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TO PRINCE WILLIAM OF LÖWENSTEIN. (See p. 245.) Koburg, 6 December 1839.

Lieber Löwenstein-Obgleich ich von einem Wuft von Geschäften und Arbeiten aller Art überhäuft bin, so muß ich doch ein Paar Minuten zu erübrigen suchen, um Dir, einem treuen Freunde, persönlich Kunde von meinem Glück zu geben. Ich bin also wirklich Bräutigam und soll schon gegen den 4 Februar mit der, die ich liebe, mich verbunden sehen. Du weißt, wie die Sachen standen, als ich Dich zuletzt hier sah. Seitdem verfinsterte sich der Himmel immer mehr. Die Königin erklärte meinem Onkel von Belgien, sie wünsche, daß die Verhandlungen als abgebrochen betrachtet sein möchten, und vor 4 Jahren werde sie an gar keine Verbindung denken. Ich ging ruhig und mit dem festen Vorsag hinüber, zu erklären, daß auch ich des hingehalten werden's müde mich von der Sache ganz zurückziehen würde. Doch dies war nicht im Rathe der Götter beschloßen, denn schon am 2. Tage nach unsrer Ankunft gelangten die freundlichsten Demonstrationen an mich, und 2 Tage darauf ward ich im Geheim zu einer Privataudienz beschieden, in welcher mir die Königin Hand und Herz anbot. Nun bedurfte es des strengsten Geheimnißes, nur Ernst wußte darum; erst bei unsrer Abreise durfte die Verlobung der Mutter mitgetheilt werden.

Ich glaube sehr glücklich zu werden, denn Victoria besigt alle die Eigenschaften, die eine glückliche Häuslichkeit verbürgen, und scheint mir mit ganzer Seele zugethan. Mein künftiges Loos ist hoch und glänzend, doch auch reichlich mit Dornen beseßt. An Kämpfen wird es nicht fehlen, schon der Monat März scheint Stürme zu erwarten.

Der Abschied von der Heimath, von dem lieben Koburg, von so vielen Freunden wird mir recht schwer. Wann werde ich Dich wiedersehen, lieber Löwenstein?

Ich bitte, zeige diesen Brief Niemanden, ich schrieb Dir einige Details, auf Deine Verschwiegenheit rechnend, da ich Deine Freundschaft kenne. Lebe nun wohl und denke zuweilen an Deinen

Albert.

TO THE DUKE OF COBURG. (See p. 341.)

Buckingham Palace, 4ten Juni.

Wir sind gestern von Claremont zurückgekommen, wo wir abermals zwei Tage zubrachten. Wir gingen dießmal dahin um ganz aus der Nähe zu den berühmten Pferderennen von Epsom kommen zu können, die auch werklich sehr interessant waren. Die Masse der anwesenden Menschen wurde auf ein bis zwei hundert Tausend geschäßt. Wir wurden mit großem Enthusiasmus und Herzlichkeit empfangen. Ich ritt etwas in der Masse herum, um einzelne Pferde zu sehen, bin aber fast von der anströmenden Menge erdrückt worden.

Ich habe richtig noch zu dem Meeting wegen des Sclavenhandels gehen müssen, und meine Rede ist mit großem Applaus aufgenommen worden, und scheint einen guten Effect in London gemacht zu haben.

Dieß belohnt mich hinreichend für die Angst und Beklommenheit, die ich überwinden mußte, che ich die Rede beginnen konnte, die ich selbst ausgearbeitet und dann auswendig gelernt hatte. Denn es ist immer schwer in einer fremden Sprache vor 5-6000 gespannten Zuhören sprechen zu müssen.

Der Park am Palast, von dem du sprichst, ist wirklich sehr angenehm, und ich habe ihn noch mit allerhand Thieren und seltsamen Wasservögeln belebt.

TO THE DOWAGER DUCHESS OF GOTHA. (See p. 344.)

Liebe Großmama.-Ich beeile mich, Dir von einem Evenement Nachricht zu geben, das Dir vielleicht sonst auf unrechte Weise berichtet wird, das mein und Victoria's Leben gefährdete, dem wir aber, durch die wachende Hand der Vorsehung geschüßt, entgangen sind. Wir fuhren nämlich gestern Abend um 6 Uhr aus, um der Tante Kent einen Besuch und eine Tour um den Hyde Park zu

machen. Wir fuhren in einer kleinen engen Troschke. Ich saß rechts, Victoria links. Als wir kaum 100 Schritte vom Palast gekommen waren, bemerkte ich neben mir auf dem Fußwege einen unansehnlichen kleinen Menschen etwas gegen uns haltend, und noch ehe ich unterscheiden konnte, was es war, fiel ein Schuß, der uns beide fast betäubte, so stark war er, und nur kaum auf 6 Schritte auf uns gefeuert. Victoria hatte sich grade links nach einem Pferde umgesehen, begriff darum gar nicht warum ihr die Ohren so klangen, weil sie in der großen Nähe kaum unterscheiden konnte, daß es die Folge eines Schußes war. Die Pferde erschracken und der Wagen hielt darum an. Ich ergriff Victoria's Hände und fragte sie, ob der Schreck ihr nicht geschadet habe; allein sie lachte über den Vorfall.

Darauf sah ich mich wieder nach dem Menschen um, der noch auf derselben Stelle stand mit verschränkten Armen, in jeder Hand ein Pistol, und in einer höchst affectirten theatralischen Stellung, so daß es mich lächerte. Auf einmal zielt er wieder und schießt zum zweiten Male; dießmal sah auch Victoria den Schuß und bückte sich rasch, von mir niedergezogen. Die Kugel muß grade über ihrem Kopfe hingeflogen sein, nach der Stelle zu urtheilen, wo man sie in einer gegenüberstehenden Mauer stecken fand. Die Menge Leute, die um uns und um den Menschen herum standen und bis jest vor Schreck versteinert die Sache mitangesehen hatten, fielen nun über ihn her. Ich rief dem Postillion zu fortzufahren und wir langten glücklich bei der Lante an, und machten noch von dort aus eine kleine Spazierfahrt durch die Parks, theils um Victoria etwas an die Luft zu bringen, theils auch um dem Publicum zu zeigen, daß wir dadurch nicht alles Vertrauen zu ihm verloren haben.

Heute bin ich recht müde und caput von den vielen Besuchen, Fragen und Beschreibungen. Du mußt darum verzeihen, wenn ich hier schließe und Dir nur meinen Dank für Deinen Brief sage, den ich eben erhalten habe, aber noch nicht lesen konnte.

Meine Hauptsorge war, daß der Schreck Victoria in ihrem

jezigen Zustande schaden möchte. Sie ist jedoch recht wohl, ich auch.

Ich danke Gott dem Allmächtigen für seinen Schuß!

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Buckingham Palace, den 11 Juni 1840.

Der Uebelthäter heißt Edward Orford, und ist 17 Jahre alt, ein Kellner in einem schlechten Wirthshause, nicht verrückt, und ganz ruhig und gefaßt.

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APPENDIX D.

LIST OF MEMBERS OF PRIVY COUNCIL PRESENT

AT THE DECLARATION.

[Those marked with an asterisk are since dead.]

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