Imágenes de páginas
PDF
EPUB

Nr. der

Abhandlung.

[ocr errors]
[merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small]
[ocr errors]
[ocr errors]
[ocr errors]
[ocr errors][merged small]
[ocr errors]
[blocks in formation]

Trigonometrie.

I.

Ueber die atmosphärische, vorzüglich die terrestrische Refraction, und über Refractionscurven im Allgemeinen.

Von

dem Herausgeber.

Einleitung.

Die Theorie der atmosphärischen Refraction ist schon sehr häufig und mit einem grossen Aufwande von Scharfsinn und analytischem Calcul behandelt worden. Im Allgemeinen lassen sich aber zwei Hauptrichtungen, welche man bei der Entwickelung dieser in vielen Beziehungen so wichtigen Theorie verfolgt hat, von einander unterscheiden, von denen ich die eine mit dem Namen der geometrischen, die andere mit dem Namen der physikalischen belegen möchte. Der bedeutendste Repräsentant der ersten Richtung ist Lambert, dessen zu damaliger Zeit allerdings sehr elegante Schrift: Les propriétés remarquables de la route de la lumière par les airs et en général par plusieurs milieux réfringens sphériques et concentriques, avec la solution des problèmes, qui y ont du rapport, comme sont les réfractions astronomiques et terrestres, et ce qui en depend. Par J. H. Lambert. A la Haye. 1758. 8., die auch in einer deutschen Uebersetzung: Eigenschaften der Bahn des Lichts. Von J. H. Lambert. Berlin. 1772. 8. erschienen ist, nach meiner Meinung auch jetzt immer noch Beachtung verdient. Der bedeutendste Repräsentant der zweiten Richtung ist Laplace, welcher bekanntlich im zehnten Buche der Mécanique céleste. T. IV. p. 231. die Theorie der sogenannten astronomischen und terrestrischen Refraction aus dem physikalischen Gesichtspunkte auf eine höchst scharfsinnige und ein wahres Muster für derartige physikalische Untersuchungen darbietende Weise behandelt hat *).

*) In dem Mémoire sur la mesure théorique et expérimentale de la réfraction terrestre, avec son application a

Theil X.

1

Der geometrischen Behandlung dieses Gegenstandes, wenn dieselbe auch allerdings keineswegs so tief in die eigentliche Natur desselben einzuführen geeignet ist wie die physikalische Behandlung, scheint mir immer der Vorzug zu gebühren, dass sie sich ohne alle hypothetischen Voraussetzungen durchführen lässt und nur einige durch die genauesten Versuche mehrerer Physiker ausser allem Zweifel gesetzte Erfahrungssätze als Grundlagen in Anspruch nimmt, überdies aber zugleich zu mehreren auch in geometrischer Rücksicht interessanten Resultaten führt, und Anfän gern in der Astronomie und Geodasie zugänglicher sein dürfte als die Behandlung aus dem physikalischen Gesichtspunkte. Da nun die Methode, nach welcher dieser wichtige Gegenstand in der oben angeführten Schrift von Lambert sich behandelt findet, gegenwärtig als veraltet zu betrachten ist, überhaupt auch diese Schrift rücksichtlich ihrer Verständlichkeit Anfängern manche Schwierigkeiten darbieten dürfte; so habe ich versucht, die Theorie der atmosphärichen Refraction aus dem geometrischen Gesichtspunkte in der vorliegenden Abhandlung einer ganz neuen Behandlung zu unterwerfen, und dabei namentlich auch einige allgemeine Eigenschaften der Refractionscurven deutlich hervorzuheben und streng zu beweisen. Bemerken muss ich jedoch, dass ich bei dieser Untersuchung mein Augenmerk hauptsächlich auf die sogenannte terrestrische Refraction gerichtet habe, weil die astronomische Refraction überhaupt schon öfter und tiefer eingehend als jene behandelt worden ist. Auch muss ich offen gestehen, dass es mir immer wenig naturgemäss geschienen hat, die terrestrische Refrac、 tion bloss dem Horizontalabstande der beiden Stationen oder dem von deren Vertikalen am Mittelpunkte der Erde eingeschlossenen Winkel, ohne alle Rücksicht auf die Zenithdistanz, proportional zu setzen, wie gegenwärtig nach Lambert (a. a. O. p. 75. Théorème XXVIII.) und Laplace (a. a. O. p. 278.) allgemein geschieht. Ja ich bin selbst der Meinung, dass die geringe Ueber. einstimmung in den von verschiedenen Gelehrten bestimmten Werthen des Coefficienten der terrestrischen Refraction *) nicht bloss, wie gewöhnlich behauptet wird, der grossen Veränderlich keit der Luftbeschaffenheit in den der Erde näher liegenden Schichten der Atmosphäre, sondern zum Theil gewiss auch der

la détermination exacte des différences de niveau, d'après les observations des distances zénithales simples ou réciproques. Par M. Biot. Paris. 1842. 8., der neuesten mir bekannten Schrift über diesen Gegenstand, schliesst sich der Verfasser in den Grundlehren und im Princip an Laplace an. Jedenfalls aber verdient diese Schrift über die physikalische Theorie der Refraction Beachtung und allgemeiner bekannt zu werden, als sie bis jetzt geworden zu sein scheint.

*) Den Coefficienten der terrestrischen Strahlenberechnung setzen

[merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small]
« AnteriorContinuar »