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Am 15. April 1892 zu Görlitz: Herr Dr. Conrad Gideon Theodor Schuchardt in Görlitz. Aufgenommen den 1. Mai 1854; cogn. Lindenberg.

Am 18. April 1892 zu München: Herr Dr. Franz Seitz, Professor der Medicin an der Universität in München. Aufgenommen den 6. November 1866; cogn. Joh. Frank II.

Am 22. April 1892 zu Jena: Herr Dr. Carl Friedrich Wilhelm Frommann, Professor an der Universität in Jena. Aufgenommen den 3. December 1883.

Am 27. April 1892 in St. Petersburg: Herr Wirklicher Staatsrath Dr. Eduard August v. Regel, Director des botanischen Gartens in St. Petersburg. Aufgenommen den 15. August 1858; cogn. Wildenow. Am 29. April 1892 in Leipzig: Herr Geheimer Medicinalrath Dr. Christian Wilhelm Braune, Professor der topographischen Anatomie in Leipzig. Aufgenommen den 19. October 1888.

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April 4. 1892. Von Hrn. Privatdocent Dr. Schiffner in Prag Jahresbeitrag für 1892 .

Landesgeolog Dr. Wahnschaffe in Berlin desgl. für 1892 .

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Eine sehr eifrige Thätigkeit entfaltete Roemer in der Schlesischen Gesellschaft für vaterländische Cultur in Breslau: er war Secretär der naturhistorischen 'Sektion und fast in jeder Sitzung machte er geologische, paläontologische oder mineralogische Mittheilungen, von denen viele auf die heimathliche Provinz Bezug hatten. Fast jeder Jahresbericht legt hiervon Zeugniss ab. Die Festschrift, welche die Gesellschaft im Jahre 1861 der königlichen Universität Breslau zu ihrem 50jährigen Jubiläum überreichte, war von Ferdinand Roemer verfasst. Sie trägt den Titel:

„Die fossile Fauna der silurischen Diluvialgeschiebe von Sadewitz bei Oels in Niederschlesien. Eine paläontologische Monographie. Mit 8 (sehr elegant ausgeführten) Tafeln. Breslau 1861.“ Schon frühzeitig hatte er die Wichtigkeit der Diluvialgeschiebe für die Erscheinungen der Quartärzeit und für die Geschichte der Glacialperiode erkannt und daher zur Ermittelung ihres Ursprungs den in den Geschieben vorkommenden Versteinerungen seine besondere Aufmerksamkeit zugewandt. Es sind darüber folgende grössere Abhandlungen von ihm erschienen:

1857. Ueber holländische Diluvialgeschiebe. Neues Jahrb. f. Min. S. 385–392.

1858. Versteinerungen der silurischen Diluvialgeschiebe von Groningen in Holland. Ebendas. S. 257–272. 1862. Ueber die Diluvialgeschiebe der norddeutschen Sediment gesteine in der norddeutschen Ebene. Zeitschr. d. deutsch. geol. Ges.,

In späterer Zeit hat er dann nochmals seine gesammten Beobachtungen in dem grösseren Werke: 1885. Lethaea erratica. Aufzählung und Beschreibung der Diluvialgeschiebe der norddeutschen Ebene. Mit 11 Tafeln. Berlin.

zusammengefasst.

Während der ersten 20 Jahre seines Aufenthalts in Breslau pflegte Ferdinand Roemer anfänglich allein und später in Begleitung seiner Gattin fast regelmässig während der Osterferien seine Geschwister in Hildesheim zu besuchen. Seiner heimathlichen Provinz bewahrte er überhaupt grosse Anhänglichkeit und er nahm an der Entwickelung derselben und insbesondere auch ihrer wissenschaftlichen Anstalten stets grossen Antheil. Von Hildesheim aus besuchte er dann auch gern an anderen Orten der Provinz seine Freunde, denen seine treue Freundschaft stets unvergesslich bleiben wird.

Die grossen Herbstferien benutzte er gern zu grossen Studien- und Forschungsreisen, die ihn häufig, insbesondere bis zum Jahre 1880, über die Grenzen Deutschlands hinausführten und auf denen seine Gattin ihn wiederholt begleitet hat.

Im August 1855 besuchte Roemer die Auvergne und Paris, 1859 unternahm er eine geologische Reise nach Norwegen, über die in der Zeitschr. d. deutsch. geol. Ges., Jahrgang 1859, S. 585, ein Bericht erschienen ist, im Jahre 1861 in Begleitung seines Schülers, des späteren leider zu früh verstorbenen Professors Carl v. Seebach, eine längere Reise durch Russland. Das Jahr 1864 führte ihn mit seinem Bruder Hermann nach Spanien. Dasselbe schöne Land sollte er im Jahre 1872 nochmals wiedersehen, indem er einer Aufforderung, die Rio Tinto-Minen bei Huelva in Andalusien zu begutachten, Folge leistete. Seine Gattin begleitete ihn auf dieser Reise; während seines vierzehntägigen, mit Hülfe eines Maulthiers unternommenen beschwerlichen Ausflugs in die Sierra Morena verblieb dieselbe freilich in Sevilla. Ueber seine Reiseerlebnisse findet sich eine interessante und lebhafte Schilderung unter dem Titel „Reisen mit Hindernissen in der neuen Republik Spanien" in der Schlesischen Presse (Juni 1873).

Bestand der Hauptzweck dieser Reise auch in technischen Untersuchungen, so wurden doch auch bemerkenswerthe wissenschaftliche Erfolge erzielt, zu denen insbesondere die Entdeckung von Culmschichten mit Posidonomya Becheri auf dem Südabhange der Sierra Morena in der Provinz Huelva gehört. Beschrieben ist dieses Vorkommen in den Jahrgängen 1872 und 1873 der Zeitschrift der deutschen geologischen Gesellschaft Bd. 24, S. 589-592 und Bd. 25, S. 347.

Ferner schliessen sich an diese Reise noch folgende weitere Publikationen: 1873. Geologische Reisenotizen aus der Sierra Morena.

N. Jahrb. f. Min. S. 256-270.

1874. Ueber Eisenerze der Sierra Morena. Zeitschr. d. deutsch. geol. Ges. Bd. 26. S. 212.

1875. Ueber die Eisenerzlagerstätten von El Pedroso in der Provinz Sevilla. Ebendas. Bd. 27. S. 63-69. 1876. Ueber das Vorkommen von Culmschichten mit Posidonomya Becheri in Portugal. Ebendas. Bd. 28. S. 354-360.

1878. Ueber Archaeocyathus Marianus von Cuzalla in der Sierra Morena. Ebendas. Bd. 30. S. 369-370. Im Winter 1873 besuchte Roemer die Ausstellung in Wien, in den beiden Jahren 1874 und 1877 zu Studienzwecken die Rheinlande, die Eifel und Belgien, wo er in lebhaftem Verkehr mit den Professoren de Koninck und Dewalque stand.

Im September und October 1875 unternahm Roemer, nachdem er vorher allein die Geologenversammlung in München und sodann die Eifel besucht hatte, mit seiner Gattin und seinen beiden Schwestern eine Reise nach Italien, wo sie herrliche Tage in Rom und Neapel verlebten.

Roemer

Der Spätsommer des Jahres 1876 wurde wiederum einer grösseren Studienreise nach England, Irland und Schottland gewidmet, und zwar in Gemeinschaft mit dem Professor v. Lasaulx. hat darüber berichtet im Neuen Jahrb. f. Min. Jg. 1877. S. 64-74.

Im August und September des Jahres 1878 befand sich der unermüdliche Forscher in Schweden, während er im Spätherbst mit seiner Gattin zur Ausstellung nach Paris reiste.

Grosses Vergnügen bereitete Roemer eine wiederholte Studienreise nach England im Herbst 1879; er kehrte, ausserordentlich befriedigt über die Ergebnisse seiner Beobachtungen und Sammlungen, über Boulogne-sur-Mer und Bonn nach Breslau zurück. Im Anschluss daran veröffentlichte er

1879. Notiz über ein Vorkommen von oberdevonischem Goniatitenkalk in Devonshire." deutsch. geol. Ges. S. 659-661.

Zeitschr. d.

Der Aufschwung der anthropologischen Wissenschaft in Deutschland veranlasste Roemer, sich auch der Höhlenforschung zuzuwenden. Er wurde darauf aufmerksam gemacht, dass in verschiedenen Höhlen in der Umgegend von Ojcow in Polen zahlreiche fossile Thierknochen und vorhistorische Feuersteingeräthe gefunden seien, stellte darauf im Jahre 1874 eine vorläufige Untersuchung an, und nach Bewilligung aus

reichender Geldmittel seitens des königlichen Cultusministeriums und der königlichen Akademie der Wissenschaften begann er in den Pfingstferien 1878 in jenen Höhlen umfangreiche Ausgrabungen, welche auch während des Jahres 1879 fortgesetzt wurden. Die Ausbeute war eine ausserordentlich grosse. Ueber die wissenschaftlichen Ergebnisse berichtete Roemer in der Schrift:

1883. „Die Knochenhöhlen von Ojcow in Polen. Mit 12 Tafeln und einer geographischen Uebersichtskarte. Cassel." Extra-Abdruck aus Palaeontogr. Bd. 29. IV. Lieferung. (Auch in englischer Uebersetzung erschienen.)

Es ist dieses nicht seine einzige Schrift, die zur Bereicherung unserer Kenntniss der diluvialen Säugethierfauna beigetragen hat. Vielmehr sind, abgesehen von zahlreichen Notizen in den Sitzungsberichten der schlesischen Gesellschaft für vaterländische Cultur, in dieser Beziehung noch folgende Abhandlungen zu erwähnen:

1874. Ueber das Vorkommen des Moschusochsen (Oribos moschatus) im Diluvium Schlesiens. Zeitschr. d. deutsch. geol. Ges. Bd. 26. S. 600-604.

1875. Ueber C. E. v. Baers Bos Pallasii aus dem Diluvium von Danzig. Ebendas. Bd. 27. S. 430–440. 1877. Notiz über das Vorkommen des Moschusochsen (Oribos moschatus) im Löss des Rheinthals. Ebendas. Bd. 29. S. 592-593.

Roemers schriftstellerische Thätigkeit ist damit aber noch nicht erschöpft; vielmehr fallen in diesen Abschnitt seines Breslauer Aufenthalts unter Anderem noch folgende, bisher nicht erwähnte Abhandlungen: 1863. Neue Asteriden und Crinoiden aus devonischem Dachschiefer von Bundenbach bei Birkenfeld. Mit 7 Tafeln. Palaeontogr. Bd. 9. S. 143–152.

1863. Ueber eine marine Conchylien-Fauna im productiven Steinkohlengebirge Oberschlesiens. Mit 3 Tafeln. Zeitschr. d. deutsch. geol. Ges.

1873. Notiz über das Vorkommen von Eurypterus Scouleri. Ebendas. S. 752-760.

1874. Ueber die ältesten versteinerungsführenden Schichten im rheinisch-westfälischen Schiefergebirge. Ebendas. S. 752-760.

1876. Notiz über das Vorkommen von fossilen Käfern (Coleopteren) im Rhät bei Hildesheim. Zeitschr. d. deutsch. geol. Ges. Bd. 28. S. 350-353.

1876. Ueber ein Vorkommen von Blitzröhren oder Fulguriten bei Starczynew unweit Olkusz im Königreich Polen. Neues Jahrb. f. Min. S. 2-8.

1880. Ueber eine Kohlenkalk-Fauna der Westküste von Sumatra. Mit 3 Tafeln. Palaeontogr. Bd. 27.

S. 1-11.

Im Frühjahr 1881 erkrankte Roemer sehr schwer, so dass sein Leben längere Zeit in grösster Gefahr schwebte. Seine treue Gattin widmete ihm in dieser schweren Zeit die aufopferndste Sorgfalt und Pflege. Nachdem die Reconvalescenz hinreichend weit vorgeschritten war, begaben sie sich zunächst nach der Schweiz, während sie den Winter in dem milden Klima der Riviera zubrachten. Erst in den letzten Tagen des April 1882 kehrten sie nach Breslau zurück. Roemer sprach sich freilich dahin aus, dass kaum Spuren seiner Krankheit zurückgeblieben seien; indessen wachte seine besorgte Gattin darüber, dass er bei vorgeschrittenem Alter nach dem schweren Krankheitsanfalle mehr wie bisher seiner Gesundheit lebte. Während die weiteren, über die Grenzen Deutschlands hinausgehenden Studienreisen eingeschränkt wurden, verbrachte Roemer den Herbst des Jahres 1882 in Wiesbaden, die Pfingstferien des folgenden Jahres in Warschau, während im Spätsommer 1886 Süddeutschland und die Schweiz besucht wurde. Auch die Reisen während der Osterferien in seine engere Heimath nach Hildesheim unterblieben allmählich; er zog es dagegen vor, in der frühen Jahreszeit mit seiner Gattin dem Frühjahr nach Süden entgegenzureisen. So verbrachten sie die Zeit vom 26. März bis 26. April 1885 an der Adria, während die Rückreise über PestOfen genommen wurde, welches ihm bisher unbekannt geblieben war. Im Frühjahr 1886 wurde die Riviera, im April 1887 Südtirol und Oberitalien aufgesucht.

In den grossen Herbstferien versäumte Ferdinand Roemer es selten, an den Versammlungen der deutschen geologischen Gesellschaft theilzunehmen, da es ihm stets Freude machte, seine alten Freunde begrüssen zu können. Es folgte dann später meist ein Besuch seiner Vaterstadt Hildesheim, und selten unterliess er es, dann noch einen Ausflug an den Rhein und nach Bonn zu unternehmen, welches ihm in Erinnerung an die dort im Kreise hervorragender Männer verlebten schönen Jahre stets theuer geblieben ist.

Sehr befriedigt kehrte Roemer im September 1887 von einer Reise zurück, die er von Danzig, wo er sich an den Sammlungen des unter der Leitung seines früheren Schülers Professor Conwentz stehenden Provinzial-Museums sehr erfreut hatte, längs der Ostsee über Stettin, Stralsund, Rügen, Rostock und Lübeck unternommen hatte.

Am 5. Januar 1888 wurde die Feier des 70. Geburtstages Ferdinand Roemers in Breslau unter lebhaftester Betheiligung der dortigen Universität auf das festlichste begangen; Glückwünsche waren von nah und fern in überaus grosser Anzahl eingegangen, so dass es dem Jubilar später schwer wurde, dieselben sämmtlich zu beantworten. Ein kurzer Bericht über die Feier findet sich in der Abend-Ausgabe der Breslauer Zeitung vom 6. Januar 1888.

Bis zu seinem Tode ist Ferdinand Roemer schriftstellerisch thätig geblieben; die meisten der in diesem Abschnitt seines Lebens erschienenen Schriften sind bereits früher von mir erwähnt worden. Ganz besonders hervorzuheben ist indessen noch eines seiner bedeutendsten Werke, die „Lethaea palaeozoica" in 2 Lieferungen Text und mit Atlas von 62 Tafeln. Stuttgart 1876-1883.

Während seiner schweren Krankheit im Jahre 1881 machte es ihm die grösste Sorge, dass diese bedeutende Arbeit unvollendet bleiben würde; glücklicher Weise aber konnte er dieselbe im Jahre 1883 zum Abschluss bringen, wenn auch ursprünglich noch eine weitere Fortsetzung geplant war.

Von kleineren Aufsätzen sind noch nachzufügen:

1883. Ueber eine neue Art der Limuliden-Gattung Belinurus aus dem Steinkohlengebirge Oberschlesiens. Zeitschr. d. deutsch. geol. Ges. S. 429-432.

1883. Notiz über die Gattung Dictyophyton. Ebendas. S. 704-708.

1886. Notiz über Bilobiten-ähnliche als Diluvialgeschiebe vorkommende Körper. Ebendas. S. 762-765. 1887. Notiz über ein als Diluvialgeschiebe vorkommendes Bilobiten-ähnliches Fossil. Ebendas. S. 137–140. 1886-87. Ueber ein massenhaftes Vorkommen von Granat-Krystallen im Boden der Stadt Breslau. Ebendas. Bd. 38, S. 723 und Bd. 39, S. 219.

1889. Ueber Blattabdrücke in senonen Thonschichten bei Bunzlau in Niederschlesien. Mit Tafel. Ebendas. Bd. 41, S. 140-147.

Eine seiner letzten Arbeiten war der Nekrolog, den er seinem langjährigen und hochverehrten Freunde H. v. Dechen in der Leopoldina, Jahrgang 1889, gewidmet hat.

Im August 1891 besuchte Ferdinand Roemer noch die allgemeine Versammlung der deutschen geologischen Gesellschaft in Freiberg, deren Sitzungen er zum Theil präsidirte. Nach einem längeren Aufenthalte in der Umgegend von Dresden begab er sich sodann mit seiner Gattin zu seinen Geschwistern nach Hildesheim, ging dann allein nach Bonn, besuchte am 20. und 21. September noch Hannover und trat sodann über Hildesheim und Braunschweig, wo er seinen alten Freund v. Strombeck zu begrüssen beabsichtigte, die Rückreise nach Breslau an, um sich seiner gewohnten Winterbeschäftigung zu widmen.

Am 14. December 1891 ging die Trauerkunde durch die Welt, dass Ferdinand Roemer in der frühen Morgenstunde dieses Tages nach kurzer Krankheit aus dem Leben geschieden sei.

Werfen wir nochmals einen Rückblick auf das thätige Leben des Entschlafenen, so tritt vor Allem die ungewöhnliche Fülle seines Wissens und der ausserordentliche Reichthum und die Mannigfaltigkeit seiner geistigen Schöpfungen hervor; nur wenige seiner Zeitgenossen unter den Geologen haben ihn in dieser Beziehung erreicht. Er beherrschte in seltenem Maasse das ganze Gebiet seiner Wissenschaft; wir verdanken ihm werthvolle Beobachtungen und Entdeckungen von den ältesten bis zu den jüngsten Gebirgsschichten. Es fehlt fast keine Klasse unter den fossilen Thieren, die er nicht als Paläontolog in den Kreis seiner Untersuchungen gezogen hat. Daneben war Daneben war er ein ausgezeichneter Lehrer der gesammten mineralogischen Wissenschaften. Neben seinen Fachkenntnissen besass Ferdinand Roemer eine sehr umfassende humanistische Bildung; er bewegte sich leicht in allen Kreisen, beherrschte dabei die meisten lebenden Sprachen, wodurch seine Studien im Auslande wesentlich gefördert wurden, abgesehen davon, dass er dadurch den Ausländern gegenüber sein Ansehen hob. Für die schöne Litteratur und Kunst zeigte er ein feines Verständniss, das sich auch in seinem durchgebildeten Geschmack äusserte.

Roemer hatte insbesondere in seinen jüngeren Jahren einen hageren Körper, der aber selbst gegen ungewöhnliche Anstrengungen abgehärtet war; seine hohe Stirn zeugte von der Entwickelung seines Geistes. Seine Bewegungen waren lebhafte, die sich auch auf seine Unterhaltung übertrugen. Er war ein ausgezeichneter Gesellschafter, dem es niemals an Stoff zu interessanten Mittheilungen und fesselnden Erzählungen

fehlte; in jüngeren Jahren verstand er es, selbst einen grösseren Kreis unter allgemeiner Aufmerksamkeit allein zu unterhalten. Dabei fehlte es ihm bei passender Gelegenheit nicht an scharfem Witz und er verstand es vortrefflich, in feiner Weise auf irgend eine Ungeschicklichkeit aufmerksam zu machen. Er zeigte vornehme und dabei angenehme Umgangsformen; den Damen gegenüber war er stets ritterlich, Fremden gegenüber anfänglich zurückhaltend; seinen Freunden aber erschloss er sein Inneres.

Ferdinand Roemer war ein Mann in der edelsten Bedeutung des Wortes; er besass einen festen Charakter und sprach seine Ueberzeugung stets offen aus; in politischer und religiöser Beziehung gehörte er der freieren Richtung an. Er liebte sein Vaterland, und die Wiederaufrichtung des Deutschen Reiches erfüllte ihn mit hoher Freude.

In seinem Berufe fühlte er sich heimisch; die Wissenschaft als solche gewährte ihm die höchste Befriedigung, äussere Ehren hat er nie gesucht; gleichwohl hat es ihm an vielfachen wissenschaftlichen Auszeichnungen nicht gefehlt.

Mit Ferdinand Roemer ist ein hervorragender Gelehrter, ein grosser Mann, aber auch, was man nicht allzuhäufig sagen kann, ein glücklicher Mensch aus dem Leben geschieden. Die Nachwelt wird ihn stets bewundern und ihm ein dankbares Andenken bewahren!

Geschenke.

Eingegangene Schriften.

Vom 15. März bis 15. April 1892.) Rohlfs, Gerhard: Land und Volk in Afrika. Berichte aus den Jahren 1865-1870. Dritte Ausgabe. Norden 1884. 8°. Afrikanische Reisen von Gerhard Rohlfs. Reise durch Marokko, Uebersteigung des grossen Atlas, Exploration der Oasen von Tafilet, Tuat und Tidikelt und Reise durch die grosse Wüste über Rhadames nach Tripoli. Vierte Ausgabe. Norden 1884. 8°. Von Tripolis nach Alexandrien. Beschreibung der im Auftrage Sr. Majestät des Königs von Preussen in den Jahren 1868 und 1869 geführten Reise. Bd. I. II. Dritte Ausgabe. Norden 1885. 8o. Mein erster Aufenthalt in Marokko und Reise südlich vom Atlas durch die Oasen Draa und Tafilet. Dritte Ausgabe. Norden 1885. 8o. Quid novi ex Africa? Cassel 1886 89.

aus

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Unser Wissen von der Erde. Allgemeine Erdkunde und Länderkunde von Europa. Herausgeg. unter fachmännischer Mitwirkung von Alfred Kirchhoff. Lfg. 155, 156. Wien, Prag, Leipzig 1892. 8°.

Preudhomme de Borre, Alfred: Sur le nouvel ouvrage de M. L. Ganglbauer. (Die Käfer von MittelEuropa. Erster Band. Familienreihe (araboïdea.) Sep.Abz.

Wacker, Carl: X. Bericht des chemischen Laboratoriums und städtischen Untersuchungsamtes etc. vom 1. Januar 1890 bis 31. December 1891. XV. und XVI. Jg. Ulm 1892. 4o.

Grashey, Hubert: Experimentelle Beiträge zur Lehre von der Blutcirculation in der Schädelrückgratshöhle. Festschrift der medicinischen Facultät der Universität München zur Feier des fünfzigjährigen Doctorjubiläums des Herrn Obermedicinalrath Professor Dr. Ludwig Andreas Buchner. München 1892. 49.

Goppelsroeder, Friedrich: Studien über die Anwendung der Elektrolyse zur Darstellung, zur Veränderung und zur Zerstörung der Farbstoffe, ohne oder in Gegenwart von vegetabilischen oder animalischen Fasern. Sep.-Abz.

Klebs, Richard: Der Bernsteinschmuck der Steinzeit von der Baggerei bei Schwarzort und anderen Localitäten Preussens aus den Sammlungen der Firma Stantien & Becker und der physikalisch-ökonomischen Gesellschaft. Königsberg i. Pr. 1882. 4o. — Ueber Brauneisensteingeoden. Sep.-Abz. Die Braunkohlenformation um Heiligenbeil. Sep.-Abz. Gewinnung und Verarbeitung des Bernsteins. Königsberg 1883. 89. Der Deckthon und die thonigen Bildungen des unteren Diluviums um Heilsberg. Sep.-Abz. Das Tertiär von Heilsberg in Ostpreussen. Sep.-Abz. Gastropoden im Bernstein. Sep.-Abz. Der Bernstein und seine Geschichte. Königsberg 1889. 8o. Geologische Specialkarte von Preussen und den Thüringischen Staaten. Hft. 47, Gradabtheilung 18, Nr. 50, 56. nebst Erläuterungen. Berlin 1891. 8.

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