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menden Rauf Coilyear. Noch in die erste Hälfte desselben Jahrhunderts fällt die Aufzeichnung der York Plays, die 53, 252 A twelmothe bott XII weke Have we be houerand here zeigen und 88, 352 It may not helpe to hover na hone. Die letzte Stelle kommt auch in den Towneley Mysteries vor. Im Ae. müfste das Verbum hoferian lauten, und ein solches ergiebt sich auch aus der Glosse in Haupts Zeitschrift 9, 492h gibbum, currum houeriendne (eine Änderung in houeredne wäre voreilig), das natürlich von hofer Höcker abgeleitet ist. Ist me. hoveren, ne. horer die Fortsetzung von diesem ae. hoferian? Der Übergang in der Bedeutung wäre nicht unerklärlich. Nhd. hocken und höckern neben höcker müssen wir freilich wohl aus dem Spiel lassen, da die Etymologie von höcker zweifelhaft ist, aber man vgl. sich krümmen sich drehen und winden einer unangenehmen Aufgabe gegenüber: so kann man sich denken, dafs ein Verbum, das ursprünglich „einen Höcker haben bedeutete, den Sinn von sich krümmen“, „unentschlossen sein“, „schweben" u. s. w. annahm.

15. Imp. Das von Lye angeführte ae. Verbum impian nennt Skeat unauthorised. Vgl. aber Anglia IX, 262 und geimpad (geimpod) Cura past. 98, 18 (bezw. 99, 18) und geimpadh 132, 25 und 133, 25.

16. Insight. Skeat belegt für die ae. Zeit insiht nur aus dem Nordhumbrischen, und zwar als Glosse für argumentum. Deshalb scheint mir der Hinweis auf Ælfries Hom. 1, 590 nicht überflüssig: gif dhu dhonne gelyfan nelt, ne becymst dhù nâfre tô insihte thyssere sodhfæstnysse.

17. Kindred. Von dem ae. råden, aus welchem -red entstanden ist, behauptet Skeat, es sei connected with the verb Read". Das halte ich für unrichtig. Schon Grimm, Gr. 2, 514, hat bei ræden an got. garaideins, diaτayi, dózμa, zavár erinnert, zu dem es sich verhält wie ae. setin, seten (Wright-Wülker im Index) zu got. afsateins, gasateins, ussateins, und wie ae. edwenden zu got. garandeins, usvandeins. Vgl. auch Koch, Gr. 3, 1, § 95. Mit -red ist somit zunächst ready verwandt, beide gehören zu ride.

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18. Lead (2). Das davon abgeleitete Adj., ne. leaden, belegt Skeat erst aus Chaucer. Für die ae. Zeit hat Leo zwei Belege, doch ist bei ihm das Citat Elfr. Hom. I, 429" falsch: 429 ist ein Versehen, wohl für 424, nicht 426. Auf beiden Seiten kommt das Adj. vor: leadene swipa 424 und mid lêadenum swipum 426. Vgl. ferner Elfrics Gr. 15, 12. 13 plumbeus leaden.

19. Leisure. Am Ende des Artikels sagt Skeat:,,We may note the bad spelling; it should be leiser or leisir." Es ist aber nicht blofs bad spelling, wie schon die Aussprache des s zeigt. Wir haben. es vielmehr, wie bei pleasure und treasure, mit einer Suffixvertauschung zu thun. Einen durch den Reim gesicherten Beleg für leysure aus dem Jahre 1467 giebt das von mir in Geigers Vierteljahrsschrift I, 98 veröffentlichte Miraculum sancti Thome martyris v. 11: leysure ist da mit figure und endure gebunden.

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20. Lent. Skeat führt ae. lencten nur in der Bedeutung „Frühjahr“ an, es hat aber schon bei Wulfstan auch die Bedeutung von lenctenfæsten oder lenctenlic fæsten: dhonne is lencten ús eallum tô dædbôte gescyft 102, 16 und tha dhe geornlice that lencten heora synna bêtadh 104, 14. In derselben Predigt kommt auch lenctentîd im Sinne von Fastenzeit" vor: dhonne is lenctentid callum cristenum mannum hùru nêdbehêfe rihtlîce tô gehealdenne 102, 12. Wie an der einen oben citierten Stelle, so erscheint das Wort auch Elfric, Gr. 45, 9 hoc uer this lengeten als Neutrum. Dafs aber die gewöhnliche Annahme, dafs es männlich sei, auch richtig ist, zeigt on foreweardne lencten Leechdoms ed. Cockayne 1, 148. 228. Die übliche Herleitung des Wortes von long nennt Skeat (vgl. auch Kluge u. len) möglich, aber unsicher. Mir scheint sie durch die Glosse lentinega zu morarum, impedimentorum (Haupts Zeitschrift 9, 445) einigermaßsen bestätigt zu werden. Das hieraus sich ergebende Verbum *lentan für *lenctan, * lengtan verzögern, in die Länge schieben, scheint dem nhd. lenzen säumen, zaudern (Grimm, Wb. 6, 756) zu entsprechen. Änderung von lentinega in lettinga wäre voreilig.

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21. Linnet. Skeat belegt das Wort erst aus dem 16. Jahrh. Wir finden aber bei Wright-Wülker 286, 21 cardella linece, wobei linece wohl für linete verschrieben ist. linete ist dann natürlich ein frühes Lehnwort aus dem Romanischen nfrz. linette. Leos Glossar enthält linete, aber leider ohne Beleg.

22. Livelong. Im Supplement belegt Skeat dies Wort aus Palsgrave. Aber einen Beleg aus dem Ende des 15. Jahrh. giebt Halliwell 512a aus der Cambridger Hs. der Romanze von Thomas von Erceldoune V. 127 (ed. Murray S. 7, ed. Brandl S. 81): Thou merris me here this lefe long day, wo die übrigen Hss. nur long haben. Einen noch älteren Beleg bietet der Sowdone of Babylone aus der ersten Hälfte des 15. Jahrh. V. 832: Thus thai hurteled to gedere Archiv f. n. Sprachen. LXXVI.

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Alle the lefe longe daye. Die von Skeat gegebene Etymologie halte ich für unrichtig. Er sagt:,,Put for life-long, as live-ly is for life-ly." Wenn vielleicht auch der Umstand nicht gerade ins Gewicht fällt, dafs sonst life in Zusammensetzungen den langen Vokal behält, so scheint mir doch die Bedeutung unübersteigliche Schwierigkeiten zu machen. Livelong wird nirgends im Sinne von „lebenslänglich“ gebraucht. In einer ungewöhnlichen Bedeutung verwendet es Milton in seinem,,Epitaph" auf Shakespeare: Thou, in our wonder and astonishment, Hast built thyself a livelong monument. Gewöhnlich wird es nur mit Wörtern wie day oder night verbunden. Es heifst z. B. bei Shakespeare, Cæsar 1, 1, 46: Many a time and oft Haue you climb'd up to walles and battlements, To towres and windowes, yea, to chimney tops, Your infants in your armes, and there haue sat The liue-long day, with patient expectation, To see great Pompey passe the streets of Rome. Wenn nun Schlegel übersetzt: „und safset da Den lieben langen Tag", so hat er den englischen Ausdruck nicht blofs durch einen sinnentsprechenden, sondern nach meiner Ansicht auch durch den etymologisch identischen deutschen wiedergegeben. Bei der Annahme, dafs live in livelong das nhd. lieb, ne. lief (in I had as lief) ist, begreift sich die Form lefe long in den ältesten Belegen sofort. Der Vokal in live macht aber auch nicht die geringsten Schwierigkeiten, da wir z. B. bei Nares aus Eastward Hoe angeführt finden: I had as live as any thing I could see his farewell (vgl. auch ne. hip ae. hêope). Die Verbindung lieb lang" kommt auch mndl. vor; im deutschen Wb. 6, 901 wird angeführt: daer laghen si twee verborghen den lieven langhen nacht, womit man vgl. Macbeth 2, 3, 65: The obscure bird clamored the liue-long night. Ich glaube nicht zu irren, wenn ich annehme, dafs die Engländer die Formel schon aus ihrer kontinentalen Heimat mitgebracht haben.

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23. Lo. Mit Unrecht hat Skeat die herkömmliche Identifizierung von lo mit ae. lâ, die er zuerst beibehalten, später, durch Sweet bestimmt, im Nachtrage S. 795 bezw. 815, aufgegeben. Sweet hat eingewendet: „Lo cannot come from O. E. lâ, because of the rime lo do in the Cursor Mundi (1. 14970)." Aber wir wissen ja doch, dafs in nördlichen Denkmälern vielfach gelegentlich ae. à zu o gefärbt erscheint: vgl. Brandl, Thomas von Erceld. 50 ff. und Anz. f. d. Altertum 10, 334 ff., ferner Kölbing, Sir Tristrem LXXI f. Andererseits fehlt es für Sweets Herleitung von lo aus ae. loc (neben

lôca) an jeder Analogie. Das me. lou halte ich für gleich ae. lá hú (Ztschr. f. d. Altertum 29, 286), wie lauhure (so scheint mir statt lanhure in der Katherine ed. Einenkel zu schreiben) und lowr = hure, la huure = ae. lâ hûru.

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24. Lout. Das Wort ist erst aus dem Ende des 16. Jahrh. belegt. Aber underlout kommt in den Sevyn Sages ed. Weber 2838 vor: For thai er nothing els obout, Bot to make the thaire vnderlout „zu ihren Untergebenen"..

25. Low (4). Skeat sieht das Etymon in dem altn. log, aber die me. Formen lowe, loze, lozhe weisen vielmehr auf das gleichbedeutende altn. logi.

26. Mane hält Skeat, da er es erst im Me. nachweisen kann, für ein skandinavisches Lehnwort. Es kommt aber schon im Erfurter Glossar vor bei Sweet 110, 1182: juba, setes porci et leonis cabalique manu, brystæ.

27. Mash. Das in diesem Artikel von Skeat angeführte ae. Wort lautet im Nom. mâxwyrt. Langes a ist anzusetzen wegen nhd. meisch, der Nom. aber nicht als -wyrte wegen dô thicce mâxwyrt on gemang Cockayne Leechdoms 2, 96.

28. Numb. Einen me. Beleg mit der ne. Bedeutung hat Skeat nicht. Ich habe mir einen solchen allerdings auch nur bei einem Kompositum notiert: Christofer (Horstmann, Ae. Legenden N. F. 1881, S. 458) v. 337 Agayne he wode that water onane Nerehand fornomene on ilke a bane: By he was commene vnto The banke, He hade no fele on fote ne schanke.

29. Nurse. Für nursery wird erst Shakespeare citiert. Vgl. Amis und Amiloun 2270: The douke wel fast gan aspie The kays of the noricerie mit den Varianten norserye und norcery.

30. One. Skeat glaubt, dafs das Wort mit dem Vorschlage w in der Litteratur erst um 1500 nachweisbar sei. Frühere Belege geben meine Anmerkungen zu Guy of Warwick V. 7927.

31. Own (3). Ich bin überzeugt, dafs Skeat unrecht daran thut, to own to grant, admit von to own to possess zu trennen. Sein Versuch, das Wort in der ersten Bedeutung von ae. unnan, me. unnen (unserem g-önnen) herzuleiten, widerspricht den Lautgesetzen. Seine Bemerkung:,,The word should rather be to oun, but the influence of the commoner own has swept away all distinction“ verstehe ich nicht: ob ou oder ow geschrieben wird, ist ja eine rein

orthographische Frage. Wie cunnan I can, so hätte unnan I *an ergeben müssen oder, wenn der Vokal des Plurals gesiegt haben sollte, I *un oder *on (vgl. cunning und to con). Andererseits sehe ich in der Bedeutung keine unübersteigliche Schwierigkeit. Ae. âgnian bedeutet eignen“, „aneignen", als sein eigen beanspruchen": daraus konnte sich leicht die von „als sein eigen ansehen“, „als sein eigen anerkennen" und endlich anerkennen" überhaupt entwickeln. Verbindungen, wie to own one's fault, werden den Übergang zu der letzten Bedeutung vermittelt haben.

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32. Pelf. Skeat belegt es erst aus Spenser: einen früheren Beleg giebt The Complaynt of Schir David Lindesay V. 198: Bot we sall part the pelf amang vs.

33. Pleasure. Der früheste Beleg, den Skeat kennt, ist aus der Nut-brown Maid; doch fügt er hinzu:,,the word is probably older“. Ich habe mir notiert Merlin ed. Wheatley (um 1450—60) S. 1: ... whan that oure lorde hadde ben in helle and had take out Adam and Eve and other at his plesier. Aus ungefähr derselben Zeit stammt ein Beleg aus der anonymen Bearbeitung der Geschichte von Gwystard und Sismound (Geigers Vierteljahrsschrift I, 82 ff. 93 ff.) 44, 7: Ye know now, where and when ye may have your plesure. Die Form auf -ure (s. vorher zu leisure) ist hier für den Dichter durch den Reim auf mysauenture gesichert. Auch in der älteren Bearbeitung desselben Stoffes von Gilbert Banester finden wir diese Form im Reim, ja sogar in der heutigen Schreibung (a. a. O. 100) 27, 5: ,,Wele," quod Sismond,,,wit yhe, that my pleasure Is on a gentilman" u. s. w. Die Reimwörter sind creature und ensure.

34. Rime (1). Dafs dieses Wort, das man gewöhnlich rhyme schreibt, nicht, wie Skeat noch annimmt, die direkte Fortsetzung des ae. rim Zahl ist, glaube ich im Anzeiger f. d. Altertum 2, 15 nachgewiesen zu haben.

35. Rind. Die gewöhnliche Form des Nom. Sing. dieses Wortes im Ae. ist rind, nicht rinde, das Skeat allein anführt. Die schwache Form ist allerdings auch belegt, vgl. crustulae rindan Haupts Zeitschrift 9, 462 und cortex rinde bei Wright-Wülker 324, 5; wenn man aber dieselbe Glosse in meiner Ausgabe nachsieht, so findet man (Ælfries Gr. u. Gl. 312, 2), dafs diese schwache Form nur in einer einzigen Hs. steht, die übrigen aber rind haben. Mehrere Belege für die starke Form giebt Cockayne Leechdoms 2, 403. Vgl.

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