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der rechten Hand erhalten. Die Steigerung der Arbeit besteht nicht in einer Zunahme der Höhe der ersten Contractionen, sondern in einer grösseren Zahl derselben und darin, dass sie langsamer abnehmen. Infolge dieser Modificationen erleidet auch die Curve Aenderungen; während sie in der ersten Figur einem wenig accentuirten ital. S ähnlich sieht, hat sie in der zweiten mehr die Form des Bogens einer Parabel. Die letztere Variation ist jedoch nicht constant.

In diesem ersten Experimente bediente ich mich constant eines Gewichtes von 3 kg, in anderen Experimenten jedoch, deren Beschreibung ich hier der Kürze halber unterlasse, konnte ich mich von der wohlthätigen Wirkung der Massage auch bei Anwendung von Gewichten verschiedener Grösse (2, 4 bis 6 kg) überzeugen.

Nachdem diese Thatsachen in den willkürlich arbeitenden Muskeln erkannt wurden, war es wichtig, zu bestimmen, ob dieselben sich auch dann wiederholten, wenn die Muskeln sich durch elektrische Reizung ihrer Nerven oder durch direkte Reizung contrahiren.

Zu diesem Zwecke machte ich das 3. und 4. Experiment.

3. Experiment.

Am 7. Dezember 1890 um 8 Vorm. schreibe ich die normale Ermüdungscurve der Beuger des linken Mittelfingers mit dem Gewichte von 2 kg, indem ich mit dem Rhythmus 2 Sec. den nervus medianus auf elektrischem Wege mittels einer Zahl von Inductionsschlägen eines DuBois Reymond'schen Schlittens reizte, dessen primärer Stromkreis von 4 Bunsen' schen Elementen herrührte. Eine jede Reizung dauerte 30/100 Sec. mit 16 Unterbrechungen, Reizeinheiten 1000 1)

1) Der Mechanismus, welcher Oeffnung und Schliessung des primären Stromkreises und die Dauer der Reizung bestimmte, war von einem starken, ungefähr 4 m hohen Pendel von Eisen gebildet, das im Laboratorium des Herrn Prof. Mosso verfertigt wurde. Die Constanz der Länge der Schwankungen in diesem Apparate wird durch eine besondere Einrichtung erzielt,

Zwei Stunden nachher schreibe ich wieder die Curve derselben Muskeln mit demselben Gewichte, Rhythmus und Reize, aber mit vorausgehender Massage des Vorderaries 3 Min. lang.

Um 12h30' wurde eine andere normale Curve mit dem Gewicht von 3 kg und elektrischer Reizung des Nerven von derselben Dauer und Frequenz, aber mit der Intensität von 1250 Reizeinheiten (Fig. 3) geschrieben, und um 2 45' Nachm. wiederholte ich dieselbe Aufzeichnung mit demselben Gewicht, Rhythmus, Intensität und Reizdauer, aber mit vorausgehender 3 Min. lang dauernder Massage (Fig. 4).

Um 5h und 7h 15′ Nachm. schliesslich schreibe ich die normale Ermüdungscurve der Beuger des Mittelfingers erst unter normalen Bedingungen, dann unter der Mitwirkung einer 3 Min. lang dauernden Massage, mit dem Gewichte von 4 kg, derselben Reizdauer und derselben Zahl von Unterbrechungen, aber mit einer Intensität von 1375 Reizeinheiten.

Die erhaltenen Resultate sind in der Tab. 3 wiedergegeben. Fig. 3. 3. Aufzeichnung des 3. Experiments. Normale Ermüdungscurve der Beuger des linken Mittelfingers, mit dem

und ihre Frequenz kann je nach dem Bedürfnis modificirt werden. Ein kleiner metallischer Stab, welcher, senkrecht auf die Achse des Pendels fixirt, von diesem isolirt ist und mit dem primären Stromkreis communizirt, reibt sich während eines Theiles der Schwingung gegen eine metallische Fläche von dreieckiger Form, welche graduirt und berechnet ist, und welche mittels einer Schraube in verschiedener Höhe fixirt werden kann, wodurch die Contactfläche und die Dauer der Berührung gesteigert oder vermindert werden kann. Diese dreieckige metallische Fläche communizirt ihrerseits mit dem primären Stromkreise, so dass die Schliessung erfolgt, wenn dieselbe und der kleine metallische Stab sich berühren. Die Elektroden, welche zum Oberarm den induzirten Strom führten, waren von zwei metallischen, den Drahtschliessern anhängenden Plättchen von 4 cm Durchmesser gebildet, welche mit einem feinen Schwämmchen und einer Schicht von hydrophiler Baumwolle überkleidet waren, die mit gegerbtem Handschuhleder bedeckt war. Eine von den Elektroden wurde am unteren Winkel der äusseren oder Schulterblatt-Oberarmseite der Achselhöhle, die andere an der inneren Seite des Oberarms, entsprechend dem nervus medianus, ungefähr 8 cm über der Ellbogenbeuge, und zwar mittels elastischer graduirter Streifen applicirt. Damit dies immer an demselben Punkte geschehe, habe ich den Ort der Applikation auf der Haut der Oberarme mittels Silbernitrat bezeichnet.

Gewichte von 3 kg und dem Rhythmus von 2 Sec. Reizung des nervus medianus.

Fig. 4. 4. Aufzeichnung des 3. Experiments. Ermüdungscurve derselben Muskeln mit demselben Gewicht und Rhythmus; unter dem Einfluss der 3 Min. lang dauernden Massage. Elektrische Reizung der nervus medianus wie bei Fig. 3.

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Wir sehen, dass die wohlthätige Wirkung der Massage auf die Steigerung der Resistenz der Muskeln sich auch dann geltend macht, wenn die Beuger des Mittelfingers sich auf eine elektrische

Reizung ihrer Nerven contrahiren, und zwar ebensowohl für 2, wie für 3 oder 4 kg.

Die Steigerung ist auch in diesem Falle nicht einer bedeutenderen Höhe der ersten Contractionen, sondern der grösseren Zahl und dem langsameren Abnehmen derselben zuzuschreiben. Ich wiederholte dieses Experiment mit kleineren Gewichten und erhielt ein analoges Resultat.

4. Experiment.

Direkte Reizung der Muskeln.1)

Am 9. Dezember 1890 um 8h Vormittag schreibe ich die normale Ermüdungscurve des Beugers des rechten Mittelfingers mit dem Gewichte von 750 g und dem Rhythmus von 2 Sec. mit einer Reizung von 850 Reizeinheiten, von der Dauer von 30/100 Sec. und 14 Unterbrechungen. Eine der Elektroden von 5 cm Durchmesser wird auf die vordere Fläche des Vorderarms, in der Gegend des Ursprungs der Beuger, ungefähr 4 cm unter der Ellbogenbeuge angelegt, die andere von 2 cm Durchmesser etwas tiefer auf die Beuger selbst. Um 1015' Vorm. wird dasselbe Experiment nach einer 5 Min. lang dauernden gemischten Massage wiederholt. Um 12" 30' und 2h 45' werden zwei andere analoge Experimente gemacht, und zwar eines unter gewöhnlichen Bedingungen, das andere mit Massage, mit einem Gewichte von 1 kg und einem Reize von = 1050.

Später um 5 und 715' werden noch zwei andere Curven, eine normale und eine andere mit Massage und einem Gewicht von 1500 g geschrieben. Es werden auf diese Weise 6 Curven erhalten, die ich der Kürze halber nicht mittheile; in der

1) Beim Studium der Wirkung der Massage auf die Muskeln, welche sich auf directe elektrische Reizung contrahiren, muss man viel weniger starke Ströme und folglich kleinere Gewichte anwender, als wenn man ohne Massage experimentiren will, und zwar aus dem Grunde, weil die Massage durch beträchtliche Steigerung der Hautsensibilität gegen Schmerzen Ströme unerträglich macht, die unter normalen Bedingungen ganz gut vertragen werden.

Tabelle 4 werden die Zahlen wiedergegeben, welche die Hubhöhe und die jedesmal ausgeführte mechanische Arbeit ausdrücken.

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Es geht aus diesen Daten hervor, dass die Massage die Quantität der mechanischen Arbeit, welche die Muskeln nach einer vollständigen Ruhe vor dem Ermüden ausführen können, auch dann erheblich zu steigern vermag, wenn die Muskeln direct mit elektrischen Strömen gereizt werden.

Der grössere Theil des Nutzeffekts ist auch in diesem wie in den vorangegangenen Experimenten nicht einer im Beginne statthabenden Steigerung der ersten Contractionen, sondern einer Zunahme der Resistenz des Muskels zuzuschreiben, die sich durch eine grössere Zahl von Contractionen und ein langsameres Abnehmen derselben äussert.

II.

In diesem Kapitel habe ich zu entscheiden versucht, ob die wohlthätige Wirkung der Massage proportional der Dauer wachse.

5. Experiment.

Am 10. Dezember 1890 um 8h Vorm. schrieb ich die normale Ermüdungscurve der Beuger des linken Mittelfingers mit dem Gewichte von 3 kg und einer Contractionsfrequenz von 2 Sec.; und gleich darauf die Curve der Muskeln der rechten Seite unter gleichen Bedingungen.

Um 10h 15', 12h 30', 2h 45' und um 5h schrieb ich successive die Curve derselben Muskeln, mit demselben Gewichte und

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