1–2 Minuten zu Stande kommt. Im vorliegenden Fall war eine geschwürige Blepharitis, besonders des oberen Lides, schleimig eitrige Conjunctivitis und starke Vergrösserung der Carunkel vorhanden gewesen; mit Einführung der Dauersonde wurden Salben und Augentropfen ausgesetzt, und trotzdem kehrten mit dem allmählichen Schwinden der Eiterüberfluthung Lider, Conjunctiva und Carunkel zur Norm zurück. Nach 4 Wochen konnte man täglich nur noch eine ganz geringe Eitermenge, die auch schon mehr schleimigen Character angenommen hat, aus dem oberen, dem Thränenstrom schwer zugänglichen Divertikel des Sackes ausdrücken, so dass die Radicalheilung im Verlauf der nächsten 1 oder 2 Wochen zu erwarten steht. Zur Sicherung des wiederhergestellten Canales bleibt die Sonde noch Jahr liegen. (Autoreferat.)

Laminectomie wegen tuberculöser Spondylitis.

Vor 3 Jahren nahm ich an diesem nunmehr 4 Jahre alten Knaben eine atypische Schultergelenksresektion vor, wegen, wie ich annehmen muss, tuberkulöser Erkrangung des Gelenks.

Da sich in der Diaphyse des Humerus ebenfalls Heerde befanden, so wurde auch hier mit dem Meissel ziemlich viel entfernt, was sich noch jetzt durch die lamellenartige Form des Knochens an dieser Stelle errathen lässt.

Wie Sie sehen, ist das Resultat ein durchaus zufriedenstellendes. Von 2 Jahren soll Patient an Schmerzen im Rücken und an Unfähigkeit sich zu bücken erkrankt und in einem hiesigen Hospital mit einem Rückengipsverband behandelt worden sein.

Schmerzen sollen mehrere Monate lang bestanden haben.

Vor 13 Jahren, als ich den Patienten zum ersten Male nach der Schultergelenksresektion zu Gesicht bekam, fand ich folgenden status

praesens:

Knabe von 3 Jahren, abgemagert und schwach. Paraplegie. Temp. 101, Puls 140, Appetit schlecht.

In der Glutäalgegend ein Kindskopfgrosser, fluktuirender Tumor. Nachdem ein den ganzen Rumpf einschliessender Gipsverband entfernt worden war, zeigte sich eine in der Höhe des unteren Brustknorpel am meisten ausgesprochen Kyphose (Druck auf diese Gegend war schmerzhaft).

Ich incidirte und drainirte den zweifellos durch eine tuberkulöse Spondylitis verursachten Senkungsabscess und unter Behandlung im Rauchfuss'schen Apparat wurde so rasche Besserung erzielt, dass ich 3 Wochen nach der Operation den Patienten mit einem Rückengipsverband entlassen konnte. In der Glutäalgegend war eine nur wenig secernirende Fistel zurückgeblieben.

Die Freude dauerte aber nicht lange. Bald traten Retentionen auf, und wiederholte Schüttelfröste zehrten die vorher gewonnene Kräftezunahme bald wieder auf. Da ich in der Tiefe, dem Femur ent

sprechend, rauhen Knochen sondieren konnte, so nahm ich 3 Monate nach der ersten Incision eine Erweiterung der noch vorhandenen Oeffnung vor, wobei ich keine Communikation nach oben (welche ja doch vorhanden sein musste), wohl aber einen cariösen Zustand des Femur nachweisen konnte. Soweit ich den Knochen verdächtig fand, meisselte ich ab und stopfte die Wundhöhle mit Jodoformgaze aus. Hierauf trat wieder eine mehrmonatliche Besserung, Zunahme an Gewicht und Freisein von Temperaturerhöhungen ein. Ein Gipsverband erzeugte in der Gegend des Gibbus so grosse Schmerzen, dass ich an dieser Stelle ein grosses Fenster anlegen musste. Vor ungefähr 4 Monaten wurde die Gegend ganz besonders schmerzhaft. Auch trat leichtes Oedem daselbst auf.

Das Gesammtbild des Patienten war zu der Zeit das eines floriden Phtisikers.

Ich glaubte deshalb das Aeusserste wagen zu müssen, resp. zu dürfen. Ich machte demgemäss eine vom 7ten bis zum letzten Brustwirbel reichende Incision entlang der Dornfortsätze, wobei ich alsbald den 9ten und 10ten Wirbel mit Heerden durchsetzt fand. Mit dem Czerny'schen Meissellöffel war es ein leichtes, den erweichten und losen Dornfortsatz und die Querfortsätze linkerseits zu entfernen, so dass das Rückenmark in einer Ausdehnung von 2 Zoll Länge total exponiert war. Die Dura war hyperämisch und verdickt. An den Extremitäten trat keinerlei sichtbare Reaktion nach der Eröffnung ein. Hierauf erweiterte ich abermals die Oeffnung in der Glutäalgegend, stiess meinen Zeigefinger nach der oedematösen Lendengegend und schnitt nach demselben ein. Nachdem ich daselbst Granulationsgewebe vorgefunden hatte, erweiterte ich auch diesen Schnitt gegen die Wirbelsäule zu, so dass nunmehr die Incisionslinie zwischen Glutäalabcess und Wirbelsäule hergestellt war.

Die enormen Wundhöhlen wurden offen gelassen und mit Jodoformgaze ausgestopft und mit einem grossen Stück Moospappe bedeckt. Ferner wurde eine Extension im Rauchfuss'schen Apparat vorgenom

men.

Die Heilung war in 10 Wochen schon beendet.

Wie Sie sehen, ist vollständige Heilung der tuberkulösen Lokalprozesse eingetreten. Patient ist wohlgenährt, Temperatur und Puls sind normal, Appetit und Verdauung sind gut. Lähmungserscheinungen sind nicht vorhanden. Unter dem Schutz des Gipsverbands ist Patient im Stande, schnell und ohne Ermüdung zu laufen.

An Stelle des Glutäalabscesses und der Lumbarinfiltration finden Sie sehr tief eingezogene Narben.

Der Gibbus ist natürlich noch vorhanden und augenblicklich empfindlich, da durch die Nachlässigkeit des Patienten, welchen ich erst nach 2 Monaten wieder aufstöberte, eine Druckusur durch die Gipsjacke entstanden war.

Ich zweifle gar nicht daran, dass im Laufe der Zeit der Gipsverband derart günstig auf die Kyphose einwirkt, dass er schliesslich entbehrlich wird.

Ich habe Ihnen diesen Fall aus 2 Gründen vorgestellt:

Ein Mal, um zu zeigen, was sich bei der offenen Wundbehandlung erreichen lässt, speziell bei tuberkulösen Erkrankungen.

Der Bacillus ist zwar in diesem Fall nicht nachgewiesen worden, das beweist aber nichts dagegen. Denn das klinische Bild ist ja klar genug.

Ferner habe ich den Fall vorgeführt, um mein eigenes Verfahren, wie ich es vor 2 Jahren anwandte, einer Kritik zu unterziehen. So gut es hier gegangen ist, so würde ich, hätte ich nochmals die Wahl, den Abscess, der ja schliesslich dem Prinzip nach wie ein Psoasabscess auf

zufassen ist, aspirirt und mit Jodoforminjektionen behandelt haben. Wenn diese erfolglos gewesen wäre, so würde dann die Laminectomie indicirt gewesen sein. Denn das Eröffnen eines solchen Abscesses ist eine Behandlung eines weit vom Krankheitsheerd entfernten Theils. Es heilt die Caries oder Spondylitis nicht, sondern entleert nur einen Theil des Eiters.

Die Berichte von König, Krause u. A. sind in Uebereinstimmung mit meinen eigenen in diesem letzten Jahr gewonnenen Erfahrungen so ausserordentlich ermuthigend, dass ich bei tuberkulösen Gelenken, bei Bauch- und Psoasabscessen erst dann incidire, wenn eine mehrmalige Behandlung mit Jodoforminjektionen keine Besserung zu erzielen im Stande war.

Bei dieser Gelegenheit erlaube ich mir Sie auf einem von mir construirten und für derartige Abscesse brauchbaren doppelläufigen Spültroicar aufmerksam zu machen. Derselbe hat den Zweck durch die kleine Röhre einen Strom in die Abscesshöhle zu leiten, welcher die Flocken daselbst aufjagen und durch die grosse Röhre herausleiten soll.

Er unterscheidet sich von anderen Troicars dadurch, dass nachdem das Stilet ausgezogen ist, eine Spülcanüle in die Troicarcanüle eingeschoben wird, um eine Jodoformglycerinlösung durch eine Stempelspritze injiciren oder durch einen Irrigator einfliessen zu lassen. Die Canüle wird in verschiedenen Grössen angefertigt. (Autoreferat.)

Discussion:

Dr. F. Lange bemerkt zu dem Falle Folgendes: Von einer Heilung könne man nicht sprechen, solange der Patient, wie das bei dem vorgestellten Kinde der Fall sei, in so ausgesprochener Weise Belastung der Wirbelsäule vermeide. Dr. BECK habe eine Laminectomie gemacht und glaube damit den Krankheitsheerd vollständig beseitigt zu haben. Wie sei aber die hochgradige Pott'sche Kyphose anders zu erklären, als durch einen Verlust von Knochensubstanz im Bereich der Wirbelkörper. Er selber glaube, eine noch bestehende Tuberculose in diesem Theil der Wirbel annehmen zu müssen. Einen Fall mit so ausgesprochenen Symptomen als einen Fall von geheilter Spondylitis vorzustellen, erlaube klinische Erfahrung nicht. Dass die Behandlung des Kindes eine Hebung des Allgemeinzustandes zur Folge gehabt habe und dieser Umstand wiederum von Werthe für die Beeinflussung der Tuberculose sei, bezweifle er nicht; aber daraus, dass in diesem Falle eine Vernarbung der Operations wunde eingetreten ist, schliessen zu wollen, dass der tuberculöse Wirbelprocess an einer Stelle ausgeheilt sei, welche durch die Operation gar nicht berührt sein kann, sei mindestens eine verfrühte Behauptung. Es beweise nichts, dass man keine Abscesse mehr fühle. Wie oft tuberculöse Processe, namentlich der Wirbel, ohne palpable Eiterung verlaufen und wie, gelegentlich, viele Jahre nach anscheinender Heilung, locale oder metastatische Recidive der Tuberculose aufträten, darüber besitze jeder Chirurg Erfahrungen. (Autoreferat.) — Dr. C. Beck erwidert, dass der tuberculöse Process hier augenblicklich zu Ende ist; was aber später kommen sollte, könne man nicht vorhersagen.

Dr. F. Kammerer demonstrirt eine Patientin, bei der er die rechte Hälfte der Schilddrüse wegen parenchymatösem Kropf entfernt hat. Die Operation wurde in der typischen Weise mit vorheriger Unterbindung der beiden Arteriae thyreoideae ausgeführt. Ausserdem litt die, Patientin an einer ausgedehnten Ulceration der rechten Gesichtshälfte die längere Zeit, ein halbes Jahr, local behandelt wurde, im Spital jedoch auf Jodkali und Schmiercur in 5 Wochen vollständig ausheilte. Ein ähnlicher Fall, eine tiefe specifische Ulceration über dem linken

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