I.

Landwirthschaft.

1. Ueber die holsteinische Kuhwirthschaft.

Von

Herrn J. G. Stein zu Preß in Holstein.

Man Can streitet, besonders in den letzten Jahren, sowohl mundlich als schriftlich, sehr viel über den Sah: ob es vorthellhafter sei, Kühe oder Schafe zu halten. Meiner Meinung nach führt dieses zu nichts, wenn nur im Allgemeinen davon die Rede ist, indem es theils von der Dertlichkeit, theils von den zur höchst möglichen Benuhung beider Vieharten erforder= lichen Kenntnissen abhängig ist, welche Art des Viehes mit dem größten Nußen gehalten werden kann. Sehr oft, und ich möchte fast behaupten, in den bei weitem meisten Fällen hat jede Partei Recht. Wer mit den holsteinischen Verhält nissen nicht bekannt ist, der wird es für unmöglich halten, daß hier eine Kuh 18 bis 20 Thaler reinen Ertrag liefert, während man sich bei uns wieder keinen Begriff davon machen kann, daß Schafe mehr einbringen können, als Kühe, und daß sich der Reinertrag eines Schafs auf 2 Thaler und mehr, berechnen läßt. Daß sich die sogenannten Fettweiden mehr für Rindvieh als für Schafe eignen, nimmt man allgemein als richtig an; daß aber auch auf den fettesten Weiden die Schafe sehr gesund bleiben können, beweiset die Eiderståbtsche Marsch, die auch wegen ihrer Wolle bekannt und

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