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Verhältnisse. Nachdem die Entweichung der Destillationsprodukte bei einem bestimmten Temperaturgrade gänzlich aufgehört hat, so beginnt sie von Neuem bei einer weiteren Steigerung der Temperatur. Die eine Stunde lang im Zinnbade erhaltene Kohle, welche schon nach kurzem keine Destillationsprodukte mehr entweichen lässt, beginnt sogleich wieder Dämpfe auszustossen, wenn sie in das Bleibad gebracht wird und eine Abscheidung flüchtiger Stoffe tritt sogar noch auf, wenn die eine halbe Stunde über dem Gasbrenner, d. i. in der Rothglühhitze, erhaltene Kohle dem Gebläse, d. i. bei dem Schmelzpunkte des Glases (Weissglühhitze), ausgesetzt wird.

Offenbar steht die Abscheidung der flüchtigen Stoffe in einem bestimmten Verhältniss zum Ertrag der Kohle und zur Temperatur der Darstellung. Ihre Menge steht in abgerundeten Zahlen nach den 5 verschiedenen Verkohlungstemperaturen in folgendem Verhältniss:

=

Zinn: Blei: Zink: Lampe: Gebläse 18:27:33:34:35 oder die im Zinnbade hergestellte Kohle verliert beim Erhitzen im Gebläse noch 35,5 flüchtige Produkte, auf der Lampe 34, im Zinkbade 27,8, im Bleibade 20,2.

Bei Nr. V. im Gebläse zeigte sich an den innern Wandungen des Rohres ein ganz dünner Beschlag glänzender Kohle, wodurch das Rohr ein Spiegelartiges Ansehen erhalten hatte.

3) Untersuchung der bei verschiedenen Temperaturen erhaltenen Kohlensorten nach ihrem physikalischen und chemischen Verhalten.

In dem äusseren Ansehen der bei den 5 verschiedenen Temperaturen erhaltenen Kohlensorten ergab sich insofern ein bemerkbarer Unterschied, als die bei den niedrigerern Temperaturen erhaltenen Kohlen dunkler schwarz gefärbt

erschienen, als bei höheren. Die Kohle aus dem Gebläse hatte eine mehr glänzende Graphitähnliche Oberfläche.

Was die Consistenz der Kohlen betrifft, so nimmt die Härte offenbar mit der Darstellungstemperatur zu, indem Nr. V bedeutend härter ist und sich nicht so leicht auf Papier abreibt, als Nr. I. Dagegen ist Nr. V. leichter zerbrechlich und weniger transportfähig, als Nr. I.

Auf die Consistenz der Kohle ist die Art der Verkohlung, je nachdem sie langsam oder rasch ausgeführt wird, von einigem Einflusse, wie diess mehrere in dieser Richtung angestellte Versuche gezeigt haben. Um die rasche • Verkohlung zu bewerkstelligen, wurde ein Porcellantiegel auf dem Gebläse zur Rothglühhitze gebracht; die Einführung einiger in dünne Stücke geschnittener Torfstücke in den hellrothglühenden Tiegel geschah durch eine Oeffnung des Deckels. Die auf solche Weise erhaltene Torfkohle war mürber und leichter zerbrechlich als diejenige, welche durch langsames Erhitzen des Tiegels entstanden war. Auf den Ertrag an Kohle hatte die rasche Verkohlung im Vergleiche zur langsamen nur einen geringen Einfluss durch Verminderung von 1 bis 2 Proc. ausgeübt.

Die bei niederer Temperatur hergestellte Kohle zeigte sich etwas leichter entzündbar, als die Kohlensorte der höheren Darstellungstemperaturen, so wie auch erstere, wenn sie einmal entzündet war, länger von selbst fortglimmte, als letztere. Es ist somit die Gefahr der Selbstentzündung beim Abkühlen etwas grösser, wenn man mit verhältnissmässig niederen Temperaturen arbeitet. Die hier angegebenen Unterschiede treten indess nur bei der niedersten und höchsten Temperatur, wie sie hier zur Verwendung kam, deutlicher bemerkbar hervor. Ueberhaupt bedarf es kaum besonders hervorgehoben zu werden, dass die angedeuteten physikalischen Eigenschaften der Torfkohle sich speciell auf den in meinen Versuchen zur Verkohlung ge

brauchten Torf beziehen; die Natur der Torfsorte muss selbstverständlich auf diese Verhältnisse so wie auch unter Umständen auf den Ertrag an Kohle von grossem Einflusse sein, so dass es kaum möglich werden dürfte, allgemein Gültiges hierüber aufzustellen.

Die Einäscherung des Torfes und der 5 Kohlensorten geschah unter schwacher Rothglühhitze über der Gasflamme in einem tarirten Platintiegel und wurde stets gleichmässig lang fortgesetzt, bis die Asche vollkommen weiss und pulverförmig geworden war, ohne Stücke zu enthalten. Die Wägungen fanden unmittelbar nach dem Glühen statt, nachdem der Tiegel über Schwefelsäure sich abgekühlt hatte.

Die Aschenbestimmung des Torfes bezieht sich, um eine Vergleichung mit dem Aschengehalte der Kohlensorten zu erleichtern, auf den absolut trocknen Torf.

Es folgt nun die Zusammenstellung der Aschenmengen in Procenten.

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Die hier aufgeführten Aschenprocente sind die Durchschnittsresultate mehrerer nahe übereinstimmender Versuche,

indem eine jede Aschenbestimmung 3-4 mal wiederholt wurde.

Vergleicht man die erhaltenen Aschenprocente mit den nach den Kohlenerträgen auf den ursprünglichen Aschengehalt des Torfes berechneten, so ergiebt sich, dass sämmtliche 5 Kohlensorten verhältnissmässig weniger Asche enthalten, als sie nach dem Ertrage an Kohle und dem Aschengehalte des Torfes enthalten sollten. Man muss daher annehmen, dass die durch Verflüchtigung sich absondernden Substanzen Mineralbestandtheile mechanisch oder in Verbindung mit Wasserstoff mit sich reissen.

Der Torf ist übrigens nicht gerade das geeignetste Material, um sich über diese eigenthümlichen Verhältnisse Aufklärung zu verschaffen, indem derselbe auch bei möglichst vollkommener Bearbeitung niemals von so homogener Struktur ist, als z. B. Holz u. dgl. Jedenfalls ergiebt sich für die Praxis der Torfverkohlung das bisher unbekannt gebliebene Resultat, dass es nicht gestattet sein kann, a priori aus dem Ertrage an Kohle und bekannten Aschengehalte einer Torfsorte einen sicheren Schluss auf den Aschengehalt der gewonnenen Torfkohle zu siehen. Es folgt hier noch die Aschenverminderung durch die verschiedenen Verkohlungstemperaturen nach Procenten berechnet.

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Die Analyse der Kohlen geschah durch Verbrennen im Sauerstoffgasstrome mit Kupferoxyd nach bekannter Weise; die Verbrennung beschränkte sich auf Nr. I. und Nr. V., als den beiden Gränzpunkten der hier zur Anwendung gekommenen Temperaturen.

Als Hauptresultat dieser Verbrennungsversuche, deren Einzelnheiten ich hier übergehe, mag hervorgehoben werden, dass die Menge des in den Kohlensorten enthaltenen Kohlenstoffs mit der Temperatur der Verkohlung zunimmt, was sich indess schon a priori erwarten liess. Die Zunahme des Kohlenstoffs der Kohle findet von der Verkohlungstemperatur des schmelzenden Zinnes bis zur Weissglühhitze sehr constant in dem Verhältniss von 2:3 statt.

Endlich wurde noch mit den Kohlensorten die Berthier'sche Heizprobe ausgeführt, da für eine andere Bestimmung die Quantitäten der auf solche Weise genau hergestellten Kohlen selbstverständlich nicht ausreichten. Das Glühen der Proben geschah in Porcellantiegeln.

Heizwerth der Kohlensorten.

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Es wird den Gegenstand einer weiteren Arbeit ausmachen, durch Versuche den Einfluss kennen zu lernen, welchen die Natur und Bearbeitung des Torfes auf die hier berührten Verhältnisse auszuüben im Stande ist; obgleich die vorläufigen Verkohlungsversuche mit den verschiedensten

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