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lichen Umwandlung in einen ertragsfähigen Boden eine alkalische Reaktion bemerkbar wird. Hiemit ist indess keineswegs ausgeschlossen, dass es unter verschiedenen begleitenden Umständen sehr wohl Bodenarten geben könne, deren saure oder alkalische Eigenschaften in einem anderen Verhältnisse zur Fruchtbarkeit oder Unfruchtbarkeit stehen.

Es ist hier noch eine Beobachtung anzuführen, welche ich über die Verschiedenheit der Qualität des Torfes bei gleicher Lage anzustellen Gelegenheit hatte.

Schon wiederholt ist es beobachtet worden, dass in Torfmooren die Qualität des Torfes nach der Tiefe, welcher er entnommen ist, nicht unwesentliche Abweichungen zeigen kann. Natürlich sind derartige Unterschiede fast ausschliesslich bei Hochmooren zu beobachten, indem die geringe Tiefe der Wiesenmoore gewöhnlich hiezu keine Veranlassung giebt. Weniger häufig ist, so viel mir bekannt, ein Qualilitätsunterschied des Torfes nach seitlicher Ausdehnung, d. h. dass eine demselben Torfmoore in gleicher Tiefe entnommene Torfsorte sich wesentlich verschieden zeigt von einem unmittelbar daneben liegenden Torfe. Hievon habe ich ein auffallendes Beispiel auf einem Wiesenmoore der Schleissheim-Dachauer Ebene zu beobachten Gelegenheit gehabt. Als praktisches Resultat des Betriebes im Grossen auf diesem Torfwerke hatte sich schon länger ergeben, dass der an einigen Stellen gestochene Torf sich wegen seiner Leichtigkeit nur zur Darstellung von Maschinentorf eignete, während der Torf anderer Stellen schon nach der gewöhnlichen Methode behandelt einen sehr compakten Stichtorf lieferte. Bei näherer Untersuchung hat sich gezeigt, dass in der That sehr nahe nebeneinanderliegend höchstens 2 Fuss von einander entfernt auf dem genannten Torfmoore zwei ganz verschiedene Torfsorten vorkommen. Die Tiefe des Torfmoores beträgt 22', so dass also in dieser Beziehung die Lage überhaupt nicht von Belang sein konnte, abge

sehen davon, dass die zu meinen Versuchen verwandten Torfproben unter dem Abraum in ganz gleicher Höhe genommen worden waren.

Von zwei ungefähr einige Fuss auseinanderliegenden Stellen, welche als verschieden in ihrer Produktion bezeichnet worden waren, wurden auf gewöhnliche Weise mehrere Stücke gestochen und an der Luft getrocknet. An dem rohen Torf im frischgestochenen Zustande ergab sich kein wesentlicher Unterschied, wenn man nicht eine etwas dunklere Färbung des Torfes, aus welchem in der Folge die schwerere Sorte entstand, anführen will. Sehr auffallend aber war schon das äussere Ansehen der Torfstücke nach dem Trocknen; ja man würde es nach der äusseren Beschaffenheit kaum für möglich gehalten haben, dass die beiden Torfsorten demselben Torfmoore, noch weniger aber in einer so geringen Entfernung von einander entnommen sein sollten. Zur leichteren Beschreibung und Vergleichung bezeichne ich die beiden Torfsorten mit A und B. Während A eine leichte, zwischen den Fingern zerbröckelnde Masse von hellbrauner Farbe darstellte, war B eine schwere, harte und compakte Masse von dunkelbrauner Farbe. Die folgenden Versuche, welche sich auf die physikal. und chem. Eigenschaften der beiden Torfsorten beziehen, werden in ihrem Vergleiche die wesentliche Verschiedenheit der beiden Torfsorten auf das Deutlichste ergeben.

1) Die Bestimmung des specifischen Gewichtes geschah durch Wägung und Messung mehrerer in reguläre Form geschnittene Stücke.

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2) Zur Bestimmung des Wasserabsorptionsvermögens wurden gewogene Stücke Torfes mehrere Tage durch Auf

legen von Gewichten unter Wasser gehalten und nach dem Abtropfen wieder gewogen.

Wasserabsorption in Procenten.

A. 45 Proc.

B. 66 Proc.

3) Ein sehr wesentlicher und auffallender Unterschied beider Torfsorten ergiebt sich aus der Vergleichung ihres Aschengehaltes. Die Einäscherung geschah im Platintiegel über der Gaslampe und wurde so lange fortgesetzt, eine kohlenfreie grauweisse Asche zurückblieb.

Aschengehalt in Procenten.

A. 6,1 Proc.

bis

B. 13,4 Proc. Durch den geringen Kieselerdegehalt der Aschen charakterisiren sich beide Torfsorten als Produkte eines Wiesenmoores. Der unverhältnissmässig vermehrte Aschengehalt der Sorte B liefert jedenfalls einen Beitrag zur Erklärung des hohen specifischen Gewichtes dieser Torfsorte im Vergleiche zur Sorte A. Ob diese Verschiedenheit des Aschengehaltes in einer zufällig vermehrten Zufuhr von Mineralbestandtheilen vielleicht durch eine Ueberfluthung, an dieser Stelle bogründet sei, lässt sich selbstverständlich nicht wohl nachweisen.

4) Zur Phosphorsäurebestimmung der Aschen benützte ich die bekannte Methode mit essigsaurem Uranoxyd, welche wie schon früher gezeigt, sehr genaue Resultate ergiebt. Phosphorsäuregehalt der Torfaschen in Procenten. A. 5,5 Proc. B. 4,5 Proc.

Man erkennt hieraus, dass in dieser Hinsicht zwischen den beiden Torfaschen kein wesentlicher Unterschied besteht.

5) Die quantitative Bestimmung des Stickstoffgehaltes der beiden Torfsorten geschah durch Verbrennen mit Natronkalk, wobei die Verbrennungsprodukte in Schwefelsäure von bestimmtem Gehalte aufgefangen und die Schwefelsäure hierauf mit Natronlauge titrirt wurde.

Stickstoffgehalt in Procenten.

A. 1,61 Proc.

B. 2,69 Proc. Dieser allerdings beträchtliche Unterschied im Stickstoffgehalte ist insofern nicht gerade besonders maassgebend, als ein vermehrter Stickstoffgehalt wie bekannt durch zufällige Beimengungen animalischer Bestandtheile bedingt sein kann.

Die Berthier'sche Methode der Heizwerthbestimmung ergab folgende Resultate:

A. 21

1697 Calorien.

B. 35
1828.

7) Die Bestimmung der Kohlenprocente wurde in Röhren von schwerschmelzbarem Glase vorgenommen und zwar a) bei der Temperatur des schmelzenden Zinnes,

b) im Gasgebläse.

Kohlenprocente.

A.

B.

a) Temperatur des schmelzenden Zinnes 45,3 Proc. b) Gasgebläse

67

36 Proc. 37,7

Die hier erwähnten Versuche sind in meinem Laboratorium vom Herrn Luitpold Faustner ausgeführt worden.

Die übersichtliche Vergleichung dieser Versuchszahlen ergiebt eine wesentliche Verschiedenheit der beiden fast unmittelbar nebeneinander liegenden Torfsorten, eine Verschiedenheit, welche natürlich auf ihre Werthbeurtheilung von nicht geringem Einfluss ist. In praktischer Beziehung lässt sich hieraus die Schwierigkeit erkennen, welche sich bei der Schätzung grösserer Torfcomplexe darbietet.

Herr Gümbel spricht:

,,Ueber neue Fundstellen von Gosauschichten und Vilser-Kalk bei Reichenhall".

I. Gosauschichten.

Die Hippuritenkalke der Nagelwand am nördlichen Fusse des Untersberges gehören zu den am frühesten bekannt gewordenen und sicher orientirten Gebilden der nordöstlichen Alpen. Die Fülle auffallend gestalteter und wohlerhaltener Versteinerungen, unter welchen vor Allem die Hippuriten ins Auge fielen, zog seit deren Entdeckung im Jahre 1826 die Aufmerksamkeit aller Alpenforscher auf sich. Die Wissenschaft verdankt der besonderen Vorsorge des Hrn. Geh. Raths v. Kleinschrod1) die nähere Kenntniss dieses interessanten Vorkommens und der Fundstelle, so wie die systematische Ausbeutung zahlreicher Exemplare, welche in die verschiedenen wissenschaftlichen Sammlungen vertheilt wurden.

Schon damals erkannte man sogleich die innigen Beziehungen zwischen den neuentdeckten Versteinerungen bei Reichenhall und den aus Südfrankreich bekannten organischen Ueberresten, welche die Schichten der Nagelwand den Bildungen der Kreideformation zu weisen. Auch die Aehnlichkeit mit gewissen Gesteinsbänken in der benachbarten Gosau, bei Hiflau und an der Wand bei Neustadt wurde ausser Zweifel gestellt.

Die neueren geognostischen Forschungen in diesen Theilen der Kalkalpen haben nachgewiesen. dass der be

1) Min. Zeitsch. 1828. S. 709 und Keferstein: Teuschl. geogn.— geol. darg. B. V. S. 505.

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