Imágenes de páginas
PDF
EPUB

zu beobachten. Die gespaltenen Federn wurden dazu durch andere ersetzt, deren nähere Beschreibung an Ort und Stelle nachzusehen ist. Hier genügt es zu wissen, dass die Einrichtung bei jeder Umdrehung vier Stöfse mit sich brachte, wovon je zwei in umgekehrter Richtung von den beiden anderen. In dem Augenblick, wo die metallische Schliefsung des Kreises aufgehoben wurde, während welcher keine freie Elektricität entwickelt werden konnte, war stets die Anordnung diese: die eine Walze war nach der Erde abgeleitet, die andere isolirt; dieser gegenüber aber und ihrem Umfange äusserst nahe fand sich eine feine Stahlspitze, welche mit einem besponnenen Kupferdrahte zusammenhing. Von den Elektricitäten, deren Vereinigung bei Gegenwart einer Nebenschliefsung zwischen der abgeleiteten und der isolirten Walze in derselben den Extracurrent erzeugt haben würde, flofs also stets die eine in den Erdboden ab, während die andere an dem isolirten Ende des offenen Kreises zu freier Spannung von beträchtlicher Höhe gedieh. In der That, wurde jetzt der mit der Stahlspitze verbundene Leitungsdraht an das Elektroskop gebracht, so zeigte sich freie Elektricität auch ohne Anwendung des Condensators; die Goldblätter blieben, so lange die Maschine bewegt und der Leitungsdraht an den Knopf des Elektroskops gehalten wurde, in fortwährendem lebhaften Hüpfen. Wurde die Berührung nur einen Augenblick lang fortgesetzt, so blieben die Goldblätter 1-14" weit auseinander stehen, und zwar divergirten sie, je nach der Umdrehungsphase des Ankers, während welcher die Ladung stattfand, bald mit positiver und bald mit negativer Elektricität. Zwischen der Stahlspitze und der Walze schlugen unaufhörlich kleine Fünkchen über, so schnell, dals ein ruhender leuchtender Punkt erschien, und näherte man dem übersponnenen Drahte, der mit der Spitze verbunden war, den Rücken der Hand oder sonst eine empfindliche Hautstelle, so schlugen sogar durch die Seide Fünkchen hindurch, die ein höchst schmerzhaftes Stechen verursachten.

Auch der Stahlmagnet zeigte jetzt stärkere Spannung, indem er nicht nur kräftiger auf das Elektroskop wirkte, und brennende Empfindung auf einer zarten Hautstelle verursachte, sondern auch ein spitziger Leiter, der mit keinem Theile der Maschine in irgend einer Verbindung stand, demselben Fünkchen entlockte. Noch

lebhafter erschienen diese Wirkungen, wenn der mit der Stahlspitze verbundene Leitungsdraht an den Magnet gebracht wurde. Berührte man mit diesem Drahte das Gesicht, während man einen an dem Magnet befestigten Draht in den Mund nahm, so empfand man so heftiges Brennen, dafs es auch nur wenige Sekunden lang nicht zu ertragen war.

Hieraus schlofs Hr. SINSTEDEN, dass jetzt der Stahlmagnet die entgegengesetzte Spannungselektricität des nicht mit der Erde in leitende Verbindung gesetzten Endes des Induktionskreises habe. Um sich der Richtigkeit dieser Folgerung zu vergewissern, wurde der Maschine eine solche Einrichtung gegeben, dass zwar die eine Hälfte einer jeden Umdrehung des Ankers stets ganz verloren war, und von der andern Hälfte her nur noch ein Stofs übrig blieb, dieser aber nun immer in einem und demselben Sinne erfolgte. Trotzdem glückte es dem Verfasser nicht, zu einem sichern Ergebnisse zu gelangen. Es zeigte sich nämlich, dafs der Magnet, ganz gleichviel welches der beiden Enden des Kreises nach der Erde abgeleitet war, bald positive, bald negative Elektricität besafs; eine Unregelmässigkeit, deren Grund gesucht wird in der doch stets noch unvollkommnen Verwandlung der abwechselnd gerichteten Ströme der Maschine in gleichgerichtete.

Hr. SINSTEDEN hat ferner ähnliche Versuche mit einer voltaelektrischen Induktionsvorrichtung angestellt. Auch hier bildete ein Drahtbündel den Eisenkern der Rolle. Es fand sich in einem Glasrohr isolirt. Ein Blitzrad diente zum rasch auf einanderfolgenden Oeffnen und Schliefsen der Kette. Dabei zeigten sich ganz dieselben Erscheinungen, wie oben an der SAXTON'schen Maschine. Jedes der beiden Enden des offenen Induktionskreises gab nicht nur am Elektroskop starke Elektricität kund, sondern auch Funken, wenn ihm ein Leiter genähert wurde, und in Berührung mit der Haut verursachte es empfindliches Brennen. Alle diese Erscheinungen wurden bedeutend verstärkt, wenn das gerade nicht zu untersuchende Ende zur Erde abgeleitet war. Setzte man das Eisendrahtbündel mit dem Elektroskop in Verbindung, so divergirten die Blätter oft 4-5". Näherte man dem Bündel einen spitzigen Leiter, so schlugen unaufhörlich glänzende Fünkchen über. Berührte man eine spitzige Kante des

Bündels mit einer empfindlichen Hautstelle, so fühlte man ein schmerzhaftes Brennen, und diese Erscheinungen verstärkten sich oder verschwanden beziehlich, je nachdem man das eine oder das andere freie Ende der Rolle mit dem Elektromagnet verband. So weit entsprechen die Erscheinungen, bis auf das letzterwähnte Verschwinden, den an der SAXTON'schen Maschine beobachteten. Dieses würde anzeigen, dafs hier das Zeichen der freien Spannung des Elektromagnetes unabhängig sei von dem Ende der Induktionsrolle, welches nach der Erde abgeleitet ist; während bei dem Stahlmagnet, bei Anwendung der abwechselnd gerichteten Extraströme, dieses Zeichen immer ein und dasselbe war mit demjenigen der nach der Erde hin abgeleiteten Elektricität. Hr. SINSTEDEN hoffte anfangs in diesen Spannungserscheinungen der Magnete Aeufserungen der hypothetischen AMPÈRE'Schen elektrischen Ströme um die Molekeln derselben erblicken zu dürfen. Diese Erwartung wurde aber alsbald getäuscht, da er anstatt des Eisendrahtbündels eine Rolle Messingblech in das von den Rollen umgebene Glasrohr steckte. Denn es zeigten sich an diesem Messingbleche gleichfalls Funken, elektrometrische und physiologische Wirkungen ganz so, wie früher an dem Eisendrahtbündel, nur natürlich etwas schwächer, weil kein Eisenkern vorhanden war. Die Magnete äusserten also nicht als Magnete elektrische Erscheinungen, sondern nur als Leiter überhaupt.

Die Einrichtung des voltaëlektrischen Induktors giebt noch Anlass zur Wahrnehmung einer besonderen, nicht wenig verwickelten Art von Erscheinungen, welche bei der magnetoëlektrischen Induktion der Natur der Dinge nach hinwegfällt. Falste man nämlich mit der einen Hand das äufsere Ende der Induktionsrolle und mit der andern ein beliebiges (?) Ende der Schliefsungsrolle, während das innere Ende der Induktionsrolle nach der Erde abgeleitet war, so empfand man ganz merkliche Erschütterungen, die sich bis in das Handgelenk erstreckten. Vertauschte man die Enden der Induktionsrolle, so fühlte man nicht nur kein Zucken, sondern auch das Brennen, welches das Ende an und für sich verursacht haben würde, hörte auf. Ebenso verschwand das Brennen an einer Berührungsstelle des Eisendrahtbündels

Fortschr. d. Phys. II.

33

beinahe ganz, wenn mit der andern Hand gleichzeitig das eine oder das andere Ende der Schliefsungsrolle gefafst wurde. - Die Erschütterungen, die man durch Verbindung des einen Endes der Induktions- mit einem Ende der Schliefsungsrolle erhält, haben, wie Hr. SINSTEDEN erinnert, bereits MASSON und BREGuet wahrgenommen, und der Beschreibung ihres Versuches folgende Auseinandersetzung angehängt: „Cette expérience nous paraît ,,indiquer qu'au moment de l'interruption du circuit, les deux ,,fils sont dans les mêmes conditions que deux bouteilles de ,,Leyde chargées. La longueur des fils produirait le méme ,,effet d'isolement qu'une plaque de verre dans la bouteille de ,,Leyde et la combinaison des électricités contraires aurait ,,lieu sur le corps de l'individu qui reçoit la décharge, le corps ,,humain conduisant plus facilement l'électricité qu'un fil de ,,cuivre d'une très-grande longueur." Mit Recht bemerkt wohl schliesslich dagegen Hr. SINSTEDEN: „Es ist ... nicht die Länge des ,,Drahts, welche hier die Glastafel der Leidener Flasche vertritt, wie ,,MASSON und BREGUET behaupten, sondern es ist eben die Bewe,,gung der Elektricitäten nach den Drahtenden hin, welche sie hier ,,aufhäuft, verhindert, dafs sie durch den gut leitenden Draht sich „ausgleichen und sie zwingt durch den menschlichen Körper zu „gehen. Die Bewegung der Elektricitäten nach den Enden ,,der Spiraldrähte im Momente, wo sich der Extrastrom bildet, ,,ist es, welche diesem gut leitenden Drahte eine momentane ,Coërcitivkraft für die Elektricität giebt . . . .' Unter diesem Vorbehalt läfst der Verfasser den MASSON - BREGUET'schen Vergleich als naturgemäfs gelten.

دو

Dr. E. du Bois-Reymond.

PAGE.

Gesetze der elektromagnetischen Induktion.

Hr. PAGE sucht nachzuweisen, dafs der Magnetismus eines weichen Eisenstabes, welchen ein spiralförmiger galvanischer Strom umgiebt, nicht der Oberfläche sondern der Masse des

1 Ann. d. ch. et d. ph. 3 Sér. t. IV. p. 142*; Arch. de l'Él. t. II. p. 381. 382*.

Stabes proportional sei, also nicht, wie LENZ und JAKOBI gezeigt haben, dem Durchmesser direkt proportional zunehme. Er bedient sich dazu einer Federwage, hängt daran einen Eisencylinder frei beweglich so auf, dafs er bis zur Hälfte in eine Kupferdrahtspirale reicht, und misst an der Wage die Kraft, mit welcher der Eisenstab in die Spirale gezogen wird, wenn durch dieselbe ein Strom geht. Ein voller Eisenstab wurde mit einer Kraft von 6 Pfd., ein ebenso langer und dicker Stab, welcher hohl und vom halben Gewichte war, wurde mit einer Kraft von ungefähr 3 Pfd. herabgezogen. Wie sehr einer solchen Maafsbestimmung zu trauen ist, braucht nicht weitläuftig auseinander gesetzt zu werden. C. G. Jungk.

B. Elektromagnetische und Induktions

Phänomene.

DESPLACES. Mouvements dans un corps métallique suspendu au dessus d'une plaque d'un autre métal. C. R. XXIII. 1082*.

BREGUET. De l'induction par différents métaux. C. R. XXIII. 1155*;
Inst. No. 678. p. 434*.

WARTMANN. Nouvelles expériences sur l'électromagnétisme.
No. 678. p. 439*.

Inst.

DE LA RIVE. De l'action combinée des courants d'induction et des courants hydro-électriques. Arch. d. sc. ph. et nat. I. 373*; Mém. d. 1. soc. d. ph. de Gen. XI. 225*.

WARTMANN. Addition au mémoire de Mr. DE LA RIVE. ph. et nat. I. 424*.

Arch. d. sc.

ZANTEDESCHI. Memoria sugli effetti fisici chimici e fisiologici prodotti delle alternative delle correnti d'induzione della machina elettromagnetica di Callan. 4o.

Lettera I. sul magneto-telluro-elettrico in Italia. 8°. RAGONA-SCINA. Nouvi fenomeni di rotazione dell'ago magnetico. Raccolta chim. I. 99*.

MATTEUCCI. Note sur la conductibilité de la terre pour le courant électrique. C. R. XXII. 86*; PoGG. Ann. LXVIII. 146*; Inst. No. 628. p. 10*; Arch. d. sc. ph. et nat. I. 99*.

Von der Arbeit des Hrn. DESPLACEs ist bis jetzt nur der Titel veröffentlicht.

« AnteriorContinuar »