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5) Beiträge zur Flora von Aegypten und Arabien von Georg Fresenius Med. Dr. (Mus. Senckenberg., p. 165-188.) Mit 2 Steintafeln.

Die hier beschriebenen neuen Arten sind Cuscuta arabica, Solanum dubium, Heliotropium arborescens, Cynoglossum intermedium, Glaucium arabicum, Cleome trinervia, Kochia latifolia, Paronychia sinaica, Sida denticulata, Trigonella microcarpa. Ausser diesen finden sich auch von vielen andern aus den Familien der Solaneen, Asperifolien, Asclepiadeen, Rubiaceen, Resedaceen, Fumariaceen, Papaveraceen, Cruciferen, Cupparideen, Cistineen, Hypericineen, Chenopodieen, Paronychieen, Alsineen, Sileneen, Ficoideen, Malvaceen, Graminaceen, Rutaceen, Zygophylleen und Leguminosen Standorte und andere Bemerkungen angegeben. Abgebildet sind: Glaucium arabicum und Cleome trinervia.

Organographie.

De flore gramineo (.) Adjectis graminum circa Lipsiam, tam sponte crescentium quam in agris cultorum descriptionibus genericis (.) Dissertatio auctore Dr. (philos.) Guil. Lud. Petermann. Cum tabula lithographica. Lips. ap. Ambr. Barth. 1835. — 8., 80 S., nebst 1 Steindrucktafel und 1 Tabelle in 4.

Die unter obigem Titel in den Buchhandel gegebene Inauguralschrift des Herrn Verfassers hat

hauptsächlich den Zweck, die Reformen, welche derselbe in der Terminologie der Grasblüthe und ihrer Theile gemacht wissen will, vor den Richterstuhl der öffentlichen Meinung zu bringen. Leider müssen wir bekennen, dass der Verf. für das todle Wort mehr Sinn, als für das, wozu die Kunstsprache bloss das Mittel seyn soll, bei dieser Gelegenheit gezeigt hat. Er hat die Theile der Grasblüthe auf eine zwar sehr detaillirte, aber doch nicht haltlose Weise unterschieden, dafür aber eine wahre Cohors neuer Ausdrücke, grössientheils aus dem Griechischen, geschaffen, mit denen wir dle Leser sogleich bekannt machen wollen. Wofür soll nun aber diese Unzahl neuer Namen, wie sie in der letzten Zeit, besonders von den französischen Autoren, - man denke au die Orchideen!

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geschaffen worden ist, endlich führen? Wahrlich nicht ernstlich genug kann man sich dieser Sucht opponiren, vermöge deren Jeder berufen zu seyn glaubt, neue Ausdrücke auszuprägen, und an der Kunstsprache zu modeln, die doch billig in den Händen derjenigen Männer bleiben sollte, die das Ganze zu überschauen fähig sind, und mehr als ein Paar Gattungen untersucht haben! Nicht an Namen fehlt es der lieben Wissenschaft heut zu Tage, ́sondern an tüchtigen, gesunden, naturgemässen, auf innerer Nothwendigkeit beruhenden und dabei einfachen Begriffen!

Wir wagen zu behaupten, dass ebendesshalb, weil keine derselben auf einer solchen inneren Noth

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wendigkeit und auf klaren, einfachen Begriffen beruhte, bloss darum von den vielen, seit Linne's Nomenklatur geschaffenen neueren Benennungen der Grasblüthentheile keine einzige recht ins Leben übergehen, d. h. in die praktischen (beschreibenden) botanischen Schriften Eingang finden wollte. In diesen hat vielmehr bis ganz neuerdings immer noch das alte Linné'sche, bloss durch die Macht der Gewohnheit gehaltene, obschon längst als falsch erkannte: Calyx, Corolla, neben flosculus und spicula, oft wunderbar mit neueren Terminis untermischt, seinen Platz behauptet. Erst die neuere Zeit hat eine so zweckmässige, nicht einer einseitigen Würdigung der Gräserfamilie allein, sondern einem allgemeinen Ueberblick über das Ganze entstammte, und dabei praktische Deutung und Benennung dieser Theile gegeben, welche Aussicht haben kann, gänzlich ins Leben überzugehn und allgemein angenommen zu werden. Den ersten Schritt hierzu hat Reichenbach gethan, indem er sie in der flor. excurs. aufnahm und folgerecht durchführte.

Es sind nach dieser, besonders von Link (Elem. philos. bot. pag. 258 f.) anschaulich auseinandergesetzten und auch von dem neuesten, berühmten Agrostographen Kunth anerkannten Ansicht der Linné'sche Calyx, so wie dessen Corolla nichts als zwei Deckblätter-Paare, bracteae und brac teolae, des zusammengesetzten Blüthenstandes der Gräser (anthodium gram., s. spicula). Die Grasblüthe selbst ist eine fast ganz nackte, indem

die eigentliche Blüthenhülle, welche gewöhnlich nur in der Form von 1-2 kleinen Schüppchen erscheint (das Linné'sche Nectarium, Lodicula bei Beauv. Trin.) oft ganz fehlt, bisweilen mit dem Samen verwächst, zum Schutze der Befruchtungstheile aber durchaus unzureichend erscheint. Dieses Verhältniss erhält sich auch durch die zunächst stehenden und mittelst ihrer Analogie am meisten zur Erklärung der Grasblüthe beitragenden Schein gräser. Hier haben wir noch immer das unvollkommene, im utriculus, oder der seta hypogyna sich darstellende Perianthium; die Bracteolae rücken näher zusammen und bilden dichte Köpfchen, wäh rend die Bractea, an den Fuss der Inflorescenz zurücktretend, sich schon mehr in der blattartigen Gestalt zeigt (Carex). Erst in den Commelinaceen finden wir, bei übrigens sehr ähnlicher Form der anderen Gebilde, das Perianthium als solches auftretend, und sich in den Irideen zu hoher Vollkommenheit erhebend; doch kann man noch recht gut manche der letzteren benützen, um durch Hinwegnahme von Perianthium and Pedunculus, mittelt Spatha und Genitalien eine Versinnlichung des eigentlichen Baues der Grasblüthe zu geben.

Hal diese Deutung der Grasblüthe an sich etwas Ansprechendes, so hat sie andererseits zugleich den grossen Vorzug, dass sie einen Umtausch der alten Nomenklatur mit längstbekannten und allgemein verständlichen Terminis möglich macht, und uns so neuer Kunstwörter überhebt. Gewiss wäre daher

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eine neue Beleuchtung derselben und eine Ausführung der ihr unterliegenden Theorie eine recht zeitgemässe Aufgabe für eine Schrift: de flore gramineo gewesen. Ref. erwartete sogar, etwas Aehnliches in dem Schriftchen zu finden, da er es dem Herrn Hofrath Reichenbach dedicirt sah. Allein zu seiner Verwunderung fand er, dass der Verf. die ganze Frage so schnell als möglich und mit grosser Gleichgültigkeit auf einer halben Oktavseite übergeht, ja sogar, im Widerspruche mit §. 1., sich S. 46. der Trinius'schen Deutung bedient (s. u.) Daraus schöpfen wir für ihn wenig Hoffnung, dass er seine neue Terminologie allgemein in Aufnahme bringen wird, wenn er sie bloss formell und etymologisch, nicht aber dem innern Wesen nach als nothwendig ansieht und darzustellen weiss. Diese neuen Benennungen nun stellen wir hier zuerst zur Bequemlichkeit der Leser zusammen (einige wenige weiter unten):

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Peterm.
Achnanthus.

Spicula.]

Achnanthelium.

Perianthelium.

Perigonium.

Parapetalium.

Stylidium.

Stylobasis.

Stylobates.

monanthelicum.

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