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Sinterkohle ist sie weder den Uebelständen der Backkohle, welche die Zwischenräume der Roste zu verstopfen pflegt, noch denen der Sandkohle, welche in der Glühhitze in kleine Stücke zerfällt, unterworfen. Die grösseren Stücke behalten ihren Zusammenhang, während die kleinern zu grössern zusammenbacken, ohne zu schmelzen, oder sich aufzublähen. Zu bemerken ist jedoch, dass es auch unter den Banater Kohlen welche gibt, die zu den Sandkohlen gehören, die also zu Pulver zerrieben, nicht mehr zusammensintern. Wegen des bedeutenden Kohlenstoff- und geringen Sauerstoffgehaltes erzeugen sie beim Verbrennen eine ausgezeichnete Hitze. Ihr Kohlenstoffgehalt liegt zwischen 82-85 proc., ihr Sauerstoffgehalt zwischen 9 und 13 proc., ihr Wasserstoffgehalt mit geringen Schwankungen nahe an 5 proc. Eine Eigenschaft, welche die Banater Kohle noch werthvoller macht, ist der geringe, oft kaum 1 proc. übersteigende Aschengehalt. Dadurch wird nicht allein ihr Kohlenstoffgehalt concentrirter, sondern die Kohle hinterlässt nach dem Verbrennen sehr unbedeutende Mengen von Schlacken, welche, von selbst durch die Roste fallend, eine Reinigung derselben in den meisten Fällen unnöthig machen. Ueberdies ist die Kohle wegen ihrer Dichtigkeit und ihrem festen Zusammenhang weniger hygroskopisch als jene, deren Struktur der des Holzes noch bedeutend näher steht. Ihr natürlicher Wassergehalt beträgt nur 2,70-3,70 proc., was die natürliche Heizkraft derselben im Vergleich zu andern noch um ein bedeutendes vermehrt, wie wir weiter unten zu sehen Gelegenheit haben werden.

Alle diese Eigenschaften machen die Banater Kohle zu dem gesuchtesten Feuermaterial, nicht allein für alle Gattungen Feuerarbeiter, sondern auch für den gewöhnlichen Gebrauch in Stubenöfen, wofür sie wegen ihrer Reinheit von Schwefelkies vorzüglich zu empfehlen ist, indem sie keine Spur von dem so lästigen und unangenehmen Schwefelwasserstoffgeruch entwickelt. Das einzige Hinderniss ihrer allgemeinen Verbreitung liegt in dem hohen Preis, um den sie zu verschaffen ist, und welcher theils durch den weiten Transport, theils aber durch das Monopol bedingt wird, welches die Donaudampfschifffahrt durch die Natur

der Verhältnisse begünstigt, an sich gerissen hat. Die Banater Kohle kostet am Orte ihrer Gewinnung weniger als die bessern Baranyer, oder die Graner Kohlen. Es wäre demnach sehr zu wünschen, dass die Communicationsmittel für die Banater Kohlen so viel als möglich erleichtert und die freie Concurrenz für sie im Interesse des ganzen Landes hergestellt werden möchte.

Die bei 100° C. getrocknete Banater Kohle verliert durch Glühen in verschlossenen Gefässen 24-32 proc. am Gewicht; hinterlässt demzufolge 46-68 proc. Coke. Im Grossen erhält man jedoch aus früher angeführten Gründen grösstentheils nur 50-54 proc. Das Coke ist compact, schwer, und mit Rissen und Spalten nach allen Richtungen versehen. Da der Kohlenstoffgehalt in demselben im hohen Grad concentrirt ist, so ist es sehr ausgiebig und dient zur Erzeugung einer sehr hohen Temperatur, die man mit einem andern Brennmaterial nicht so leicht hervorzubringen im Stande ist. Im mittlern Durchschnitt werden zum Schmelzen eines Zentners Roheisen in den Cupoloöfen der Pesther Walzmühle 8 Banater Coke erfordert.

Das spezifische Gewicht der Banater Kohle wechselt zwischen 1,28 und 1,42.

Unter den 32 Probestücken, welche mir aus dem Banate und der Militärgrenze zugeschickt wurden, befindet sich ein stänglicher Anthracit, 26 echte Schwarzkohlen und 5 Braunkohlen. Davon habe ich bis jetzt erst die Kohlen aus 4 verschiedenen Gruben einer genauen Untersuchung unterworfen, nämlich die Kohle aus der Purkarer Grube, eine aus der Gerlistyer-, eine aus der Markusgrube und eine aus der Simon - und St. Antongrube, wovon die Resultate weiter unten folgen.

2. Steinkohlen des Baranyer Comitates.

Unter allen mir bis jetzt bekannt gewordenen Kohlen Ungarns steht die des Baranyer Comitates sowohl in Bezug auf ihr relatives Alter und ihre geognostischen Verhältnisse, als auch in Ansehung ihrer chemischen Natur und mineralogischen Eigenschaften der Banater Kohle am nächsten. Sie ist ohne Zweifel eine ausgezeichnete Schwarzkohle und

gehört ihren Lagerungsverhältnissen nach nach der ältern Schwarzkohlenformation an. Die einzelnen Kohlenflötze wechseln auf die regelmässigste Weise mit aufeinander folgenden Lagen von Kohlenschiefer und Kohlensandstein. Die einzelnen Kohlenschichten sind von verschiedener Dicke; von einigen Zollen, bis auf 5-8 Schuh. Indessen ist. es bis jetzt noch nicht ausgemittelt, bis in welche Tiefe sich die aufeinander folgenden Kohlenschichten erstrecken, indem, so viel mir bekannt ist, bis jetzt noch keine Bohrungen gemacht worden, die darüber Aufschluss gegeben hätten. Die Baranyer Kohle ist kohlschwarz, mit starkem Fettglanz, ist fettig anzufühlen, der Bruch grösstentheils uneben, selten schieferig, oft feinblättrig, die Blätter meist uneben, oft muschlig. Die Kohle ist in den meisten Fällen sehr leicht zerreiblich und zerfällt an der Luft sehr bald in feinen Grus. Indessen gibt es auch einzelne Flötze, welche die Kohle in derben, festzusammenhängenden Stücken enthalten.

Von Holztextur habe ich an der Baranyer Kohle nirgends auch nur eine Spur entdecken können. Sie bildet überall eine gleichförmige Masse, in welcher jede Spur von Holztextur untergegangen. Selbst die Abdrücke von Pflanzen und Pflanzentheilen sind nur sehr spärlich hie und da im Sandstein wahrzunehmen.

Besondere Erwähnung verdient das Vokommen einer eigenthümlichen Abart der Kohle in der königl. Universitätsherrschaft zu Vassas. Hier wird nämlich in einzelnen Nestern eine Kohle von mehr oder weniger sphärischer Gestalt und regelmässig concentrisch - schaliger Struktur gefunden. Die einzelnen von der übrigen Kohlenmasse vollkommen abgesonderten Stücke sind entweder fast kugelig oder mehr oder weniger oval, oft etwas plattgedrückt, von festem Zusammenhang, und an der Atmosphäre beständig. Auf welche Weise sich diese sphärischen Absonderungen gebildet haben mögen; darüber sind die Meinungen der Mineralogen und Geognosten sehr verschieden, um so mehr, da, so viel mir bekannt ist, ähnliche Bildungen bis jetzt noch in keinem europäischen Steinkohlenflötz gefunden worden. Indessen kommen diese Formen auch nicht überall in

nur

Vassas vor, sondern wurden, der Angabe nach, auf einem schon seit längerer Zeit verhauenen Lauf gefunden, und sind seit mehreren Jahren ganz ausgeblieben.

Die Baranyer Kohle ist, mit Ausnahme einiger wenigen eine ausgezeichnete Backkohle. Einer hohen Temperatur ausgesetzt, erweicht sie vollständig und bläht sich zu einem bedeutend grösseren Volumen auf. Dieser Umstand macht sie zur Kesselheitzung, überhaupt zur Heitzung über dem Rost nicht sehr geeignet, indem sie die Zwischenräume der eisernen Stäbe verstopft und ein häufiges Reinigen derselben nöthig macht. Dagegen ist sie für andere Zwecke um so tauglicher, namentlich übertrifft sie als Schmiedekohle alle andern Kohlen Ungarns. Nicht minder ist sie zur Cokesbereitung sehr geeignet. Sie gibt ein poröses, schwammiges, leichtes Product, welches einen schönen Metallglanz besitzt. Namentlich geben die Kohlen aus Szabolcs sehr poröses und sehr leichtes Coke, was für viele Zwecke, z. B. das Einschmelzen des Roheisens in Cupoloöfen ein Uebelstand ist. Uebrigens ist das Coke der Baranyer Kohlen, wenn es gehörig und mit Sachkenntniss gebrannt worden, für die meisten Zwecke, namentlich für Eisen- und andere Metallgiessereien, für die Heitzung von Locomotiven, überhaupt für alle Fälle, wo es sich um eine hohe Temperatur ohne Flamme handelt, sehr. gut anwendbar. Endlich ist die Kohle des Baranyer Comitates vor allen andern Kohlen Ungarns zur Gasbeleuchtung vorzüglich tauglich. Als die festeste Kohle Ungarns gibt sie eine bedeutende Menge eines kohlenstoffreichen Gases, welches mit hell leuchtender Flamme brennt. Sie ist in die-. ser Beziehung selbst der Banater Kohle vorzuziehen, obwohl ich auch mit dieser Kohle nur vorläufige Versuche gemacht und genauere Resultate erst von spätern Untersuchungen zu erwarten sind. So ist es z. B. nicht unmöglich, dass ihr bedeutender Gehalt an Schwefelkies diesen ihren Werth vor der Banater Kohle um ein bedeutendes verringert.

Den grössten Theil der Baranyer Kohlen habe ich mit eigener Hand gesammelt. Einen geringen Theil davon, vorzüglich mineralogische Varietäten verdanke ich dem ver

dienstvollen, erst unlängt verschiedenen Hrn. Bergdirector Ritter v. Berks. Ich habe 23 Nummern Baranyer Kohlen, wovon die meisten aus so vielen verschiedenen Gruben. Darunter sind 13 Nummern aus Fünfkirchen, 4 aus Szabolcs, 5 aus Vassas und 1 aus Szász. Untersucht habe ich bis jetzt 6 verschiedene Nummern, darunter 2 aus Fünfkirchen, 2 aus Szabolcs und 2 aus Vassas.

Aus der Elementaranalyse ergab sich, dass die Baranyer Kohlen im Allgemeinen kohlenstoffreicher als alle übrigen Kohlen Ungarns, selbst als die Banater sind. Ihr Kohlenstoffgehalt variirt zwischen 83 und 89 Procent. Dagegen ist ihr Sauerstoffgehalt um so geringer. Er liegt zwischen 5 und 11 Procent. Der Wasserstoffgehalt ist mit den Banater Kohlen, so wie mit den meisten übrigen ziemlich gleich und liegt stets nahe an 5 Procent. Diese Zusammensetzung der Kohle liesse nun eine grössere Heitzkraft voraussetzen, als selbst die Banater Kohlen besitzen. Ist dies nun auch bei einigen wirklich der Fall, so kann es doch nicht im Allgemeinen angenommen werden. Der Gehalt an anorganischen Bestandtheilen ist in den meisten Fällen in den Baranyer Kohlen bedeutend grösser als in den Banater Kohlen. Die Baranyer Kohlen hinterlassen in den meisten Fällen eine Quantität Asche, welche 6 Procent übersteigt und bis 16 Procent gehen kann. Nur in einem einzigen Falle habe ich nicht ganz 3 Procent Asche gefunden. Eben so ist auch der Schwefelgehalt der meisten Baranyer Kohlen bedeutend, während bei den Banater Kohlen dieser Bestandtheil beinahe gänzlich fehlt. Vorzüglich zeichnen sich die meisten Fünfkirchner Kohlen, so wie die Vassaser durch eine grössere Menge Schwefel aus, während die Szabolcser davon bedeutend weniger enthalten. Der Schwefelkies durchzieht die Kohle entweder in Adern, oder er bildet ganze Nester dazwischen. Manchmal ist er gleichmässig durch die ganze Masse der Kohle zertheilt, aber so fein, dass er durch das unbewaffnete Auge von der übrigen Substanz der Kohle nicht unterschieden werden kann. Und dies ist wohl gewöhnlich der Fall. Dies ist zum Theil die Ursache davon, warum die Baranyer Kohle so leicht an der Luft zerfällt, obwohl der grösste Theil derselben noch in der Grube leicht

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