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wielki jest. Lecz powiadaia, ze się juz z naszych Kraiow do Moskwy przeniosily." Es ist unser, der Ukraine und Podolien eignes Thier. Es ist nicht gross. Jedoch sagt man, dass sie bereits aus unsern Ländern nach Russland ausgewandert sind." Der alte Kluk geht sehr ehrlich zu Werke, sagt nicht mehr als er verantworten kann, und gesteht stillschweigend, dass er keines dieser Thiere gesehen hat, sagt auch nicht, dass sie in Polen und Galizien sind, und unter „unsern Ländern" versteht er ja auch die Ukraine und Podolien. Nach Jundziłł 1807, wohnt der Bobak von den Bergen der Karpathen an in dem gemässigten und mittleren Theile Europas bis nach China und Kamtschatka, am Dniepr in der Ukraine zwischen den Flüssen Sula und Stupnoij ist er gemein. Herr Prof. Zawadzki sagt: der Bobak bewohnt die niedrigeren Gebirge von Galizien und der Bukowina. Wo wir über den Bobak nachschlagen und nachlesen mögen, überall sind Polen, Galizien, Podolien als Wahnorte angegeben, aber niemand sagt: ich hahe in diesen Ländern einen gefangen, geschossen, bekommen, gesehen u. s. w., es fehlen alle Beweise und Facta. Herr Graf K. Wodzicki sagt: (Wycieczka ornitologiczna w Tatry i Karpaty galicyjskie, Leszno bei Günther 1851), „podanie bowiem na doswiadczeniu nie oparte i nie potwierdzone dowodami, nie sprzyja postępowi nauki, lecz ją cofa. S. 52. Denn Angaben, nicht auf Erfahrung gestützt und mit Beweisen nicht bestätigt, fördern die Wissenschaft nicht, sondern machen sie rückgängig. Erzählt uns aber S. 22, dass der Bobak auf unsern und den ungarischen Karpathen gemein ist, pospolity, spricht von Pelzkleidern aus den Fellen der Bobaks, die aber nach dem Zeugnisse des Hrn. Grafen kaum ein Jahr dauern, ledwie rok, und bei der Beschreibung giebt er dem armen Thierchen aufgerichtete Ohren, S. 23, uszy do góry.

Nicht minder traurig als den galizischen Bobaks, Alpenhasen, sarmatischen Iltissen, Steinböcken u. s. w. ergeht es auch den galizischen Vögeln, und ich werde nächstens Berichtigungen geben und erzählen, was ich gesehen und nicht gesehen habe.

Noch einmal, Arctomys bobac ist nicht in Galizien, Polen, Podolien, und wollte man dem geringsten Handlanger beim Baue der Naturwissenschaften keinen Glauben schenken, so beachte man die Worte des alten Jägers, der der Jagdlust halber 27 Jahre in diesen Ländern gelebt, der offene Augen für alles hatte, was sich regt, und immer eine unfehlbare Unze Blei in der Flinte trug. Zwölf Jahre lang, von 1850-1862, war ich mit einem geschickten Gehülfen beschäftigt das ornithologische und oologische Cabinet des Hrn. Grafen W. Dzieduszycki in Lemberg einzusammeln und aufzustellen, und hatte Gelegenheit die Alpen, Gebirge und Steppen, die Teiche und Sümpfe, die Wälder und Felder zu durchsuchen; sechs Jahre habe ich im Königreiche Polen gejagt und Naturalien gesammelt, und während eines sechsjährigen und eines dreijährigen Aufenthalts in Krakau, habe ich zu jeder Jahreszeit Reisen in das Land gemacht und kann keck behaupten, dass sich in diesen Ländern kein Bobak findet. Wie ich erfahre, soll der zoologische Garten in Wien einen Bobak haben und als Fundort Galizien angegeben sein. Aus Galizien ist er sicher nicht und kann wohl auf Umwegen durch das Land gekommen sein; es wäre wohl der Mühe werth nachzuforschen, wo er gefunden ist.

Eben habe ich vorstehenden Aufsatz beendet, als mir, wunderbar genug, ein Bobak unter das Messer kömmt. Er lebte acht Jahre in der Gefangenschaft, wurde von Herrn Dr. Janot a in einer Menagerie gekauft und stammt angeblich aus der Ukraine. Es ist ein grosses, starkes Thier, ohne Schwanzhaare, die ihm fehlen, 23 rheinländische Zoll lang, auf die Schwanzrübe kommen 5 Zoll. Zur bekannten Beschreibung: weisse Schneidezähne, starken Daumenstummel mit Nagel u. s. w. habe ich nur zu bemerken: die Unterkiefern sind nicht mit einander verwachsen und auch der Bobak kann die untern Schneidezähne von einander entfernen, gerade so wie der Susel. Kann man auf die Behaarung eines acht Jahre lang in der Gefangenschaft gehaltenen Thieres Rücksicht nehmen, so ist sie spärlicher, einfarbiger, hel

112 Schauer: Die Murmelthiere u. Ziezelmäuse Polens etc.

ler, anliegender, kürzer als die der Alpenmurmelthiere von der Tatra, darum auch das Ohr dieses Bobaks nicht so tief im Pelze versteckt liegt als das der Marmotten. Die Stachelhaare des Bobaks sind an der Wurzel und Spitze dunkel, in der Mitte hell; die der Marmotten an der Wurzel dunkel, in der Mitte hell, nach dem Ende zu schwarz, die Spitze weiss. Man fühlt, dass die Behaarung des Bobaks für ein warmes Klima, die der Marmotte für die Nähe der Gletscher ist. Jemehr man sich mit dem Bobak bekannt macht, desto mehr glaubt man zu bemerken, dass der Bobak, trotz seiner Grösse, sich mehr dem Perlziescl als der Marmotte zuneigt.

Hat man die Zieselmäuse von den grossen Murmelthieren bloss deshalb getrennt, weil jene Backentaschen haben, so ist dem Bobak grosses Unrecht widerfahren; er hat Backentaschen, man kann den halben Finger einer mittelmässigen Hand einführen, mit Kraft aufgeblasen werden sie so gross wie Wallnüsse.

Ich erwarte, dass diese nicht unwichtige Bemerkung mit der Zeit ihre Bestätigung findet.

Krakau, im Oktober 1865.

Erklärung der Abbildungen.

Taf. IV.

Fig. 1 und 2. Plan der Aufenthaltsörter zweier Perlziesel.

Ueber ein paar neue Chilenische Säugethiere.

Von

Dr. R. A. Philippi.

1. Vespertilio magellanicus Ph.

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V. supra pilis nigris apice fulvescentibus, subtus pilis nigris apice griseo-albis vestitus; auribus sat magnis, disjunctis, ovatis, longitudine tibiam aequantibus; facie brevissime pilosa.

Länge des Thieres von der Schnauzenspitze bis zur Schwanzspitze

Flügelspannung

Länge des Vorderarms

10

3 Zoll 8

Linien

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einzelnen Haare haben die des

Das Fell ist ungemein weich. Die sind braunschwarz; auf der Oberseite Rückens von dem Beginn des Nackens an so wie die am Grunde der Ohren falbe Spitzen, während sämmtliche Haare der Unterseite eine weit längere, gelblich greise Spitze zeigen, ja in der Gegend der Schwanzwurzel und auf der Innenseite der Schenkel fast ganz gelblich weiss werden. Das Gesicht ist bis zur Stirn fast ganz kahl, was gegen die lange, plötzlich beginnende Behaarung der Stirn sehr absticht, und diese Art auf den ersten Blick von den ähnlichen Chilenischen Arten auszeichnet. Die Ohren sind innen spärlich mit weissen

Archiv f. Naturg. XXXII. Jahrg. 1. Bd.

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Häärchen besetzt, und weit grösser als bei V. chiloensis 1), regelmässig eiförmig, indem ihr Aussenrand nicht wie bei dieser breit ausgeschnitten ist; der Tragus ist im Verhältniss etwas länger und schmäler; aussen sind sie ganz kahl und schwarz. Während bei V. chiloensis die beiden Lückenzähne im Oberkiefer zwar sehr klein aber doch deutlich zu erkennen sind, kann ich bei gegenwärtiger Art keinen falschen Backenzahn entdecken, sondern es folgt unmittelbar auf den Eckzahn ein sehr grosser, dreikantiger Zahn, der aussen am Grunde noch eine Spitze hat. Im Unterkiefer stehen die Schneidezähne nicht in einer zusammenhängenden Linie, sondern theilweise einer vor dem andern, so:, und die Schnauze ist weniger spitz als bei V. chiloensis; es sind zwei ziemlich grosse Lückenzähne vorhanden, und der zweite ist bedeutend grösser als der erste. Die Flughaut ist schwarz und reicht bis zur Spitze des Schwanzes.

Der Jäger des Museums hat ein Exemplar dieser Fledermaus von seiner Expedition nach der Magellansstrasse mitgebracht, die im Ganzen eine höchst geringe Ausbeute gegeben hat.

2. Vespertilio capucinus Ph.

V. vellere supra fusco-castaneo, pilis apice fulvis, subtus fusco, pilis apice longiore flavis; basi aurium rufofulva; fasciculo pilorum longiorum in medio naso; facie caeterum brevissime pilosa; auriculis disjunctis, ovatis, tibiam longitudine aequantibus.

Gesammte Länge des Thieres
Flügelspannung

Länge des Vorderarms

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3 Zoll 10 Linien

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10

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1

8

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n

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1) Diese Art habe ich vor zwei Jahren in S. Fernando gefangen, sie erstreckt sich also weit von Süden nach Norden.

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