Imágenes de páginas
PDF
EPUB

VII. Vulgärlat. u (klass.-lat. u).

39. u in der Tonsilbe

[ocr errors]

bleibt wie in der Vortonsilbe erhalten (resp. wie gemeinfranzösisch).

oscure cure 74. entendu retenu 168. avenuz : deceuz 182. teu: deceu 190. pertus desus 216 (pertusum*, cf. prov. pertus, desüsum für desursum). desus sus 582. sus : jus 252 (sūsum* : jūsum*) etc.

aucuns 2302; aber durch Übertragung von huens: aleuens 2247.

aucuen 2323.

Ich schliefse gleich an:

40. Vortoniges u:

remuer 286. 325. muer 642. jugout 1260. jugement 1262. regulerment 1780 etc. Auch in fuier (nach Havet, Romania III, 330 * nach Analogie des Perf.) 2611.

41. u + i

wird zu űi und reimt mit i aus und ii aus o + į, s. 32, 2, ist also űí.

destruie deduie 1402. lui (: senti) 2604.

:

Von lateinischen Diphthongen kommt blofs au in Be

tracht.

VIII. Lat. au,

das ausnahmslos zu o geworden, reimend nur mit sich:

42. In der Tonsilbe:

chose alose 1742. pose 2257. tresor or 2709.

Aufserhalb des Reimes: os (audis) 361. or 896. chose 1719. tresor 1887. clos 1958. enclos 1349. loent 3682. oent 3575.

Vor Labialis steht wiederum ou: pouvre 916. 1268 etc., gegen povre 1174. Lat. aut: ou 188. 599. 1896. Sekundär entstandenes au: clous (clavum) 862. on (apud hoc) 148. 149. 1114, neben od 268, 322, 354, 589, auch vor Konsonant 268, o 271. 842.

43. oi au + i

belegt nur in der vortonigen Silbe: oiselet 778.

44. Vortoniges o aus au:

estorce 4. oster 271. 321. 326. hosteiz (haustatum*) 735. ostat 1079. esjoï 280. 504. 636. oïr 48. 1944. oïst 3262. oï 279. 505 etc.

Karl Huber.

(Schlufs folgt.)

Kleine Bemerkungen

zu

Skeats Etymological Dictionary.

Von

Julius Zupitza.

1. Against. Skeat kennt für dieses Wort noch keinen ae. Beleg und ebenso wenig Murray. Wir finden aber in den beiden nahe verwandten Handschriften von Elfrics Grammatik CU S. 259, 10 ongeanes statt togeanes (oder toganes H) in den übrigen, worauf, von mir aufmerksam gemacht, schon R. Sachse, Das unorganische e im Ormulum (Halle 1881) S. 74, hingewiesen hat.

2. Ashamed. Skeat setzt auf Grund von me. ofschamed ein ae. ofscamod an, von dem er sagt, es sei nicht 'recorded'. Vgl. aber Elfrics Homilies I, 140: that fole dha ofscamod ongeân cyrde tô dhære lâre, dhe hî âr forlêton, und 416: se dry thær stôd... ofscamod. 3. Behaviour. Skeat führt dieses Wort erst aus Levins' Manipulus Vocabulorum vom Jahre 1570 an. Einen um etwa 150 Jahre älteren Beleg bietet Str. 19 von Gilbert Banesters Sismond (vgl. Geigers Vierteljahrsschrift I, 83 ff., 97 ff.). Die ältere Londoner Hs. giebt v. 5-7 so:

Dayly beholdinge the maners and contenance,

The condyciouns in all hys behawoure,

Hys curtase langage and clenlynesse of vesture.

Die jüngere Oxforder Hs. zeigt das Wort in der Schreibung be-hauer, obwohl auch hier das Reimwort vesture ist.

4. Brine. Der neuenglische Diphthong in diesem Worte setzt im Me. und Ae. natürlich einen langen Vokal voraus: es ist also ae. bryne zu schreiben, und dieses Wort kann daher nicht mit bryne Brand, wie Skeat und andere behaupten, identisch sein. Zu derselben

Annahme führt auch das längst damit verglichene mndl. brine F. Salzbrühe, später brijn, welches aufserdem zeigt, dafs ae. bryne ungenau geschrieben sein mufs für brine. Stratmann 3 hat schon das Richtige. Das ae. Wort müssen wir wohl bis zum Beweis des Gegenteils als wahrscheinlich schwaches Femininum ansetzen.

5. Bucket. Skeat nimmt an im Anschlufs an E. Müller, dafs das Wort eine im Englischen vorgenommene Ableitung von ae. bùc (so, nicht buc, ist natürlich zu schreiben) vermöge des aus dem Romanischen stammenden Diminutivsuffixes -et ist. Mir scheint das Wort fertig aus dem Französischen genommen zu sein: Godefroy belegt es hinlänglich s. v. boquet und buquet.

6. Build. Skeat hat im Nachtrage dieses Verbum aus einem Denkmal des 12. Jahrhunderts belegt und erkannt, dafs es mit Umlaut von dem sehr häufigen ae. Substantiv bold abgeleitet ist. Dieses Subst. aber für aus dem Skandinavischen (altn. ból) entlehnt zu halten, liegt nicht der geringste Grund vor, insbesondere da auch das Altfries. bold, bolt und mit Umspringen des l blod zeigt in den Zusammensetzungen boldbreng Ausstattung (was die Frau ins Haus bringt), boltschet Ausstattung (Hausschatz), inbold Hausrat (was im Hause ist). Ganz wie ae. *byldan zu ae. bold, verhält sich altfries. belda, utbelda ausstatten zu altfrs. bold.

7. Byre. Dieses dialektische Wort für „Kuhstall" erklärt Skeat für die skandinavische oder nördliche Form des gewöhnlichen englischen bower, aber diese Erklärung scheitert an dem Vokal des Wortes. Es ist die regelrechte Fortsetzung des ae. bŷre, das in Glossen mapalia, magalia, capanna wiedergiebt: vgl. Sievers in den Engl. Stud. VIII, 155, der auch auf ahd. bûri und auf den Ortsnamen Beuern und auf Kögel in Haupts Zeitschrift XXVIII, 115 hinweist. byre ist also eine Ableitung von ae. bûr, nicht eine Fortsetzung desselben oder des gleichlautenden skandinavischen Wortes.

8. Chaffinch. Skeat belegt das Wort erst aus Levins. Ich kenne es schon aus einer Glosse aus dem 11. Jahrhundert: scutacis ceaffine Harl. 107, letzte Seite (Nr. 50 in meiner nächstens erscheinenden Ausgabe dieses Glossarfragments).

9. Chandler und chandelier. Skeat erklärt sie für:,,Doublets, i. e. two forms of one word, made different in appearance in order to denote different things. The former is older in sense, and came at last to mean,dealer... The latter is the older form, better preserved

because less used." Aber vom englischen Standpunkt aus sind diese beiden Wörter ebenso als zwei verschiedene zu betrachten, wie z. B. vom deutschen aus schanze (in die Schanze schlagen) und chance. Die Aussprache von ne, chandelier und nhd. chance kennzeichnet sie sofort als spät entlehnte Wörter. Diese späte Entlehnung hat ihnen schanze und chandler gegenüber die französische Form gewahrt, nicht etwa seltenerer Gebrauch oder die Absicht, durch verschiedene Form verschiedene Bedeutung zu bezeichnen. Chandelier stammt also erst aus ne. Zeit, chandler aus me.; noch älter ist candle, das als condel, candel schon im Cambridger und Erfurter Glossar (WrightWülker 19, 18. 23, 26. 37; Sweet, The Oldest English Texts 468") vorkommt.

10. Daggle. Mit Recht bezeichnet es Skeat als eine Weiterbildung des dial. to dag und setzt dieses altn. doggra, schw. dagga. Er erwähnt aber nicht, dafs im Me. bidaggen belegt ist (s. Mätzner). 11. Grunt. Skeat kennt aus dem Ae. (s. Nachtrag) nur grunian, aber grunnettan ahd., mhd., nhd. grunzen steht als Übersetzung des lat. grunnire im Glossar von Corpus Christi Coll. zu Cambridge bei Wright-Wülker 25, 5, bei Sweet 67, 998.

=

12. Guy, Guy-rope. Skeat belegt das Wort erst aus dem 17. Jahrh. Vgl. aber Early English Alliterative Poems ed. Morris (aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrh.) C. 105 gederen to the gyde ropes. Sowohl Stratmann als Mätzner haben sich dieses Wort entgehen lassen. Ebenso wie in der me. Form zeigt das Wort auch ein d in dem frz. Lehnwort aus dem Englischen guide-rope Leitseil unter einem Luftballon. guy gegenüber me. gyde ist entweder durch die Annahme, dafs das auslautende d verstummt ist, zu erklären, oder wie me. gie, gien neben gide, giden zu beurteilen. Da guide auch noch im Nfrz. u. a. Tau zum Anholen" bedeutet, so scheint mir Skeats Herleitung des Wortes aus dem span. guia unrichtig.

[ocr errors]

13. Handle. Der früheste von Skeat beigebrachte Beleg für das Substantivum ist aus dem 12. Jahrh. Aber schon im Glossar von Corpus Christi Coll. C. steht stiba handle bei Wright-Wülker 48, 9 (vgl. auch 273, 32 und sulhhandla 104, 11), bei Sweet 93, 1904. Bei dem letzteren S. 467 ist handel als Nom. Sing. wohl nur ein Druckfehler.

14. Hover. Skeat belegt es erst aus Shakespeare, Mätzner aus dem 1572 gedruckten, aber vielleicht noch aus dem 15. Jahrh. stam

« AnteriorContinuar »