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Hg, Ad O2, NO5. Salpetersaures dreifach Quecksilberamid

oxyd (Kane).

Hg, Ad O2, 3HO (Kane)?

Hg, Ad O, Vierfach Quecksilberamidoxyd (Millon).

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Hg, Ad O3, SO3. Schwefelsaures vierfach Quecksilberamid-
Oxyd (Ammoniak-Turbith) (Kane).

Hg. Ad O, Br05. Bromsaures vierfach Quecksilberamidoxyd

(Rammelsberg).

Hg, Ad O, NO,. Salpetersaures vierfach Quecksilberamidoxyd (Kane).

Hg, Ad O,, AmO, 2NO, Salpetersaures vierfach Quecksil-
beramidoxyd, Ammoniumoxyd (Kane).

Hg, Ad 03, 2AmO, 3NO, HO. Salpetersaures vierfach Queck-
silberamidoxyd-Ammoniumoxyd, basisches.
Hg, Ad Os, 2Ad02, 3JO,. Jodsaures vierfach Quecksilber-
amidoxyd-Amidoxyd (Millon).

Hg Ad 03, CO2, HO. Kohlensaures vierfach Quecksilber-
amidoxyd (Millon).

Hg, Ad O, C2O,. Oxalsaures vierfach Quecksilberamidoxyd

39

(Millon).

Hg, Ad Cl ̧. Vierfach Quecksilberamid-Chlorid (Millon).

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Es bedarf kaum der Erwähnung, dass viele der hier aufgeführten Amidverbindungen auch als Verbindungen des Ammoniaks angesehen werden können, so wie auch mehrere nicht aufgenommene Körper, wenn man nichts als die durch die Anzahl der Aequivalente ihrer Grundstoffe bedingte Möglichkeit der Gruppirung berücksichtigen wollte, hieher gerechnet werden könnten. Letztere werden aber durch ihr chemisches Verhalten ausgeschlossen, und ob einige und welche der hier angeführten

weggelassen werden sollen, darüber kann erst nach einem genaueren Studium derselben entschieden werden.

Die den Verbindungen beigefügten Namen sind zwar keineswegs tadellos, doch aber kürzer und gewiss bezeichnender, als die bisher üblichen, sie mögen daher, als Versuch, Entschuldigung finden.

Ferner zeigte Herr Professor Schrötter zwei von dem Mechaniker Kusche in Wien ausgeführte Wagen vor, nämlich eine Tarawage von trefflicher Arbeit und zweckmässiger Einrichtung, welche, ungeachtet des sehr mässigen Preises von 34 fl. C. M., bei einer Belastung von Einem Pfund auf jeder Schale, fünf Milligramme noch deutlich anzeigt; dann eine feine Wage für Chemiker, mit mehreren auf Bequemlichkeit und Mannigfaltigkeit des Gebrauches berechneten Einrichtungen, welche, bei einer Belastung von 100 Grammen auf jeder Schale, zwei Zehntel Milligramme noch deutlich ausschlägt. Der Herr Professor hält diesen Mechaniker des Fleisses, der Genauigkeit und der Einsicht wegen, die sich in seinen Arbeiten kund gibt, für würdig, die Aufmerksamkeit der Classe auf ihn zu lenken und dadurch zu seinem weiteren Fortkommen beizutragen.

Herr Bergrath Haidinger folgte mit nachstehender Mittheilung:

Ueber eine nach Gypskrystallen gebildete Pseudomorphose von Brauneisenstein.

Herrn Professor Tunner in Vordenberg verdanke ich die lehrreiche Stufe, auf welche sich die gegenwärtige Mittheilung bezieht. Ein Vorkommen dieser Art ist bisher noch nicht beschrieben worden, selbst nicht in den so reichen Sammelwerken von Blum 1) und Landgrebe 2). Es ist vorzüglich darum auch der Beachtung werth, weil es die Beziehungen

1) Die Pseudomorphosen des Mineralreichs und Nachtrag zu den Ps. d. M. 2) Die Pseudomorphosen im Mineralreiche u. s. w.

zwischen einem Salzhydrat, dem gewässerten schwefelsauren Kalk oder Gyps, und einem Oxydhydrat, dem des Eisens oder dem Brauneisenstein ausdrückt, also in der grossen Reihe der Pseudomorphosen nahe an einem der Endpuncte steht, und zwar an demjenigen, der sich noch unmittelbar an die Verhältnisse und Zustände anschliesst, die wir in unseren Laboratorien zu beobachten gewohnt sind.

Es musste höchst wichtig sein zu wissen, unter welchen natürlichen Verhältnissen sich die Stufe gefunden hatte, und auch hierin, glücklicher als der Mineraloge und Geologe bei dem Vorkommen so mancher anderen Pseudomorphosen ist, konnte mir Herr Professor Tunner die nachfolgende ausführlichere Notiz mittheilen:

„Die übersandte Stufe mit den Afterkrystallen, Brauneisenstein nach Gyps, ist aus dem alten Bergwerke zu Zeyring bei Judenburg genommen, und zwar aus der Mündung einer weiten offenen Gangkluft in einer alten Zeche. Bekanntlich bauten die Alten dort auf Silbererze, anscheinend in Bleiglanz, Kiesen und Fahlerz bestehend, von letzterem aber nur wenig. Seit mehr als fünfhundert Jahren ist dieser alte Bau jedoch, durch plötzliche Ertränkung gesperrt, ganz darnieder gelegen, bis im vorigen Jahrhunderte endlich wieder in den obern, von den Silbererzen bereits ausgebauten Zechen und Oertern, auf Eisensteine zu bauen begonnen wurde und noch fortwährend in diesen alten Räumen mit gutem Erfolg gebaut wird, indem Rohwand und Spatheisenstein, grossen Theils in Brauneisenstein umgewandelt, die Gangart der Silbererze bildend, den Alten kein Gegenstand des Abbaues war. Das Gebirge, in dem sich dieser Bergbau befindet, gehört den obern Gliedern der Urschiefer-Formation an, die daselbst mächtige Kalklager enthält, in denen die stets sehr steil einfallenden, vorzugsweise nach Mitternacht streichenden Gänge, besonders edel sich verhielten. Mehr oder weniger weit offene Gangspalten, mit rauhen, sehr unregelmässig ausgefressenen Wänden, sind dort eine sehr häufige Erscheinung. Als spätere Bildungen findet man, ausser Ocker und Brauneisenstein, noch Weissbleierz, Malachit, Kalksinter und Gyps, deren Bildung an geeigneten Stellen wohl auch jetzt noch ununterbrochen fortwährt. Der ungehinderte Zutritt des atmo

sphärischen Sauerstoffes und des Kohlensäure haltenden Wassers geht aus allem dem mit voller Gewissheit hervor. Neu und interessant bei dem fraglichen Vorgange ist mir nur der vollkommene Austausch in den Bestandtheilen zwischen schwefelsaurer Kalkerde und Eisenoxydhydrat, wie ihn die vorliegende Stufe nachweist. Bei der grossen Verbreitung der Gypsund Brauneisensteinlager, besonders in den jüngeren Gebirgen, kann dieser neue Schlüssel vielleicht Aufschlüsse zur Einsicht in manche räthselhafte Bildung gewähren."

Die Stufe, welche gegenwärtig als ein werthvolles Geschenk Tunner's in dem k. k. montanistischen Museo aufgestellt ist, zeigt nun bei näherer Betrachtung folgende Beschaffenheit.

Unverkennbar tritt vor Allem, mit der gewöhnlichen braunen Farbe des Brauneisensteines, die wohlbekannte Gestalt der Gypskrystalle in's Auge. Es sind die gewöhnlichen trapezoidischen Tafeln, oder mit der Ebene der Abweichung, der der vollkommenen Theilbarkeit vertical gestellt, die sechsseitigen Prismen A.∞D mit zwei Kanten von 111° 14', und dem unter 114° 24 und 65° 36' geneigten Flächenpaare des Augitoides A/2 von 143o 28' (Haüy's Chaux sulfatée trapézienne). Sie sind bis einen Zoll lang und etwa halb so breit und dick. Aber es ist auch die letzte Spur der ursprünglichen Masse von schwefelsaurem Kalk verschwunden. Die Form der ehemaligen Gypskrystalle erscheint nicht scharfkantig, sondern wie mit einem wenn auch dünnen Ueberzug bekleidet, so dass die Flächen noch Ebenheit und spiegelnden Glanz zeigen, während die Kanten abgerundet sind. Im Innern zeigen sie entzwei gebrochen zellige leere Räume, von glatten Flächen umschlossen, welche die Abdrücke der ursprünglichen Krystall-Oberflächen und der den Theilungsflächen parallelen Sprünge sind. Die ursprünglichen Gypskrystalle waren in Drusen hin und wieder zusammengehäuft; in den Vertiefungen zwischen den Krystallen und an die Oberfläche derselben anschliessend, erscheinen concave glänzende Ueberrindungen von Braun eisenstein, welche in ihrem äusseren Ansehen an die bekannten glänzenden Absätze von dünnen Lagen von Eisenoxydhydrat erinnern, wie sie sich aus eisenhaltigen, der Luft ausgesetzten Wassern nach und nach niederschlagen. Der Brauneisenstein selbst ist ganz dicht im

Bruche, ohne Glaskopfstructur; der Strich licht und rein gelblichbraun. An der Oberfläche der Pseudomorphosen ist hin und wieder weisser, halbdurchsichtiger Kalkspath abgesetzt in unregelmässig verwachsenen Individuen von zwei bis drei Linien Durchmesser, vorwaltend die stark nach der kurzen Diagonale gestreiften Flächen des flachen Rhomboeders 2 R., das durch Abstumpfung der Kanten aus dem Grundrhomboeder entsteht. Die Bergart, auf welcher die Brauneisenstein-Pseudomorphosen aufsitzen, ist zum Theil selbst dichter Brauneisenstein, zum Theil ein inniges Gemenge von Kalkspath mit pulverigem ockergelben Eisenoxydhydrat, dieses Gemenge in Lagen aufeinander folgend, die zum Theil wie aufgetrieben von einander abstehen. Eine Art von lagenförmiger Parallelstructur geht durch das ganze Stück hindurch. In dem mit Eisenoxyd gemengten Kalkspath und in dem Eisenocker selbst sind um und um ausgebildete Blättchen von weissem zweiaxigen Glimmer eingeschlossen.

Um sich eine Theorie der Bildung aus den beobachteten Gegebenen ableiten zu können, ist es nothwendig die einzelnen Bestandtheile der Spezies zu kennen, die man entweder jetzt noch vor sich hat, oder deren früheres Daseyn man unmittelbar erkennt, nämlich Kalk, Eisen, Schwefel, Kohle, Oxygen, Hydrogen, in den Combinationen von Kohlensäure, Schwefelsäure, Eisenoxyd-Hydrat, Kalkerde.

Der gegenwärtige Zustand zeigt insbesondere zu oberst kohlensauren Kalk, darunter Eisenoxydhydrat, dieses selbst wieder aufliegend auf einem Gemenge von Eisenoxydhydrat mit kohlensaurem Kalk in lagenförmiger Anordnung.

Ein früherer Zustand hatte eine grössere Menge von Kalk verbunden mit Schwefelsäure.

Schliessen wir noch um einem Zustand zurück, nach einer Analogie, die man freilich überhaupt so häufig antrifft, dass man sie ohne Weiteres anzunehmen berechtiget wäre, die aber hier durch die Beobachtung in der Natur nachgewiesen wird.

Das Erzvorkommen von Zeyring bestand nach Tunner's obiger Mittheilung aus Bleiglanz, Kiesen und Fahlerz in Spatheisenstein und Rohwand, das heisst aus der so gewöhnlichen Verbindung von Schwefelmetallen mit kohlensauren Basen, die man im Schiefergebirge auch in den Alpen so häufig antrifft.

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