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BREGUET. DINGL. p. J. CI. 73; Echo d. m. fac. 1846. No. 36.
W. FARDELY. Elekt. Tel. der Taunus-Eisenbahn. DINGL. p. J. CI.
478; Manh. Gewbl. 1846. p. 13. Berl. Gewbl. XIX. 97; Elektrische
Tel. über das Meer. DINGL. p. J. CII.

HIGHTON. Verbesserungen an elektrischen Telegraphen. DINGL. pol.
J. CII. 178; Rep. of Pat. J. Sept. 1846. p. 162; Berl. Gewbl. XXII. 13.
STEINHEIL. Galvanischer Telegraph. Bair. K.- u. Gewbl. 1846. p. 482;
Pol. Notizbl. I. No. 20. p. 305.

LEONHARD'S Elektrischer Telegraph.

MATTEUCCI. Tél. éléctrique à travers la mer. Inst. No. 628. p. 10. J. HENRY. On the induction of athmospheric electricity on the wires of the electric telegraph. Proc. of the Amer. ph. soc. IV. 260; phil. mag. XXX. 186. Sillim. J. 1847. III. 25; DINGL. pol. J. CIV. 265. Inst. No. 697. p. 156; Arch. d. sc. ph. et nat. IV. 298.

Das London journal of arts bespricht eine Verbesserung der magneto-elektrischen Maschinen von Hrn. PAGE, ohne dieselbe jedoch näher zu beschreiben. Die Maschine soll sehr starke Ströme von so geringer Spannung geben, dass physiologische Wirkungen derselben kaum wahrnehmbar sind. Hr. PAGE soll mathematisch bewiesen haben, dafs seine Spiralwindungen wirklich das Maximum der durch Magnete erzielbaren Quantität (?!) liefern. Diese Maschine soll besonders für die elektrische Telegraphie sehr geeignet sein.

Dasselbe Journal giebt noch, nebst einer Beschreibung des bekannten MORSE'schen Telegraphen, die eines von MORSE schon im Jahre 1842 angestellten Versuchs, der die Fortleitung galvanischer Ströme über Flüsse ohne Anwendung eines Drahtes zum Zweck hatte. Die Beschreibung dieses Versuchs findet

sich schon in einem ältern amerikanischen Werke über elektrische Telegraphie. Es wurden an zwei Stellen des einen Ufers eines 80' breiten Kanals Metallplatten ins Wasser gesenkt, welche mit den Polen einer galvanischen Batterie communicirten. Diesen Platten gegenüber wurden zwei gleich grofse am anderen Ufer versenkt und dieselben durch einen Draht mit eingeschaltetem Galvanometer verbunden. Das Galvanometer erwies das Vorhandensein eines Stromes, dessen Stärke mit der Zahl der Elemente der Batterie am anderen Ufer und der Gröfse der Platten wuchs. MORSE schliefst aus den in einer kleinen Tabelle zu

sammengestellten Versuchen, dafs die Stärke dieses Stromes der Grösse der versenkten Platten der Nebenleitung proportional sei. Da indefs die Stromstärke nur in Galvanometergraden angegeben ist, so kann man dieser Schlufsfolge nur mit Hülfe einer sehr lebhaften Phantasie folgen. Das Thatsächliche des Versuchs wird indefs durch die weiter unten beschriebenen MATTEUCCIschen Versuche bestätigt. Diese Versuche sollen mit dem besten Erfolge an dem I engl. Meile breiten Susquehanna-Fluss wiederholt sein. Sie hatten zum Zweck den Uebergang telegraphischer Leitungen über Flüsse ohne Drähte zu erreichen, derselbe wird aber wohl jedenfalls verfehlt sein, da nur ein sehr geringer Theil des ursprünglichen Stromes seinen Weg durch den Verbindungsdraht der Platten auf der anderen Seite des Flusses nehmen kann, wenn der Widerstand dieses Drahtes, wie bei der elektrischen Telegraphie, beträchtlich ist und der Fluss eine nur einigermassen bedeutende Breite hat. Die MORSE'schen Versuche geben darüber keine Aufklärung, da die Stärke des ursprünglichen Stromes nicht gemessen, wenigstens nicht angegeben ist. —

Hr. BAIN hat sich in England einen neuen Telegraphen patentiren lassen, der in so fern von Interesse ist, als bei ihm eine, bisher noch nicht zur elektrischen Telegraphie in Anwendung gebrachte, Kraftäusserung der elektromagnetischen Spirale benutzt wird, diejenige nämlich, mit welcher ein Magnetstab in sie hineingezogen wird. Der Telegraph besteht aus zwei halbkreisförmig gebogenen Magnetstäben, deren Enden so gegen einander gekehrt sind, dafs sich die ungleichnamigen Pole einander in einiger Entfernung gegenüberstehen. Die so gelagerten Magnete sind um eine senkrechte Achse im Mittelpunkte des durch sie gebildeten horizontalen Kreises drehbar. Die Enden der Stäbe befinden sich in zwei, einander gegenüber liegenden Drahtrollen. Werden diese von einem Strome durchlaufen, so drehen sich die Magnete, je nach der Richtung des Stroms, in einem oder dem anderen Sinne um ihre gemeinschaftliche Achse. Die Stromunterbrechung und Umkehrung wird durch einen eingeschalteten Commutator bewirkt. Aus den Ablenkungen eines mit der Achse verbundenen Zeigers nach rechts oder links und der Ruhelage setzt Hr. BAIN sein Alphabet zusammen.

Vom praktischen Standpunkte aus ist nicht abzusehen, worin die Vorzüge dieses Telegraphen vor dem Nadeltelegraphen bestehen sollen. Denn jedenfalls lässt sich eine leichte Nadel schneller durch einen Strom von gegebener Stärke ablenken wie ein Magnetstab in eine Spirale hineingezogen wird, da die Trägheit des Letzteren stets unverhältnifsmässig gröfser sein muss. Ferner mufs Hr. BAIN noch eine Feder oder einen richtenden Magnetstab anbringen, um die Ruhelage nach einer geschehenen Ablenkung des Zeigers wieder herbeizuführen. Die Kraft dieser Eeder muss von der Kraft der Spirale ebenfalls überwunden werden.

Hr. DUJARDIN bringt in einem an die Akad. d. Wissenschaften zu Paris gerichteten Schreiben die Anwendung kleiner Stahlmagnete anstatt der Anker aus weichem Eisen in Vorschlag. Er will das Abfallen derselben durch Umkehrung der Richtung des den Magnet umkreisenden Stromes bewirken.

Hr. BREGUET erklärt, dafs er diese Anwendung der Stahlmagnete als Anker schon vor längerer Zeit versucht, aber als unpraktisch verworfen habe, da der im Elektromagnet zurückbleibende Magnetismus der Entwickelung des entgegengesetzten Magnetismus hinderlich wäre, so dafs der Anker anstatt abgeworfen zu werden sitzen bleibe. Er glaubt aus diesem Grunde, dafs die Stahlmagnete nur bei sehr starken Elektromagneten mit Vortheil als Anker angewendet werden könnten, indem er gefunden habe, dafs der zurückbleibende Magnetismus eine Funktion des im Elektromagnet entwickelt gewesenen Magnetismus sei. Durch diese Beobachtungen geführt, habe er Mittel gefunden, welche ihn befähigten, in grofser Ferne Magnete zu erzeugen, welche mehrere hundert Kilogramme fordern könnten.

Es ist sehr leicht dies Mittel zu errathen. Schon DAVY benutzte den die Gesammtkette durchlaufenden Strom zur Schliefsung einer besonderen Batterie, durch welche sein Druckmechanismus in Bewegung gesetzt wurde. Das von Hrn. BREGUET beobachtete Sitzenbleiben der Anker bei der Umkehrung des Stromes hat wohl in der Umkehrung des Magnetismus der Stahlmagnete seinen Grund gehabt und würde jedenfalls bei stärkeren Elektromagneten noch viel früher eintreten wie bei schwä

cheren. Die leichte Umkehrung der in naher Berührung mit Elektromagneten befindlichen Stahlmagnete ist ja eine längst bekannte Thatsache!

Hr. BREGUET giebt ferner die Beschreibung einer magnetoelektrischen Maschine zur Bewegung der Telegraphen, welche sich von der von WHEATSTONE benutzten besonders dadurch unterscheidet, dafs die Schenkel des Stahlmagnetes die Windungen tragen und der Anker rotirt, während dort eine, der Anzahl der Theile des Ziffernblattes entsprechende, Zahl kleiner feststehender Elektromagnete die Anker bildet und der Stahlmagnet unter ihnen rotirt. Die Rotation des Ankers wird durch ein Getriebe bewirkt, in welches die Zähne eines grofsen Rades eingreifen, in dessen Kranz die Buchstaben und sonstigen Bezeichnungen des Ziffernblattes gravirt sind. Bei jedem Buchstaben ist ein Loch durch das grofse Rad gebohrt. Auf die Welle desselben ist eine lose Kurbel gesetzt, die mit einem Stifte versehen ist, welcher durch eine Feder in das der Stellung der Kurbel gerade entsprechende Loch des Radkranzes gedrückt wird und dadurch die Verbindung der Kurbel mit dem Rade bewirkt. Durch Zurückziehen des Kurbelheftes wird dieser Stift aus dem Loch gezogen, dann die Kurbel in beliebiger Richtung bis zu dem gesuchten Buchstaben bewegt und dann die Kurbel mit dem jetzt verbundenen Rade bis zu einem festen Punkte fortbewegt. Hr. FARDELY giebt eine Beschreibung seines auf der Taunus-Eisenbahn angelegten Telegraphen, aus welcher sich nicht Neues entnehmen läfst. Hr. HIGHTON liefs sich in England ein Patent auf eine neue Anwendung des elektrischen Stromes zu telegraphischen Mittheilungen geben. Er leitet den, den Leitungsdraht durchlaufenden Strom durch ein ohne Spannung in einem verschlossenen Glasrohre aufgehängtes Goldblatt. Das Glasrohr befindet sich zwischen den Polen eines kräftigen Stahlmagnetes. Geht nun ein Strom durch das Goldblättchen, so wird dieses, je nach der Richtung des Stromes, von dem einen oder anderen Pole des Magnetes angezogen. Aus den Bewegungen des Goldblättchens nach rechts und links wird das Alphabet combinirt.

Da der elektrische Strom hier ohne Multiplication benutzt wird, so sind jedenfalls bei dieser Verwendung desselben viel

stärkere Ströme erforderlich wie bei einem leichten Nadelpaare mit einem Multiplicator aus vielen Windungen. Ausserdem scheint es fraglich, ob das dünne Goldblättchen lange den stetigen heftigen Biegungen widerstehen wird.

Auf der Eisenbahn zwischen München und Naunhofen wurde ein, zur Controlle der Eisenbahnfahrten und zur Mittheilung von Nachrichten bestimmter Telegraph nach Angabe des Professor STEINHEIL in Ausführung gebracht. Er besteht in einer Drahtleitung, die in jeder Wärterbude durch Anziehen einer Schnur unterbrochen werden kann, und einem Elektromagnet an jeder Endstation. Der Anker dieses Elektromagnetes hat eine doppelte Arbeit zu verrichten. Er bewegt einen Hammer, welcher an eine Glocke schlägt, und beschreibt gleichzeitig eine Marke auf einer Papierscheibe, welche langsam unter dem Anker rotirt.

Durch diesen Apparat soll jeder Eisenbahnwärter durch Anziehender in seiner Bude befindlichen Schnur einen Punkt auf der rotirenden Scheibe beschreiben, wenn der Zug ihm vorübergeht und dadurch die Fahrt controllirt werden. Ferner soll die Glocke zu Mittheilungen durch akustische Signale dienen. Bei diesen akustischen Mittheilungen soll das von Hrn. STEINHEIL früher aufgestellte Alphabet mit dem Unterschiede benutzt werden, dass die Schläge der tiefen Glocke durch zwei in kurzen Pausen auf einander folgende Schläge derselben Glocke ersetzt werden. Der Berichterstatter in dem oben angeführten Journal behauptet, dafs dieser Telegraph frei von dem Uebelstande anderer wäre, bei Gewittern selbstthätig Zeichen zu geben, weil ein dauernder Strom die Kette durchliefe und der Telegraph durch Unterbrechung der Ströme wirksam würde.

Diese Anwendung dauernder Ströme ist nicht neu, man findet sie im Gegentheil bei den meisten der bisher in Anwendung gekommenen elektromagnetischen Telegraphen. Sie gewährt aber durchaus keinen Schutz gegen solche Störungen, da durch die Annäherung einer Gewitterwolke oder eine Entladung derselben eben so gut ein vorhandener Strom geschwächt oder ganz aufgehoben wie ein neuer erzeugt werden kann.

Im Juni 1846 zeigte Hr. LEONHARD in der physikalischen Gesellschaft einen von ihm erbaueten elektromagnetischen Telegraphen, welcher für den Dienst zwischen Berlin und Potsdam bestimmt

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