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derungen, welche der Strom hervorbringt. Er vergleicht diese Tonerzeugung mit der, welche eine Saite bei plötzlichem Abspannen darbietet, während der Ton im zuerst betrachteten Falle dem unterbrochenen Hineinziehen der Theilchen in die Spirale seine Entstehung verdankt. Herr DE LA RIVE hat zwar diese Betrachtungsweise zum Theil anerkannt, er wirft gegen dieselbe jedoch noch Einiges ein. Es sei schwer zu denken, dafs so bedeutende Eisenmassen durch die Wirkung der Spirale hin- und herbewegt werden sollten, auch könnten die Stäbe die ganze Rolle erfüllen, und doch den Ton hervorbringen; der Grund der Tonerzeugung mufs in den Stäben oder Saiten selbst liegen, nicht im übrigen Theil des Apparates, denn man könne durch Berührung des tönenden Körpers den Ton unterdrücken. In Bezug auf den Durchgang des Stromes durch den Draht, derin Schwingungen versetzt werden soll, bemerkt Hr. DE LA RIVE, dafs der so hervorgebrachte Ton höher sei, als der, den der Strom in der Spirale erzeugen würde, er könne also nicht durch Temperaturerhöhungen entstehen, da diese die Elasticität schwächen und einen tieferen Ton hervorbringen würden. Auch bezieht er sich auf Drähte aus andern Metallen als Eisen. Herr WERTHEIM hat auf diese Einwürfe erwiedert, dafs er seine Versuche in ausgedehnterem Maafse wiederholen würde.

Die Versuche, welche Hr. BEATSON zur Entscheidung der vorliegenden Frage angestellt hat, beziehen sich auf die Tonerzeugung in verschiedenen Metalldrähten. Er befestigte eine verticale Saite am oberen Ende, und liefs das untere an einen hölzernen Hebe greifen, dessen Drehpunkt dicht neben jenem Angriffspunkt lag. Dieser Hebel diente als Belastung der Saite, und zeigte ihre Längenveränderungen mit seinem langen Arme an einer Kreistheilung. Kupferdraht gab, von der Spirale umgeben, keinen Ton und zeigte vom Strom durchlaufen keine Verlängerung. Ein schwacher Eisendraht veränderte seine Länge in beiden Fällen. Harter Stahl zeigt zuerst keine Verlängerung, wenn die Spirale auf ihn wirkt, läfst man aber einen Strom durch denselben gehen, den man öfter unterbricht, so zeigt sich eine Wirkung, die zwar immer schwächer wird, aber nicht verschwindet. Nun ist der Draht auch fähig geworden, unter dem Einfluss der Spirale

Längenveränderungen zu zeigen. Es ist Hrn. BEATSON auch gelungen, durch die Entladung einer Leydenschen Flasche einen Ton in einem, in den Strom eingeschalteten Drath zu erzeugen; die Entladung mufs durch einen feuchten Faden, weder zu rasch noch zu langsam und mit Vermeidung des Funkengeräusches vor sich gehen.

Hrn. WARTMANN's Versuche schliefsen sich am nächsten an die des Hrn. WERTHEIM an. Er hat die Ortsveränderungen einer Marke ebenfalls mittelst eines Fernrohrs beobachtet, und sich dabei der von GAUSS beim Magnetometer angewandten Methode der Spiegelung bedient. Der kleine Planspiegel war an einem Korke befestigt, der durch Reibung auf dem schwingenden Stabe festsals. Wenn der Stab sich grade in der Axe der Spirale befand, nahm er ebenfalls keine Transversalschwingungen wahr. Ging der Strom durch den Draht selbst, so wurde der Spiegel durch eine kleine Thermometerkugel ersetzt, auf deren Lichtpunkt das Fadenkreuz eingestellt worden. Eine Längenveränderung war in diesem Falle nicht zu bemerken, so dass Hr. WARTMANN geneigt ist, die Entstehung des sehr deutlichen Tones durch eine Veränderung in der Anordnung der Moleküle zu erklären. Mit den Ansichten des Herrn WERTHEIM stimmt er zwar im Allgemeinen überein, führt jedoch einzelne Punkte an, die durch dieselben nicht völlig aufgehellt sind. Er hält es für nicht möglich, dass man die Tonerzeugung in der vom Strom durchlaufenen Saite der Temperaturveränderung zuschreiben könne, da in Hrn. DE LA RIVE'S Versuchen Töne von 600 Stöfsen in der Secunde erzeugt wurden, die unmöglich durch eben so viele Erwärmungen und Abkühlungen hervorgebracht sein können. Hr. JANNIAR hat die Tonerzeugung durch Elektricität an Telegraphendrähten beobachtet, und Hr. UNDERWOOD glaubt die Tonveränderung einer Glocke ebenfalls der Veränderung in der Lage der Moleküle zuschreiben zu müssen, welche die Elektricität hervorbringt. Eine Thurmuhr blieb nämlich während eines Ungewitters stehen, und ihr sonst schöner Schlag wurde tiefer und unangenehm. Nach einiger Zeit erlangte die Glocke ihren Ton wieder, verlor ihn aber durch ein zweites Ungewitter ohne ihn wieder zu erhalten. Diese Erscheinung wäre vielleicht eher mit

dem von BABINET angestellten Versuche in Zusammenhang zu bringen, bei welchem eine Glocke beim Erwärmen ihren Ton fast gänzlich verliert, offenbar in Folge ihrer verringerten Elasticität.

Dr. W. Beetz.

Im Mech. mag. wird ein Echo in der Kirche von Shipley, Grafschaft Sussex, erwähnt, welches deutlich 21 Sylben hören lassen soll.

3. Akustische Apparate.

CABILLOT. Application du monocorde. Nomenclature musicale. C. R. XXIII. 973*.

MÜLLER. Anwendung der stroboskopischen Scheiben zur Versinnlichung der Grundgesetze der Wellenlehre. PoGG. Ann. LXVII. 271*. ROMERSHAUSEN. Das Telephon, ein akustisches Communikationsmittel bei Eisenbahnen. DINGL. p. J. XCIX. 413*.

CABILLOT. Anwendung des Monochords. Musikalische Nomenklatur.

Von dieser Arbeit des Hrn. CABILLOT ist bis jetzt nur der Titel bekannt geworden.

Hr. MÜLLER hat die sinnreiche Idee gehabt die stroboskopische Scheibe anzuwenden um einige der wichtigsten Arten der Wellenbewegung deutlich zu machen.

Diese Scheiben leisten vollkommen das was Hr. MÜLLER von ihnen verspricht; man bekommt durch sie ein klares Bild von den folgenden Schwingungsarten: Wasserwellen, stehende und

fortschreitende Seilwellen, fortschreitende Schallwellen, 4 Arten der stehenden Luftwellen in offenen und gedeckten Pfeifen.

Hr. ROMERSHAUSEN empfiehlt die genugsam bekannte Eigen- . schaft von Röhrenleitungen den Schall sehr weit ungeschwächt fortzuleiten, als ein Ersatzmittel für die anderweitigen Arten der Telegraphie an Eisenbahnen. Der glückliche Erfinder ist der Meinung: „man werde zu den Mittheilungen am besten die geräuschlosen Intervalle oder die Nachtstunden benutzen," welche Meinung allerdings am Besten die Brauchbarkeit der Erfindung charakterisirt.

Dr. G. Karsten.

Dritter Abschnitt.

Optik.

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