ARCHIV FÜR HYGIENE. UNTER MITWIRKUNG VON Prof. Dr. O. BOLLINGER, München; Prof. Stabsarzt Dr. H. BUCHNER, München; Prof. Dr. R. EMMERICH, HERAUSGEGEBEN VON J. FORSTER, FR. HOFMANN, M. v. PETTENKOFER, M. RUBNER, 0.Ö. PROFESSOREN DER HYGIENE UND DIRECTOREN DER HYGIENISCHEN INSTITUTE AN DEN UNIVERSITÄTEN ZU LEIPZIG MÜNCHEN BERLIN. FÜNFZEHNTER BAND. MÜNCHEN UND LEIPZIG. DRUCK UND VERLAG VON R. OLDENBOURG. 1892. Inhalt. Neue Untersuchungen über die Giftigkeit der Exspirationsluft. Von Dr. Sigmund Merkel. (Aus dem hygienischen Institute München) Ueber einige wichtige Eigenschaften unserer Kleidungsstoffe. Von Prof. Ueber die Möglichkeit einer von Brunnenwasser ausgehenden Hühner- cholera-Epizootie. Von Dr. Arnulf Schönwerth. (Aus dem hygienischen Institute München) Beitrag zur Untersuchung auf Tuberkelbacillen. Von B. A. van Ketel. (Aus dem hygienischen Laboratorium der Universität Amsterdam) Ueber die schädlichen Bestandtheile derjenigen Gummisachen, mit welchen Kinder verschiedenen Alters in Berührung kommen. Von Seite Untersuchungen über die Wirkung der Massage auf die Muskeln der Menschen. Von Arnaldo Maggiora, Professor der Hygiene an der kgl. Universität zu Modena Untersuchungen über giftige Eiweisskörper bei Cholera asiatica und einigen Fäulnissprozessen. Von Dr. Hermann Scholl, Assistent am hygienischen Institut. (Aus dem hygienischen Institut der deutschen Universität in Prag) Ueber die Verunreinigung der Zimmerluft durch salpetrige Säure (Unter- salpetersäure) als Produkt der künstlichen Beleuchtung. Von Dr. Cholera-Studien. I. Von Prof. Dr. Max Gruber und Reg.-Arzt Dr. Emil Wiener. (Aus dem hygienischen Institute der Universität Wien) Ueber den Wärmeverlust des bekleideten Fusses durch Contakt mit dem Boden. Von Dr. Fr. Nothwang, Assistenten am hygienischen Ueber die Bestimmung der Mauerfeuchtigkeit. Von Prof. Dr. K. B. Leh- Die Kost der Haushaltungsschule und die Menage der Friedrich Krupp'- Seite 331 341 387 Neue Untersuchungen über die Giftigkeit der Exspirationsluft. Von Dr. Sigmund Merkel. (Aus dem hygienischen Institute München.) Im Jahre 1870 machte Ransome1) darauf aufmerksam, dass die Ausathemluft bei gesunden Menschen und Thieren organische Substanzen unbekannter Natur enthielte, er bestimmte deren Menge mit Permanganat auf 0,2 g pro die. Seegen und Novack) gaben denselben Befund an, da sie bei nach Regnault angestellten Respirationsversuchen die Thiere durch ihre eigene giftige flüchtige Ausscheidungsproducte erkranken und sterben sahen und auch durch Glühen mit Kupferoxyd zerstörbare, also offenbar organische Stoffe in der Exspirationsluft fanden. Uffelmann3) zeigte ferner, dass bei 10 stündigem Aufenthalt von 3 Personen in einem geschlossenen Raum der Kohlensäuregehalt um das 22 fache, der Gehalt an organischer Substanz fast um den gleichen Werth steige (Versuche mit Kalipermanganatlösung). Im Gegensatz zu diesen Befunden traten zunächst v. Pettenkofer und v. Voit) mit Untersuchungen hervor, welche die auffallenden Beobachtungen Seegen's und Novack's durch einen Chlorgehalt des von jenen verwendeten O erklärten, noch viel weiter ging Hermanns; 5) derselbe konnte überhaupt 1) Journal of Anatomy and Physiol. 1870. Vol. IV. 3) Archiv f. Hygiene. Bd. 8. S. 335. 4) Zeitschrift für Biologie. Bd XVI. S. 508. 5) Archiv f. Hygiene. Bd. I. S. 1 und 30. 31. Archiv für Hygiene. Bd. XV. p. 211. 1 |