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glaubt, dass unter der Einwirkung des Tuberculins im Tuberkelgewebe eine Coagulationsnekrose zu Stande komme, wobei das Abgestorbene ausgestossen wird, während die Tuberkelbacillen unbeschädigt bleiben. (An der Oberfläche des Körpers wäre dieser Vorgang von Vortheil, während im Inneren desselben dadurch einfach eine Disseminirung der Bacillen hervorgerufen würde.) Nach KLEBS dagegen folgt auf Anwendung von „gehörig gereinigtem Tuberculin" keine Coagulationsnekrose, sondern einfach eine Auflösung des Tuberkelgewebes und Abtödtung der Bacillen. Uns ist es unbegreiflich, wie in einem Fall Tuberculin Nekrose herbeiführen und die Bacillen unbeschädigt lassen und im anderen Falle Tuberculin minus einige zweifelhafte Stoffe die Bacillen tödten und das Gewebe nicht nekrotisiren, sondern einfach zur „Auflösung" bringen soll. Das Erstaunen des pathologisch gebildeten Lesers wird aber noch viel grösser sein, wenn er die Beschreibung liest, welche Kl. von dem unter Tuberculinbehandlung heilenden Tuberkel giebt. Er äussert sich etwa wie folgt: ,,In die ziemlich homogenen epitheloiden Zellen, welche den Tuberkel zusammensetzen, kommt neues Leben; sie lösen sich ab, zeigen Kerntheilungsfiguren, ja, sie legen sich der Alveolarwand in der Lunge wieder an; sie werden also offenbar wieder zu Alveolarepithelien." Da gehört denn doch schon mehr Phantasie dazu, als man von einem gewöhnlichen Mediziner erwarten kann. Woher weiss denn KLEBS, dass eine Zelle, welche der Alveolarwand als Epithel aufliegt, „wieder Epithel geworden ist?" Und doch schreibt er pag. 226: Die Rückbildung der Tuberkel erfolgt, indem die Tuberkelzellen sich wiederum in normale Zellen verwandeln.

Als geheilte Tuberkel bezeichnet KLEBS kleine narbige Einziehungen, welche er bei seinen Versuchsthieren an der Oberfläche von Leber etc. vorfand. Wir wollen nicht läugnen, dass solche Narben wirklich von Tuberkeln herrühren können, aber wer beweist uns, dass dieselben nicht gerade so gut von kleinen septischen Emboli herstammen? Das Letztere ist wohl noch um so wahrscheinlicher, wenn man weiss, dass KL. zu seinen Impfungen nicht Reinculturen verwendet hat, sondern Sputum (sodass von 6 geimpften Meerschweinchen 5 an acuter Sepsis starben. Das 6te zeigte die,,Narben geheilter Tuberkel.")

6. Kap. Da bekanntlich abgetödtete Tuberkelbacillen noch Tuberkelbildung anregen können, wie PRUDDEN und HODENPYL nachgewiesen haben, so kommt K. auf die Idee, die Tuberkelbacillen selber enthalten die oben erwähnten schädlichen Stoffe, während leichter lösliche Secretionsprodukte sich weiter um dieselben herum verbreiten. Eine toxikologische Besprechung des Tuberculins fängt KL. in seiner geistreichen Weise folgendermassen an: Das Tuberculin ist eine fiebererregende Substanz, welche bei Tuberkulösen höhere Fiebersteigungen veranlasst, als bei Gesunden. Dies letztere rührt daher, dass unter dem Einfluss des Tuberculins die äusseren Zellen der Tuberkel durchlässig werden, wodurch die Bacillenprodukte des Tuberkels auch mit zur Wirkung gelangen können. Seinem gereinigten Tuberkulocidin spricht KLEBS pyrogene Eigenschaften ab, und er behauptet, die einzige Wirkung desselben sei Schädigung oder Tödtung der Tuberkelbacillen, während das Tuberculin an der Injectionsstelle Entzündungserscheinungen macht und auf Circulation und Nervensystem einen sehr schädigenden Einfluss ausübt. Die fiebererregende Substanz glaubt KLEBS zu den organischen Basen und theilweise zu den Fermenten rechnen zu können. Von diesem Gedanken ausgehend, versuchte er zuerst die supponirten Fermentsubstanzen zu beseitigen, indem er sie mittelst Alkohol ausfüllte. Später verwendete KL. Mittel, welche Alcaloide fällen zur Reinigung des Tuberculins, unter anderem Phosphormolybdärsäure und Platinchlorid.

So lange die Tuberculinchemie noch so ganz unaufgeklärt ist, tappen wir mit derartigen Versuchen im Dunkeln. Das Tuberculin wird sicherlich Alcaloide, Fermente, Albumosen, speciell Toxalbumine enthalten, aber wie die einzelnen Stoffe wirken, ist durchaus noch unbekannt und auch von KLEBS in keiner Weise erklärt.

Der II. Theil ist ein klinischer. Kl. unterscheidet 4 Stadien der Tuberculose. Das 1. nennt er Latenzstadium d. h. die Zeit des primären lokalen Affectes. Mit der Disseminirung der Bacillen von diesem lokalen Herde aus beginnt das 2. Stadium. Das 3. Stadium bedeutet Zerfall des tuberkulösen Gewebes. (Höhlenbildung.) Als 4. Stadium endlich bezeichnet Kl. die Lungenschwindsucht im eigentlichen Sinne des Wortes, das Stadium des rapiden Zerfalls der Lunge, des hektischen Fiebers und der Cachexie. Es wundert uns, dass Kl. die Zahl der Bacillen im Sputum als Massstab für den Beginn des 3. Stadiums annimmt. Findet er im Sputum mehr als 200 Bacillen pro mm2 so zeichnet er den Patienten als im 3. Stadium befindlich. Schon früher, aber hauptsächlich seit der Zeit des Tuberculintaumels, ist von den verschiedensten Autoren übereinstimmend erklärt worden, dass die Zahl der Bacillen eine relativ geringe Bedeutung hat für den Grad der Erkrankung. Die wenigen ccm. Sputum, die wir zu untersuchen pflegen, stehen in keinem Verhältniss zu den Massen von Sputum, welche per Tag expectorirt werden und ein Schluss von den paar Präparaten auf die vielen ccm. Auswurf, welcher zum Theil catarrhalisch sein, zum Theil aus lauter zerfallenem Tuberkelgewebe bestehen können, ist rein unstatthaft. Klebs hätte sich wohl besser nach der Anoder Abwesenheit von elastischen Fasern gerichtet, als nach der Zahl der Bacillen. Was die Ergebnisse der Tuberculocidinbehandlung beim Menschen anbelangt, so müssen wir auf die Tabelle pag. 323 hinweisen. Die Zahl der Besserungen beträgt nach derselben ungefähr 70 Prozent. Eine Kritik dieser Tabelle ist natürlich unmöglich, denn die Beurtheilung der einzelnen Stadien und der ,,Besserung" ist eine subjective. Ueberhaupt lässt sich aus dem Menschenmaterial in dieser Hinsicht wenig ableiten, denn jeder praktische Arzt kennt genügend Fälle von Lungentuberculose, welche ohne Tuberculin, manchmal sogar ohne jede Behandlung sich auffallend bessern. Wir sind über die Zeit hinaus, in welcher man die Lungentuberculose als eine absolut tödtliche Krankheit betrachtete.

Pag. 517-623 enthalten Berichte anderer Aerzte über die Antiphthisinbehandlung. Dieselben sind meistens unvollständig; manchmal scheinen die Patienten sich gebessert zu haben. R. Koch, welcher sich anfänglich ablehnend gegenüber dem Tuberculocidin verhielt, glaubte doch schliesslich auch, einige Erfolge damit erzielt zu haben.

Klebs giebt folgende Vorschrift zur Herstellung seines Tuberculocidins: Er lässt Tuberkelbacillen etwa 6 Wochen auf Bouillon wachsen, giesst dann die Flüssigkeit ab, setzt 0,6 Prozent Orthokresol hinzu (wodurch die Flüssigkeit steril wird). Hierauf versetzt er die Bouillon mit Natriumbismuthjodid und filtrirt ab. Das Filtrat giebt mit absolutem Alcohol einen Niederschlag, welcher in Wasser gelöst und mittelst Glycerin und 0,2 Prozent Orthokresol haltbar gemacht wird. Das auf diese Weise hergestellte Tuberculocidin nennt Klebs Antiphthisin. Dieses Präparat giebt Kl. subcutan oder per rectum. Als Curiosum möge auch der Versuch K.'s erwähnt werden, mittelst Kataphorese Tuberculin in Cavernen (!) hineinzutreiben. Wir dürfen wohl Klebs glauben, wenn er angiebt damit keine Resultate gewonnen zu haben; auch geringe Kenntnisse der galvanischen Leitungsverhältnisse müssen jeden von derartigen Experimenten zurückschrecken lassen; denn 1. weiss man von Kataphorese überhaupt noch sehr wenig, 2. ist die Zusammensetzung des Tuberculins durchaus nicht erklärt und 3. ist

das Hineintreiben selbst der günstigsten Substanz in eine meistens mit Luft gefüllte Caverne ein Unding. Wenn durch den galvanischen Strom mit dem Tuberculin in kataphoresischer Hinsicht irgend etwas geschieht, so kann es sich höchstens um Abspaltung eines einfachen Salzes oder eines Säureradicals oder einer einfachen Base handeln.

Referent bittet um Verzeihung, dass die Besprechung des vorliegenden Buches so ungewöhnlich lang geworden ist. Die ganze Sache ist für jeden Arzt von so grosser Wichtigkeit und der Name Klebs seit bald 20 Jahren so bekannt, dass die Arbeit sicherlich grosses Aufsehen machen wird, und viele gerne über die Tuberculocidin behandlung sich informiren werden. Wer Zeit hat wird von der Lecture des Klebs'schen Werkes nur Gewinn haben, besonders wenn der nothwendige Skepticismus nicht bei Seite gelassen wird. Es enthält ungemein viele an regende Gedanken und geistreiche Ideen und kann den kühlen Experimentator zu dutzenden von experimentellen Arbeiten herausfordern. Vieles liest sich mehr wie Poesie als wie Naturwissenschaft, und zweifellos ist Klebs in seinem neuesten Werke weit mehr in den Fehler verfallen, welcher auch schon in früheren Arbeiten sich etwas bemerklich machte, der Phantasie unerlaubt grossen Spielraum zu gewähren. 5. Specielle Pathologie und Therapie. Herausgegeben von Nothnagel.

Wer die ersten Lieferungen dieses Werkes in die Hand nimmt, wird mit uns sich freuen, dass wieder ein grosses Handbuch der inneren Medizin im Entstehen begriffen ist. Wenn auch ZIEMSSEN noch immer eine Grundlage der inneren Medizin bleibt, so ist doch in unserer rasch fortschreitenden Zeit so manches anders geworden, dass das neue Handbuch eine grosse Lücke ausfüllen wird.

Der 6. Band des Werkes ist schon vollständig und behandelt in meisterhafter Weise die thierischen Parasiten des Menschen (redigirt von Mosler und Peiper). Es scheint uns, dass alles neue und wirklich feststehende in diesem Buch zu finden ist, währenddem blosse Hypothesen sorgfältig vermieden sind. Daneben liegen uns die Vergiftungen, redigirt von v. JAKSCH, vor, die Erkrankungen von Schrötter, und die Migräne von MÖBIUS. Alle drei in äusserst gediegener Weise geschrieben. Das ganze Werk wird 22 Bände umfassen und trägt auch, was Ausstattung und Zeichnungen anbelangt, ein durchaus würdiges Gewand.

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Gynaecologie.-Referirt von Dr. F. FOERSTER.

1. Hematoma of the Ovary. By George H. Rohé, M. D., Cantonsville, Md. (Amer. Journal of Obstcs. and Diseases of Women. June, 1894.)

Die noch immer stark vertretene Ansicht, dass es sich bei Hematoma ovarii in den meisten Fällen um eine Blutung in den rupturirten Follikel handle, wird vom Verfasser mit Recht bestritten. Er kommt zu dieser Ueberzeugung theils durch eigene Anschauung, theils durch die vom Ref. vor einiger Zeit aufgestellten Thesen, welche sich auf eine eingehende microscopische Untersuchung eines grösseren Materials stützen. Rohé scheint sich den Ansichten des Ref. im grossen Ganzen anzuschliessen, es ist blos zu. bedauern, dass Verfasser nicht selbst Gelegenheit nahm, sich durch microscopische Untersuchungen des Weiteren von den beschriebenen Thatsachen zu überzeugen. Entschieden spricht er sich gegen die von einigen, sogenannten conservativen Gynäcologen, noch immer geübte Excision des Hematoms aus;

ein derartiges Vorgehen kann blos durch Unkenntniss oder durch totale Hintenansetzung bekannter microscopischer Befunde in diesen Fällen von Oöphoritis bedingt sein.

Er bespricht einen Fall von Hystero-Epilepsie von 8jähriger Dauer. Das exstirpirte Ovarium zeigt ein Hematom von Kastaniengrösse. Die Beschwerden sind nach der Operation verschwunden und seit 2 Jahren nicht wiedergekehrt. Auch hier ist zu bedauern, dass Verfasser dieses Präparat nicht microscopisch untersuchte, denn auf den ersten Blick würde er sich über die Genesis des betr. Hematoms klar geworden sein. Dass es sich in den verflossenen 8 Jahren nicht um ein Hematom handeln konnte, ist einleuchtend, vielmehr scheint dies einer der typischen Fälle zu sein, in welchen sich mit der Zeit aus einem sogenannten Endotheliom ein Hematom entwickelte. Rohé beschreibt einen zweiten Fall von Hematoma ovarii, in dem einen Ovarium fanden sich 2 kleine Hematome, während das andere Ovarium in einer grösseren Bluteyste aufging. Er knüpft an diesen Fall die Bemerkung dass zwischen der früher oft genannten Apoplexie des Ovarium und dem Hematom ursächlich kein Unterschied bestehe, eine Ansicht über welche sich noch sprechen liesse. Als einzig rationelle Behandlung empfiehlt Verfasser mit Recht die totale Exstirpation des Ovariums. 2. Cancer of the Uterus, the Remote Results of Operative Interference. By Walter A. Crow, M. D. (American Lancet, July, '94. Verfasser berichtet über acht Fälle von Hysterotomie wegen maligner Erkrankung des Uterus. Der momentane Erfolg war zufriedenstellend, jedoch zeigte sich in den meisten Fällen eine frühzeitige Wiederkehr der Neubildung. Als Ursache wird angegeben, dass die Diagnose des Uteruskrebses in seinen Anfangsstadien immer noch eine mangelhafte ist, dass die meisten Fälle erst dann zur Operation kommen, wenn die Erscheinungen eclatant sind, wenn die umliegenden Gewebe meist schon invadirt sind. Der Verfasser ist der Ansicht, dass, wenn auch ein Recidiv zu erwarten ist, wir durch die Operation einen Akt der Humanität ausführen, indem wir, wenn auch nur für kurze Zeit, das Leben erträglich machen, wohl auch verlängern.

3. The Non-Surgical Treatment of Fibroid Tumors of the Uterus. By C. Henri Leonard, A. M., M. D., Detroit, Mich. (International Med. Magazine.)

Für den modernen Gynaecologen hat der Titel etwas Anziehendes; unwillkürlich fragt man sich, was über dieses Thema wohl noch Neues kann gebracht werden. Die Lectüre bereitet aber eine Enttäuschung. Behandlungsweisen, welche längst in den Händen aller Beobachter als unzulänglich sich erwiesen haben, werden von neuem hier empfohlen. Es wird besonders dem Ergot das Lob gesungen und Wunderdinge werden von dessen Wirkung im Verein mit Chinin berichtet. Auch Brom und Iodkalium werden nicht vergessen. Ergot wird in steigernden Dosen per os gereicht; wenn der Magen rebellirt, wird es eingerieben oder per tampon gebraucht. Schlechte Erfahrungen durch den langen Gebrauch von Ergot will Verfasser nicht gemacht haben. 18 Jahre hat er Fibrom auf diese Weise behandelt mit bestem Resultat; ein einziger Todesfall ereignete sich in dieser langen Zeit und dieser als Folge eines operativen Eingriffs.

Wenn auch zugegeben werden muss, dass unser Operationseifer gerade in Fibrom-Behandlung uns zu weit führen mag, so kann eine Abhandlung wie die obige sicherlich nicht im Stande sein, uns von etwaigen Verirrungen zu überzeugen.

Innere Medizin.-Referirt von Dr. E. BACHMANN.

1. Hygienic vs. Drug Treatment for Typhoid Fever. By Charles E. Page, M. D. (Medical Record, April 28, 1894.)

Verfasser ist ein Anhänger der Kaltwasserbehandlung des Nerven fiebers nach Brand und spricht in dieser Arbeit ebenso entschieden gegen jede symptomatisch-medicamentöse, wie expectative Behandlung. Eigene Beobachtungen führt er nicht an, er stützt sich in der Hauptsache auf die statistischen Angaben des New Yorker Board of Health. Nach diesen ist die Mortalität der ausschliesslich in den verschiedenen Hospitälern behandelten Typhoidfälle (1878-1885) nur 24,66 Procent, während von den, in dem gleichen Zeitraum in der ganzen Stadt New York (einschliesslich der Hospitäler) behandelten Typhoidkranken, 41 Procent starben. Aus diesem Vergleich lässt sich nur der Schluss ziehen, dass Typhoidkranke im Allgemeinen in Hospitälern besser aufgehoben sind, zu Gunsten der Kaltwasserbehandlung des Typhoid können diese statistischen Angaben nicht verwerthet werden, da, wie Referent aus eigener Erfahrung weiss, in den verschiedenen Hospitälern New Yorks die Typhoidbehandlung eine verschiedene ist und am allerwenigsten den Anforderungen der Brand'schen Methode entspricht. Verfasser fordert weiter, Typhoidkranken im Anfang nur Wasser zu geben und sie so lange hungern zu lassen, bis sich der Appetit von selbst wieder einstellt. Er ist der Ansicht, dass beim Typhoid,,keine Hoffnung auf Verdauung und Assimilation" von Nahrung vorhanden sei und in Folge dessen nur faulige Zersetzung derselben im Darm stattfinde. Diese Ansicht widerspricht zum mindesten den praktischen Erfahrungen, geht über Brand und nähert sich schon bedenklich Pater Kneipp. Verdauung und Appetit liegen zweifelsohne bei jedem Schwerkranken darnieder und erfordern ganz besonders beim Typhoid eine sorgfältige Behandlung. Da aber der Typhoidpro cess in der Hauptsache sich im Darm und nicht im Magen abspielt, so braucht uns wohl die Furcht vor fauliger Zersetzung der Nahrung nicht abzuhalten, unsere Typhoidkranken durch rationelle Ernährung u. s. w. zu stimuliren, besonders, da wir in den Darmirrigationen ein Mittel besitzen, das jeder Stagnation und Zersetzung im Darmkanal energisch vorbeugt.

2. Some Difficulties in the Diagnosis of Cordiac Diseases. By Frank W. Jackson, M. D. (New York Medical Journal, April 28, 1894.) Der Verfasser berichtet über Schwierigkeiten bei der Diagnose Herzkranker und betont dabei einige Punkte, welche seiner Ansicht nach nicht in den Lehrbüchern zu finden sind. Als ersten erwähnt er die Inconstanz gewisser Herzgeräusche. Letztere ist nichts neues, wenngleich eine allgemeine gültige Erklärung dafür bis heute nicht existirt. Es ist wohl allgemein bekannt, dass nicht nur anorganische Herzgeräusche mehr oder weniger deutlich, ja bisweilen garnicht gehört werden. In des Verfassers angeführtem Fall scheint Referent keine besondere Schwierigkeit in der Diagnose vorgelegen zu haben, da von vornherein eine bedeutende Vergrösserung des Herzens constatirt wurde. Zur Beurtheilung des Werthes solch' inconstanter Herzgeräusche genügt es wohl für dem allgemeinen Praktiker im Auge zu behalten:

1. Dass Geräusche diastolischer Natur nur bei Circulationshindernissen im Herzen vorkommen und demnach immer von mehr oder weniger ernster Bedeutung sind.

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