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ferung der Laven, Trachyte, Perlite; Heim, Elie de Beaumont, Gustav Leonhard, Bronn, v. Dechen die der Porphyre. Diesen werden die Gneisse nach den Beobachtungen von Naumann, Cotta, Studer, Dela Beche, Fournet, v. Humboldt, Darwin angereiht. Die ganze Mittheilung möchte ich hier wieder geben, aber nicht um eruptive und metamorphische Gneisse einander gegenüber zu stellen, sondern um im Zusammenhange mit dem letzten Abschnitte der gegenwärtigen Betrachtungen die sämmtlichen dort verzeichneten Beobachtungen als Beweise für die Gebirgsmetamorphose zu benützen. Alles spricht dafür, dass jene Linear- und Flächen-Parallelstructur den Gesteinen in einer frühern Zeit ertheilt wurde, als sie sich noch nicht in dem gegenwärtigen Zustande befanden. Sie beruht gerade wie die Sedimentärbildung aus Wasser, auf der Aeusserung der Schwerkraft, auf Druck, Schiebung, Senkung, ist also auch, wenn gleich im weitern Sinne, sedimentär, Aber die eigentlich sedimentären Schichten aus Wasser abgesetzt und durch Wasser feucht erhalten, und die eruptiven ursprünglich geschmolzenen Massen, welche durch den amorphen glasartigen Zustand selbst noch verschiebbar sind, müssen die einen wie die andern dem Vorgange der Individualisirung, durch die langsame Bildung der Krystalle, also durch wahre Metamorphose dem Zustande entgegengehen, in welchem sie uns jetzt erschei

nen.

Die Metamorphose dieser geschmolzenen und eruptiven, die der eigentlich sedimentären Massen, näher zu vergleichen, soll eine andere günstige Gelegenheit benützt werden.

II. Versammlungs-Berichte.

1. Versammlung, am 4. Februar.

Oesterr. Blätter für Literatur u. Kunst vom 14. Februar 1848.

Hr. Dr. Boué theilte mit, dass Hr. Mantell (Sohn) die grossen Eier des grössten der bis jetzt bekannten Vögel nämlich der ausgestorbenen Dinornis-Arten auf Neuseeland entdeckt habe.

Hr. Dr. Boué gab dann folgende fernere Gründe für die Meinung, dass die Nummulitenlager eocen seien:

1. Wären diese Schichten in der Kreidezeit gebildet worden, so müsste man höchst wahrscheinlich dieses Fossil in den im nördlichen Europa so ausgebreiteten Kreideschichten finden, da alle anderen Kreide- Petrefakten der Alpen und Südeuropas darin schon lange bekannt sind. Je mehr sich die Beobachtungen anhäufen, desto sicherer kann man behaupten, dass alle dieselben Genera sich in diesen beiden europäischen Zonen vorfinden; aber alle Genera enthalten. nicht immer überall dieselben Gattungen und gewisse Genera sind häufiger im Süden als im Norden oder vice versa So z. B. glaubte man einige Zeit, dass die zahlreichen Rudisten des Südens diesem eigen wären, bis man in Mitteleuropa, in Sachsen Hippurites agariciformis, Saxonicus, Roemeri, cylindraceus Desm., ellipticus und Germari, in Belgien den Sphaerulites Moulinii etc. und selbst in England andere Gattungen wieder fand. Auf der andern Seite würden die Kreidegattungen der Crania der Individuen wenigstens der Häufigkeit mehr dem Norden als dem Süden zu entsprechen scheinen. Nilson hat wohl einen Lenticuliten in der Kreide von Schonen angeführt, aber nur Robulina Comptoni d'Orbigny, die auch in der südlichen Kreide vor

kömmt.

2. Die Hrn. Orsini und Alex. Spada Lavini haben einen Durchschnitt der römischen Apenninen gegeben (Bull.

Soc. Geol. Fr. 1845 B. 2. S. 408), in welchem sie den Nummulitenkalk auf einen Jurakalk als aufgelagert darstellen und fügen folgende charakteristische Bemerkung hinzu: Dieser Nummulitenkalk enthält eine Turbinolia und mehrere andere Petrefakte. Wenn er mächtig auftritt, so wechselt er mit einem sandigen kreideartigen Kalke ab, der eine grosse Anzahl von ungeheuer grossen Fucoiden abdrücken, so wie auch trachytische Geschiebe enthält. Nach diesen so tertiären Merkmalen, die an den Monte Bolca erinnern, scheint es ganz gleichgiltig, dass die Herren diesen tertiären Fucoidenkalk mit der Scaglia verwechseln und durch die Neigung der Schichten des Nummulitenkalks sich berechtigt glauben, die tertiäre Nummulitenschichte unter der wahren Scaglia zn zeichnen.

Die Verbreitung der Nummulitengesteine hat mich auf die wichtige Thatsache aufmerksam gemacht, dass schon in der Eocenperiode die Temperaturlinien ungefahr ihre jetzige krummen Richtungen hatten. Die Vergleichung der tertiären und alluvialen Petrefakten von Nordamerika und Europa liefert uns einen neuen Beitrag zu dieser urweltlichen Meteorologie. Amerikanische Paläontologen so wie Lyell und Lonsdale haben gefunden, dass die versteinerten Muscheln und Korallen des amerikanischen Miocens ihr Seitenstück in Europa nicht unter derselben Breite haben, sondern es hat z. B. das virginische Miocen unter 37 Grad nördlicher Breite sein paläontologisches Seitenstück nur unter 47 Grad nördlicher Breite in Frankreich (Travels in North-America von Lyell). Auf der andern Seite deuten die alten Alluvialgebilde in Nordamerika auch auf ein ähnliches Klima wie das jetzige auf diesem Festlande und die erratischen Blöcke erstrecken sich viel weiter südlich in Nordamerika als in Europa, was höchst augenscheinlich wird, wenn man bedenkt, dass Boston schon so tief gegen Süden als unser Rom liegt.

Aus diesen unläugbaren Thatsachen wird es aber dentlich, dass nicht nur in der älteren Alluvialzeit, sondern selbst in den älteren tertiären Zeiten die Wässer so wie die Gebirgszüge nicht nur ungefähr ihre jetzige Lage in beiden Hemisphären behaupteten, sondern dass auch in der Höhe

dieser Gebirgszüge, vorzüglich im nördlichen Amerika, sich seit dieser Zeit nicht viel geändert hat. Wenn das Gegentheil statt gefunden hätte, so wäre es unmöglich die Gleichheit der Krümmungen der damaligen und der jetzigen Temperaturlinien in der nördlichen Hemisphäre sich zu erklären. Da diese Eigenheit der Temperaturvertheilung nicht allein von dem Platze des vermutheten Kältepoles im arktischen Amerika abhängt, sondern vorzüglich auch von der Abwesenheit unserer skandinavischen Schutzwände gegen die Polarkälte in Nordamerika, und von dem Kreislaufe des grossen warmen Stromes des atlantischen Meeres.

Während der tertiären und Alluvialzeit waren schon jene Sommer- und Winter-Temperaturverschiedenheiten nach den Breiten vorhanden, die jetzt unser Europa von Nordamerika so sehr unterscheiden. Wenn aber einige nördliche Gegenden Europas, wie die Ufer der deutschen Nordsee, durch die Petrefakte der Alluvial- oder selbst der Pliocenzeit ein etwas kälteres Klima als das jetzige in jenen Gegenden beurkunden, so hat Hr. Forchhammer diese angebliche Anomalie durch Localursachen, wie die ehemalige Schliessung des englischen Kanals u. s. w. auf eine sehr wahrscheinliche Weise erklärt. Er hätte auch die ungeheuren Versenkungen der schottischen Inseln und Festländer mit in die Rechnung ziehen können, denn diese Thatsache ist eine eben so wahre Mythe wie die Oeffnung des Pas de Calais oder der Meerenge von Gibraltar.

Wenn die ganze Erde uns naturhistorisch wie meteorologisch und geognostisch bekannt sein wird, werden wir für jede geologische Periode eigene meteorologische oder klimatische Karten verfertigen können, eine neue Frucht des paläontologischen Wissens.

Dieses bringt mich gleichsam auf mein altes Bedauern so viele junge Geognosten, ja selbst mehrere ausgezeichnete und verdiente Gelehrte unter meinen Gegnern über einen sehr wichtigen physikalischen Gegenstand noch sehr oft zu begegnen. Ich habe die sogenannten Meeresufer-Erhebungen im Sinne. Dass Erhebungen so wie Spaltungen von unten nach oben viele der wichtigsten Theile des Erdreliefs gebildet haben; wird in jetziger Zeit schwer zu

läugnen sein. Dass solche locale Bewegungen und Zerklüftungen des Erdbodens hie und da sich ehemals wie noch jetzt ereignet haben, muss man auch zugeben. Aber die Hebungstheorie auf alle einzelne Beobachtungen anzuwenden, ohne eine Uebersicht des ganzen Phänomens zu nehmen, scheint mir eben so abenteuerlich als weiland die selbst auf Trapp angewendeten Werner'schen wässerigen Niederschläge. Wenn doch endlich die Erfahrung solches tolles Zeug aus dem Arsenal des theoretischen Weltgebäudes gänzlich weggefegt hat, so wäre es zu wünschen, dass diese neue Grübelei aus allen gescheidten Köpfen ausgemerzt sein möchte.

Die nach meiner Ansicht schlecht erklärte Thatsache, dass hie und da das Meeresufer emporgehoben worden ist, muss man nicht so vereinzelt studiren, denn es ist eine der grössten und allgemein verbreitetsten Veränderungen auf der Oberfläche unseres Weltkörpers. Vom ersten wissenschaftlichen Schimmer bis zu unseren Tagen war immer angenommen, dass die Oceane unsere Inseln und Festländer nicht nur einmal mehr wie jetzt bedeckten, sondern dass wenig Land selbst einmal über das Wasser hervortauchte.

Besucht man die Küsten der Inseln und Festländer, so sieht man überall die deutlichsten Spuren eines ehemaligen höheren Standes der salzigen Wässer. Diese Merkmale sind vorzüglich zweierlei. Sind die Ufer felsig und steil, so findet man wie an mehreren unserer theilweis ausgeleerten Alpenseen die deutlichsten Spuren des ehemaligen Anschlagens und Abspülens der Wellen auf verschiedenen Höhen und in wagrechten Richtungen. Es sind Auswaschungen, Höhlen, Terrassen, ja manchmal sitzen selbst noch Seemuscheln oder Korallen an den Felsen oder an einigen Orten unter der Felsenwand, wie z. B. in der Insel Lamlash in Schottland.

Wenn die Ufer niedrig sind, so muss man die wagrechten Stufen oder Terrassen weiter im Lande suchen und dem manchmal muschelführenden alluvialen Schutte der Umgegend seine Aufmerksamkeit widmen.

Diese letzteren Ufergattungen finden sich z. B. in Deutschland an der Ostsee, im südwestlichen Frankreich, am Mar

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