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einer vorhandenen Centrale zur Verfügung steht, bleibt uns nichts übrig, als entweder eine dieser Batterien oder einen Accumulator zu benutzen, wenn wir nicht die alte Bohrmaschine wieder ausgraben wollen, was uns, wenn wir einmal mit der elektrischen Maschine gearbeitet haben, sehr schwer fallen wird.

Ich glaube, dass bei der Wahl zwischen einer Primär-Batterie und einem Accumulator die Entscheidung sich stets auf den letztgenannten richten wird, vorausgesetzt natürlich, dass eine Ladestelle zur Verfügung steht; die Vortheile sind zu sehr ins Auge springend. Die Stromstärke bleibt vom ersten bis zum letzten Augenblick die gleiche und die Schwankungen in der Spannung sind fast gleich Null. Die Kosten des Ladens sind unbedeutend und die Anschaffungskosten der Accumulatoren-Batterie nicht übermässig. Der von mir benutzte, aus der Kölner AccumulatorenFabrik, Gottfried Hagen in Kalk a/Rh., enthält vier Zellen, die für den Betrieb des Motors genügen, arbeitet 4-6 Wochen bei starker Inanspruchnahme und kostet 64 M. Das Laden, welches von irgend einer Leitung aus geschehen kann, kostet mit dem jedesmaligen Abholen und Zurückbringen ca. 2 M. Nun muss ich allerdings bemerken, dass die Firma Schäfer & Montanus, von welcher der genannte Motor stammt, die Wickelung der Elektromagnete geändert hat, so dass die Stromstärke verringert, von 1,0 Ampère auf 0,6 Ampère, aber die Spannung natürlich vermehrt wird, von 8 Volt auf 15 Volt, um die gleiche elektrische Energie zu erzielen. Man würde also für diese neueren Motoren mehr Zellen gebrauchen, da die Spannung einer Accumulatoren - Zelle, ganz unabhängig von der Grösse, ca. 2 Volt beträgt; nur die Capacität, in Ampère-Stunden ausgedrückt, richtet sich nach der Plattenzahl der einzelnen Zelle und der Plattengrösse.

Für den zuletzt erwähnten Motor benutze ich eine Accumulatoren-Batterie von 8 Zellen, die ca. 8 kg wiegt, 24 cm lang, 20 cm hoch und 14 cm breit (also sehr leicht transportabel) ist, und über zwei Wochen genügende Kraft liefert.

Die angeführten Benutzungszeiten können natürlich nur relativ aufgefasst werden, da die Bohrmaschine sehr verschieden benutzt wird. Man kann jedoch mit Sicherheit annehmen, dass, da man ja die Maschine nur ein paar Minuten auf einmal laufen lässt,

kaum mehr als zwei Stunden täglich im Durchschnitt gerechnet werden können. Es wird dies in den meisten Fällen zu viel sein, hat jedoch meinen Berechnungen zu Grunde gelegen.

Es ist für den Zahnarzt jedenfalls besser, wenn der Motor derartig bewickelt ist, dass er möglichst wenig Strom verbraucht, da dadurch die Ausnutzungszeit einer Primär- sowohl wie SecundärBatterie eine grössere ist, wenn auch infolgedessen eine höhere Spannung nothwendig wird, um den gleichen Effect zu erreichen.

In der Wirkung ist es einerlei, ob ein Motor ca. 2,67 Ampère bei 3 Volt, oder 1 Ampère bei 8 Volt, oder 0,5 Ampère bei 16 Volt hat, die elektrische Energie, in Watts ausgedrückt, bleibt dieselbe = 8 Watts. Die zuletzt genannte Zusammenstellung ist aber die rationellste, da die Ausnutzung eine grössere sein kann.

Weniger leicht als in dem oben erwähnten Falle wird uns die Entscheidung fallen, wenn es sich um die Wahl zwischen directem Anschluss an die vorhandene Centrale oder den Gebrauch von Accumulatoren handelt. Es lässt sich Vieles für und gegen beide sagen. Ich für meinen Theil muss bekennen, dass ich selbst, im Falle eine elektrische Centralstation vorhanden wäre, dennoch die Aufstellung eines Accumulators vorziehen würde.

Sehr bequem erscheint ja beim ersten Betrachten allerdings der Anschluss an die Centrale; die einfache Einschaltung genügt immer, um zum Betriebe fertig zu sein, man hat keine Schererei mit der Aufstellung einer Batterie, keine Kosten oder Unbequemlichkeit mit dem Laden und der Unterhaltung der Batterie u. a. m.

Dagegen ist zu erwähnen, dass es nothwendig sein wird, da der von der Centrale gelieferte Strom eine Spannung von 100 bis 110 Volt hat, um das Verbrennen des Motors zu verhüten, Widerstände, deren Anschaffung nicht ganz unberücksichtigt werden darf, oder eine Glühlampe, wie Montanus es vorschlägt, vorzuschalten. Man muss also auch viel mehr Strom bezahlen, als man je benutzen kann; und will man gar noch galvanokaustische Instrumente, elektrische Mundspiegel benutzen, so muss man kostspielige Rheostaten anschaffen. Ausserdem wird jede Betriebsstörung auf der Centralstation, und wenn sie nur ein paar Minuten dauert, sich sehr unangenehm bemerkbar machen.

Dann ist aber noch sehr zu berücksichtigen, dass an mehreren Centralen der Betrieb nur eine begrenzte Zeit eingehalten wird

etwa von 5 oder 6 Uhr Abends bis 12 oder 1 Uhr Nachts. Hierdurch würde sich die Benutzung durch den Zahnarzt zum Betriebe seines Motors von selbst verbieten.

Anders gestaltet sich die Sache jedoch bei Gebrauch eines Accumulators. Die Anschaffungskosten sind, wie schon oben bemerkt, nicht übermässig. Die Aufstellung wird, da die Batterie keinen grossen Raum einnimmt (bedeutend weniger als eine gleich starke Primär-Batterie), auch keine grossen Schwierigkeiten bieten. Die Anwendung eines Zellenschalters, dessen Kosten etwa 10 M. betragen, gestattet jede einzelne oder jede beliebige Anzahl von Zellen zu benutzen, für Galvanokaustik u. s. w. Ausserdem wird man von kürzeren Betriebsstörungen gar nicht berührt.

Unterbrochene Leitung

nach der
Centrale.

Lüster

Accumulator

Das Laden des Accumulators ist auch nicht, wie es beim ersten Bedenken fast erscheinen möchte, eine so grosse Kunst. Man muss die zu ladende Batterie derartig in den vorhandenen Stromkreis einschalten, so dass eine geeignete Anzahl Glühlampen, die sich nach der Grösse der Batterie richtet, sich ebenfalls darin befinden. Hat man z. B. einen Accumulator von 4 Zellen, der mit 3 Ampère geladen werden muss, so wird man einen Lüster, an dem 6 Glühlampen brennen, von je 0,5 Ampère vorschalten und den Stromkreis schliessen. Da das Laden während der Nacht oder Abends besorgt werden kann, so kostet der Betrieb de Motors fast nichts.

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Praktische Versuche von längerer Dauer mit beiden letztgenannten Stromquellen sind bis jetzt wenige gemacht worden, und die nächste Zukunft kann uns erst lehren, ob sich noch andere

Schwierigkeiten zeigen werden. Ich selbst arbeite seit ca. einem. Jahre nur mit einem Accumulator und bin bis jetzt in jeder Beziehung zufrieden.

Vorläufig ist es als die Hauptaufgabe der Fabrikanten zu betrachten, einen Motor zu bauen, der bei der nothwendigen elektrischen Energie die geringste Strommenge verbraucht.

Bericht über die Verhandlungen

der

31. Jahresversammlung des Central-Vereins deutscher Zahnärzte, abgehalten am 19., 20. und 21. April 1892 zu Hannover.

In die Präsenzliste zeichneten sich folgende Herren ein:
A. Als Mitglieder.

1) Dr. Andreae, Hamburg. 2) E. Ackermann, Mühlhausen i/Thür. 3) Dr. Alfred Baštýř, Prag. 4) A. C. J. Beick, Rotterdam. 5) Blume, Berlin. 6) Breithaupt, Goslar. 7) Dr. Brunsmann, Oldenburg i/Gr. 8) Emil Elias, Hamburg. 9) Fenthol, Leipzig. 10) Dr. Emil Flörke, Bremen. 11) Dr. Fricke, Kiel. 12) Goltz, Leer. 13) Häseler, Braunschweig. 14) C. Haun, Erfurt. 15) Dr. Heitmüller, Göttingen. 16) Wilh. Herbst, Bremen. 17) Dr. Herrmann, Halle a/S. 18) Dr. Hesse, Leipzig. 19) Dr. Hroch, Dresden. 20) E. Jung, Braunschweig. 21) Dr. Kirchner, Königsberg i/Pr. 22) Dr. Klencke, Hannover. 23) G. W. Koch, Giessen. 24) F. Krille, Hamburg. 25) C. Kühns, Hannover. 26) Dr. Kühne, Magdeburg. 27) Lustig, Berlin. 28) Jos. Otté, Groningen. 29) Jul. Parreidt, Leipzig. 30) Pfrenger, Coburg. 31) Arthur Richter, Berlin. 32) Dr. Hans Riegner, Breslau. 33) Dr. Wilhelm Sachs, Breslau. 34) Sauber, Berlin. 35) Schäfer, Braunschweig. 36) G. Schnoor jun., Schwerin i/M. 37) Fr. Schneider, Erlangen. 38) M. R. Schreiter, Chemnitz. 39) L. Schmidt, Lübeck. 40) Schwarze, Leipzig. 41) E. Schwartzkopff, Eisenach. 42) Tidick, Berlin. 43) Dr. Weil, München. 44) Dr. Wietfeldt, M.-Gladbach. 45) J. Witzel, Marburg. 46) Dr. Adolph Witzel, Essen. 47) Max Ziegel, Görlitz. 48) Dr. Zimmermann, Berlin.

B. Als Gäste.

1) Dr. Addicks, Hannover. 2) Ahland, Osnabrück. 3) Bruns. Hannover. 4) Bumann, Göttingen. 5) Crusius, Hannover. 6) W, Dappen, Crefeld. 7) G. Grahn, Hannover. 8) Dr. Hirschfeld, Paris. 9) Kemnis, Berlin. 10) Kluger, Bremen. 11) Linhard, Kopenhagen. 12) P. Muhe, Hannover. 13) Meyer-Traubjerg, Lübeck. 14) E. Nie page, Clausthal. 15) Odenthal, Hannover. 16) Dr. Robiscek, Wien. 17) G. Strauss, Hamburg. 18) B. Traube, Hannover. 19) J. Voss, Bielefeld. 20) G. Weihe, Herford. 21) Karĺ Witzel, Dortmund. 22) Wolf, stud. med. dent., Hannover.

1. öffentliche Sitzung,

19. April, Morgens 9 Uhr im alten Rathhause.

Der Vorsitzende, Herr Prof. Dr. Hesse-Leipzig, eröffnet die Sitzung und begrüsst die Versammlung mit folgender Ansprache:

Hochansehnliche Versammlung! Unsere Jahres-Versammlung bildet, wie der Neujahrstag im Bürgerlichen, den jährlich wiederkehrenden Wendepunkt im Leben unseres Vereins. Indem ich Sie an der Schwelle des neuen Vereinsjahres begrüsse, handle ich in Ihrem Sinne, wenn ich den Wunsch ausspreche, dass dasselbe den Zwecken unseres Vereins zum Segen gereichen möge.

Der Rückblick auf das vergangene Jahr ist dazu angethan, uns mit Dank und der Hoffnung zu erfüllen, dass wir einer gedeihlichen Zukunft entgegengehen. Zwar sind uns schmerzliche Erfahrungen nicht erspart geblieben, und noch in der jüngsten Zeit hat die unerbittliche Hand des Todes unserem Vereine eine schwere Wunde geschlagen; aber selbst hier entstand unserem Verlust der Trost, dass der Tod ein schweres, langes, unheilbares Leiden endigte.

Der Entwicklung unserer Wissenschaft ist ein gleichmässiger, ruhiger Fortschritt beschieden gewesen, welcher dazu führen wird, dass eines Tages ein plötzlicher, deutlich sichtbarer Schritt vorwärts erfolgt.

Denjenigen, welche mit Fleiss und Scharfsinn dazu beigetragen haben, das Maass unseres Wissens zu mehren, gebührt an dieser Stelle wohl unser erster Dank.

Nicht ohne Befriedigung dürfen wir daher der Anerkennung Ausdruck geben, dass unser Vereinsorgan, die Monatsschrift für Zahnheilkunde, unter der Leitung ihres bewährten Redacteurs mit in der vordersten Reihe der wissenschaftlichen Veröffentlichungen gestanden hat.

Eine erfreuliche Aussicht für die Znkunft gewährt es, dass mit der Zahl unserer Berufsgenossen auch das Angebot wissenschaftlicher Arbeiten im steten Wachsen ist.

Die Zahl der zahnärztlichen Approbationen in Deutschland ist im vergangenen wie im vorvorigen Jahre eine verhältnissmässig grosse gewesen, aber wir sind noch weit davon entfernt, von einer Ueberfüllung unseres Standes sprechen zu dürfen. Zunächst füllen sich die leeren Plätze der Grossstädte aus, und es ist unverkennbar, dass mit dem grösseren Angebot an zahnärztlichen Kräften und mit der zunehmenden Sicherheit und Zuverlässigkeit unserer Leistungen sich die Nachfrage nach unserer Hülfe in immer weitere Kreise ausdehnt.

Einen besonderen Anlass zu zahlreicheren Approbationen fanden die letzten beiden Jahre in der Einführung der Prüfungs

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