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liches Stück auf das Genaueste mit dem Millimeter - Maasstab abgemessen worden; 28 C.C. wogen 21,72 grmm., woraus sich das specifische Gewicht zu 0,77 ergibt. Nach wiederholten Bestimmungen stellt sich das specifische Gewicht durchschnittlich zwischen 0,68 und 0,78 heraus.

Der Wassergehalt des Torfes beträgt nach Trockenbestimmungen bei 100° C. im Luftstrome zwischen 9 und 10 Proc., bei 100° C. getrocknete Torfstücke wurden 1 Stunde lang unter Ueberleiten eines Luftstromes im Paraffinbade bei 150° C. erhalten, ohne dass ein wesentlicher Unterschied im Gewichte bemerkbar geworden wäre. Der Gewichtsverlust betrug kaum 1/4 Procent. Ich will hier schon bemerken, dass zur vollständigen Trocknung des Torfes ohne Luftstrom allerdings eine Temperatur von 150° C. nothwendig ist, bei gleichzeitiger Anwendung eines durch Schwefelsäure getrockneten Luftstromes aber die länger anhaltende Temperatur von 100° C. ausreichend erscheint. Im letzten Abschnitte dieser Arbeit werde ich den befördernden Einfluss der Ventilation auf das Trocknen durch spezielle Versuche nachzuweisen Gelegenheit haben.

Ein länglich geschnittenes gewogenes Stück Torf wurde in ein Glasrohr von schwer schmelzbarem Glase gebracht und letzteres hierauf in eine Spitze ausgezogen. Nachdem das Glasrohr in ein Paraffinbad eingesetzt war, so dass das Torfstück seiner ganzen Länge nach vom schmelzenden Paraffin bedeckt war, geschah die Erhitzung des Paraffin's über einer Gasflamme, wobei die Temperatur durch ein in dem Paraffinbade befestigtes Thermometer abgelesen werden konnte. Durch einen Thermostaten sehr einfacher Construction konnte die Temperatur von 230° C. während einer Stunde mit Leichtigkeit stabil erhalten werden. Bei dieser Temperatur trat an dem Torfe keine sichtbare Veränderung ein, weder eine Schwärzung, noch ein Ansatz von flüssigen gefärbten Destillationsprodukten an dem in eine Spitze aus

gezogenen Theile des Glasrohres, nachdem das hygroskopische Wasser verflüchtigt war. Doch hatte der Torf offenbar auch bei dieser Temperatur schon eine Veränderung erfahren, wie sich aus dem Vergleiche der Gewichtsbestimmungen vor und nach dem Erhitzen ergiebt.

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Die Durchschnittszahl dieser beiden Versuche ergiebt 72,4 Proc. Rückstand oder 27,6 Proc. Gewichtsverlust. Bringt man nun 10 Procent Wasser, welche der Torf ursprünglich enthalten und während der Erhitzung natürlich verloren hat, in Abrechnung, so bleibt immerhin noch ein Gewichtsverlust von 17,6 Proc. Der Torf erfährt somit schon bei der Temperatur 230° C. eine theilweise Zersetzung, obschon keine äusserlich wahrnehmbare Veränderung an demselben vorgeht, wenn man nicht annehmen will was übrigens nicht wahrscheinlich ist, dass 17,6 Proc. Wasser vom Torfe mit ungewöhnlicher Energie auch bei 150° C. zurückgehalten und erst bei einer weit höheren Temperatur abgegeben werden.

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In einem weiteren Versuche wurde das Paraffinbad auf 240° C. erhitzt; hiebei wurde eine sichtbare Veränderung des Torfes bemerkbar, indem sich ein deutlicher den Destillationsprodukten des Torfes charakteristischer Geruch entwickelte und sich an dem kälteren Theile des in eine Spitze ausgezogenen Rohres Tropfen eines flüssigen braungelblich gefärbten Destillationsproduktes ansetzten. Zugleich färbte sich der Torf oberflächlich schwarz, ohne dass es jedoch möglich war auch bei einer längeren Dauer dieser Temperatur eine durchdringende Verkohlung bei dieser De

stillationsvorrichtung zu erzielen. Erst bei einer gegen 260° C. gesteigerten Temperatur gelang es, eine ins Innere des Torfstückes eingehende Verkohlung zu erreichen.

Als Resultat dieser Versuche ergiebt sich, dass bei 240° C. die theilweise Verkohlung des Torfes beginnt, dass indess diese Temperatur bei der gewöhnlichen Destillationsvorrichtung nicht hinreicht für eine vollständige Verkohlung des Torfes. Die Zersetzung des Torfes geht bei einer etwas niedrigerern Temperatur vor sich, wie ich in der Folge zeigen werde, bei der Anwendung einer Verkohlungsvorrichtung, wobei sauerstofffreie Luft über den erhitzten Torf geleitet werden kann.

Vergleicht man mit diesen Resultaten die von Violette erhaltenen Zahlen über Holzverkohlung, so ergiebt sich, dass das Holz schon bei einer tieferen Temperatur, als der Torf, sich zu schwärzen beginnt, durchschnittlich bei 210° C. Absolut trockner Torf giebt bei 230° C. erhitzt einen Rückstand von 80 Proc., Holz schon bei 190° C. die gleiche Menge. Die vollständige Verkohlung des Holzes beginnt indess wie beim Torfe erst bei einer Temperatur über 260° C.

2) Ertrag an Kohlen bei verschiedenen
Temperaturen.

Da das unter 260° C. erhaltene Torfverkohlungsprodukt nicht als wirkliche Kohle, wenigstens nicht als verkäufliches Kohlenmaterial betrachtet werden kann, so beginnen die eigentlichen Verkohlungsversuche erst mit einer die genannte Temperatur übersteigenden Erhitzung. Die Anwendung der verschiedenen Temperaturen geschah nach folgender Steigerung:

I. Schmelzendes Zinn

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Die Metallbäder waren in der Weise eingerichtet, dass in geräumigen Kohlentiegeln die betreffenden Metalle über Kohlenfeuer zum Schmelzen gebracht und schmelzend erhalten wurden unter möglichst gleichmässiger Regulirung der Temperatur. Diess gelingt am leichtesten durch öfteres Abnehmen des Tiegels vom Feuer bis zur beginnenden Krustenbildung an der Oberfläche und durch Zusatz neuer ungeschmolzener Stücke des Metalles. Die mit gewogenen Torfstücken gefüllten Glasrohre waren in der Art in den Metallbädern befestigt, dass sie den Boden der Tiegel nicht berührten und von allen Seiten frei von dem schmelzenden Metalle umgeben waren. In dem Zinkbade war es nothwendig, das Glasrohr mit einer Kapsel von Eisenblech zu umgeben. Zur Darstellung der Kohle im Gebläse musste das Glasrohr mit dünnem Platinblech ausgelegt werden, um das Anschmelzen des Glases an der Kohle zu verhindern. Nach Vollendung des Versuches wurde stets die Spitze des Glasrohres zugeschmolzen; die Wägung der Kohlenstücke geschah unmittelbar nach dem Abkühlen in einem tarirten wohlverschlossenen Glasrohre.

Was die Dauer der Einwirkung der verschiedenen Verkohlungstemperaturen betrifft, so betrug sie in den Metallbädern eine Stunde, obgleich schon in der Hälfte der Zeit keine Entwicklung von Destillationsprodukten mehr stattfand. Ueber der Lampe und auf dem Gebläse war der Versuch nur 1/2 Stunde fortgesetzt worden, indem bei diesen schon von Anfang an höheren Temperaturen die Beendigung der Destillation weit rascher erzielt wurde.

In allen Versuchen wurde nicht der absolut trockene Torf, sondern absichtlich der künstlich getrocknete mit 10 Proc. Wassergehalt angewendet, um die Produkte in einem der Verkohlung im grossen Maasstabe möglichst analogen Zustande zu erhalten; die Verkohlung eines absolut

trocknen Torfes ist in der Praxis selbstverständlich ausgeschlossen.

Es folgt nun die tabellarische Zusammenstellung der einzelnen Versuchszahlen und der daraus berechneten Procente des Kohlenertrages.

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Der Ertrag an Kohle wechselt, wie hieraus ersichtlich, zwischen der Temperatur des schmelzenden Zinnes und der Temperatur des Gebläses sehr bedeutend. Derselbe vermindert sich von 64,3 auf 29,1 Proc., d. h. ein gleiches Gewicht desselben Torfes, welches bei den zwei bezeichneten Temperaturen verkohlt wird, giebt im ersteren Falle 2,2 mal so viel Kohle als im zweiten.

Ich wiederhole, was oben schon angedeutet worden ist, dass auch bei Nr. I. nicht eine theilweise, sondern eine vollständige, das ganze Torfstück durchdringende Verkohlung ebenso wie bei Nr. V eingetreten war, so dass das bei der Temperatur des schmelzenden Zinnes erhaltene Produkt als verkäufliches Brennmaterial betrachtet werden darf.

Zu der bei steigender Temperatur fortschreitenden Verminderung des Kohlenertrages steht die Abscheidung der flüchtigen Destillationsprodukte natürlich in einem gewissen

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