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als Gewicht jener Wassersäule ergiebt. Auf dieses Resultat hin wurden die auf angegebene Weise gewonnenen Raumbestimmungen als unbedenklich angenommen.

An die getheilten Röhren wurden cylindrische Glasgefässe von 0,7 bis 2,5 CC. Inhalt angeblasen. Zur Ermittelung ihres cub. Inhaltes wurden die Apparate mit luftfreiem Wasser gefüllt und der Theilstrich notirt, bei welchem die Wassersäule endigte, wenn der ganze Apparat die Temperatur des schmelzenden Schnees angenommen hatte. Durch Wägung des gefüllten und dann des sorgfältig ausgetrockneten Dilatometers wurde das Gewicht des Wassers erhalten, mit welchem dasselbe gefüllt war. Um nun von der so gefundenen Anzahl von Grammes auf die Anzahl der Cubikcentimeter überzugehen, welche der Apparat fasst, hat man zu beachten, dass das Gewicht von 1 CC Wasser im Maximum seiner Dichte und im luftleeren Raume einem Gramme gleich ist. Man hat folglich die für Wasser von 0° gefundene Anzahl von Grammes noch durch 0,99987 (Dichte des Wassers bei 0°) zu dividiren und dazu die Gewichtsdifferenz der von dem Wasser einerseits und von den Messinggewichten andererseits verdrängten Luft zu addiren. So wurde beispielsweise für das bei 0°C. mit Wasser bis zum Theilstriche 216,6 gefüllte Dilatometer Nr. 4 gefunden: Temp.

Gewicht

gr

13,5648

leer wog es

gr

12,8325

Bar.

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Das spezifische Gewicht des Glases zu 2,5, das des

Messings zu 8 angenommen, und das der Luft aus der Formel

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berechnet; erhält man für das Gewicht im leeren Raume

a) des leeren Apparates

12,8325 + 12,8325 0,0011927 (1)

b) des gefüllten Apparates

12,8325 + 12,8325 0,0011864 (

2,5

+0,7323 + 0,7323 0,0011864 (1

-

also durch Subtraktion für das Gewicht des Wassers im leeren Raume:

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oder ebensoviele Cubikcentimeter für den Inhalt des Dilatometers bei 0°C. bis zum Theilstriche 216,6.

Nachdem die verwendeten 14 Dilatometer in dieser Weise bestimmt waren, wurden sie mit den verschiedenen Weingeistsorten gefüllt. Es schien wünschenswerth, den Weingeist von der Luft zu befreien, die er absorbirt hielt, ohne dabei seine procentische Zusammensetzung bedeutend zu ändern. Es wurde desshalb über das offene Ende der Röhre mittelst eines Stückchens Kautschukschlauch ein Trichter gestülpt und in diesen der für den Apparat bestimmte Weingeist geschüttet; nachdem dann durch wiederholtes Erwärmen in einem Wasserbade Luft aus dem Apparate ausgetrieben war, und dieser sich grösstentheils mit Weingeist gefüllt hatte, wurde die Temperatur des Bades bis zum Siedepunkte des Weingeists erhöht. Während nun die ausgekochte Luft entweicht, condensiren sich die Wein

geistdämpfe entweder schon in der Röhre oder in der Flüssigkeit des Trichters, so dass bei Vollendung der Füllung das Destillations produkt zum Theil wieder mit dem Zurückgebliebenen vereinigt wird. Vollständige Erhaltung des Procentgehaltes würde dabei natürlich nur dann erreicht, wenn die Condensation vollständig wäre, und der Trichter genau die Menge des in den Apparat einzufüllenden Weingeists enthielte. Eine solche Genauigkeit ist hier nicht nöthig, da das spezifische Gewicht des eingefüllten Weingeists, welches im Apparate selbst bestimmt werden kann, zur Charakterisirung der untersuchten Mischung ausreicht.

Um nun dieses spezifische Gewicht für die Temperatur 0°C. zu ermitteln, wurden die gefüllten Dilatometer in schmelzenden Schnee gebracht und nach Notirung des Theilstrichs, bei welchem die Weingeistsäule endigte, gewogen. Da man aus den früheren Wägungen bereits den Inhalt des Reservoirs, der Theilstriche und das Gewicht des leeren Apparates kennt, so findet man leicht durch Rechnung das Gewicht des Wassers, welches im Maximum seiner Dichte einen gleich grossen Raum einnimmt wie der Weingeist von 0°C.

Es wog z. B. das Dilatometer Nr. 4, mit Weingeist von 0°C. bis zum Theilstrich 158,3 gefüllt, beim Barometerst.

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Wasser, welches im Maximum seiner Dichte den gleichen Raum einnimmt, wiegt

gr

0,72183,

so dass als spezifisches Gewicht des Weingeistes im Dilatometer Nr. 4 erhalten wird:

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Es folgt hier eine Zusammenstellung, in welcher für jedes Dilatometer angegeben ist:

1) Der kubische Inhalt (m) eines Theilstrichs der Röhre. 2) Das Volumen (M) des im Dilatometer befindlichen Weingeistes bei 0°C.

3) Das Verhältniss

m '

M

d. i. der Bruchtheil des ganzen

Volumens, den ein Theilstrich ausmacht.

4) Das spezifische Gewicht des Weingeists bei 0° C. 5) Die Volumen procente, welche diesem spez. Gewichte noch von Baumhauer und van Moorsel) entsprechen.

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2

3

5

6

1 0.00029392 0,00030337 0,65661 0,00058431 2,61782 4 0,00019386 0,72183 0.00020478 1,00135 0,00043357 1,09750

0,66846

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7

8

0,00019517 0,68249
0,00021551 0,99528

9

0,00046202 0,8089 99,5 0,00022321 0,8106 99,1 0,00026855 0,8525 88,2 0,00020450 0,8530 88,1 0,00039505 0,8762 79,85 0,00028597 0,8762 79,85 0,00021651 0,9061 68,1 0,00033474 0,98320 0,00034046 0,9099 66,5

10

11

12

0,00024564 0,71924 0,00034153 0,9440 50.3 0,00041740 1,59382 0,00026189 0,00020618 0,71263 13 0,00023861 0,71477 14 0,00023658 0,70869

0,00033383 0,9710 30.0

4) E. H. von Baumhauer: Verhandeling over de digtheid, de uitzetting van Alkohol en van Mengsels van Alkohol en water. Amsterdam 1860. Hätte ich mich hierin nach den Tafeln von Tralles gerichtet, so wären die Angaben der Volumenprocente hie und da um 0,1 (einmal um 0,2) verschieden ausgefallen, was für den vorliegenden Zweck Ermittelung des Einflusses der Temperatur indifferent gewesen wäre, weil Weingeistsorten, deren Stärke nur um 0,1 Vol. proc. verschieden ist, sich nicht merklich verschieden ausdehnen.

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Methode der Versuche.

Die Temperaturen unter 0°, für welche das Volumen des Weingeists bestimmt werden sollte, mussten künstlich hergestellt werden. Bis zu -22° genügte eine Mischung von Kochsalz und Schnee, die tieferen Temperaturen wurden. durch Vermengen von Schnee mit krystallisirtem Chlorcalcium erzeugt 5). Da beide Mischungen einen mehr oder weniger steifen Brei bilden. dessen Temperatur bald in fortgesetztem Steigen begriffen ist, so eigneten sie sich nicht zur unmittelbaren Umgebung des Luftthermometers und der Dilatometer; es wurde vielmehr die Kältemischung selbst in ein dickwandiges Glasgefäss von etwa 20 Centimeter Durchmesser gebracht, welches noch durch eine 4-5 Cent. dicke Hülle von Flaumfedern vor der Wärme der Ungebung geschützt war. In der Mitte dieses Gefässes hieng ein Cylinder von dünnem Messingblech, dessen Inhalt durch Uebergiessen von Kältemischung mit Weingeist erhalten, dünnflüssig und anfangs einige Grade wärmer war als die Kältemischung, die ihn umgab. Das Luftthermometer, welches auf einem in vertikaler Richtung beweglichen Tischblatt aufgestellt war, wurde soweit herabgelassen, dass das Luftreservoir V etwa 3 Cent. unter das Niveau der Flüssigkeit im Messingcylinder einsank. Auf diesen passte ein Deckel von Messingblech, in welchem ausser Oeffnungen, um die Capillare des Luftthermometers und die 2 Stiele eines kreisringförmigen Rührers durchzulassen, noch 6 Röhrchen angebracht waren, in denen spiralförmig eingebogene

11) Mischungen von Schnee mit verdünnter Schwefelsäure, welche einigemal versucht wurden, zeigten sich weniger vortheilhaft, da ihre Temperatur rascher steigt, und auch noch andere Unbequemlichkeiten entstehen wie Gefahren der Beschädigung u. s. w. [1866. II. 3.]

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