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So

nicht sagen, ob diese Angabe richtig ist oder nicht. müssen auch die Ausdrücke maga (L, 11.) mazô maga (XXIX, 11. XLV, 14.), magavan (L, 15.) etwas Grosses und Gutes bezeichnen, wenn uns auch nicht recht deutlich wird, was das eigentlich ist. Uebrigens darf man auch nicht vergessen, dass damit, dass diese genannten Ausdrücke in den übrigen Schriften des Avesta nicht vorkommen, noch lange nicht erwiesen ist, dass sie den Gâthâs wirklich eigenthümlich sind. Wie dem auch sei, daran glauben wir festhalten zu dürfen, dass eine nahezu vollkommene Uebereinstimmung zwischen den Gâthâs und den übrigen Schriften des Avesta existirt und namentlich gar nichts für die Annahme spricht, dass der religiöse Standpunkt der Verfasser der Gâthâs ein vom übrigen Avesta verschiedener sei.

Nach diesem Allen werden wir uns bezüglich der Gâthâs zu der Annahme Westergaards bekennen müssen; dass zwischen den Gâthâs und den übrigen Stücken des Avesta nicht sowol ein Unterschied der Zeit als des Ortes geltend gemacht werden müsse. Wie es sich aber auch mit dem Alter der einzelnen Fragmente verhalten möge, aus denen das Avesta zusammengesetzt ist, das wird man zugeben müssen, dass die Redactoren des Buches nur aus solchen Werken etwas entnommen haben, welche die gleiche religiöse Anschauung theilten. Das Avesta bildet in seiner Gesammtheit ein mit den übrigen Traditionen der Perser, wie wir sie bei Firdosi u. A. finden, schön zusammenstimmendes Ganze und befindet sich andererseits auch im schönsten Einklange mit den Nachrichten, welche uns die Griechen von den Verhältnissen des alten persischen Reiches geben und die Ergebnisse, welche sich aus der Vergleichung dieser drei Gattungen an Urkunden gewinnen lassen, sind noch lange nicht erschöpft. Fragen wir nun nach dem Alter dieser Berichte, so lässt sich bis jetzt mit Sicherheit nur so viel sagen, dass in den Zeiten des ersten Darius die Verhält

nisse schon so bestanden, wie wir sie aus dem Avesta kennen lernen. Windischmann hat (Zoroast. Studien p. 121 flg.) genügend erwiesen, dass die religiösen Verhältnisse wie sie uns der Avesta schildert in den Keilinschriften des Darius schon in derselben Weise vorkommen und es ist die höchste Wahrscheinlichkeit vorhanden, dass diese Verhältnisse nicht damals erst entstanden, sondern bereits einige Jahrhunderte alt waren. Für entferntere Zeiten werden aber aus dem Avesta nur wenige sichere Schlüsse gezogen werden können und wir werden abwarten müssen, welche neuen Aufklärungen die verwickelten Arten der Keilinschriften bringen, deren Entzifferung eben jetzt im erfreulichen Fortschreiten begriffen ist.

Mathematisch-physikalische Classe.
Sitzung vom 9. Juni 1866.

Herr Aug. Vogel jun. trägt vor:

,,Beobachtungen über Torfverkohlung."
(Mit Zeichnungen).

Bei den von Jahr zu Jahr sich steigerndem Verbrauche von Holzkohlen, wodurch nach und nach auch die dichtesten Wälder eine bedenkliche Lichtung erfahren, hat man in neuester Zeit sich wieder mit besonderem Eifer der schon früher versuchten aber theilweise wieder aufgegebenen Verwendung von Torfkohle zum Eisenhüttenprocess zugewendet. Die Bereitung von Torfkohle ist bekanntlich eine deutsche

Erfindung und wenn man von den ersten ziemlich verunglückten Versuchen absieht, so ist es vorzugsweise Bayern, wo zuerst die Verwendung von Torfkohle zum Hochofenprocesse im grösseren Maasstabe stattfand.

Ich habe schon bei einer anderen Gelegenheit erwähnt,1) dass die Torfverkohlung nach einem zuerst in Bayern ausgeführten Verfahren neuester Zeit auch in England Beachtung gefunden habe; auf den Werken der Condensed Peat Company wird gegenwärtig nach einem ähnlichen Verfahren eine Torfkohle bereitet, welche durch ihre Härte und Dichtigkeit für den Schmelzprocess und andere Operationen der besten Holzkohle ganz gleichsteht, ja derselben in mancher Hinsicht noch vorzuziehen sein dürfte. Ihre Eigenschaften haben sich im Hochofenbetriebe in durchaus entsprechender Weise bewährt; grosse Massen von Torfkohleneisen sind damit jetzt schon hergestellt worden, das dem besten schwedischen Eisen in seiner Qualität ganz gleichsteht.

Die Erfahrungen, die man bei der Verwandlung des Torfes in Kohle gesammelt hat, sind hiernach bis jetzt schon sehr zahlreich; wir wissen, dass der Torf bei der Verkohlung manche Vortheile gewährt, die das Holz nicht besitzt, z. B. die regelmässige Form der Stücke u. a. Als eine wesentliche Bedingung des Gelingens der Torfverkohlung ist die möglichste Trockenheit des Torfes, welche eine künst liche Trocknung nothwendig macht, erkannt worden. Kömmt der Torf zu feucht zur Verkohlung, so wird durch die grosse Menge des Wasserdampfes ein Verlust an Kohlenstoff entstehen, ja die Verbrennung kann dadurch, wenigstens bei der Meilerverkohlung, unter Umständen ganz unterbrochen werden. Die geringe Ausbeute "an Kohle, wie sie frühere Versuche bei der Meilerverkohlung des Torfes ergeben haben, wobei durchschnittlich nur 25 bis 27% Kohle er

1) Akadem. Sitzungsber. 18. Nov. 1865.

halten wurden, hängt wohl mit der nicht genug berücksichtigten Feuchtigkeit des Torfes zusammen.

Unter allen Umständen würde durch die Verkohlung eines zu feuchten Torfes, sogar nach einem ganz entsprechenden Verkohlungssystem, stets nur eine in kleine Fragmente zerrissene Torfkohle erhalten werden.

Wir wissen ferner, dass die Beschaffenheit der Torfkohle mit der Beschaffenheit der zur Verkohlung verwendeten Torfsorte im nahen Zusammenhange stehe; eine harte consistente Torfsorte, wie sie durch Maschinenbearbeitung erhalten wird, gibt selbstverständlich eine härtere Kohle, als eine lockere Torfsorte, ähnlich wie diess auch mit den verschiedenen zur Verkohlung verwendeten Holzarten der Fall ist. Bei der Verkohlung des Maschinentorfes tritt auch der wohl zu berücksichtigende Umstand ein, dass zur Herstellung einer als Heizmaterial brauchbaren Torfkohle es nicht ausreichend erscheint, einen möglichst harten und compakten Torf anzuwenden, sondern dass es ausserdem nothwendig ist, nur solche Torfsorten zu wählen, welche sich beim Erhitzen nicht in Schichten abblättern; durch dieses blättrige Gefüge ist z. B. mancher im Uebrigen ganz brauchbare Presstorf zur Verkohlung ganz und gar ungeeignet.

Wenn nun einerseits unsere Kenntnisse der Torfverkohlung nach den gemachten praktischen Erfahrungen schon weit gediehen sind, so bleibt doch andererseits auf diesem Gebiete noch manche Lücke in theoretischer und praktischer Beziehung auszufüllen, namentlich in Hinsicht der Verkohlung bei verschiedenen Temperaturen. Für die Darstellung der Holzkohle, namentlich in Betreff der Kohlendarstellung für die Pulverfabrikation, besitzen wir in der umfassenden Untersuchung Violette's ") eine den Gegenstand erschöpfende Arbeit und es erschien mir wünschenswerth, eine ähnliche Versuchs

2) Dingler's polytechn. Journ. B. 123. S. 117.

reihe auch auf den Torf auszudehnen, namentlich dessen Verhalten bei verschieden gesteigerten Temperaturen kennen zu lernen.

Meine Versuchsreihe in dieser Beziehung umfasst folgende Punkte:

1) Die Bestimmung des Temperaturgrades der beginnenden Torfverkohlung.

2) Die quantitative Bestimmung der Kohlenausbeute von der niedrigsten Temperatur bis zu der am höchsten gesteigerten.

3) Untersuchung der bei verschiedenen Temparaturgraden erhaltenen Kohlensorten nach ihrem physikalischen und chemischen Verhalten.

4) Anwendung der Erfahrungen auf die Torfverkohlung im Grossen.

5) Trocknung des Torfes als Vorbereitung zur Verkohlung.

1) Bestimmung des Temperaturgrades der beginnenden Torfverkohlung.

Es war vor Allem nothwendig, zu diesen und den im Folgenden zu beschreibenden Versuchen eine Torfsorte zu wählen, welche eine compakte, sich nicht blätternde Kohle ergibt; es eignen sich daher hiezu ganz besonders diejenigen Hochmoortorfe, welche nach dem bekannten Staltacher Verfahren oder einem ähnlichen in ein ganz festes sehr consistentes Torfpräparat verwandelt worden sind. Die zu meinen Verkohlungsversuchen verwendete Torfsorte war daher durchgehends künstlich getrockneter Maschinentorf aus einem Hochmoore. Die zu meinen Versuchen dienenden Stücke waren von gleichmässiger Consistenz und Härte, so dass sie mit der Laubsäge in reguläre Stücke zerschnitten werden konnten. Das Gewicht des einzelnen Stückes betrug 25 bis 30 grmm. Zur Bestimmung des specifischen Gewichtes war ein läng

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