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Hlasiwetz hat es durch seine gründlichen Untersuchungen sehr wahrscheinlich gemacht, dass die durch trockne Destillation des Quajakharzes erhaltenen Oele in sehr naher Beziehung zum Buchenholztheerkreosot stehen, insoferne nämlich als Hauptbestandtheile des rohen Guajacols, die Verbindung Є, H, O, und die homologe €, H. O, anzusehen sind, während das Buchenholztheerkreosot hauptsächlich die Verbindung €, H10 O enthält. Aber Hlasiwetz macht schon darauf aufmerksam, dass bei wiederholter Destillation seines aus der Kalium verbindung €, H, K, abgeschiedenen Oels die bei steigendem Siedepunkte übergehenden Parthieen eine der Formel €, H12 O, sich sehr nähernde Zusammensetzung zeigen; zwar ist er geneigt, diese Zusammensetzung der letzten Parthieen auf Rechnung einer beginnenden Zersetzung zu schreiben, allein die Möglichkeit, dass dieser Körper, als homologer schon in dem Oele und in dem Buchenholztheeröl-Kreosot, welches nach der in Blansko und Dobriss befolgten Methode aus Buchenholztheer bereitet wird, enthalten ist, scheint mir durch die Erwägungen von Hlasiwetz um so weniger ausgeschlossen, als sich daraus die gefundene Zusammensetzung des Hexachlorxylons auf sehr einfache Weise erklären liesse. So wie die aus dem rheinischen Kreosot erhaltenen chlorhaltigen Körper ein Gemenge der Verbindungen €, H, Cl, O, und C, H, Cl, O, sind, so wäre das Hexachlorxylon ein Gemenge der homologen Verbindungen €, H, Cl →, und Є, H. Cl. 2. In der That stimmt die berechnete Zusammensetzung eines derartigen Gemenges zu gleichen Aequivalenten, mit der von mir gefundenen sehr nahe überein, was nachstehende Zusammenstellung zeigt. Gefunden im Mittel. Berechnet n. d. Formel €17 H10 Cls →.

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Leider ist die Menge des mir noch zu Gebote stehenden Hexachlorxylons so gering, dass ich es dahingestellt lassen muss, ob es mir gelingen wird, damit zu einem entscheidenden Resultate zu gelangen; sei dem aber, wie ihm wolle, so steht doch so viel fest, dass aus dem rheinischen Buchenholztheerkreosot zwei chlorhaltige Derivate erhalten werden können, die den gechlorten Chinonen homolog sind, und aus den Hauptbestandtheilen des rohen Guajacols und des rheinischen Buchenholztheerkreosots sich sehr einfach ableiten lassen, wie nachstehende Formelgleichungen anschaulich machen. Є, H, 0, +10 Cl = €, H, Cl, 0, + 6 H Cl. Єs H10 02 + 10 Cl

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=

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Є H1 Cl2+ 6 H Cl.

Die Bestandtheile des rheinischen Buchenholztheerkreosots sind demnach die gleichen, wie jene des rohen Guajacols und es ist bemerkenswerth, dass auch das Verhalten beider so sehr ähnlich ist, dass man fragen muss, ob nicht beide Producte identisch sind. Man begegnet bei der Darstellung der Kaliumverbindungen gleichen Schwierigkeiten, erhält aber dieselben aus dem fraglichen Kreosot ebenso leicht, wie aus Guajacol, auf die Weise, dass man das Rohprodukt mit mässig starkem ́Ammoniakliquor öfters durchschüttelt, die stark gefärbte Laupe abzieht, das Oel wäscht, dann nochmals rectificirt, in dem gleichen Volumen Aether löst und die Lösung mit einem kleinen Ueberschuss sehr concentrirter alkoholischer Kalilösung vermischt. Das Salz scheidet sich sofort in schneeweissen Krystallen aus, die aber am Lichte eine schwach röthliche Färbung annehmen. So wie das rohe Guajacol färbt sich auch das rheinische Kreosot sehr rasch dunkel bis schwarz und auch für sich nimmt es bald eine röthliche Färbung an.

Die durch die Untersuchungen von Hlasiwetz und H. Müller ermittelten Thatsachen, mit den so eben beschriebenen combinirt, lassen mir es kaum mehr zweifelhaft, dass auch bei der trocknen Destillation des Holzes, wie bei anderen

trockenen Destillationen, mehrfache homologe Produkte gebildet werden, die in die Furfurolreihe oder eine damit isomere gehören. Welche Glieder der Reihe in dem als Kreosot bezeichneten Rohprodukte vorwalten, ob die Verbindung Є, H, 2, oder €, H10, ob endlich Є, H1,, mag von der Temperatur, bei der man destillirt, von der Qualität des Holzes und vielleicht auch von der Dauer der Behandlung mit Kali und anderen Umständen bei seiner Darstellung abhängig sein.

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Ich bin mit der weiteren Verfolgung des Studiums der chlorhaltigen Produkte und des Kreosots selbst beschäftigt und werde dieser vorläufigen Mittheilung demnächst eine ausführliche Beschreibung der Versuchsergebnisse in den Annalen der Chemie und Pharmacie folgen lassen.

Herr Nägeli übergab einen Vortrag:

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Ueber die Innovation bei den Hieracien und ihre systematische Bedeutung."

(Hiezu eine Tafel.)

Es giebt kaum ein Merkmal zur Unterscheidung der Gruppen und Species in der Gattung Hieracium, bezüglich dessen die herrschenden Ansichten 80 sehr einer Berichtigung bedürfen, wie die Innovation. Man versteht darunter die Art und Weise, neue Triebe zu bilden, insbesondere den Zustand, in welchem die Sprossanfänge überwintern, um im Frühjahr in blühende Stengel auszuwachsen.

Bis in die neuere Zeit wurde auf die Innovation gar nicht geachtet, selbst nicht von den Hieracien-Monographen Tausch (1828), Monnier (1829) und Froelich (1838) sowie von dem so genauen Pflanzenbeschreiber Gaudin (1829), wenn wir einzelne zufällige und ohne Beziehung gemachte Bemerkungen in den Beschreibungen ausnehmen. Von Froelich wird bloss ein entfernt verwandter Begriff, der in dem Gegensatz der Phyllopo die und Aphyllopodie beruht, bei zwei Gruppen zum ersten Mal als Unterscheidungsmerkmal benutzt.

Die Eintheilung nach den biologischen Merkmalen des Neuwuchses versuchen zuerst Hegetschweiler und Koch. In seiner Flora der Schweiz spaltet Hegetschweiler (1839) die Gattung Hieracium in drei Hauptgruppen.

A) Wurzelblättrige. Die Wurzel treibt Wurzelköpfe oder Ausläufer. Hieher gehören die Piloselloidea und die Pulmonaro idea. Von den letztern wird angegeben, dass das Rhizom neben dem alten Stengel gegen den Herbst einen Büschel Blätter bildet, aus deren Mitte das nächste Jahr der neue Stengel entsteht.

B) Gemischtblättrige. Die Wurzel entwickelt gegen

den Herbst einige Wurzelblätter (d. h. für die Triebe des nächstfolgenden Jahres). Hieher die Prenanthoidea mit H. alpinum Lin. und H. amplexicaule Lin., die Picroidea, die Villosa, die Barbata (mit H. glanduliferum Hoppe) und die Glauca.

C) Stengelblättrige oder Gemmifera. Die Wurzel treibt keine Wurzelköpfe und keine Blätterbüschel, sondern gegen den Herbst unterirdische weisse, schuppige Gemmen, aus welchen im Frühjahr ein beblätterter Stengel hervorbricht. Hieher die Polyphylla (mit H. umbellatum Lin., H. boreale Fr. etc.)

Hegetschweiler unterscheidet also zweierlei Innovationen, solche mit Blätterbüscheln (bei A und B) und solche mit Gemmen (bei C). Etwas eingehender wurden diese Verhältnisse von Koch auf der Naturforscherversammlung in Erlangen im September 1840 behandelt. Derselbe bestimmt die Aphyllopoden in der Art, dass sie nie Wurzelblätter haben, indem das aus dem Samen sich entwickelnde Pflänzchen sogleich nach der Entwickelung der Samenblätter in den Stengel trete, ohne auf dem Wurzelkopfe einen Büschel von Blättern zu bilden. Am Grunde des Stengels stehen schuppenförmige Blätter, die am meisten ausgebildeten Blätter befinden sich in der Regel im untern Drittel desselben. Dieser erstjährige Stengel blühe gewöhnlich nicht. Er erzeuge im Nachsommer an seinem Grunde eine oder zwei unterirdische Knospen, welche im Frühling des folgenden Jahres zu Trieben sich entfalten. Die letztern seien aphyllopod und dem Stengel des ersten Jahres ähnlich, bringen aber Blüthen hervor und legen am Grunde wieder Knospen an.

Die phyllopoden Hieracien dagegen haben Wurzelblätter und ausserdem Wurzelköpfe, die einen Büschel von Blättern tragen. Das aus dem Samen hervorsprossende Pflänzchen bilde im ersten Jahre bloss eine Blätterrosette. Aus der Mitte derselben erhebe sich im zweiten Jahre der blühende

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