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tung der Identität beider Thiere ist man in so weit wieder abgekommen, dass man annimmt, dass selbe wohl zu einem Genus gehören, doch speziell verschieden seien.

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Hr. Johann Müller, Director des königl. anatomischen Museums in Berlin, wo sich das Hydrarchosskelet befindet, wird die Resultate seiner Forschungen in einer eigenen Abhandlung darlegen.

Von der Halianassa Collinii (Hermann v. Meyer) ist ein Unterkiefer vorhanden, so wie einzelne Zähne. Hr. Dr. Fitzinger beschrieb den Unterkiefer in einem eigenen Aufsatze in dem sechsten Musealberichte vom Jahre 1842 und benannte das Thier Halitherium Cristolii. Hermann v. Meyer, dem solche Vorkommnisse aus dem Tertiärsande von Flonheim, für den sie selbst bezeichnet sind, bereits bekannt waren, erklärte sie als seiner Halianassa von Flonheim und mittelst der von Professor von Klipstein aus Giessen enthaltenen Fragmente und eines von ihm besessenen Unterkiefers war er in der Lage einen ganzen Schädel zusammenzusetzen.

Zur Halianassa gehört noch ein linkes Schulterblatt und zwei Scheitelfragmente.

Zwei Zähne, mehrere Rippen und Wirbel, rühren noch Hermann von Meyer von diesen Cetaceen her, und von den grösseren Wirbeln bemerkte er, dass sie für diese bekannten zu gross sind und daher einer neuen CetaceenArt angehören werden, von der noch keine Kopftheile vorhanden sind.

Von aussen sind diese Knochen graulich weiss, selbst auch oft mit Sand überkleidet, von innen brann und die chemische Analyse weist die gewöhnlichen Knochenbestandtheile nach. Grössere Stücke sind sehr selten, am meisten werden Rippen gefunden, sie kommen ziemlich mürbe und zertrümmert aus den Lagen und erhalten erst wieder durch Verbindung mit thierischem Leim ihre Festigkeit und Zusammenhang.

Diese werthvollen Funde geschehen bei dem Abbau der Sandlager zu technischen Zwecken ganz zufällig.

Die Tertiär-Ablagerungen sind vom tiefsten Niveau in einer Mächtigkeit von 23 Klafter aufgeschlossen, von Conglomerat, Löss und Dammerde bedeckt und bestehen aus fast reinem Quarzsand. Diese Meeresbildungen setzen südlich an die Stadt grenzend mehrere Hügel zusammen, die sich in dieser Richtung hin verflächen und in die Alluvial-Ebenen auslaufen, nördlich aber granitischen Urgebirgsmassen aufgelagert sind.

Hr. Dr. A. Boué machte folgende Mittheilungen: Im Jahre 1827 hat Lill von Lilienbach den Nummulitenkalk Siebenbürgens mit dem tertiären Braunkohlensandstein als verbunden und überdeckt geschildert, aber nach unten hat er seine Verhältnisse mit dem Karpathen-Sandstein nicht aufklären können (Zeitschr. f. Min. 1827 pag. 255). Was ich zwischen Dées und Illonda und bei Kronstadt sah (Mem. Soc. Geol. Fr. 1834, B. 1. Th. 2. S. 283 und 260), bestätigt seine Behauptung.

Dr. Römer ist von seiner geologischen Reise in Nordamerika zurück; eine Reise, die er theilweise nur mit Hrn. von Buch's schon so oft erwiesener wohlwollender Unterstützung hat unternehmen können *).

Dr. Römer hat nicht nur in Texas, so wie in Arkansas und Missouri eine sehr ausgebreitete Kreideformation entdeckt, sondern auch ihre Identität mit der mittelländischen anerkannt, indem im Gegentheil die nördlicher gelegenen Kreidegebilde von Neujersey ganz identisch mit den Kreideschichten von Norddeutschland und England sind. Auf diese Weise hat er wieder den Beweis geliefert, dass die Isothermen schon in der Kreideperiode wie jetzt um die Erde sich krümmten.

Da ich schon in einer andern Sitzung geäussert habe, dass sie sich auch in den tertiären und alluvialen Zeiten wie jetzt verhielten, so bleibt es bewiesen, dass zwischen den verschiedenen Gegenden der östlichen und westlichen Hemisphäre ungefähr eben dieselben Temperaturverschiedenheiten als in unseren Zeiten wenigstens seit dem Ende der jurassischen Periode vorhanden waren, obgleich man durch die tropische Natur mancher Versteinerungen der jetzigen gemässigten Zonen bewogen wird, annehmen zu müs

*) Kein Gelehrter hat vielleicht mehr als Hr. von Buch junge Ta lente ohne Lärm unterstützt. Das schönste Beispiel ist folgendes. Der verewigte Prof. Fried. Hoffmann übergab ihm im Manuscript seine geognostische Karte und Skizze der nördlichen Gegenden um den Harz. Hoffmann ward Prof. in Halle und bekömmt eines Tages ganz unverhofft die ganze Auflage dieses Werkes, das Hr. von Buch auf seine Kosten und ohne es ihm zu sagen, hatte drucken lassen.

sen, dass seit der Kreidezeit eine allgemeine Temperaturerniedrigung überall durch tellurische Ursache eingetreten sei. Vergessen muss man auch nicht, dass die astronomische Möglichkeit gegeben ist, dass unser planetarisches System, während seiner Bewegung in den Welträumen sehr verschiedenen Temperaturen ausgesetzt war, eine Möglichkeit, die für Vorgletscher nicht zu vergessen ist. Hauptmann Vicary hat im Sind auch Beweise gefunden, dass die Isothermen dieselben wie jetzt in Sind und Egypten sind, denn die sehr ausgebreiteten Nummulitengebilde Sinds enthalten viele dieselben Versteinerungen wie in Egypten, wie heut zu Tag noch viele egyptische und arabische Pflanzen im Sind sich finden. (Geol. Soc. Lond. 29. Jänner 1848.) Wenn aber dieser Satz als ganz erwiesen angenommen wird, so sieht man wie abenteuerlich alle diese Theorien von Kometenstössen, Axe- und Pole - Verdrehungen, plötzlichen grossen Temperaturveränderungen und allgemeiner Eiszeit dann erscheinen, und wie man sich wundern muss, dass in unsern Tagen noch solche Phantasiegebilde nicht eine sondern zwei oder mehrere Auflagen überleben und selbst in fremde Sprachen übersetzt werden können! Wenn nach dieser mehr rationellen Ansicht unsere Erde seit Millionen von Jahren ihre jetzige Lage ohne bedeutende Veränderungen behauptet hat und auf ihrer Oberfläche ähnliche Temperatur-Verschiedenheiten mehr oder weniger statt gefunden haben, so fliesst auch daraus, dass die grossen Massen der Nuclei der Welttheile ungefähr immer ihre jetzigen Stellen behauptet haben.

Es erscheint vorzüglich unmöglich, mit Hutton annehmen zu können, dass jeder Meeresboden, wie er jetzt ist, Seeboden war und werden kann. Allerdings können Vulkanauswürfe Inseln erzeugen, Senkungen Festland unter Wasser setzen oder Hebungen alten Meerboden trocken legen, aber diese im Werden begriffenen Länder werden und können nicht dieselbe geologische Reihenfolge der Gebirgslagen und Petrefacten wie die der jetzigen Continente zeigen. So z. B. bildete sich ein Festland im stillen Ocean, so wird es aus plutonischen und vulkanischen Gesteinen, vielleicht aus einigem metamorphischen Schiefer

und aus Korallenkalk der jetzigen Welt bestehen, aber umsonst wäre es, darin Jurakalk oder Trias oder primäre (silurische) Gesteine zu erwarten, weil diese Gesteine da nie vorhanden waren, oder wenn sie doch vorhanden wären, nur an einzelnen Stellen und nicht überall in diesem Ocean zu finden wären.

In den Meeren können Niederschläge nur unfern der Festländer und Inseln oder durch Strömungen statt finden; im Grunde des tiefen Oceans, wo keine Strömungen vorhanden sind, ist das Wasser stille und ist kein mögliches Leben für Geschöpfe, diese Thatsachen haben die Erfahrungen uns schon hinlänglich bewiesen. Vulkanische Thätigkeit kann überall diese Unthätigkeit Neptuns ersetzen.

Was die Menge von abgestorbenen Säugethieren der Alluvialzeit anbetrifft, so scheint auch ein neues und wahres Licht auf die Ursache jenes Räthsels gefallen zu sein. Einerseits weil man das Absterben mancher in sehr neuen Zeiten vorrücken sieht, in einer Zeit selbst, wo der Mensch schon vorhanden war, wie z. B. für die grossen Vögel Neuseelands die Cervus megaceros, gewisse Mastodonten oder Mammuth, selbst das Megatherium u. s. w. (Siehe Lyell.) Anderseits weil die ehemalige Anomalie des möglichen Lebens gewisser grosser Säugethiere in kalten Klimaten jetzt durch genauere Untersuchungen verschwindet, wie z. B. die noch gefundenen Nahrungsmittel des Mammuth und das Leben des Tiegers im südlichen Sibirien es bewiesen haben u. s. w. (Siehe Murchison's Russia.)

Endlich ist auch die theoretische Ansicht zu berücksichtigen, zu welcher Brocchi, Rob. Owen, Hermann von Meyer, Lyell und manche ältere Naturforscher sich bekennen, namentlich dass wahrscheinlich jede Gattung der Thiere und Pflanzen, so wie das Lebensprincip nur für gewisse Zeit bekommen hat. Nach dieser Ansicht wäre es von der Natur bestimmt, wie vielmal jede Gattung sich fortpflanzen könnte und für keine Ewigkeit würde keine Gattung im Vorhinein bestimmt sein. Ein Gedanke, der höchst philosophisch scheinen wird, denn Niemand hat je bewiesen oder selbst behauptet, dass Alles in der Natur

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