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Ein Ohio medicinisches Journal hat kürzlich ein Preissystem angekündigt, um Abonnenten, deren es die bescheidene Zahl von 7000 wünscht, zu gewinnen. Es wird nicht nur jedem derselben dreimonatlich ein,,surprise package" zugeschickt, welches irgend einen kleinen, dem Arzte nützlichen Gegenstand enthält, sondern erste, zweite und dritte Geldpreise werden auch ausgeschrieben für Erzählungen in denen sich die Handlung in der Berufsatmosphäre des Arztes abspielt. In dem,,Legislature" des Staates Ohio ist der Antrag gebracht wor den, gesetzlich die Beschneidung zu verbieten.

Ein Correspondent der Medical World berichtet von einer 64jährigen Primipara, nach 40jähriger Ehe, und bittet um etwaige Notizen über ein ähnliches Vorkommniss.

GEORGE KEIL, 1715 Willington Str., Philadelphia, kündigt das baldige Erscheinen an der dritten Auflage des Medical and Dental Register-Directory and Intelligencer" für die Staaten Pennsylvania, New York, New Jersey, Maryland and Delaware. Dasselbe bringt

nicht nur eine vollständige Liste aller praktischen Aerzte und Zahnärzte der genannten Staaten, mit Ort und Datum der Promotion, sondern führt alle ärztlichen Erziehungsanstalten, Hospitäler, Gesellschaften, etc. an, und wird allen Mitgliedern des ärztlichen Standes von grossem Werthe sein.

Therapeutische Notizen.

Die Behandlung des acuten Gelenkrheumatismus kann in einer für den Kranken sehr angenehmen Weise vermittelst der Einreibung der Salicylsäure in die Haut geschehen. BOURGET-Lausanne fand, dass die Salicylsäure rasch und intensiv durch die Haut resorbirt wird, vorausgesetzt dass man als Vehikel einen fetten Körper benutzt. Bei Anwen dung von Vaselin und Glycerin allein ist die Resorption sehr schwach. Verf. bevorzugte eine Salbe von:

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Diese Salbe wird in reichlicher Menge um die Hauptgelenke vertheilt, und hierauf mit einer einfachen Flanellbinde verbunden. Der Erfolg beim Rheumatismus ist ein ausgezeichneter. (Therapeutische Monatshefte 11, 93.)

Pofessor W. W. Keen, Philadelphia, veröffentlicht in The College and Clinical Record, December, 1893, einen Fall von hohem Steinschnitt, wo er nach dem Vorschlag von Dr. A. T. Bristow (Annals of Surgery, Juni, 1893) 9 Unzen Luft statt Flüssigkeit in die Blase injicirte, und 459 Blasensteine entfernte. Die Blase stellte sich gut in die Schnittwunde ein, und das Peritoneum kam nicht in das Gesichtsfeld. Als Hauptvortheil der Methode rühmt Keen das Wegfallen der Ueberschwemmung der Wunde nach der Eröffnung der Blase, das bei der Injection von Flüssigkeit so störend wirkt.

In demselben Blatte berichtet E. D. FENNER, New Orleans, über einen Fall von typischer acuter Sepsis mit multipler Gelenkvereiterung nach urethrotomia externa, mit Stahlsondendilatation der Uretra. Eine Phlegmone am Orte des Traumas war nicht vorhanden.

Eingesandt.

Bibliothek der gesammten Medicinischen Wissenschaften für praktische Aerzte und Specialärzte, herausgegeben von Prof. Dr. A. DRASCHE in Wien. MAX MERLIN, Wien, I., Fleischmarkt 3. Leipzig, Querstrasse 10-12. 15.-20. Lieferung.

Mittheilungen aus Kliniken und Medicinischen Instituten der Schweiz. 1. Reihe, Heft 5 und 6.

Archiv für praktische Anatomie und Physiologie und für Klinische Medizin, herausgegeben von RUDOLPH VIRCHOW. Band 135, Heft 1.

Chirurgische Beiträge zur Localisation der Grosshirnrinde von Dr. GEORG TROJE. Sonderabdruck aus der Deutschen Medicinischen Wochenschrift 1894, No. 5 and 6.

The Importance of employing Anaesthesia in the Diagnosis of intra-pelvic gynaecological Conditions, von Dr. HUNTER ROBB. Sonderabdruck aus The John Hopkins Hospital Reports, Vol. III. No. 7, 8, 9. Importance to the Surgeon of a bacteriological Training, von Dr. HUNTER ROBB. Sonderabdruck aus The Johns Hopkins Hospital Bulletin, Dec. 1893.

Maintenance of an aseptic Technique in gynecological Operations outside of Hospitals, von Dr. HUNTER ROBB. Sonderabdruck aus The Johns Hopkins Hospital Bulletin, Nov. 1893.

A new Spigot Attachment to facilitate Asepsis, von Dr. HUNTER ROBB. Sonderabdruck aus The Annals of Surgery, Feb. 1894.

The present Status of the Treatment of uterine Fibroids, von Dr. X. O. WERDER. Sonderabdruck aus The Annals of Gynaecology and Pediatry, Nov. 1893.

Pregnancy following a partial Suprapubic Hysterectomy, complicated by Hemorrhage through the abdominal Cicatrix, von Dr. X. O. WERDER, Sonderabdruck aus The Transactions of the Association of Obstetricians and Gynecologists, June, 1893.

Etiology of Pelvic Diseases in Women and their Prophylaxis, von Dr. X. O. WERDER. Vortrag gehalten von The Allegheny County Medical Society, Nov. 21, 1893.

Observations on the rotary-lateral Curvature of the Spine, with Special Reference to Etiology and Treatment, von Dr. JACOB TESCHNER. Sonderabdruck aus The Medical Record, Dec. 16, 1893.

A Case of Contusion and Rupture of the Ileum, von Dr. FREDERICK HOLME WIGGIN. Sonderabdruck aus The New York Medical Journal, Jan. 20, 1894.

Pulpless Teeth and their Treatment, von Dr. GEORGE EVANS. Sonderabdruck aus The Dental Cosmos, Oct. 1893.

Büchertisch.

Matthews' Medical Quarterly. A Journal devoted to Diseases of the Rectum, Gastro-Intestinal Disease, and Rectal and Gastro-Intestinal Surgery. Von JOSEPH M. MATTHEWS, M. D., und HENRY E. TULLY, M. D., Louisville, Ky.

Da es ja hierzulande schon mehrere Professoren der Mastdarmkrankheiten gibt, kann es kaum sehr überraschen, eine eigene Zeitschrift für diese Specialität entstehen zu sehen.

Der Editor, seit 17 Jahren ausschliesslicher Specialist in der genannten Branche, hat es verstanden, in dem ersten stattlichen Heft

Januar 1894 eine solche Fülle interessanter Arbeiten von verschiedenen Autoren zu bringen, dass die Frage der Existenzberechtigung einer solchen Zeitschrift zu seinen Gunsten entschieden werden muss. Auch kann es dem Praktiker, wie speciell dem allgemeinen Chirurgen nur angenehm sein, die amerikanischen Arbeiten (später sollen auch ausländische erscheinen) auf diesem Felde gesammelt zu wissen. Ob es freilich gelingen wird, bei dem anatomisch doch recht begrenzten Felde auf die Dauer dieselbe Höhe beizubehalten, auf der die erste Nummer dieser Zeitschrift entschieden steht, bleibt abzuwarten, ist aber nur zu wünschen.

Atlas der Pathologischen Gewebelehre, von Dr. Carl Karg und Georg Schmorl. V. u. VI. Lieferung.

Dieses Doppelheft bringt Abbildungen von Bacterien, typischen Geschwülsten, Sarkomen, Papillomen, Adenomen, Carcinomen, etc., etc., Anomalien der Knochen, u. s. w. Die Bilder und deren Reproductionen sind von unerreichter Schönheit und können gar nicht genug gelobt werden. Wer sich je mit Microphotographie beschäftigt hat und die vielen technischen Schwierigkeiten derselben kennt, kann nur die enorme Aufwendung von Fleiss und technischem Geschick auf's Höchste bewundern.

Ueber den Werth und die Verwendbarkeit solcher Veröffentlichungen ist eigentlich kaum ein Wort zu verlieren. Wenn es auch in erster Linie die Absicht der Verfasser war, dem Lehrer und dem Lernenden der pathologischen Anatomie absolut naturwahre und mustergiltige Abbildungen microscopischer Präparate in die Hand zu geben, so ist doch auf die Bedürfnisse jedes praktischen Arztes und Chirurgen, der sich überhaupt mit Microscopie beschäftigt, in so weitgehender Weise Rücksicht genommen worden, dass wir den Herausgebern kaum dankbar genug sein können.

Dabei ist trotz der Schönheit der Bilder der Preis dieses Atlas, im Gegensatz zu vielen anderen, relativ so niedrig gestellt, (50 Mark), dass dies wesentlich zur Verbreitung des Werkes beitragen dürfte.

Für jeden Microphotographen ist die technische Einleitung, trotz ihres bescheiden gehaltenen Tones, von grösstem Werthe.

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Es sind kaum zwanzig Jahre her, seit die ersten schüchternen Anfänge der Lehre von Myxoedem auftauchten, und nun stehen wir bereits am Abschlusse eines der interessantesten und lehrreichsten Kapitel der modernen Medizin. Es ist meine Absicht, Ihnen heute Abend einen Fall von Myxoedem zu berichten. Aber vorher jedoch erlauben Sie mir, das Werden und Entstehen unserer Lehre in kurzen Zügen zu schildern.

1874 hatte WILLIAM GULL 1) zwei Krankheitsfälle beschrieben, die sich durch ein eigenthümliches Oedem und ein kretinoides Aussehen auszeichneten. Er hatte noch drei ähnliche Fälle gesehen, von denen er aber keine ausführlichen Notizen zu geben im Stande war. GULL war überzeugt, dass hier eine definitive, selbstständige Krankheitsform vorlag, enthielt sich aber jeder weiteren Erklärung, erwartete jedoch, dass sein Bericht weitere Mittheilungen veranlassen würde. Die erste entsprechende Mittheilung erfolgte aber erst vier Jahre später, sie kam von ORD.2) Auch ORD hatte mehrere Fälle beobachtet, einer darunter kam zur Autopsie, die mit Sorgfalt gemacht und ausführlich

* Vortrag, gehalten am 5. März 1894 in der Deutschen Medicinischen Gesellschaft der Stadt New York.

1) WILLIAM GULL, Transactions of the Clinical Society of London, 1874, p. 180.

2) ORD, Transactions of the Medico-Chirurgical Society of London 1878. Vol. 43.

beschrieben worden ist. Der Hauptbefund war die eigenthümlichen Veränderungen in der Haut und in der Schilddrüse, die Veränderungen in den anderen Organen waren schon damals als sekundäre Vorgänge erkannt worden. Den atrophischen Zustand der Schilddrüse hatte ORD damals noch nicht als Ursache der Erkrankung, sondern nur als ein dem Befunde in der Haut koordinirtes Symptom angesehen. Die Veränderung in der Haut hatte ORD auch für die nervösen Erscheinungen während des Lebens verantwortlich gemacht; die verminderte Perception, dachte er sich, bringt mit sich eine verminderte Erregung der Centralorgane und ist Schuld an der beobachteten Apathie. ORD hat der Anwesenheit von Mucin in der Haut seiner Kranken eine wesentliche Bedeutung beigelegt, daher auch der Name Myxoedem, der eben von ORD herrührt.

Bald nach Erscheinen des ORD'schen Artikels fingen an die Berichte über Beobachtung von ähnlichen Fällen sich zu mehren, und neben England war es vornehmlich Frankreich von wo zahlreiche Fälle mitgetheilt worden sind. CHARCOT1) hatte berichtet, dass er diese Formen von Oedem bereits seit 15 Jahren beobachtet und sie mit dem Namen Cachexie pachydermique belegt hatte.

CHARCOT war auch der erste, welcher den Symptomencomplex auch bei einem Manne beobachtet hatte, während die Beobachtungen von GULL und ORD nur das weibliche Geschlecht betrafen und woraus die Annahme resultirte, dass die Krankheit nur beim weiblichen Geschlechte vorkomme. Dann hat MORVAN) allein ungefähr ein Dutzend Fälle berichtet, die er in der Bretagne beobachtet hatte. Freilich waren wohl nicht alle Fälle wirklich Myxoedem, die von manchen Autoren dafür angesehen worden sind. Ein amüsantes Vorkommniss ist die Prioritäts-Reklamation von HENROT3), der schon 1871 einen Fall von Myxoedem publizirt haben wollte. Liest man aber die Notizen über diesen Fall, so findet man, dass die Haut da gar keine oedematöse Schwellung besass, dafür aber waren die Knochen des Gesichtes und der Hände bedeutend vergrössert. HENROT hatte offenbar vor sich kein Myxoedem, sondern jene Erkrankungsform gehabt, die sein Landsmann MARIE') einige Jahre später, 1886, mit dem Namen Acromegalie belegt hat. Bis 1883 war die ganze Frage so weit ge. diehen, dass alle Autoren nunmehr darüber so ziemlich einig waren, dass Myxoedem eine besondere Krankheitsform bildet, dass ferner die Atrophie oder fibröse Degeneration der Schilddrüse die wesentliche Ursache der Erkrankung abgiebt und dass endlich die nervösen und psychischen Symptome centraler und nicht peripherer Natur sind. Zur Erlangung dieser letzten Erkenntniss trugen nicht zum wenigsten

1) CHARCOT, Gaz. des Hôpit, 1881, No. 10; BALLET, Progr. Med., 1880, No. 30; OLIER, Progr. Med., 1880, No. 35. (Unter CHARCOT's Leitung.)

2) MORVAN, Gaz. des Hôpit, 1881, No. 110. 3) HENROT, Gaz. des Hópit, 1883, No. 23. 4) MARIE, Revue de Med., 1886, p. 207.

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