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BIBLIOTHECA BOTANICA.

Abhandlungen

aus

dem Gesammtgebiete der Botanik.

Herausgegeben

von

Dr. Oscar Uhlworm und Dr. F. H. Haenlein

in

Cassel.

(Heft No. 8.)

Dr. O. Buchtien: Entwicklungsgeschichte des Prothallium von Equisetum. Mit 6 Tafeln.

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A. Historischer Ueberblick.

Die Natur der Equisetensporen hat schon seit dem Anfange des 18. Jahrhunderts die Botaniker beschäftigt. Dillenius*) stellte sie den Pollenkörnern höherer Gewächse zur Seite und bezeichnete sie als einen befruchtenden, männlichen Staub; auch von Haller **) 1742 wurden sie als Pollenkörner betrachtet, ebenso später von Lamarck ***). Selbst Hedwig, †) der doch die Geschlechtsorgane der Moose auffand, freilich ohne ihre Funktionen zu erkennen, und der die Entwicklung der Moospflanze aus der Spore beobachtet hatte, gerieth in Betreff der Equiseten in einen ähnlichen Irrthum wie seine Vorgänger. Nach ihm sollten die Schachtelhalme hermaphroditische Blüthen besitzen, wobei er die Elateren als Filamente und die körnigen Erhabenheiten derselben, die sich besonders auf den spatelförmigen Erweiterungen finden, als Pollenkörner betrachtete; und die Spore, auf der er einen kurzen Fortsatz zu erkennen glaubte, sollte den Fruchtknoten mit dem Pistill darstellen. Andere Forscher, die die Sporen selbst für Pollen hielten, suchten nach den weiblichen Blüthen, aber keiner von ihnen scheint auf den Gedanken gekommen zu sein, einen Versuch mit der Aussaat der Sporen zu machen.

Erst 1822 werden die ersten entwicklungsgeschichtlichen Thatsachen angegeben und zwar gleichzeitig von einem schweizerischen und einem schwedischen Botaniker. Da indessen die Untersuchungen des ersteren bereits im Jahre 1817 angestellt, und im Februar 1818 schon in der Société d'histoire naturelle et de physique" die Arbeit verlesen wurde, so möge auch ihm der Vorrang gebühren. Es ist der Genfer Professor Vaucher (1), der zuerst den Generationswechsel in der Entwicklung von Equisetum beobachtete, ohne ihn freilich als solchen zu erkennen. Aussaaten verschiedener Arten, die er sowohl auf Wasser als auch auf feiner Erde gemacht hatte, zeigten ihm die Keimfähigkeit der Sporen. Er beobachtete das Auftreten der Haarwurzel und die Entstehung der Zellen; doch gingen seine Prothallien schon nach kurzer Zeit zu Grunde in Folge der Ueberwucherung durch Algen und Moose und besonders durch den „bysse terrestre". Die von ihm gegebenen Abbildungen verschiedener Entwicklungsstadien sind sehr mangelhaft ausgeführt. Immerhin waren seine Beobachtungen von höchster Wichtigkeit, da sie einerseits über die Natur der Sporen Aufschluss gaben, andrerseits durch sie die systematische Stellung der Equiseten gesichert wurde, denn so viel erkannte er, dass kein Embryo in den Sporen enthalten

*) Dillenius: Dissertationes epistolares de plantarum propagatione, in Éphémérides de l'Acad. des curieux de **) Haller: Enumeratio stirp. Helvetiae 1742.

la nature 1717.

***) Lamarck: Flore Française I. pag. 5.

†) Hedwig: Theoria generationis et fructificationis plantarum cryptogamicarum 1784.

O. Buchtien, Entwicklungsgeschichte des Prothallium.

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