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Der antragsteller erkannte an, dass der gegenwärtige zustand wenig erfreulich sei, weil das Englische im examen nicht vorkäme, folglich auch nicht als kompensationsobjekt dienen könne. Andererseits sei doch nicht zu empfehlen, das Englische überall obligatorisch zu machen, auch da, wo keine begeisterung für den gegenstand und keine geeigneten lehrkräfte vorhanden seien. Der antrag Thiel wurde schliesslich mit grosser mehrheit angenommen, während der antrag Diels in der minderheit blieb. Als zusatzantrag wurde die von dr. Böttinger beantragte fassung einstimmig angenommen :

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Soweit dies nicht geschieht, ist die bisherige einrichtung des fakultativen unterrichts im Englischen mit nachdruck zu beleben und ihre benutzung durch die schüler in jeder weise zu fördern."

Erwähnung verdient noch eine auslassung des vertreters des preussischen finanzministeriums, wirkl. geh. oberfinanzrat dr. Germar, auf die unter umständen in präktischen fällen zu rekurrieren sein wird. Dr. Germar sagte:

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„Es ist mir die andeutung geworden, dass es nicht vollständig zweifelsfrei ist, ob nicht möglicherweise finanzielle schwierigkeiten der geeignetsten gestaltung des englischen unterrichts an den höheren unterrichtsanstalten entgegengestellt werden könnten. Ich muss betonen, dass es ein durchaus unberechtigter zweifel in die einsicht meines herrn chefs in eine besonders wichtige aufgabe der staatsverwaltung sein würde, wenn man glauben könnte, dass finanzielle rücksichten überhaupt ins gewicht fallen würden bei der entschliessung darüber, wie der unterricht in der englischen sprache an den höheren unterrichtsanstalten in der förderlichsten weise zu erteilen sein möchte. Ich will mich über diese frage an sich selbstredend nicht weitläufig äussern; aber ich glaube doch hervorheben zu dürfen, dass es nach weit verbreiteter überzeugung in Deutschland dringend wünschenswert ist, dass die knaben mindestens die grundlagen der englischen sprache auf den höheren unterrichtsanstalten so weit erlernen, um auch die klassischen schriften in dem original ohne erhebliche schwierigkeiten lesen zu können. Selbst dann aber, wenn von diesem standpunkte aus zweifel darüber bestehen sollten, ob es angezeigt sei, den englischen unterricht möglichst zu fördern, so muss doch für jeden, der mit einigem freien blick betrachtet, was um ihn her vorgeht, gegenwärtig klar vorliegen, dass für alle, die im öffentlichen leben stehen als beamte oder geschäftsmänner, die englische sprache dringend erwünscht ist. Ich kann daher nur wiederholen: Wenn es im übrigen, insbesondere in pädagogischer beziehung zweifelsfrei ist, wie die ausbildung der schüler höherer unterrichtsanstalten in der englischen

sprache am geeignetsten stattzufinden habe, so wird es an der mitwirkung meines herrn chefs nicht fehlen."

Ein letzter das Englische betreffender antrag wurde am 8. Juni, kurz vor schluss der verhandlungen, von dir. prof. Reinhardt-Frankfurt a/M. gestellt und von geh. reg.-rat prof. Münch, geh. reg.-rat prof. Diels und geh. reg.-rat prof. v. Wilamowitz-Möllendorff unterstützt. Er lautete:

Um den englischen unterricht an den humanistischen gymnasien zu fördern, erscheint es empfehlenswert, bei den reifeprüfungen den schülern freizulassen, ob sie sich im Französischen oder im Englischen prüfen lassen wollen."

Dir. Reinhardt begründete seinen antrag mit der folgenden kurzen ausführung:

„Die anerkennung der wichtigkeit des Englischen ist heut von allen seiten erfolgt. Wir haben uns überzeugt, dass das Englische mindestens dieselbe bedeutung wie das Französische hat. Auf dem humanistischen gymnasium kommt das Englische jetzt nicht zu seinem recht; im Französischen dagegen muss jeder bei der reifeprüfung sich einem examen unterziehen. Ein weiteres fach obligatorisch zu den prüfungsgegenständen hinzuzufügen ist bedenklich. So bezweckt denn der antrag, den unterricht im Englischen dadurch zu unterstützen und dem des Französischen gleichzuordnen, dass man den schülern freistellt, ob sie sich im Englischen oder im Französischen prüfen lassen wollen. Der beschluss würde nur eine weitere ausführung dessen sein, was heute morgen beschlossen worden ist."

Bei der abstimmung wurde der antrag Reinhardt und genossen mit überwiegender mehrheit angenommen.

Die auf der Berliner konferenz von den verschiedensten seiten gethanen äusserungen über das Englische und die dazu erfolgten beschlüsse dürfen den Anglisten nicht unbekannt bleiben, denn in ihnen spiegelt sich das urteil der gebildeten über die heutige stellung dieser sprache für leben und unterricht. Manche betrachtung liesse sich daran knüpfen, doch möge es einstweilen genügen, die aufmerksamkeit der fachkreise darauf gelenkt zu haben. Den eindruck erweckt die lektüre der verhandlungen unbedingt, dass das Englische sich einer mehr und mehr steigenden wertschätzung erfreut, wenn schon andererseits die dinge noch nicht so weit gediehen sind, dass es am gymnasium als wahl

freies fach neben das Griechische gesetzt werden könnte. Auch manche freunde des Griechischen, männer sehr konservativer richtung, sind der ansicht, dass die entwickelung sich in dieser richtung bewegt, doch darf unter den heutigen umständen bezweifelt werden, dass schon die jetzige generation die verwirklichung des im kaiserlichen erlasse ausgesprochenen gedankens erleben wird.

Leipzig-Gohlis.

Martin Hartmann.

Wershoven, Prof. Dr. F. J.: Zusammenhängende Stücke zum Uebersetzen ins Englische. Dritte, verbesserte Auflage. Trier, Verlag der J. Lintzschen Buchhandlung. Preis 1,35 M.

Solange die preussischen lehrpläne als zielleistung bei der reifeprüfung an realgymnasien noch eine übersetzung aus dem Deutschen ins Englische fordern, wird der lehrer der oberen klassen es nicht unterlassen dürfen, die schüler im übersetzen aus dem Deutschen ins Englische zu üben. Aber auch abgesehen von diesem reinen nützlichkeitsstandpunkt wird der eine oder andere wohl von zeit zu zeit gern statt einer freien arbeit eine übersetzung in die fremdsprache anfertigen lassen. Die in der schule eingeführten lehrbücher lassen einen besonders beim unterricht in den oberen klassen da häufig im stich. Denn meistens ist der in ihnen enthaltene übungsstoff schon auf den früheren klassen durchgearbeitet und also für schriftliche und besonders prüfungsarbeiten nicht mehr gut zu verwerten. Da kann nun ein büchlein wie das vorliegende ganz gute dienste leisten.

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Das buch zerfällt in drei abschnitte: der erste enthält 14 leichtere stücke zur einübung der formenlehre und einiger wichtiger regeln der syntax, der zweite bringt 29 stücke, die meistens zur einübung bestimmter abschnitte der syntax dienen sollen, und der dritte weist wiederum 14 stücke auf, jedoch ohne anschluss an bestimmte abschnitte der grammatik. Ausserdem enthält das buch vokabeln zu den übungsstücken des ersten und zweiten abschnittes. Die stücke haben meist belehrenden inhalt und bieten nicht zu grosse schwierigkeiten. Stofflich behandeln sie meist England und die englische geschichte. Nur wäre zu wünschen, dass der verfasser bei den

einzeln stücken die englischen autoren angäbe, aus denen er sie übersetzt hat. Der verfasser erweist sich als gewandter übersetzer, der text enthält durchweg einwandfreies Deutsch.

Wershoven, Prof. Dr. F. J.: Hauptregeln der englischen Syntax. Zweite, verbesserte Auflage. Trier 1900. Verlagsbuchhandlung von Jacob Linz. Preis 60 Pf.

Das vorliegende büchlein giebt auf 40 seiten die hauptregeln der englischen syntax. Die mustersätze, für welche der verfasser vielfach sprichwörter und geflügelte worte" gewählt hat, sind die regeln vorangestellt, auf den französischen sprachgebrauch ist überall vergleichend hingewiesen. Als anhang giebt der verfasser eine zusammenstellung der gebräuchlichsten synonyma.

Elberfeld.

K. Dorr.

III. NEUE BÜCHER.

In England erschienen in den Monaten Februar
und März 1901.

(Wenn kein ort angeführt, ist London zu ergänzen,
wenn kein format angegeben, 80 oder cr. 8°.)

1. Sprache.

Reul (Paul de), The Language of Caxton's Reynard the Fox. A Study in Historical English Syntax. Roy 8vo. Sonnenschein. 5.

Bell (A. M.), Principles of Speech and Dictionary of Sounds, including Directions and Exercises for the Cure of Stammering and Correction of all Faults of Articulation. New ed. pp. 296. Wesley. net, 6,6.

American Pocket Medical Dictionary. Edit. by W. A. Newman Doeland. 2nd ed., revised. Narrow 12mo. Saunders. net, 5/.

2. Litteratur.

a) Allgemeines.

Beeching (H. C.), Two Lectures, introductory to the Study of Poetry. pp. 60. Cambridge University Press. sd., 1 s.; 2/.

Canning (Hon. Albert S. G.), British Power of Thought. A Historical Inquiry. pp. xii-318. Smith, Elder & Co. 6.

Baildon (H. Bellyse), Robert Louis Stevenson. A Life Study in Criticism. With 2 Portraits. pp. 256. Chatto & Windus. 6.

Clouston (W. A.), Literary Coincidences; a Bookstall Bargain; and other Papers. Frontispiece. pp. 167. Morison Bros (Glasgow). 6 d.

Collins (John Churton), Ephemera Critica; or, Plain Truths about Current Literature. pp. 379. Constable. 7/6.

Whittuck (Charles), The Good Man of the Eighteenth Century. A Monogram on the Eighteenth Century Didactic Literature. pp. 282. G. Allen. 6/.

Scots Essayists, from Stirling to Stevenson. Edit. with an Introduction by Oliver Smeaton. (Scott Library.) 12mo, pp. 324. W. Scott. 1/6. Robertson (John M.), Modern Humanists, Sociological Studies of Carlyle, Mill, Emerson, Arnold, Ruskin and Spencer. With an Epilogue of Social Reconstruction. New ed. pp. 278. Sonnenschein. 2/6.

b) Litteratur des 16.-18. Jahrhunderts.

aa) Udall (Nicholas), Ralph Roister Doister. Edit., with a Preface, Notes, and Glossary, by W. H. Williams and P. A. Robin. (Temple Dramatists.) 16mo, pp. 158. Dent. net, 1/; lr., net, 1/6.

Shakespeare, King Henry IV., with an Introduction and Notes by John Dennis, and Illusts. by Byam Shaw. 2 vols. (Chiswick Shakespeare.) 12mo. G. Bell. ea., net, 1/6; lr.

King Henry the Fifth. Edit., with Introduction and Notes, by J. Lees. pp. 154. Allman. 1/.

Stopes (Mrs. C. C.), Shakespeare's Family. Being a Record of the Ancestors and Descendants of William Shakespeare. With Some Account of the Ardens. Roy. 8vo, pp. 270. E. Stock. net, 10/6.

Browne (Sir Thomas), Religio Medici. Hydriotaphia, and the Letter to a Friend. With an Introduction and Notes by J. W. Willis Bund. (Choice Classics for Collectors.) 12mo, lr., pp. 208. Low. net, 2/6.

Milton's Paradise Lost. Book III. By A. E. Ikin. (Normal Tutorial Series.) Simpkin. net, 1/.

Pepys (Samuel), Leaves from the Diary of. (The Bibelots.) Edit. by J. Potter Briscoe. With Portrait. Demy 24mo, pp. xvi-150. Gay & Bird. net, 26.

Walton (Izaak), The Complete Angler and the Lives of Donne, Wotton, Hooker, Herbert, and Sanderson. (Library of English Classics.) pp. xi497. Macmillan. net, 3/6.

bb) Burns (Robert), Poetical Works. New Apollo Poets. pp. 556. Sands. 3/6. Chesterfield (Lord), Letters, Sentences, and Maxims. With a Critical Essay by C. A. Sainte-Beuve. (Choice Classics for Collectors.) 12mo, lr., pp. 252. Low. net, 26.

Cowper's Expostulation. Edit. by W. Raybould.
Simpkin. net, 1/.

Gray's Elegy. Written in a Country Churchyard.
&c., by T. W. Berry and T. P. Marshall.
Simpkin. 1/.

Johnson (Samuel), Rasselas, Prince of Abyssinia.

(Normal Tutorial Series.)

With Notes, Paraphrase, (P. T. and S. S. Series.)

With an Introduction by

Rev. William West. (Choice Classics for Collectors.) 12mo, lr., pp. 212. Low. net, 2/6.

Thomson (James), Poems. Edit., with an Introduction, by William Bayne. (Canterbury Poets.) 16mo, pp. 324. W. Scott. 1.

c) Litteratur des 19. Jahrhunderts.

Austen (Jane), Pride and Prejudice. With an Introduction by E. V. Lucas. With Frontispiece. 2 vols. (The Little Library.) Methuen. net, 3/; 5. Carlyle (Thomas), Sartor Resartus. Heroes and Hero-Worship. Past and Present. With a Critical Introduction, Portrait of the Author, &c., pp. xx-203. Ward, Lock & Co. 2/.

Dickens (Charles), Works. Authentic ed. With Illusts. Chapman & Hall. ea., 5/.

(Barnaby Rudge.

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The Personal History of David Copperfield. Little Dorrit.)

Coleridge. Shepherd (R. H.), The Bibliography of Coleridge. Revised and corrected by Col. W. F. Prideaux. F. Hollings. net, 5/.

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