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Das Eczem ist oft ein hartnäckiges Leiden und erfordert von beiden Seiten viele Geduld. Die Behandlung dürfte in erster Linie auf die Entstehungsursache ihr Augenmerk zu richten haben, und haben wir darüber Aufklärung erlangt, so ist ja die Möglichkeit gegeben, das Leiden fortzuschaffen. Haben wir es mit einer skrophulösen Diathese zu thun, so ist in erster Linie eine zweckmässige Diät und interne Behandlung durch Leberthran, Arsenik, Eisen u. s. w. geboten. R. Sol. ars. Fowleri 5,0.

Tinct. Rhei.

Tinct. ferri pom. aa. 20,0.

Aq. menth. 140,0.

S. 1-2 tägl. 1 Esslöffel.

Neben

Bei Eczem durch chem. Reize, wie etwa Carbolsäure, hat das Fortlassen dieses Antisepticums und der Gebrauch eines anderen Heilung herbeigeführt; bei Säuglingen, die durch Unreinlichkeit, seltenen Wechsel der Windeln, ängstliche Vermeidung von Waschungen an hässlichen Formen von Intertrigo mit dessen Folgen in Form von Lpmphangitis, Abscessen, Furunkeln u. s. w. litten, haben sorgfältige Reinigung und Waschungen das gewünschte Resultat erzielt. der Beachtung dieser allgemeinen therapeutischen Massnahmen verlangt aber das Eczem eine specielle Behandlung. Bei der Therapie des acuten Eczems stehen sich zwei Ansichten ziemlich schroff gegenüber. Während KAPOSI, HEBRA und die Majorität der Aerzte eine Berührung der durch Eczem erkrankten Hautflächen mit Wasser, in Form von Waschungen und Bädern, unterlassen sehen wollen, tritt O. LASSAR (Ther. Monatshefte) sehr warm für eine Bäderbehandlung des Eczems ein. Ich selbst habe in zwei hartnäckigen Eczemfällen, nachdem ich den ganzen mir zur Verfügung stehenden Arzneischatz versucht hatte, zur Behandlung mit Bädern gegriffen, und beide Male mit erfreulichem Resultate. Die augenblicklich übliche Behandlung des acuten Eczems besteht in Einpuderungen mit Stärke, Bismuth, Zinkoxyd, Talc. venet, Lycopodium u. s. w. Von einem Arzte wird empfohlen, Stärke in dünner, mit Wasser angerührter Schicht auf weiches Leinen zu legen, die kranken Theile zu bedecken und diesen Verband alle 3-6 Stunden zu wechseln. Zwischen Hautfalten lege man Salicylwatte, die, sobald feucht geworden, gleich zu wechseln ist. JÜRGENSEN empfiehlt in seinem Lehrbuch der spec. Pathol. und Therapie Waschungen mit Prozent Kochsalzlösungen; von anderen wird Burowsche Lösung angewandt (enthält Plumb. acet und Alum. crud. in Wasser aufgelöst). Ganz begeistert spricht sich DOERNBERGER für den Gebrauch einer 10prozentigen Dermatolvaselinsalbe aus, deren Gebrauch ihm in Fällen von starknässenden, borkenbildenden Eczemen schon am zweiten oder dritten Tage sehr ermuthigende Resultate aufwies. In einem gleichen Falle erwiesen sich 1 prozent. Arg. nitr. Compressen, die mehrmals täglich auf die Dauer einer halben Stunde aufgelegt wurden, als sehr nützlich.

Gegen das Jucken wird das Betupfen der erkrankten Hautfläche mit Mentholöl, Alcohol; % Alum. acet.-lösung; schwache Carbollösung; Aq. Calcis und Glycerin aa (zuweilen mit Zusatz einiger Tropfen einer alcoholischen Creosotlösung) als lindernd empfohlen.

Haben wir es mit chronischen Eczemformen zu thun, so ist unsere Aufmerksamkeit zunächst auf die Entfernung von etwaigen Borken oder Krusten zu richten. Das geschieht am besten durch Erweichen mit Fetten, Oelen, Leberthran (den ich am liebsten dafür gebrauche), oder auch durch Waschungen mit warmem Wasser. Für Eczem der Finger oder des Kopfes empfiehlt sich der längere Gebrauch von Kautschukfingerlingen oder einer Kautschukhaube; das Tragen dieser entwickelt eine Maceration der Haut, die den Heileffect begünstigt. Sind nun diese Borken entfernt, die Haut geschmeidig und glatt, dann gehen wir zum Gebrauch der verschiedenen Fette, Salben und Pasten über. Die bewährte Praecipitatsalbe bewährt auch hier ihren Ruf; ebenso brauchbar ist Ungt. diachylon, entweder eingerieben, oder auf Leinen gestrichen. Auch die verschiedenen Theerpräparate, Schwefellösungen und die Schmierseife kommen in diesem Stadium zur Anwendung; in ganz hartnäckigen Fällen, mit starker Hautverdickung, empfiehlt JÜRGENSEN Kaliabreibungen, Pyrogallussäure, 1prozentige Naphtolsalbe; auch Aristol scheint sich in solchen Fällen brauchbar erwiesen zu haben.

Zum Schluss füge ich einige Receptformen an, die sich ganz gut erwiesen haben.

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Wechsel der chem. Flüssigkeit, mit der der Patient es zu thun hatte. Für Aerzte empfiehlt es sich nach Waschung der Hände dieselben mit Vaselin, Lanolin, Olivenöl, Glycerin aã einzufetten, Kautschukfingerlinge zu tragen. Ferner kommen Laugenbäder und Kalicaust. (1 100) 10 Minuten lang einmal täglich in Betracht; dann wird die Hand abgespült, getrocknet, und wieder mit Kautschuk oder Salbe bedeckt.

Rhagaden des Rectum.

Suppositorien von Cocaobutter 1,5.

Zinc. oxyd. 0,15; Zusatz von Cocain oder Bella

donna.

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oder der Zusatz von 8,0 Arrowroot zu der Hebraschen Zink-Ichthyolsalbe.

Zinci oxyd.
Ichthyoli.

Vaselini aa 15,0.

In der Hoffnung, dass das Citat: Wer Vieles bietet, wird Manchem Etwas bieten, sich in diesem Falle bewahrheiten möge, und in der Voraussetzung, dass eine Rekapitulation der verschiedenen Eczembehandlungsformen nicht ohne Interesse für die Leser dieser Zeitschrift war, schliesse ich diesen Artikel mit einem Verzeichniss des von mir gebrauchten Quellenmaterials:

Litteratur.

JÜRGENSEN, Spec. Pathol. und Therapie.

SAJONS, Annual of the Universal Med. Science, 1893.

Therapeutische Monatshefte, 1892 (Febr., Mal, Nov. Heft).
Wiener med. Presse, 1889 (No. 5).

New York med. Journal, 1894 (821).

EDITORIELLES.

Die Therapie der Zukunft.

Unter diesem Titel erschien im Februar 1890 ein Leitartikel in dieser Monatsschrift, welcher mit folgenden Worten schloss: „Die Bacteriologie vielmehr dürfte im Stande sein, ihrer Entdeckung der Krankheitserreger schliesslich noch deren bestmöglichste Zerstörung im Körper folgen zu lassen. Sind die Erysipelcoccen im Stande zerstörend auf die Krebskeime zu wirken, und kann die eine Bacterienart eine andere auf künstlichem Nährboden verdrängen, warum nicht auch da, wo lebendes Körpergewebe als Brutstätte dient? Die prophylactischen Impfungen können nur auf ähnlichen Vorgängen beruhen, und wenn man mit Organismen impft, ehe noch der Mensch erkrankt ist, warum sollte es nicht dahin kommen können, dass man den Erkrankten impft?"

Die in dieser Betrachtung (welche nebenbei bemerkt 6 Monate vor dem Bekanntwerden des Tuberculin's geschrieben wurde) ausgespro chene Erwartung, ist ihrer Erfüllung in den seither verflossenen 4 Jahren viel näher gerückt, als selbst der grösste Optimist damals zu hoffen wagte. Sind wir heute noch nicht im Stande, auch nur eine einzige Infektion des menschlichen Körpers durch eingespritzte Antitoxine sicher zu heilen, resp. die Giftwirkung der bacteriellen Toxine durch Antitoxine schnell aufzuheben, so kann doch nach den tausendfachen Thierexperimenten der deutschen Bacteriologen kein Zweifel mehr darüber bestehen, dass sichere Immunisirung des Menschen gegen gewisse pathogene Keime in nächster Zeit praktisch möglich wird. Antitoxine der Pneumococcen, der Typhus- Tetanus- und Diphtherie-Bacillen werden wohl in Kürze Allgemeingut der Praktiker werden, ebenso wie die Behandlung der Sarkome mittelst Erysipelcoccenextrakt.

Was nun das eben im Vordergrund des Interesses stehende Heilserum bei Diphtherie betrifft, so wäre es nur wünschenswerth, wenn die Immunisirung vieler Kinder bald in New York vorgenommen würde. Sollte unser Gesundheitsamt wirklich in die Lage kommen grössere Quantitäten des Serums selbst darstellen zu können, so müsste es zunächst wohl durch Massenimmunisirungen dem Publikum den Beweis liefern, dass diese Massregel wirklich Schutz gewährt. Wir würden z. B. vorschlagen alle Kinder in zwei angrenzenden Tenementhäusergevierten, in welchen die Diphtherie jahraus jahrein besonders heimisch ist, derartig unter Beobachtung zu stellen, dass alle Kinder in dem einen Block auf 6 Wochen immunisirt würden, während die des nächsten in der Zeit unbelästigt blieben, um dann für die nächsten 6 Wochen mit ersteren die Rolle zu tauschen. Sind die Angaben BEHRING's richtig, so müsste in den immunisirten Häusergevierten während der 6 Wochen kein Fall von Diphtherie vorkommen, es sei denn, dass derselbe nachträglich eingeschleppt sei.

Ein derartiger Versuch im Grossen würde schleunigst den Werth der Sache prüfen, und bei günstigem Ausfall das Publikum von selbst dazu bringen, seine Kinder monatlich immunisiren zu lassen. Selbstverständlich würde es dann bald dazu kommen, dass Immunisirungszwang eingeführt würde, namentlich aber bei Schulkindern. Denkt man sich nun ferner aus, dass einmal so durch Serumschutz die Diphtherie auf Monate in New York ausstürbe, so würde am Ende auch das noch erreicht werden, dass an Stelle der hier räuchernden Schwefelbande wissenschaftlich-ausgebildete Wohnungsdesinfectoren wenigstens die

ärgsten Diphtherieherde zerstören könnten. Somit könnte das Immunisirungsverfahren die Diphtherie ausrotten, und hat dasselbe so betrachtet viel grösseren Werth als das Behandeln. Bewährt sich aber dieser Schutz gegen Diphtherie, so wird BEHRING für alle Zeiten zu den grössten Wohlthätern der Menschheit gerechnet werden.

REFERATE.

Gynaecologie.- Referirt von Dr. F. FOERSTER.

1. Ventrofixation in Extreme Anterior Displacements of the Uterus By H. R. Holmes, M. D. (Journal of Am. Med. Ass., August, '94.) HOLMES ist der Ansicht, dass gewöhnlich wohl kaum bedenkliche Störungen aus der Verlagerung des Uterus nach vorn entstehen können, glaubt aber, dass die extreme Anteversio uteri, sowie die Anteflexio, als pathologische Zustände anzusehen seien. Er nimmt an, dass wir unter gewissen Umständen durch bestehende Erkrankung benachbarter Organe gezwungen sein mögen, activ einzugreifen. Er erwähnt besonders Reizzustände der Blase durch Druck des antevertirten oder flectirten Uterus veranlasst, oder doch wenigstens wach gehalten, auch spricht er von hartnäckigen Dysmenorrhoeen, welche den gewöhnlich angewendeten Verfahren nicht gewichen. Analog dem Souveraenen Mittel für Retroversio et flexio uteri empfiehlt er auch für die Deviationen des Uterus nach vorn dieselben Wege einzuschlagen, eine Ventrofixation auszuführen.

In Anteflexio uteri verspricht er sich bloss in den Fällen Besserung, in welchen er im Stande ist, durch Zug am Cervix die Knickung soweit auszugleichen, dass eine Sonde bequem durchgängig ist. HOLMES bespricht 6 Fälle, in welchen er die Fixation des antevertirten oder flectirten Uterus ausgeführt, nachdem es ihm nicht gelungen durch Pessarien die bestehenden Symptome zu heben. In allen 6 Fällen soll das Resultat günstig gewesen sein.

2. Gastro-hysterorrhaphy without Opening the Abdominal Cavity. By Fritz Baum, M. D. (Journal of Amer. Med. Assoc. August, 1894.) Vor Jahren, als die Gefahr der Eröffnung der Bauchhöhle durch verschiedene Missstände noch eine bedeutende war, erdachten sich verschiedene Operateure Methoden, welche es ihnen ermöglichen sollten, eine Fixation der Uterus wegen bestehender Lageveränderung auszuführen, ohne genöthigt zu sein, die Bauchhöhle zu öffnen. Die Versuche blieben vereinzelte und verschwanden nach und nach ganz aus der Literatur, und zwar mit Recht, denn die Resultate waren doch recht unbefriedigende. Um so auffallender ist es, Jemanden in neuerer Zeit wieder auf den verlassenen Standpunkt zurückkehren zu sehen. BAUM berichtet uns über sieben Fälle, in welchen Ventrofixation nach seiner Methode zu einem günstigen Resultat geführt haben soll. Wenn wir die Fälle genauer betrachten, so sehen wir, dass sie alle erst vor kurzer Zeit operirt wurden, also, trotzdem sie Alle als geheilt entlassen, wir doch nicht von einem Dauerresultat sprechen können, und auf das kommt es doch allein an. Abgesehen von allen Mängeln, welche einem Operiren im Dunkeln anhaften, ist man wohl auch berechtigt anzunehmen, dass die Fixation des Organs durch diese Methode unmöglich eine feste sein kann. Wenn auch, wie Baum an

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