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aus Klein-Wiesendorf bei Weikersdorf V. U. M. B. aufgefunden, und zwar 2 Fuss tief in einer 5 Fuss dicken Schotterlage, die selbst wieder von einer 4 Klafter dicken Lage von Lehm bedeckt ist. Der Fundort liegt in einem Wassereinriss ziemlich hart am östlichen Abhange des Kogelberges. Die Zähne gehörten einem Individuum von ansehnlicher Grösse, die Länge der Kaufläche des grösseren beträgt 8 Zoll, die Breite 3, Zoll; es wurde noch ein dritter Zahn gefunden, so wie auch ein Stosszahn, der nach Faller's Angabe und Zeichnung, die vorgezeigt wurde, 8 Fuss lang und etwa 6 Zoll dick und so stark gebogen war, dass die Spitze nahe parallel mit der Wurzel stand. Der Stosszahn war beim Ausgraben vollständig und ganz, aber durch das Austrocknen zerfiel er in kleine Stücke. Auch mehrere Knochenstücke wurden aufgefunden, aber sie zerfielen sämmtlich bald darauf an der Luft in Stücke.

der Na

Hr. Bergrath Haidinger besprach gleichfalls die Gesellschaftsverhältnisse der Freunde turwissenschaften.

Treu dem Grundsatze, dass die Arbeit es ist, welche als Basis des wahren Fortschrittes betrachtet werden muss, hatten wir auch erst diese redlich zu leisten begonnen, bevor uns die Formen einer Gesellschaft nothwendig schienen. Aber hier wie bei so Vielem trat die Censur hindernd cin. Die glorreichen Tage des Märzes bringen auch für uns neues Leben, neue Entwickelung, neue Aufgaben, und eine unabweisliche derselben ist es, dass ich heute dasjenige wieder in Erinnerung bringe, was im Herbste 1846 gestrichen, selbst zur Verständlichkeit des damals Gedruckten nothwendig ist.

In der Versammlung vom 29. October hatte Herr Dr. Hammerschmidt den nachfolgenden Vortrag gehalten:

„Unser verehrter Herr College Dr. Reissek sprach am 7. October überhaupt von der Natur unserer Zusammenkünfte und der wünschenswerthen Bildung einer wirklichen Gesellschaft.

Wenn man die Entwicklung der gegenwärtigen Versammlungen und die während ihrer bald einjährigen Dauer sich wochentlich mehrenden Besuche berücksichtigt,

SO

stellt sich zweifellos die grosse Theilnahme heraus, welche man den Naturwissenschaften in Wien schenkt.

Bei der Aufmerksamkeit, welche die hier gehaltenen Vorträge von Seite des grösseren Publicums bereits auf sich gezogen haben, und der vielfach ausgesprochenen Anerkennung erscheint es aber auch wünschenswerth, dass eine aus dem Bedürfniss der Zeit zur Erscheinung gekommene Entwicklung, als im Staate bestehend, auch ihre gesetzliche Gestaltung erhalte, nicht als eine blos vorübergehende Erscheinung, sondern als eine dauernde befestigt wurde.

Dieser Zeitpunct scheint bereits vorhanden, die Gesellschaft besteht in der That, es fehlt nur die gesetzliche Anerkennung. Wir besitzen in Wien mehrere Vereine, welche sich mit practischen Zweigen der Naturwissenschaften beschäftigen: die k. k. Gesellschaft der Aerzte, die Landwirthschafts-Gesellschaft, die Gartenbau - Gesellschaft, den Gewerbsverein, allein es gab bisher hierorts keine wissenschaftliche Gesellschaft, welche sich mit allen Zweigen der Naturforschung, insbesondere mit der Erweiterung der Wissenschaft befasst, und Jedermann zugänglich ist.

Während jene Vereine eine mehr practische Tendenz entwickeln, sich in dem Wirkungskreis einzelner Fächer bewegen, und keine allgemeine Zugänglichkeit haben, können sie auch den von uns erfassten und ausgesprochenen Ideen, eines Vereines für allgemeine Verbreitung und Erweiterung der Naturwissenschaften in allen ihren Richtungen, nicht genügen.

In der Errichtung einer k. k. Akademie der Wissen schaften, die wir der Gnade Sr. Majestät unseres glorreichen Monarchen verdanken, sind wir allerdings zu den Erwartungen berechtigt, dass durch sie die Naturwissenschaften eine wesentliche Beförderung erlangen werden, und es wurden daher auch, da unsere Zusammenkünfte schon lange vor der Erscheinung jener Allerhöchsten Bestimmung vom 30. Mai d. J. bestanden, die bereits vorbereiteten Schritte zur Constituirung einer naturwissenschaftlichen Gesellschaft einstweilen sistirt, um den Einfluss obiger Anordnung abzuwarten. Aber schon der Ausspruch der Gründung einer Akademie musste alle diejenigen zu erhöhten Leistungen an

spornen, denen die Naturwissenschaft am Herzen liegt, und so erscheint aus selbstthätigen Kräften auch wirklich eine Gesellschaft, die sich aus freiwillig eintretenden Mitgliedern bilden könnte, schon als Folge aus jenem Ausspruch hervorgerufen, der die Gründung der Akademie feststellt und als ein Bedürfniss der Zeit erkannte.

Wir finden diess auch anderwärt. Neben der Royal society in London besteht eine Linnéische, botanische, zoologische, entomologische, astronomische, meteorologische, magnetische, chemische, geographische Gesellschaft; in Paris neben der Akademie die philomatische, geographische, geologische, botanische, entomologische Gesellschaft u. s w. In St. Petersburg ebenso, in Berlin gleichfalls, wo unter andern die Gesellschaft der naturforchenden Freunde neben der Fundirung der Akademie auch für sich ein eigenes Haus zur Benützung hat.

Eine Academie muss nothwendig auf eine Anzahl von Mitgliedern beschränkt sein, aber die Zahl der Verehrer der Naturwissenschaften ist, wie sich hier bei uns aus der regen Theilnahme thatsächlich ergibt, eine sehr bedeutende, sie ist der Idee nach eine unbeschränkte.

Die Akademie nimmt ihrer Natur nach eine viel höhere Stellung an, sie selbst ist eine Anerkennung des hohen Werthes der Wissenschaften, von ihr erwartet die Monarchie Urtheil, Anerkennung, Aufmunterung, Unterstützung wissenschaftlichen Strebens in seiner ganzen Ausdehnung. Man würde Ungebührliches verlangen, sollten die wenigen Mitglieder der Akademie Detailsarbeiten liefern, für die sie oft bei anderweitigen Pflichten nicht einmal die physische Zeit haben dürften. Sie haben zu ihrer Zeit das Ihrige geleistet, und die Anerkennung desselben sie auch zur Würde eines Akademikers, dem höchsten Range wissenschaftlichen Strebens erhoben.

Unsere Vereinigung dagegen hat einen ganz anderen Zweck, einen ganz anderen Wirkungskreis. Sie ist in ihren Mitgliedern selbst auf solche einzelne Arbeiten angewiesen, welche dem Detailstudium jedes Einzelnen entsprechen, sie gibt dadurch insbesondere jüngeren Forschern Gelegenheit die Ergebnisse ihrer Untersuchungen mitzuthei

len, sie wird dadurch, dass sie Jedermann unbeschränkt den Zutritt eröffnet, zur allgemeinen Verbreitung der Liebe für Naturwissenschaften zu jenem erhabenen Studium, das uns erhebt und begeistert, für alles Gute und Schöne gewiss thätig beitragen und die Akademie selbst in ihrem höheren Wirken unterstützen, wenn sie durch zahlreiche Freunde als Beförderer und Mitglieder zu einer wirklichen Gesellschaft sich erkräftigt hat. Es kann nicht entgehen, dass schon jetzt manche wichtige Mittheilung der Oeffentlichkeit zugänglich gemacht, zu wissenschaftlicher Thätigkeit gegenseitig angeregt wurde, dass wechselseitige Belehrung und Austausch der Ideen, freundliche Begegnung in demselben wissenschaftlichen Streben, als die wohlthätigen Folgen unseres Zusammenkommens bezeichnet werden können, es kann aber auch nicht entgehen, dass ohne bestimmten Mittelpunct, ohne geregelte Geschäftsordnung, ohne gesetzliche Anerkennung unserer Bestrebungen es an Kraft und Einigung gebreche. Bei dem aufrichtigen Streben Einzelner vermag eine so grosse Anzahl von Theilnehmern als sich bereits für unsere gemeinsame Sache gebildet haben, ohne bestimmt ausgesprochenen Zweck, ohne Statuten doch nicht für die Dauer zu bestehen. Ohne feste Leitung, ohne gesetzliche Ordnung könnte das bisher so schön Herangebildete, schon bei einer unbedeutenden Controverse erschüttert werden.

So wie sich bereits jetzt die Verhältnisse gestaltet haben, dürfte es daher auch an der Zeit sein sich durch geeignete Schritte zu consolidiren!

Es kann kaum einem Zweifel unterliegen, dass Sie alle, meine Herren, die hier entwickelten Ansichten theilen, und ich erlaube mir daher, bereits von mehreren Seiten dazu aufgefordert, nun Ihren Gesinnungen Worte zu geben, um den Wunsch als einen gemeinsamen öffentlich auszusprechen, dass von unserem würdigen Herrn Bergrath Haidinger, dem wir den Bestand unserer Zusammenkünfte vorzugsweise danken, die nöthigen Schritte eingeleitet werden möchten, um die gesetzliche Bewilligung zur Bildung einer Gesellschaft naturforschender Freunde allerhöchsten Ortes zu erhalten."

Herr Graf Marschall erklärte hierauf, vollkommen überzeugt zu seyn, Herr Dr. Hammerschmidt sei mit seinem Antrage den Wünschen aller Anwesenden entgegengekommen, und es wurde durch allgemeine Zustimmung beschlossen, Herrn Bergrath Haidinger zu ersuchen, die gesetzlich erforderlichen Schritte zu thun, um die Allerhöchste Bewilligung zur Gründung der erwähnten Gesellschaft zu erlangen.

In der darauffolgenden Versammlung schon, am 5. November, gab Herr v. Hau er die Mittheilung (ich war durch Unwohlseyn verhindert gewesen an beiden Versammlungen Theil zu nehmen), dass ich die Statuten der zu bildenden Gesellschaft der Freunde der Naturwissenschaften in Wien in dem gesetzmässigen Wege eingegeben.

Zugleich wurden aber auch diese Statuten selbst, so wie die historische Entwicklung und der Plan der Gesellschaft vorgelegt, welche dabei als Beilagen erschienen. Es sind die folgenden zwei Aufsätze.

1. Statuten der Gesellschaft der Freunde der Naturwissenschaften in Wien.

I. Zweck und Mittel der Gesellschaft.

§. 1. Der Zweck dieser Privat-Gesellschaft ist, einer grössern Anzahl von Freunden der Naturwissenschaften, Mitgliedery und Nicht-Mitgliedern derselben, Anregung zur Theilnahme an Arbeiten zur Erweiterung der Naturwissenschaften zu geben.

S. 2. Die Mittel, durch welche die Gesellschaft diesen Zweck zu erreichen sucht, sind:

a) Versammlungen, als Gelegenheit zur mündlichen Mittheilung von Arbeiten.

b) Herausgabe von Druckschriften zur angemessenen Veröffentlichung derselben.

c) Verwendung von Geldkräften zur Veranlassung und Durchführung wissenschaftlicher Forschungen.

II. Bildung und Erneuerung der Gesellschaft.

3. Die Gesellschaft wird durch Mitglieder gebildet, die sich jetzt oder künftig 1. durch eine jährliche Einzahlung

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