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Sitzungsberichte

der

königl. bayer. Akademie der Wissenschaften.

Philosophisch-philologische Classe.

Sitzung vom 3. November 1866.

Herr Spengel hielt einen Vortrag:

,,Ueber die Politik des Aristoteles als vierte Folge seiner aristotelischen Studien."

Die Classe genehmigte die Aufnahme dieser Abhandlung in die Denkschriften.

Der Classensecretär Herr M. J. Müller verlas eine Abhandlung des Herrn C. Hofmann

„Ueber Docens Abschrift des Muspilli."

* Durch den vortrefflichen Katalog der hiesigen deutschen Handschriften, den auf Grundlage des kürzeren Schmeller'schen Herr Director Halm jüngst veröffentlicht hat, wurde ich auf das Vorhandensein der Docenschen Abschrift des [1866. II. 3.]

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Muspilli aufmerksam Da dieses unschätzbare Keimelion unserer Hof- und Staatsbibliothek bekanntlich von Docen selbst durch Anwendung bräunender Reagentien so übel zugerichtet worden ist, dass ein grosser Theil davon jetzt gar nicht mehr oder nur mit äusserster Schwierigkeit gelesen werden kann, so war es von höchstem Interesse, zu erfahren, wie Docen gelesen hatte, als die Handschrift noch unbeschädigt war oder die Reagentien frisch wirkten. Aus der Abschrift zeigt sich nun wirklich ganz gut, wie der frühere Zustand der Handschrift war. Man unterscheidet die deutlichen und verwischten Stellen, und dass ich gleich auch die Hauptsache sage, man liest noch eine kleine Anzahl Wörter, die nach Docen keiner der vielen Leser des Muspilli mehr gefunden hat. Sobald ich diess erkannt hatte, war es meine Pflicht, Docens Lesung den Fachgenossen in diplomatisch genauem Abdrucke mitzutheilen. Ich thue diess hiemit, wobei ich nur zu bemerken habe, dass mein Abdruck seiner Zeilenabtheilung folgt, die mit der des Originals ebenso wenig, als mit der der Verse stimmt, dass die liegende Schrift über und in den Zeilen andeutet, was von ihm mit Bleistift eingetragen ist und dass ich einige mit Dinte geschriebene Conjekturen Docens am Schlusse der Abschrift mittheile, um die Zweideutigkeit zu vermeiden, als hätte er so im Texte gelesen. Diese Bemerkungen, folglich die Abschrift selbst, müssen ihrer Mangelhaftigkeit wegen aus einer frühen Zeit sein, auf keinen Fall sind sie jünger, als Mai 1817, denn ein beiliegender Brief von Jakob Grimm, datirt Cassel 2. Juni 1817 sagt, was nur auf Muspilli gehen kann:

,,Auf Ihr entdecktes Bruchstück in Alliterationen bin ich höchst begierig, wie Sie denken können, lassen Sie es ja bald drucken, oder theilen Sie mir, wenn das nicht geschehen soll, näheres mit."

Was Docens Lesung hauptsächlich Neues giebt, stelle ich am Schlusse kurz zusammen.

I. Seite.

scal

5

nite ac piqueme daz er to ian sal

uuanta sar so sih diu sela in den sind arheuit
enti si den lihhamun likkan / azzit

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s quimit ein heri fona himil zungalon

daz andar fona pehhe dar pagant siu umpi,

sorgen mac diu sela unzi diu suona arget
za/ uue_deremo herie si gihalot uerde,

?

uuanta ipu sia daz satanazses kisindi kuuinnit
daz leitit sia sar, dar iru leid uuirdit

?

10 in fuir enti in finstri dazi ist ret

die

f. 61.

(1. reht)

uirinlih ding

Upi si a hauar hihalont die, dar fona himile quemant enti si dero engilo eigan uuirdit di pringent (sia?) sar uf in himilo rihi

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hus in himile da quimit imo hilfa kinuok pid ist durft? mihhil alero mano uuelihemo

(f. 119) daz in es sin muot kispane daz er kotes uuillun kerno tuo

enti hella fuir harto uuise,

20 pehhes pina dar piutit der satanaz altist heizzan lauc

so mac huckan

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(f. 120) za diu sorgen drato, der sih suntigen uueiz. uue demo in uinstri scal sino

e

uirina stuen; prinnan in p hhe, daz ist rehto paluuic dink, daz der man haret

ze gote enti imo hilfa ni quimit

II.

uuanit sih kinada diu

25 ni ist in kihuctin himiliskin gote

uuanta hiar in uuerolti after ni uuerkota;

So denne der mahtigo khuninc daz mhal kipannit
dara scal queman chunno kilihaz

denne ni kitar parno nohhein den pan furi sizzan 30 ni alero manno uelih ze demo mahale sculi

35

Dar scal er uuora demo rihc che az rahhu stantan
pi daz er in uuerolti eo kiuuerkota hapeta

Daz hort ih rahhon dia uuerot rehtuuison
daz sculi der antichristo mit eliase pagan

der uuar chist kiuuafanit

denne uurdit uuntar in uuik arhapan

e

kenfun sir so kreftic diu kora ist

euuigon so mihhil Helias stritit pi den heuigon lip uuiliden rehtkernon daz daz rihhi kistarkan 40 pidiu scal imo helfan der himiles kiuualtit der antichristo stet pi demo altfiante

stet pi demo satanase der inan farsenkan

(8.)

cal
ellit

uuerda piuallan

pidiu scal er in deruuc steti uuirt piualld

enti in domo sinde sigalos uuerdan

e

45 Do huuanit des uula gotmanno daz Hlias in demo uuige aruuartit artit

III.

Zu og

er pluot in erda kitriufit

(S)o inprinnan die perga poum ni kistentit
enihc in erdu, aha artruknnet

muor uarsuuilhit sih suilizot lougiu

50 der himil mano uallit prinnit mittila gart

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uuar ist denne diu marha dar man heo mit sinon ma

? ? stet selida

gon piehc

Diu marha ist farprunnan diu sela stet pidungan

sa uerit?

iz?

niuiz mit uuiu puaze saieurit sizauuze, pidiu ist de

manneso

60 guot denner ze demo mahale quimit daz er rahono

(h)

ueliha retoarteile; Dene ni dar her sorgen dene er ze

deru

suonu qu/// it ni ueiz der uuenago man uuielihan

n

uurtil er habet

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