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von den ältesten zeiten bis zur gegenwart, indem es uns die hauptsächlichen vertreter vorführt. Es beginnt mit dem ältesten englischen dichter (Cædmon), führt uns dann zu Beda, Alfred Chaucer, Spenser, Shakespeare, Milton, Bunyan, Swift, Sam. Johnson, O. Goldsmith, Rob. Burns, Wordsworth, W. Scott, Byron, Shelley, Dickens und Thakeray. Die zwischen den einzelnen dichtern liegende zeit wird in passender weise durch stücke überbrückt, die geeignet sind, uns den dichter im zusammenhang mit seiner zeit verstehen zu lassen und seine bedeutung zu würdigen. Gegen den schluss der vorrede entschuldigt sich der verfasser, dass er Selections from Wordsworth und Selections from Shelley bringe, da diese eigentlich nicht in den ursprünglichen plan des buches hineingehörten. Aber zu seiner verteidigung führt er an, dass in einem buche, in dem so viel über dichter geredet worden sei, die poesie selber nicht allzu kurz kommen dürfe. Darin hat er zweifellos recht; aber auffallend ist es dann doch, dass er von Milton nur sage und schreibe elf zeilen und von John Bunyan nicht eine zeile bringt. Meiner ansicht nach hätte doch sowohl von „Paradise Lost" wie auch von „Pilgrim's Progress" eine probe gegeben werden müssen.

Am schluss der bücher giebt der verfasser in einem anhang auskunft über die herkunft der einzelnen stücke. Die ausstattung des buches ist vortrefflich: einband, papier und druck sind tadellos.

Elberfeld.

K. Dorr.

The English World. A Monthly Review. Number 1. Leipzig, B. G. Teubner. Price for six months: 3 Mk.

Unter dem obigen titel erscheint seit dem 1. Januar d. j. eine recht hübsch ausgestattete zeitschrift, die von dr. Junker (Wiesbaden) herausgegeben wird. Wie die verlagshandlung in einem begleitschreiben mitteilt, soll diese zeitschrift, ebenso wie die unter gleicher redaktion und im gleichen verlag erscheinende französische monatsschrift "La France", nicht nur die kenntnis der fremden sprache vermitteln, sondern auch ein objektives, alle gebiete der fremden kultur gleichmässig umfassendes gesamtbild des betreffenden volkstums bieten. Die erste nummer der English World macht hierzu mit ihrem

reichen inhalt und ihren schönen illustrationen einen sehr guten anfang, und ich glaube, man darf dem herausgeber wie der verlagshandlung einen recht guten erfolg vorhersagen. Das interesse für fremdes volkstum wie für die fremden sprachen wächst bei uns noch von jahr zu jahr, und es fehlte bislang wirklich an einer zeitschrift, die denjenigen, der keine zeit hat oder auch nicht die nötigen mittel besitzt eine grössere fremdsprachliche tageszeitung zu lesen, in systematischer weise auf dem laufenden erhielte. Allerdings giebt es ja recht billige und hübsche ausländische zeitschriften, die auch in Deutschland eine zahlreiche abonnentenschar besitzen; aber man bedenke nur, wie viele für uns ganz uninteressante dinge doch darin zur sprache kommen müssen. Junker aber aber will uns hier zwei zeitschriften bieten, die speziell für den deutschen leser zurechtgestellt sind. Die aufsätze werden wohl zum kleinen teil originalarbeiten sein, die mehrzahl derselben müssen englischen zeitschriften entnommen werden. In nummer 1 finden sich denn auch artikel aus "The Daily Mail", "The Spectator", "The Pall Mall Gazette", "The Graphic", "The Daily News", "The English Mail" u. a. m. Betrachtet man den aus den genannten zeitschriften zusammengestellten stoff, sowie die übrigen beiträge, so gewinnt man die überzeugung, dass Junker es sich sehr angelegen sein lässt, das oben angegebene ziel, die einführung in das kulturleben des englischen volkes, zu erreichen. Ein einleitender aufsatz "Consolidation" behandelt das für England zur lebensfrage gewordene thema der sicherung und des ausbaues des zusammeneroberten ungeheuren reiches. Dieser zwar kurze, aber höchst interessante aufsatz, ist der "Pall Mall Gazette" entnommen. Eigentümlich berührt uns darin u. a. die darstellung der unschuldigen art und weise, wie England in den besitz mancher länder gelangt ist: "It will be found over and over again that our great Empire grew simply because it could not help itself; that we were forced on and on for elbow-room and frontier security, as was ancient Rome We slipped unintentionally, almost accidentally, into the occupation of Egypt; we were rushed into the acquisition of much that is now ours in West Africa. Can we say that the process will not be forced upon us again in one direction or another?" Nun, ich glaube, dass man manche englische zeit

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schrift hätte durchblättern müssen, um eine so kurzgefasste darstellung der betreffenden vorgänge zu finden. Auch die anderen aufsätze sind sehr interessant, und ich glaube die Junkersche zeitschrift deshalb aufs beste empfehlen zu dürfen. Darmstadt, März 1901. Hans Heim.

Comrades All (Annuaire de la Correspondance Interscolaire), Jahrbuch des Internationalen Schülerbriefwechsels. Herausgegeben von W. T. Stead in London, Prof. Paul Mieille in Tarbes und Prof. Dr. Hartmann in Leipzig. London, Verlag von W. T. Stead. 76 S. Preis 1 Schilling.

Das von dem herausgeber der in London erscheinenden Review of Reviews, dem unermüdlichen und thatkräftigen förderer des internationalen schülerbriefwechsels, herrn W. T. Stead, ende vorigen jahres angekündigte jahrbuch ist nunmehr erschienen. Dasselbe zerfällt in drei teile, einem englischen, französischen und deutschen, und jeder dieser in der betreffenden sprache verfassten teile enthält 1. eine ausführliche darstellung der einrichtung und der erfolge des internationalen schülerbriefwechsels, 2. eine kleine erzählung aus der feder eines namhaften schriftstellers des betreffenden landes (That Awful German Language von Mark Twain, Le Cheval Bleu von E. Pouvillon, Als ich mir die Welt am Himmel baute von Peter Rosegger), 3. originalschülerbriefe, mit einer reihe gut wiedergegebener photographischer reproduktionen, 4. regeln über die handhabung des internationalen schülerbriefwechsels, 5. zeugnisse über den schülerbriefwechsel von lehrern, 6. bericht über die in Deutschland durch prof. Hartmann in Leipzig veranstalteten französischen und englischen recitationen, 7. einzelheiten über den sogenannten schüleraustausch und 8. ein verzeichnis der empfänger der von herrn Stead in London zur ermunterung der am briefwechsel beteiligten schüler und schülerinnen gestifteten 100 preise. Ausserdem enthält der französische und der englische teil je eine anzahl ausländischen zeitungen entnommener und von schülern übersetzter anekdoten und scherze, während dem englischen teile noch die beschreibung einiger beliebter spiele beigefügt ist (A Cricket Match, Name and Motto, Hunting of the Snark). Vorausgeschickt ist dem ganzen ein in den drei sprachen ver

fasstes vorwort des herrn Stead, worin der zweck des briefwechsels und des jahrbuchs dargelegt wird und ein aufruf an die lehrer, ihre schüler zur mitarbeiterschaft an dem jahrbuche zu ermuntern. So bietet das jahrbuch in zusammenfassender weise einen trefflichen überblick über die entstehung, entwickelung und die bisher mit der einrichtung erzielten erfolge und es erweist sich dasselbe in seiner ganzen anlage nicht nur als ein schätzenswertes mittel zur weiteren förderung und ausgestaltung des schülerbriefwechsels selbst, sondern auch dazu, die an demselben beteiligten schüler der drei hauptsprachgebiete einander noch mehr zu nähern und das zwischen ihnen geknüpfte band noch fester zu schlingen.

Was den englischen teil betrifft, so ist in demselben nächst einer von der sekretärin der englischen centralstelle, frl. E. A. Lawrence, verfassten Story of the Scholars' International Correspondence, wie schon erwähnt, ein gekürzter abschnitt aus Mark Twain's A Tramp Abroad "That Awful German Language" zum abdruck gebracht, der ein treffliches bild von dem witze des beliebten amerikanischen humoristen gewährt und viel stoff zur heiterkeit bietet. Gleichwohl kann man aber über die wahl gerade dieser probe geteilter meinung sein, denn, abgesehen von der von Mark Twain wiederholt geäusserten geringen vorliebe für die deutsche sprache, liegt die gefahr nahe, dass die englischen und französischen leser des stückes ein falsches bild von der deutschen sprache erhalten und womöglich von dem studium derselben abgeschreckt werden, da die grenze zwischen ernst und humor schwer zu ziehen ist und man beim lesen des abschnittes sich des gedankens nicht entwehren kann, dass es dem verfasser weniger darauf ankommt, eine humoristische schilderung der schwierigkeiten der deutschen sprache zu geben, als vielmehr sie zu geisseln. Wäre es nicht ratsamer, fernerhin eine kurze erzählung aus dem englischen leben zu geben, die für den leser nicht bloss unterhaltend und belustigend, sondern auch zugleich belehrend wäre? Einen vorzug hat das Mark Twain'sche stück allerdings insofern, als es in leichtem Englisch verfasst ist, das dem schüler wenig schwierigkeiten bietet, was bei den beiden anderen sonst so allerliebsten erzählungen nicht der fall ist, die eine gründliche beherrschung des Französischen bez. Deutschen erfordern, wie man sie selbst bei grösseren schülern

kaum erwarten kann. Den grössten und nachhaltigsten nutzen dürften die schüler jedenfalls aus den Contributions from Scholars haben, die eingehende schilderungen des englischen und amerikanischen schullebens und von land und leuten der verschiedenen länder enthalten und damit nicht nur den jugendlichen lesern vielerlei anregungen gewähren, sondern auch auf den briefwechsel und das studium der fremden sprachen befruchtend wirken. Aus den Letters from Teachers endlich ist zu ersehen, dass der internationale schülerbriefwechsel unter der lehrerwelt aller länder immer mehr begeisterte anhänger findet, und dass man nicht nur in Frankreich und Deutschland, sondern auch in England und Amerika den wert dieser einrichtung immer mehr schätzen lernt.

Die ausstattung des jahrbuches ist eine recht gute; papier und druck sind vorzüglich. Einige druckfehler, die sich eingeschlichen haben, mögen ihren grund in dem druckorte haben; ganz missglückt ist der deutsche text des auf s. 8 befindlichen "Ausrufs an Lehrer", der wohl von einem des Deutschen mächtigen verfasser herrühren mag, aber bei der korrektur ebenso wie der französische Avis aux Professeurs übersehen worden zu sein scheint. Abgesehen von diesen kleinigkeiten muss man aber zugeben, dass dieser erste versuch eines jahrbuchs für den internationalen schülerbriefwechsel vollständig gelungen ist; es ist zweifellos, dass es bei diesem versuche nicht bleiben, sondern dass sich eine stehende einrichtung daraus entwickeln wird, die, als ein ausgezeichnetes förderungsmittel des schülerbriefwechsels, diesem einen neuen impuls verleihen und das interesse für die segensreiche einrichtung in immer weitere kreise tragen wird. Allerdings ist es dazu erforderlich, dass die beteiligten lehrer das ihre dazu beitragen und zwar dadurch, dass sie einerseits selbst mit hand ans werk legen, andrerseits aber auch ihre korrespondierenden schüler zu reger mitarbeiterschaft ermuntern.

Den herren Stead, Mieille und Hartmann gebührt aufrichtiger dank für das zustandekommen des unternehmens; in erster linie und ganz besonders aber dem herausgeber, herrn Stead, der, ausser seiner gewiss nicht geringen mühe und arbeit mit dem jahrbuche, dasselbe in uneigennütziger und opferwilliger weise an die korrespondierenden schüler und die beteiligten schulen fast umsonst abgiebt und der ausserdem

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