Hir ich unter Nachtigallen Deine süßen Lieder schallen? Hing er schweigend hin und lauschte, uz. Bis der Dichter durstig schwieg, Bacchus ihm den Ber cher gab. Doch meinen Dichtergeist umnebeln leichte Träume! Und rauhe Winde nur in dden Garten wehn: Das greise Jahr mit kaltem Regen Die Fluren umgewühlt, wo Naben einsam gehn. Und Floren und die Liebesgötter Aus duftendem Gefieder bringt, Und in der Frühlingsluft die frühe Lerche singt: Alsdann wird Amor dich im Grünen wieder finden, Dich, der sein Stlave schon, ihm nur entwischet war, Mit Blumen ewig feste binden, Zu seiner andern Sklaven Schaar. Laß von den Grazien dir eine Gattin wählen, Die nicht von den gemeinen Seelen, Bloß wirthlich, reich, vielleicht getreu, Doch ohne Zärtlichkeit und lauter Pöbel sey. Zwar wir, wie unsre Våter, wissen Von keinen englischen Clarissen: An ihre Würde reicht kein sterblich Mädchen hin. Ach! Harlow's Tochter starb! auf Erden war kein Gatte Als Reizungen und Eigensinn. uz. Du, Freund, bist selbst ein Mensch, und wirst ein menschlich Wesen Zu einer Gattin dir erlesen: Zu glücklich, wenn sie dir, vom Himmel mild bedacht, Die denkt und edel denkt, die Tugend liebt und kennet, Wollust, nicht bloß einer Nacht! Die Tage werden dir in ihrem Arm verschleichen, Stets ungerunzelt lacht: Hoch über ihm hinweg braust unter nahen Eichen chen. Gleim. Gleim. S. B. II. S. 55. Ihm, dem so manche Gattung, in der er dichtete, gelaug, dem Sånger lachender, fröhliz cher Laune, mußte auch der poetische Briefton, mit aller seis ner Anmuth, vorzüglich gelingen. Seiner Episteln sind vies le; und er hat erst unlångst eine neue Auswahl derselben, mit neuem Zuwachs bereichert, abdrucken lassen. Sie sind zu bekannt, als daß es hier zur Probe einer långern brauch te, als der folgenden, die ich vornehmlich der schönen, ihrer ganz würdigen Antwort wegen wähle. 1 Gleim. Was deine Liebe mir vertraut O du, mein Lieber, Treuer, bitte K. E. K. E. K. Schmidt. Klamer Eberhard Rarl Schmidt, geb. 1746, Se kretär zu Halberstadt, ist in mehreren Dichtungsarten, vors nehmlich aber in der lyrisch- elegischen und epistolischen, rühmlich bekannt. Des edeln Gleim's Ermunterung und Freundschaft bildete ihn vornehmlich zum Dichte:; das rühmt er auch in nachstehender Epistel, die so viel unverz kennbares Gepräge achter Empfindung hat. Antwort an Gleim. welch' ein Briefchen, Vater Gleim! Ich las zuerst es insgeheim, Und endlich laut (wie konnt ichs lassen) Ein großes Glück, daß bei Madam DD5 Sein Schmidt. |