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Wie ans den mitgetheilten Dimensionen hervorgeht, ist diese Art eben so gross und hat ziemlich dieselben Verhältnisse der einzelnen Glieder wie V. magellanicus; auch haben die Haare wie bei dieser helle Spitzen. Allein die Grundfarbe der Haare ist ein dunkles Braun, und die Haare der Unterseite haben keine greise, sondern rothgelbe Spitzen, so dass die Färbung doch auf den ersten Blick sehr verschieden erscheint; endlich sind die Haare gröber. Auffallend ist die rothgelbe Färbung des Untertheils der Ohren und der nächsten Umgegend, und besonders der Büschel langer Haare auf der Mitte des Nasenrückens, der durch eine kahle Stelle von der Behaarung der Stirn geschieden ist; das übrige Gesicht ist ebenfalls kurz behaart wie bei V. magellanicus, während bei V. chiloensis das ganze Gesicht mit langem, wolligen Haar bekleidet ist. - Die Spitze des Schwanzes ragt fast in der Länge von zwei Linien frei über die Flughaut hinaus.

Was das Gebiss anbetrifft so ist dasselbe weit kräftiger als bei der vorigen Art; die Zähne sind länger und namentlich dicker; die Schneidezähne des Unterkiefers sind ebenso gestellt wie bei V. magellanicus, der zweite Backenzahn des Unterkiefers ist aber beinahe zwei Mal so hoch wie der erste und fast so hoch wie der dritte, und es sind, wenn ich recht sehen kann, sechs Backenzähne unten vorhanden. Im Oberkiefer ist der erste Backenzahn der längste, dreikantig, wenig kleiner als der Eckzahn, d. h. es fehlt der Lückenzahn. Da das Exemplar ausgestopft ist, kann ich nicht mehr vom Gebiss erkennen.

Ich kann leider nicht angeben, von welchem Theil Chiles diese Fledermaus ist.

3. Desmodus d'Orbignyi Waterh.

Im September dieses Jahres (1865) habe ich endlich diesen Chilenischen Vampyr erhalten, und zwar in der Hacienda Catapilco, Prov. Aconcagua. Der Jäger des Museums fand fünf Exemplare in einer Höhle nahe am kleinen Hafen Zapallar, von denen das eine die Einge

weide mit Blut angefüllt hatte. Das Thier ist gar nicht selten und allgemein dort bekannt, allein die Leute sind zu gleichgültig selbst gegen das Geld um dem Sammler irgend etwas anzuschaffen. Der Beschreibung von Waterhouse wüsste ich nichts hinzuzusetzen.

4. Canis an nova species? patagonicus mihi?

Der Jäger des Museums bekam in der MagellansStrasse von einem Patagonen einen vortrefflich abgezogenen Fuchsbalg, dem indessen leider der Schädel fehlte. Er ist von Herrn Landbeck sehr gut ausgestopft, und zeigt einige z. Th. erhebliche Verschiedenheiten von dem gewöhnlichen Chilenischen Fuchs, der Chilla der Eingebornen, oder dem Canis Azarae, namentlich ist der Schwanz auffallend kürzer. Das Magellanische Exemplar ist Ende April, also im Herbst erlegt, ich vergleiche es mit einem im Juni, also im Winter erlegten Exemplar der Chilla aus der Cordillere von Santiago, und finde folgende Verschiedenheiten.

1) Das Wollhaar des Canis patogonicus, wie ich vor der Hand diesen Fuchs aus der Magellans-Strasse nennen will, ist gelblich grau und viel kürzer als bei C. Azarae, wo es röthlich, weit dichter und weit länger ist.

2) Das Borstenhaar ist viel weicher und kürzer. Die allgemeine Färbung des Rückens und der Seiten ist heller, mehr gelbgrau, nicht so gewellt, als bei unserm C. Azarae (die Abbildung dieser Art in der Zool. of the Beagle tab. VII ist viel schwärzer als die Färbung die ich bei derselben beobachtet habe).

3) Die schwärzliche Färbung des Kinns erstreckt sich viel weiter über den Mundwinkel hinaus (fast sechs Linien weiter) als bei C. Azarae, und die weisse Färbung der Oberlippe ist viel schmäler und fällt viel weniger in die Augen.

4) Die innere Färbung der Beine ist weniger weiss, und fällt mehr in das Fahlgelbe.

5) Der Schwanz ist bedeutend kürzer; seine Haare sind kürzer, die Grundwolle ist aschgrau, während sie bei C. Azarae hellgelb ist; die Borstenhaare bilden ziemlich deut

liche, schwarze Querringe, deren man etwa zehn unterscheiden kann, und die auf der Schwanzwurzel mit weissen Ringen abwechseln.

6) Die Krallen sind scharf und lang, indem sie bis acht Linien messen, schwarz mit weisslicher Spitze, während sie bei dem verglichenen C. Azarae kurz und abgestumpft sind. Hieraus geht wohl soviel hervor, dass C. patagonicus nicht gräbt.

Im Uebrigen sind beide Thiere einander sehr ähnlich, und haben die Körpertheile dieselben Verhältnisse mit Ausnahme des Schwanzes, wie nachstehende Vergleichung zeigt.

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Ich muss es erfahreneren Zoologen überlassen zu beurtheilen, welchen Werth die oben angegebenen Verschiedenheiten haben.

1) Waterhouse giebt 1. c. 14 Engl. Zoll an, was wohl daher kommt, dass das abgebildete und beschriebene Exemplar im Leibe viel zu dick ausgestopft ist.

Kurze Beschreibung einiger Chilenischen Zoophyten.

Von

Dr. R. A. Philippi.

Herr Hupé sagt bei Gay (Zoolog. de Chile. VIII. p. 445): „Die zweite Familie der Zoantharien (die lederartigen) existirt in Chile nicht, und von der dritten Ordnung, in welche er daselbst die Zoophyten eintheilt, von den Sertularien führt er nur eine neue Art: Tubularia chiloënsis auf. Ich bin im Stande einige chilenische Zoophyten aus beiden Abtheilungen zu beschreiben.

Plexaura (Ehrenb.)

1. Pl. arbuscula Ph. Pl. 4-6 pollicaris, a basi inde in formam fruticuli divisa, roseo-coccinea; ramis subdichotomis, omnibus libris; ramulis ultimis 12, lin. crassis.

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Scheint ziemlich häufig; es liegen sechs Exemplare vor, von denen zwei noch von Herrn Gay gesammelt sind; der südlichste Fundort ist die Insel Santa Maria vor der Bucht von Arauco. Die Farbe ist dunkel pfirsichblüthroth; der Stamm erreicht unten bis vier Linien im Durchmesser, und theilt sich sogleich nach allen Seiten hin, die Aeste gabeln meist alsbald zu wiederholten Malen, und verbinden sich nie oder höchst selten; die letzten Aestchen sind kaum zusammengedrückt und sechs bis zwölf Linien lang. Die einzelnen Polypenzellen stehen 2/3 bis 3/4 Linie von einander ab. Die hornige Achse ist hellbraun, und in den letzten Aesten sehr dünn, beinahe fadenförmig. Die Basis ist sehr breit blattartig ausgebreitet. Nach der Beschreibung bei Ehrenberg ist dessen Pl. miniacea wohl der eben beschriebenen chilenischen Art am ähnlichsten, allein sie ist subflabellatodilatata, die Aeste sind ruthenförmig, wenig verästelt, und die Färbung mennigroth.

2. Plexaura rosea Ph. Pl. 11⁄2 pedalis, roseo-carnea,

subflabellato-dilatata; ramis virgatis, subnodosis liberis; ramulis ultimis elongatis, cylindricis, 11⁄2 lin. crassis, saepe 6 poll. longis.

Das Museum besitzt nur ein einziges Exemplar, welches bei Algarrobo etwas südlich von Valparaiso beim Fischen aus dem Meer herausgezogen ist; es sitzt auf einem grossen, mit Calyptraeen bedeckten Stein. Etwa zwei Zoll über der Basis fängt die Verästelung an, welche Anfangs dichotomisch, dann aber unregelmässig ist; die Aeste liegen ziemlich alle in einer Ebene, und treiben die Hauptäste bald nur kurze, bis acht Linien lange Nebenäste, während die Endäste oft sechs Zoll lang sind; die unregelmässigen Knoten sind offenbar unentwickelte Seitenästchen. Die hornige Axe scheint etwas dunkler als bei der vorigen Art, der deutlich gestreifte Stamm ist wenigstens beinahe schwarz. Die Entfernung der einzelnen Polypenzellen ist ziemlich dieselbe wie der vorigen Art.

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Diese Art steht der Pl. miniacea Ehrbg. offenbar noch näher als die vorige, und scheint sich fast nur durch die Färbung zu unterscheiden.

3. Plexaura platyclados Ph. Pl. rosea, flabellatim ramosa; ramis latissimis, valde compressis, loriformibus.

Von dieser sehr eigenthümlichen Art besitzt das Museum nur ein Exemplar, welches bei der Insel Santa Maria gefischt und mir von Herrn White, damals Director der Kohlengruben des Herrn Cousinno in Lota geschenkt ist. Es ist sieben Zoll hoch und oben sechs Zoll breit; die Dicke der Aeste beträgt wenig über eine Linie, ihre Breite erreicht aber fünf Linien, und sinkt selten auf zwei Linien herab. Die Basis des Stammes ist fünf Linien breit und nur zwei Linien dick; fünf Linien von der Wurzel beginnt bereits die Theilung, und gehen die Aeste unter einem sehr spitzen Winkel von einander ab. Die Rinde ist sehr dünn, die Axe ziemlich hellbraun, und man unterscheidet in derselben einzelne, dickere und hellere Längsfasern, die bisweilen in den Endzweigen schmale, linienförmige Löcher zwischen sich lassen.

4. Aus dem Meere von Callao habe ich durch Herrn Guglielmo Acton, Commandanten des Italienischen

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