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KAISERLICH LEOPOLDINISCH-CAROLINISCHEN DEUTSCHEN AKADEMIE DER NATURFORSCHER

HERAUSGEGEBEN UNTER MITWIRKUNG DER ADJUNCTEN VOM PRÄSIDENTEN

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Inhalt: Amtliche Mittheilungen: Zur Vervollständigung der Bibliothek der Akademie. träge zur Kasse der Akademie. Ausgetretenes Mitglied.

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Eingegangene Schriften. Die 45. Versammlung Deutscher Naturforscher und Aerzte in Leipzig 1872. H. v. Dechen: Bericht über die allgemeine Versammlung der Deutschen geologischen Gesellschaft zu Bonn.

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Beilage: Karte zur Darstellung der Adjunktenkreise.

Amtliche Mittheilungen.

Zur Vervollständigung der Bibliothek der Akademie.

Der § 2 der Statuten vom 1. Mai 1872 bezeichnet es als eine Aufgabe der Akademie, ihre Bibliothek zu vervollständigen und nutzbarer zu machen.

Einige Mitglieder haben sich verpflichtet, zur Förderung dieser Aufgabe diejenigen naturhistorischen Bücher ihrer Privatbibliotheken, welche sie doppelt besitzen, oder auf deren Besitz sie, da dieselben nicht ihr nächstes Fach betreffen, geringeres Gewicht legen (und welche Privatbibliothek enthielte nicht solche Schriften?), soweit sie nicht in der Akademiebibliothek vorhanden sind, an dieselbe unentgeltlich zu überlassen.

Sollten noch weitere Mitglieder geneigt sein, diesem Beispiele zu folgen, so werden dieselben hierdurch freundlichst ersucht, ein Verzeichniss der Bücher, welche sie abzugeben Leop. VIII.

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bereit sind, oder falls sie es vorziehen sollten, auch die Bücher selbst ohne Weiteres an den Unterzeichneten zu übersenden. Die Ergänzung der Gesellschafts- und periodischen Schriften würde besonders erwünscht sein.

Dresden im September 1872.

Dr. Behn.

Beiträge zur Kasse der Akademie.

Aug. 31. Von Herrn Dr. E. Brand in Stettin, Jahresbeitrag für 1872

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Am 11. September 1872: Dr. Philipp Phöbus, Geh. Medicinalrath, ordentlicher Professor der Medicin an der Universität zu Giessen. Aufgenommen den 3. August 1833, cogn. Morgagni.

Dr. Behn.

Eingegangene Schriften.

(Bis zum 19. September 1872.)

Georg Seidlitz. Die Parthenogenesis und ihr Verhältniss zu den übrigen Zeugungsarten im Thierreich. Der Versammlung Deutscher Naturforscher und Aerzte zu ihrem 50jährigen Bestehen gewidmet. Leipzig 1872. 8°.

Société Hollandaise des Sciences à Harlem. Archives Néerlandaises des Sciences exactes et naturelles. Tome 7. Livraison 1-3. Haag 1872. 8°.

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C. E. von Malortie. Beiträge zur Geschichte des Braunschweig - Lüneburgischen Hauses und Hofes. Heft 6. Hannover 1872. 8°.

D. E. Meyer. Ueber künstliche Beine. Berlin 1871. 8°.

Naturwissenschaftlicher Verein für Steiermark. Mittheilungen, Jahrgang 1872. - Graz 1872. 8°.

H. Leitgeb: Zur Morphologie der Metzgeria furcata. K. Friesach: Ueber die analytische und geometrische Bedeutung der Grössen. J. Chadima: Ueber die Homologie zwischen den männlichen und weiblichen äusseren Sexualorganen der Orthoptera saltatoria Latr. Ferd. Graf: Botanische Excursionen in Istrien. G. Untchj: Beiträge zur Kenntniss der Basalte Steiermarks und der Fahlerze in Tirol. A. Töpler: Ueber eine Erweiterung der periodischen Reihenentwickelung und deren Deutung.

Verein zur Beförderung des Gartenbaues in den Königl. Preussischen Staaten. Wochen

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Museo publico de Buenos Aires. Anales por German Burmeister. Entrega 3, 7-9. Buenos Aires 1866, 70, 71. 4o.

Burmeister: Monografia de los Glyptodontes en el Museo publico de Buenos Aires.

Friedrich Nobbe. Die landwirthschaftlichen Versuchs Stationen, Jahrgang 1872, Band 15, Nr. 5. Chemnitz 1872. 8°,

Naturhistorischer Verein der preussischen Rheinlande und Westphalens. Verhandlungen, Jahrgang 28 (1871); 29 (1872), Hälfte 1. Bonn 1871/72. 8°.

Spiridon Simonowitsch: Beiträge zur Kenntniss der Bryozoen des Essener Grünsandes. Förster: Uebersicht der Gattungen und Arten der Familie der Plectiscoiden. Herrenkohl: Verzeichniss der phanerogamischen und kryptogamischen Gefässpflanzen der Flora von Cleve und Umgegend. R. Bluhme: Ueber die Brunnenwasser der Umgegend von Bonn. H. Haymann: Beobachtungen von Grundwasserbewegungen in den wasserdurchlassenden Schichten des Rheinthales bei Bonn.

H. Müller: Anwendung der Darwin'schen Lehre auf Bienen.

Société géologique de France. Bulletin, Série 2, Tome 26, Feuilles 66-75; Tome 27, Table des articles; Tome 28, Nr. 1. 2. Paris 1868/71. 8°.

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wichtige naturwissenschaftlich - philosophische Supernaturalistisches anzusehen; das Leben an Fragen erörterten.

Die Festrede, vom Prof. Ludwig gesprochen, gedenkt des allgemeinen Entwicklungsganges der Naturwissenschaften in den letzten 50 Jahren, wie dieselben anfangs durch die Naturphilosophie zu einem Ganzen geeinigt und in Zusammenhang gebracht, darauf durch das Uebergewicht der nüchternen Forschung in viele unverknüpft nebeneinander stehende Disciplinen gespalten wurden, bis sie wiederum nach dem Unterliegen der Lehre von der Lebenskraft und dem Bildungstriebe und nach der Entdeckung des Zusammenhanges zwischen den verschiedenen Naturkräften zu einem enggeschlossenen Ganzen sich vereinigt haben. Als ein Abbild dieser Entwickelung erscheint in mancher Beziehung die Geschichte der Organisation der Naturforscher - Versammlungen.

Der folgende Redner, Herr Prof. Preyer aus Jena, geht aus von den Begriffen der Erforschung und der Mechanik des Lebens und bekennt, dass die mechanische Ansicht des Lebensprocesses bisher nicht alle Mysterien des Lebens zu enthüllen vermögen. Ausser den vier äusseren Lebensbedingungen, dem Sauerstoffe, dem Wasser, der Nahrung und der Wärme, gebe es innere Lebensbedingungen, die der Redner an den Erscheinungen, die die Tardigraden bieten, erläuterte. Er entwickelte darnach den doppelten Gegensatz gegen lebendig: 1. leblos aber lebensfähig, und 2. leblos und lebensunfähig, d. h. todt. Auch die Geistesthätigkeit weise auf andere Erkenntnissquellen hin; die mechanische Erklärung der Lebensvorgänge erhelle dieselbe nicht. Hervorragende Geister hätten diese Seite der Erkenntniss mit Vorliebe zu erforschen gesuchf und dem Naturforscher zieme es in Bezug auf das Denken Anderer duldsam zu sein.

Der Geh. Med. - R. Du Bois-Reymond bezeichnet in einem Vortrage über die Grenzen des naturwissenschaftlichen Erkennens es als ein Missverständniss, das Leben als etwas

sich ist vom Standpunkte der theoretischen Naturforschung aus betrachtet nichts als Anordnung von Molekeln in mehr oder minder festen Gleichgewichtslagen und Einleitung eines Stoffwechsels, theils durch die Spannkräfte dieser Molekeln, theils durch von ausserhalb übertragene Bewegung. Unbegreiflich ist dagegen das Auftreten des Bewusstseins, schon in seiner niedersten Form, der Empfindung von Lust und Unlust: „Es ist ein- für allemal unfassbar, wie es einem Haufen Molekeln C, H, N, O, P u. s. w. nicht gleichgültig sein kann, wie sie liegen und sich bewegen." Eine zweite Grenze des Erkennens ist gesetzt durch die Unmöglichkeit, das Wesen von Materie und Kraft zu begreifen; ein Atom als kleine untheilbare, träge, wirkungslose Masse gedacht, von der Kräfte ausgehen, ist ein Unding.

Prof. Hoppe (Berlin) redete in Anschluss an den auf der vorjährigen Versammlung von Prof. Virchow gehaltenen Vortrag einer Annäherung zwischen Philosophie und Naturwissenschaft das Wort und wünscht zu diesem Zweck, dass befähigte Naturkundige mit ihren philosophischen Ansichten herrvortreten mögen und zwar womöglich in irgend einem für diese Discussionen bestimmten Organe.

Der wirkl. Geh. R. Dr. v. Dechen gab eine Uebersicht über die Entwickelung der Geologie in den letzten fünfzig Jahren. Der Kampf zwischen Neptunismus und Plutonismus war soeben durch fast allgemeine Anerkennung des Basalts als Eruptivgestein beendet. Lyell's Auftreten gegen Cuvier's Theorie der gewaltsamen Erdumwälzungen, Ehrenberg's Untersuchungen über Enstehung von GesteinsSchichten durch Ueberreste mikroskopischer Wesen, die genaue Erforschung der Gliederung des sedimentären Gebirges mit Hülfe der Paläontologie, wobei die Arbeiten von Murchison über das Silur und die der amerikanischen Forscher über die tiefsten Schichten (Laurentisches System) besondere Hervorhebung verdienen,

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sind hervorragende Leistungen in der Geschichte der Geologie. Eifrig wurden die Fragen über die horizontale und verticale Verbreitung der fossilen Organismen bearbeitet, und die Theorie von der Veränderlichkeit der Species kam auf's Neue zur lebhaften Discussion, jedoch nicht zur allseitigen Anerkennung, indem von mehreren Paläontologen, so z. B. von Barrande (vergl. Leop. VII. p. 53) mannichfache Einwendungen dagegen erhoben wurden. Die Gletscher Untersuchungen führten zur Entdeckung der Eiszeit. Die Auffindung von Kunstproducten in Begleitung ausgestorbener Thierarten bezeugte, dass der Mensch bereits Zeuge höchst bedeutender geologischer Umänderungen gewesen ist. Die Altersbestimmung der eruptiven Gesteine wurde begründet, die genaue Kenntniss ihrer chemischen Zusammensetzung und mikroskopischen Structur wesentlich gefördert. Die Hypothese des Metamorphismus, welche die Genesis der krystallinischen Schiefer erklären soll, findet zwar von verschiedenen Seiten her lebhafte Vertheidigung, doch wird man die Beobachtung des allgemeinen Verhaltens dieser Bildungen noch weiter fortsetzen müssen, insbesondere die mikroskopische Beobachtung, um zu sichern Schlüssen zu gelangen. Endlich sind die neuen Ergebnisse des Studiums der Meteoriten von Wichtigkeit; 19 Elemente, sämmtlich auch unter den irdischen vertreten, wurden in denselben erkannt; jedoch sind einige der daraus zusammengesetzten Mineralien unserem Planeten fremd, z. B. der Troilit (einfach Schwefeleisen) und Shepardit (11/2fach kieselsauern Magnesia).

Prof. Dr. Schaafhausen's Thema lautete: Ueber Menschenbildung." Die Quelle alles unseres Wissens ist einzig die Erfahrung; auch die unmittelbare Offenbarung Gottes in der Geschichte der Menschheit ist darauf zurückzuführen, da ihr göttlicher Gehalt nur das ist, was der menschlichen Vernunft von den höchsten Dingen zu erkennen vergönnt war. Direkte Eingriffe eines Gottes oder

Teufels (Wunder) anzunehmen, war zu Zeiten möglich, wo die Erkenntniss der Naturgesetze uns noch nicht zu Theil geworden war. Zum wahren Erkennen eines Dinges gehört stets die Erkenntniss seines Werdens, seiner Entwickelung, die eben nach den Naturgesetzen vor sich geht. Nicht nur Naturerscheinungen, und die Bildung organischer wie anorganischer Körper vollziehen sich mit Nothwendigkeit in gewisser Weise, auch die geschichtlichen Ereignisse, die geistige und sittliche Entwickelung der Menschheit ist lediglich eine von den Naturgesetzen geregelte Entfaltung der in den Menschen gelegten Bildungskeime. Das Entwickelungsgesetz der organischen Welt und seine Anwendung auf den Menschen kann nicht mehr als eine blose Hypothese betrachtet werden, da es die unter dasselbe fallenden Naturerscheinungen auf die einfachste Weise erklärt. Trotz alledem lässt sich eine göttliche Weltordnung nicht leugnen, über dem geordneten Weltenganzen steht noch der Schöpfer. Die Naturwissenschaft hat nie behauptet, dass nur der Materie ein wirkliches Dasein zukomme, für sie ist auch das Bewusstsein eine Thatsache. Allerdings ist sie aber der Ansicht, dass jede geistige Thätigkeit an körperliche Vorgänge gebunden ist. Diese Verknüpfung zwischen Seele und Leib macht es uns zur Pflicht, für eine harmonische Entwickelung zwischen beiden Sorge zu tragen. Grenzen kennt die Naturforschung keine als die des menschlichen Denkens, diese aber sind nicht für allezeit constant, sondern werden von der erobernden Wissenschaft stets weiter vorgerückt. Daher muss die Wissenschaft vor allem Freiheit der Forschung beanspruchen.

Speciellere Gegenstände behandelten Prof. Dr. Bruhns (die Vollendung der Biographie Alexander von Humboldt's), Prof. Dr. Fischer (über die Entwicklung der Kriegschirurgie) und Generalarzt a. D. Dr. Niese, der zur Ausbildung weltlicher Krankenpflegerinnen aufforderte.

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