Praktische Gründe und die Realität der Moral

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Klostermann, 2007 - 409 páginas
Der moralische Realismus wird selbst von vielen seiner Gegner als die metaethische Position betrachtet, die der Moralphanomenologie am besten gerecht zu werden erlaubt. Dennoch erscheint der Versuch, moralische Tatsachen anzunehmen, die unsere entsprechenden Urteile wahr oder falsch machen, im 'entzauberten' Weltbild der Neuzeit vielen Philosophen als aussichtslos. Um eine Rehabilitierung einer starken Form des moralischen Realismus gegen solche Einwande zu ermoglichen, wird im ersten Teil der Untersuchung zunachst der Horizont der Fragestellung erweitert und nach den guten Grunden, die fur unser Handeln sprechen, einerseits, nach den Grunden, die uns zum Handeln motivieren, andererseits sowie nach deren Zusammenhang gefragt. Auf dem Boden einer allgemeinen Theorie praktischer Grunde wird dann im zweiten Teil eine Theorie des Zusammenhangs von moralischen Werten, moralischen Grunden und moralischen Motiven ausgearbeitet, die es erlaubt, die Orientierung an moralischen Werten nicht als merkwurdigen (John Mackie) und im Kern inkonsistenten Sonderfall, sondern als Spezialfall einer allgemeinen Struktur rationalen Handelns zu verstehen und sie zugleich in ihrer Besonderheit durch den Vergleich etwa mit prudentiellen Werten und Grunden naher zu charakterisieren. Die so gewonnene Form des moralischen Realismus wird dann gegen ontologische, motivations- und rationalitatstheoretische sowie gegen erklarungstheoretische Einwande verteidigt.

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