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dem Namen H. Verloti Jord. erhalten worden war, besass Ende Oktober 1864 gar keine Rosetten, sondern bloss kleine feste geschlossene Knospen unter der Erde, und oberhalb derselben einige weiche ungeschlossene Knospen, die wegen ihrer hohen Lage offenbar sämmtlich bestimmt waren abzusterben und z. Th. auch wirklich schon vertrocknet waren. Fig. 7 giebt eine halbschematische Abbildung einer solchen Pflanze; g' sind die verwelkten Knospen. Im Herbste des Jahres 1866 hatte der gleiche Satz eine Menge von Rosetten.

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Mitte Oktober 1864 blühte H. murorum an einem feuchten waldigen Abhange des Starnbergersees in grosser Menge; viele Pflanzen waren erst im Aufblühen begriffen. An allen diesen Gewächsen mangelten die Rosetten vollständig. Die Knospen in den Achseln der obern Laubblätter waren meist so klein (2-3 Millim.), dass man sie erst nach Entfernung der Blätter bemerkte; nur wenige erreichten eine Länge von 5-10 Millim. Diese Knospen waren weich und zusammengedrückt. Auf dem ziemlich grossen Standorte fand ich nur wenige Pflanzen mit vertrockneten Stengeln; und bloss diese hatten Rosetten, die aber sämmtlich sehr klein waren.

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Ich beschränke mich auf die erwähnten drei Beispiele. Sie zeigen, dass H. murorum, statt mit Blätterbüscheln, zuweilen bloss mit ziemlich grossen geschlossenen Knospen, oder mit kleinen geschlossenen festen Knospen, oder mit mehr und weniger geschlossenen weichen Knospen überwintert. Es ist überflüssig, andere Beobachtungen aufzuzählen, welche ähnliche Resultate gegeben haben. Bloss möge hier noch die Bemerkung folgen, dass man zuweilen an dem Rhizom von H. murorum höher oder tiefer eine einzelne ziemlich grosse geschlossene Knospe findet; sie kommt nicht bloss bei Pflanzen vor, welche unter den Rosetten oder statt derselben ziemlich grosse geschlossene

Knospen besitzen, sondern auch bei solchen, welche bei Abwesenheit der Blätterbüschel mit kleinen Knospen überwintern. Fig. 13 zeigt uns den erstern Fall. Es ist der Wurzelstock einer im Geröll gewachsenen Pflanze zu Ende des Oktober. Am Grunde des ganz entblätterten Stengels sieht man eine winzige Rosette mit einem einzigen kleinen grünlichen Blatt (r), eine auswachsende Knospe (s) und drei ziemlich grosse geschlossene Knospén (g). Eine andere grosse und schöne geschlossene Knospe (h) befindet sich ziemlich tiefer an dem mit I. bezeichneten Trieb.

Mehr noch als das ächte H. murorum ist H. subcaesium Fr. geneigt, mit Knospen zu überwintern. Beide Formen wachsen unweit Münchens an trockenen Abhängen beisammen. Ende Oktober 1864 waren alle Stengel von H. subcaesium trocken und auch die Blätter grösstentheils abgestorben. Eigentliche Rosetten fand ich keine. Die meisten Pflanzen hatten kleine geschlossene Knospen; die oberste derselben war bisweilen ziemlich grösser, aber doch noch vollkommen geschlossen. Bei der kleinern Zahl der Stöcke war die oberste Knospe im Auswachsen begriffen, hatte auch wohl ein einziges, kleines, grünliches Blatt entwickelt.

Ich schliesse die spezielle Aufzählung von Arten der Sectionen Aurella und Pulmonarea mit einer Pflanze, die zwischen der soeben genannten Species und H. glaucum in der Mitte steht und mit beiden auf dem nämlichen Standorte bei München vorkommt. H. canescens Schleich. hatte Ende Oktober 1864 auf seiner natürlichen Lokalität an den einen Stöcken Rosetten und unterhalb derselben einige kleine geschlossene Knospen, an den andern Stöcken bloss geschlossene ziemlich kleine Knospen. Ende Oktober 1866 verhielt sich ein Satz im botanischen Garten in München ebenso, waren die rosettentragenden Stengel verhältnissmässig

nur

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viel zahlreicher. Es vereinigt also auch diese Pflanze die zwei Innovationen, und stimmt darin mit den beiden Arten überein, zwischen denen sie die Mitte hält.

Herr Jolly legte eine Abhandlung des Herrn Dr. Recknagel vor:

,,Ueber Volumenänderung des Weingeistes durch die Wärme."

Es ist von mehrfachem Interesse, die Volumenänderungen kennen zu lernen, welche Weingeist durch Erniedrigung seiner Temperatur unter den Nullpunkt der Celsius'schen Thermometerscala erfährt. Denn erstlich ist man zur Zeit noch unsicher, was von den Angaben der Weingeistthermometer zu halten ist, die man zur Messung sehr tiefer Temperaturen verwendet, dann bedarf man in der Alkoholometrie das spezifische Gewicht des Weingeistes bis zu -25° C. 1), ohne dasselbe aus Messungen entnehmen zu können, welche bis zu dieser Temperatur hinabreichen.

Die vorliegende Arbeit füllt diese Lücke in der Alkoholometrie aus und kann zugleich auch als ein Beitrag zur Thermometrie betrachtet werden, da durch dieselbe die Volumenänderungen ermittelt sind, welche Weingeist von 100 bis 30 Volumenprocenten innerhalb des Intervalls von +47 bis 39°C. erfährt und auch noch einige thermometrische Versuche zur Vergleichung des Quecksilberthermometers und Weingeistthermometers mit dem Luftthermometer unter 0° beigefügt sind.

1) Vgl. Brix, der Alkoholometer etc. 3. Auflage. Berlin 1864. Vorwort p. V.

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