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also 11 Fiederborsten besitzt und in der Anzahl der Borsten mit der Daphnella Wingii übereinstimmt. An den Abbildungen, welche Baird') von Daphnella Wingii gegeben hat, findet sich aber ein verschiedener RuderborstenBesatz verzeichnet. Nimmt man nun die mit dem Texte genau übereinstimmende, in Fig. 1. und 2 auf Tab. XIV. 1. c. angegebene Ausrüstung der Ruderantennen als Norm an, so würde man unter der Voraussetzung, dass besagte Ausrüstung constant auftrete, und dass die Abbildung in diesem Punkte correkt gehalten sei, in der Fig. 2 auf derselben Tafel nicht ein Männchen der Daphnella Wingii, sondern vielmehr eine männliche Daphnella brachyura zu erblicken haben. Für letztere Art nämlich ist der Ruderborsten-Besatz nach obigem Schema ; für die Daphnella Wingii dagegen

=

f

4+8
0+1+4

3+8
0+1+3

=

11

4

12

5

=

Wovon die über dem Strich stehende Grösse sich wieder auf den längeren, bei dieser Gattung aber bekanntlich nur zweigliedrigen, die untere dagegen auf den kürzeren, dreigliedrigen Ast bezieht.

In Betreff der beiden Simocephalen auf meine früheren Mittheilungen verweisend, sei hier beiläufig nur bemerkt, dass der Simocephalus serrulatus in dem frischen Haff zahlreicher vertreten war, als der Sim. vetulus. Von ersterem fand ich daselbst im Monat Juli auch schon das Männchen. Mit Bezugnahme auf eine Bemerkung Leydig's 2) füge ich hinzu, dass die männlichen Simocephalen an dem ersten Fusspaare weder den Haken, noch die lange Geissel aufzuweisen haben, mit welchen die Männchen der Daphnien und Ceriodaphnien ausgerüstet sind. Abgesehen von der dichten Behaarung des unteren Schalenrandes, sowie von der fehlenden Ausweitung der Schale längs der Rückenfirste und von der verküm

1) Cf. W. Baird, Nat. Hist. of the British Entomostraca p. 109. tab. XIV. fig. 1-4.

2) Leydig, Naturgeschichte der Daphniden S. 163.

merten Entwickelung der zipfelförmigen Fortsätze des Abdomens sind die Männchen der Simocephalen im Aeussern durch die Tastantennen gekennzeichnet. Diese sind verhältnissmässig stärker ausgebildet und überragen daher die zurückgebogene Rüsselspitze weiter, als bei Weibchen. Doch fehlt ihnen ebenfalls der eigenthümliche Endfortsatz (Flagellum), welcher bei den männlichen Daphnien und Ceriodaphnien neben dem Büschel der geknöpften Tastborsten aus dem Ende des Antennenstammes (Pedunculus) hervortritt, und namentlich bei den Ceriodaphnien so specifisch verschieden ausfällt, dass er zur Kennzeichnung der Arten dienen kann. Eigenthümlich aber ist den männlichen Tastantennen der Simocephalen ausser der lanzettlichen Borste des Vorderrandes, welche auch die Weibchen haben, eine zweite zugespitzte Borste, welche auf einem besonderen Höcker vor jener steht und unweit ihrer Basis eine ringförmige Verdickung der Cuticula zeigt.

Den bis dahin bekannten sechs Simo cephalen 1) hat S. Fischer neuerdings eine siebente in seinem Simocephalus (Daphnia) aegypticus 2) hinzugefügt, welche eine interessante Mittelform der obigen beiden Arten bildet; indem dieselbe in der Kopfbildung dem Simocephalus vetulus, in der Form der Schale, namentlich in der Ausbildung des Hinterrandes aber mit dem Simocephalus serrulatus auffällig übereinstimmt. Der männliche Simocephalus aegypticus aber hat im Aeusseren ebenfalls nur die oben angegebenen Attribute aufzuweisen.

In Betreff der Ruderantennen, auf deren eigenthümliche Bildung bei Simocephalus ich schon früher aufmerksam gemacht habe, will ich noch kurz berichtigend hervorheben, dass nicht beide Aeste, wie Leydig 3) angiebt, dreigliedrig sind; sondern der äussere Ast ist

1) Vergl. Schödler, die Branchiopoden der Umgegend von Berlin S. 22.

2) S. Fischer, Beiträge zur Kenntniss der Entomostraceen. Abh. der K. Bayerischen Akad. VIII. (1860) S. 647. Tab. XX. Fig. 1-6. 3) Leydig, Naturg. der Daphniden S. 154.

wie bei allen eigentlichen Daphniden, ebenfalls viergliedrig.

Von der Scapholeberis cornuta will ich hier nur die Beständigkeit des rückwärts gekrümmten Horns, welches diese Art auf der Scheitelkuppe des Kopfes trägt, und wodurch sie sich von der ihr sehr ähnlichen Scapholeberis mucronata unterscheidet, von neuem hervorheben, da auch Leydig die Ansicht De Geer's theilt: dass die Anoder Abwesenheit dieses Horns den Begriff der Species nicht alterire 1). De Geer geht sogar noch weiter; indem er auch das Vorhandensein oder Fehlen der langen Schalenstacheln (Mucrones) für nicht wesentlich hält. Nach seiner Beobachtung waren die ungehörnten Individuen gewöhnlich mit jenen Schalenstacheln versehen, während sie im Gegentheil den gehörnten Thieren. fehlten 2). Der letztere Fall, der meines Wissens noch nicht wieder beobachtet worden ist, lässt vermuthen, dass De Geer ausser den oben genannten beiden Arten noch eine dritte vor Augen gehabt haben mag. Ich kenne die Scaph. cornuta aus mehreren, ganz getrennten Fundorten, und habe erst kürzlich wieder eine grosse Anzahl derselben auf die vermeintliche Wandelbarkeit des Horns und der Schalenstacheln untersucht; eine Bestätigung derselben aber bei keinem Exemplare gefunden. Beides, Horn- und Schalenstachel-Bildung, ist schon an der noch in dem Brutraume verweilenden Brut wahrzunehmen, und überdauert alle Altersstufen. Im vorigen Jahre ist mir ebenfalls eine, schon von Leydig beobachtete Scaph. mucronata mit knopfförmigem Höcker auf dem Scheitel vorgekommen; doch habe ich noch nicht ermitteln können, ob hierin, wie Leydig annimmt, eine blosse Varietät oder ein beständiges Verhältniss vorliege. An keiner der zahlreich von mir untersuchten ungehörnten und nur mit Stachelstummeln an den Schalenecken versehenen Scaph. obtusa aber habe ich weder

1) Vgl. Leydig, Naturgeschichte der Daphniden S. 188. 2) Vgl. De Geer, Mémoires pour servir à l'histoire des Insectes 1788. T. VII. p. 465.

eine Andeutung von Hornbildung, noch die Ausbildung langer Schalenstacheln beobachtet.

Eine der Scaph. obtusa nahe stehende, von S. Fischer in Russland beobachtete Art ist bisjetzt ganz unbeachtet geblieben, nämlich die Scapholeberis (Daphnia) aurita 1). Auch diese hat weder Horn, noch Schalenstacheln, unterscheidet sich jedoch von der Scaph. obtusa unter Anderem durch zwei Dornfortsätze am Cephalothorax und, wie es scheint, auch durch die Form des Nebenauges, welches bei Scaph. obtusa eine langgestreckte, dreizipfelige, an Simocephalus vetulus erinnernde Gestalt zeigt.

Eine der Scaph. mucronata am meisten verwandte Art endlich ist noch in der Scapholeberis (Daphnia) spinifera 2) von Gay in Chile gefunden worden. Sie hat eine mit kleinen Dornen dicht bedeckte Schale, ist sonst aber, wie die Scaph. mucronata ebenfalls ungehörnt und mit langen Schalenstacheln versehen.

Ueber die oben unter No. 8-11 aufgeführten Lynceiden will ich meinen unlängst hierüber publicirten Beiträgen 3) nur wenige Bemerkungen hinzufügen.

Es war mir erfreulich, dem Pleuroxus aduncus im Haff wieder zu begegnen und seine Verschiedenheit von dem Pleuroxus trigonellus von neuem bestätigt zu finden. Die endgültige Entscheidung über die von mir angenommene Identität desselben mit dem Monoculus aduncus Jur. wird allerdings noch weiterer Untersuchung vorzubehalten sein.

Zur Gattung Acroperus habe ich für die Berliner Lokalfauna *) bei dieser Gelegenheit ausser dem Acrop. leucocephalus noch die folgenden beiden Arten zu ver

1) Cf. Bulletin de la société imperiale des naturalistes de Moscou (1849.) T. 22. p. 39. Tab. III. Fig. 1-3 und Tab. IV. Fig. 1. 2) Cf. Gay, Historia fisica y politica de Chile. Zool, T. III. p. 290. lam. 3. fig. 3.

3) Neue Beiträge zur Naturg. der Cladoceren. S. 30, 40, 46

und 20.

4) Schoedler, die Lynceiden und Polyphemiden der Umgegend von Berlin.

zeichnen: den Acrop. intermedius, welchen ich in dem Rheden-Kanal bei Rüdersdorf vorgefunden habe, und eine andere, in welcher ich den Acrop. striatus Jur. wiederzuerkennen glaube. Von letzterer Art, welche unserer Spree angehört, fand ich am 16. December v. J. auch ein Männchen. Den über diese Arten bereits vorliegenden Beschreibungen will ich hier nur das Ergebniss einiger mikrometrischen Messungen hinzufügen; da ich sie für die Unterscheidung der Arten für brauchbar erachte.

Für den Acrop. leucocephalus ergab die an vier ausgewachsenen weiblichen Exemplaren vorgenommene Messung in naher Uebereinstimmung folgende, in Millimetern ausgedrückte, durchschnittliche Daten:

=

Körper - Länge 0,80; Maximum der Schalenbreite (Höhe) =0,46; Länge des Postabdomens incl. der 0,1 Mm. langen Endklauen 0,30; Breite des Postabdomens = 0,05 und Höhe des Scheitelkamms, worunter ich die kürzeste Entfernung einer durch die Mitte beider Augen gedachten Linie von der höchsten Erhebung der Scheitelkante des Kopfes verstehe,= 0,12 Millemeter.

Für Acrop. striatus Q: Länge = 0,70; Maximum der Schalenbreite = 0,45; Länge des Postabdomens incl. der 0,1 Mm. langen Endklauen = 0,30; Breite des Postabdomens 0,05; Höhe des Scheitelkamms =0,075 Milli

meter.

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Acrop. striatus : Länge = 0,68; Schalenbreite = 0,40; Länge des Postabdomens incl. der Endklauen = = 0,30 Millimeter.

Für Acrop. intermedius : Länge =0,69; Maximum der Schalenbreite 0,40; Länge des Postabdomens incl. der 0,1 Mm. langen Endklauen = 0,38; Breite des Postabdomens 0,07; Scheitelkamm-Höhe = 0,04 Millimeter.

=

Durch letztere Daten findet z. B. die bereits anderweitig nachgewiesene 1) Verschiedenheit des Acrop. intermedius und des Camptocercus macrourus, für welchen jener gehalten worden ist, von neuem ihre Bestätigung. Denn die vorgenommene Messung ergab für:

1) Vgl. m. n. Beiträge zur Nat. der Clad. S. 33.

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