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2. In der Kohlensäure wird die Erkaltung durch die Verdünnung des Gases anfangs verlangsamt, dann constant und endlich beschleunigt, wie aus den nachfolgenden Beobachtungen der Zeit hervorgeht, in welcher das Quecksilber vom 670sten auf den 570sten Theilstrich herabsank.

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3. Dasselbe gilt von der Abkühlung im Stickstoffoxy dul, welche ebenfalls constant blieb, während sich der Druck des Gases von 35mm auf 12mm verminderte, und befördert wurde, als man die Verdünnung bis zu einem Druck des Gases von 4mm fortsetzte.

4. Da ein Körper im Wasserstoffgase, wie schon LESLIE 1 beobachtet hat, schneller als in atmosphärischer Luft erkaltet, so wurde seine Abkühlung in einem Gemenge beider Luftarten natürlich desto mehr beschleunigt, je grösser der Antheil des Wasserstoffs an diesem Gemenge war. In Kohlensäure oder Stickstoffoxydul geschieht die Erkaltung langsamer als in atmosphärischer Luft.

Die Herren Verfasser machen darauf aufmerksam, dass, zur Erklärung der von ihnen beobachteten Thatsachen, an den untersuchten Gasarten namentlich 2 Umstände: ihre Dichtigkeit und ihre Beweglichkeit zu berücksichtigen seien, welche sich bei einem Wechsel des auf die Gase ausgeübten Druckes in entgegengesetztem Sinne verändern, bisweilen einander compensiren oder von denen bald die eine, bald die andere einen überwiegenden Einfluss auf die Abkühlung ausübt.

In zwei Abhandlungen: Recherches sur le rayonnement de la chaleur. Détermination des pouvoirs émissifs (C. R. XXII. p. 825-831; 1139, 1140), welche die Herren DE LA PROVOSTAYE und DESAINS im Mai und Juni desselben Jahres der Akademie

1 An experim, inq. etc.

mittheilten, haben sie die Wärmeausstrahlung verschiedener Körper von Neuem zu bestimmen gesucht.

Da sie das Ausstrahlungsvermögen verschiedener Metalle auf das des Russes beziehen wollten, die Ausstrahlung der ersteren aber eine kaum merkliche Wirkung auf ihren Thermomultiplicator ausübte bei einer Temperatur und einer Entfernung, bei denen die von der Rufsfläche ausgesandte Wärme an diesem Instrumente bereits das Maximum der Ablenkung hervorbrachte, so nahmen sie zu folgenden neuen Methoden ihre Zuflucht.

Sie beobachteten zunächst die Ablenkung, welche z. B. die von einer Silberfläche bei 160° C. ausgesandte Wärme am Thermoskop bewirkte. Diese betrug 9o,8. Sodann liefsen sie die Rufsfläche bei einer niedrigeren Temperatur, z. B. 35o,9 C. gegen die Thermosäule strahlen und verzeichneten die auf diese Weise hervorgebrachte Abweichung der Nadel von 29°,5. Es kam jetzt darauf an, aus dieser Angabe diejenige Ablenkung zu berechnen, welche erzeugt worden wäre, wenn die Rufsfläche ebenfalls bei einer Temperatur von 160° C. ausgestrahlt hätte. Dies geschah durch die Formel:

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worin d' die Ablenkung bezeichnet, welche die Ausstrahlung der Rufsfläche bei einer Temperatur von T Grad hervorbringt, sofern die von ihr bei T Grad bewirkte Abweichung der Nadel ist, die Temperatur der Umgebung und a = 1,0077.

=

=

In dem vorliegenden Beispiel wäre also T' = 160, ♪ = 29,5; 35,9 und 16,2 einzusetzen. Man erhält alsdann d'=363. Die Ablenkung, welche der bei 160° C. ausgesandten Wärme entspricht, ist also 363°. Mithin das Verhältnifs der Wärmeausstrahlung des Silbers zu der des Russes wie 9,8:363 oder wie 2,7:100.

Bei einem andern Verfahren stellten die Herren Verfasser vor der Thermosäule einen durchbrochenen Metallschirm auf, so dafs nur die durch denselben hindurchgehende Wärme auf das Instrument einwirken konnte. Die Ausstrahlung der Silberfläche brachte jetzt z. B. eine Ablenkung von 6o,6 hervor. Sodann liefsen sie die Rufsfläche bei derselben Temperatur ausstrahlen,

vertauschten aber den durchbrochenen Schirm mit einem anderen von kleinerer Oeffnung, so dafs ein verhältnifsmässig geringerer Antheil der ausgesandten Wärme zum Thermoskop gelangte. Dieser lenkte die Nadel unter den gedachten Umständen auf 30°,7 ab. Da nun der Ausschnitt der Blendung während der Ausstrahlung des Silbers 7,3mal grösser als im letzteren Falle war, so musste die Ablenkung 30,7 noch mit 7,3 multiplicirt werden, wenn man die Wirkung der Rufsfläche unter den Verhältnissen kennen lernen wollte, in denen sie mit der Silberfläche vergleichbar war. Somit ergab sich aus diesem Versuch die Ausstrahlung des Silbers mit der des Russes verglichen, wie 6,6:224 oder wie 2,9: 100.

Durch die so eben beschriebenen Verfahren sind die Herren DE LA PROVOSTAYE und DESAINS zu den folgenden Werthen gelangt, welche das Wärmestrahlungsvermögen verschiedener Metalle angeben, wenn die Ausstrahlung des Russes = 100 gesetzt wird. Rufs.

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100,00

10,74

9,09

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Dasselbe, in dünnen Blättchen auf Silber oder Platin,

2,04

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Die ausstrahlenden Körper wurden entweder als Seitenflächen eines Cylinders von 10 Litres oder eines Würfels von 14 Litres Inhalt angewandt, die man, um eine Oxydation möglichst zu verhüten, nicht im freien Feuer, sondern durch siedendes Oel erhitzte.

Das Verhältnifs der Wärmeausstrahlung des Silbers zu der des Russes, welches die Verfasser = bis gefunden haben,

1

34

1

37,4

weicht von den Bestimmungen früherer Beobachter ab, z. B. der

Angabe LESLIES = und dem Werthe von DULONG und PETIT

1

=

6,3

1 8,3

Dafs Unterschiede in dieser Beziehung stattfinden, kann um so weniger befremden, seitdem die Versuche von MELLONI 1 gelehrt haben, einen wie wesentlichen Einfluss die Dicke der aufgetragenen Rufsschicht auf die Wärmestrahlen ausübt. Eben deshalb erscheint es aber unzweckmässig, das Strahlungsvermögen anderer Körper auf dieses wechselnde Maafs zurückzuführen.

Hr. EDWIN C. LEEDOM berichtet in seiner Abhandlung: Experiments and observations on the Solar Rays, Sillim. Amer. Journ. I. p. 28-37) über einen Versuch, durch den er sich selbst von der bekannten Thatsache überzeugt hat, dafs schwarzes Papier unter den Strahlen der Sonne in höherem Grade als weisses erhitzt wird. Er knüpft daran eine Theorie zur Erklärung der Licht- und Wärmeerscheinungen an farbig undurchsichtigen Körpern. Das Wesentlichste davon ist folgendes.

Alle undurchsichtigen Körper üben auf die ihnen zugesandten Strahlen eine Anziehung aus. Schwarze Körper, wie Kohle u.s.w. halten das weifse Licht zurück, haben jedoch nur eine geringe Verwandschaft zur Wärme, welche daher im freien Zustande ihre Poren erfüllt und sich von dort durch Strahlung oder auf andere Weise verbreitet. Weisse Körper binden dagegen die Wärme, während sie auf das weifse Licht eine geringe Anziehungskraft ausüben, welches von ihren Poren frei ausstrahlt, wie die Wärme von den schwarzen Körpern. Farbige Substanzen erscheinen in der ihnen eigenthümlichen Farbe durch die Lichtstrahlen, die aus ihrem Innern hervordringen und denjenigen complementar sind, welche die Körpertheilchen zurückhalten.

Diese Theorie steht also im Widerspruch mit der Annahme einer Identität von Licht und Wärme und mit der bekannten Erklärungsweise, dafs die Farbe undurchsichtiger Körper von

1 C. R. XX. p. 575. PoGG. Ann. LXV. p. 109, 110.

1845, p. 366.

Jahresber. v.

denjenigen Strahlen herrührt, welche an ihrer Oberfläche diffus reflectirt werden, während andere Strahlen eine Absorption an derselben erleiden. Ohne uns auf eine Erörterung der Frage einzulassen, wie weit eine Trennung von Licht und Wärme nach den jetzigen Erfahrungen auf diesem Gebiete zulässig ist, werden wir Veranlassung finden, auf die letztere Erklärungsweise noch einmal zurückzukommen.

Den bekannten Versuch FARADAY'S, bei dem die Polarisationsebene des Lichts durch den Einfluss eines Magneten oder eines electrischen Stroms gedreht wird, hat Hr. E. WARTMANN in Bezug auf die strahlende Wärme angestellt (Arch. des sc. phys. et nat. I. p. 417, 418).

Er bringt einen Cylinder von Steinsalz zwischen zwei Glimmersäulen an, von denen die eine als polarisirende, die andre als analysirende Vorrichtung dient und umgiebt denselben mit einer magnetoelectrischen Spirale. Das ganze System durchdringen die Wärmestrahlen einer ARGAND'schen Lampe, welche, nachdem sie bei dem analysirenden Glimmersatz ausgetreten sind, auf einen Thermomultiplicator einwirken.

Die an diesem Instrument wahrgenommene Ablenkung änderte sich, sobald Hr. WARTMANN den Strom einer galvanischen Batterie von 30 GROVE'schen oder 52 BUNSEN'schen Elementen um den Steinsalz- Cylinder eintreten liefs und er glaubt versichern zu können, dass dieser Unterschied der Wirkungen nur von einer Drehung der Polarisationsebne der Wärmestrahlen herrührte.

Zu demselben Resultate will Hr. RUHмKORFF gelangt sein, als er den Versuch mit zwei NICOL'schen Prismen, anstatt der Glimmersäulen, wiederholte (Bull. de l'Acad. roy. de Belg. XIV. p. 188).

Der Berichterstatter hat sich selbst mit fortgesetzten Untersuchungen über die strahlende Wärme beschäftigt, deren Resultate die Berliner Akademie in ihrem Monatsbericht vom November

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