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lich findet man Spuren davon am Cap Sidero und an der Nordküste der Insel Gordos.

Tertiären, sedimentären Gyps findet man bei Kilamos und es kommen darin fossile Fische vor, die nach Agassiz die grösste Aehnlichkeit mit denen von Sinigaglia zeigen. In der Gegend von Gortyne und von Gorapetra gibt es andere Gypse, welche unregelmässige Stöcke in den tertiären Mergeln bilden, vielleicht sind sie ein Umwandlungsproduct.

In der Ebene von Lassiti bei 3000 Fuss über dem Meere gibt es jüngere Gebilde, ähnlich denen des Val d'Arno; sie enthalten unter anderen einen kleinen Hippopotamus.

An der Küste von Canea findet man recente Meeresablagerungen 24-30 Fuss über dem gegenwärtigen Niveau der See, in ihnen fand sich das Menschengerippe, welches Herr Capreal, ein im Lande wohnender Arzt, dem Museum in Paris zuschickte. An verschiedenen anderen Puncten gibt es noch solche Spuren eines ehemaligen höheren Meeresufers.

Von vulkanischen Gebilden zeigt sich keine Spur.

Ich fand nach barometrischen Messungen die Höhe des Psiloriti oder Ida gleich 7942 Wiener Fuss und das Gebirge von Sphakia 7613 Fuss. Die Berge von Lassiti sind weniger hoch und diejenigen von Setia noch niedriger.

Hr. C. Ehrlich berichtet über die Abstammung des am 1. Februar d. J. in Wien beobachteten Meteorstaubfalles.

Die auffallende Erscheinung des meteorischen Staubfalles, welche im heurigen Jahre am 31. Jänner, noch mehr aber am 1. Februar in Wien und der Umgebung, selbst bis Pressburg und Dürnkrut in Ungarn wahrgenommen wurde, war bereits der Gegenstand eines Vortrages von Herrn Dr. S. Reissek, worin sowohl die Beschreibung des Phänomens, als auch die Resultate der von ihm ausgeführten mikroskopisch-chemischen Untersuchung dargelegt wurden.

Hr. Bergrath Haidinger war bemüht diese Erscheinung weiter zu verfolgen, ihre Ausdehnung zu ermitteln und sie wo möglich mit den an verschiedenen Orten und Weltgegenden beobachteten Witterungsverhältnissen, besonders aber mit der an diesen Tagen statt gefundenen Windesrichtung im Zusammenhange zu bringen.

Auf seine Veranlassung wurden zu dieser Zusammenstellung folgende meteorologischen Nachrichten freundlichst mitgetheilt von den Herren Director Kreil in Prag, Professor Columbus in Linz, P. Augustin Reslhuber in Kremsmünster, F. Simony in Hallstatt, Bergverwalter Werkstätter in Böckstein, Director Lamont in München für Bogenhausen, Regensburg, Gunzenhausen, Burglengenfeld, Hohenpeissenberg, Schönberg, Werdmüller v. Elgg in Pitten U. W. W., P. Guido Schenzel in Admont, Prof. Steiner in Gratz, P. Roman Prettner in St. Lambrecht (von dem hochw. Hrn. Prälaten Dr. Joachim Suppan freundlichst gesandt), Johann Prettner in Klagenfurt für Klagenfurt, die Ovir, St. Lorenz und St. Paul, also in nördlicher, westlicher und südlicher Richtung. Die einzelnen Angaben folgen am Ende dieses Heftes.

Nirgend wurde etwas von einem Staubfalle beobachtet, wohl aber zeigen fast sämmtliche Angaben vom 31. Jän. auf den 1. Februar die plötzliche bedeutende Kälteabnahme und in einigen Tagen wieder ein Steigen derselben, so wie auch eine gleich wie in Wien, so auch in Prag, Linz und dessen Umgebung statt gehabte Glatteisbildung.

Der Sirocco, der am 31. Jänner in Salzburg bei 6° Wärme beobachtet wurde, während in Linz noch 8° Kälte herrschte, führte die ungewöhnlich milde Temperatur herbei, die auch am gleichen Tage nach den zugekommenen Nachrichten auch zu Hohenpeissenberg bemerkt worden. Es trat demnach die warme Luftströmung über Baiern nach Salzburg mit Umgehung der Tauernkette, da in Böckstein daselbst nichts wahrgenommen wurde, so wie auch das angrenzende Salzkammergut gar nicht oder doch nur die Luftmassen vorübergehend berührte und verbreitete sich bei uns aus den höher gelegenen Gegenden allmälig in die Niederung.

Freunde der Naturwissenschaften in Wien. IV. Nr. 3.

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Das Barometer zeigte nach den Prager Angaben starke Luftströmungen in den oberen Luftschichten und die Windesrichtung, welche im Norden, wie in Böhmen (Prag) wahrgenommen wurde, war am ersten Tage östlich, am letzteren südöstlich, dann nördlich und nordwestlich, gegen Westen ward in Oberösterreich (Kremsmünster) durch das Barometer ein Südstrom beurkundet, gegen Süden (Gratz) aber war die Richtung des Windes zu verschiedenen Beobachtungszeiten am ersten Tage, westlich, östlich, südlich, südwestlich und dann westöstlich, am zweiten Tage östlich, südwestlich, südöstlich, und dann östlich, in Kärnthen (Klagenfurt) nordwestlich und südwestlich.

In Wien war am 31. Jänner heftiger Ostwind, die beiden Luftströme, nämlich der östliche und nördliche als der kältere, der südliche und südwestliche als der wärmere waren die Luftschichten, die sich begegneten und den aus den obern wärmern Regionen kommenden Regen in den untern kältern und schwereren Schichten zu Eiskrystallen verwandelten und die in Wien am 6. Februar beobachtete Glatteisbildung herbeiführten.

Hr. Dr. Reissek leitete die Abstammung des Staubes, nach dem in Wien wahrgenommenen Ostwinde aus den östlichen Gegenden her, während ihn Professor Ehrenberg von Südwesten durch den Sirocco hergetragen annahm. Die mikroskopische Untersuchung beider Herren stimmt jedoch in so fern überein, dass die Substanz von Continentalmassen herrühre.

Es wird nicht überflüssig seyn das Phänomen sowohl, als auch die aus der Untersuchung gewonnenen Resultate in Kürze aus dem angegebenen Berichte darüber, nochmals anzuführen, um die gemachten Folgerungen mit der durch die letzten Nachrichten erhaltenen Aufklärungen noch mehr in Verbindung zu bringen.

Herr Dr. Reissek erkannte gleich aus dem äussern Ansehen der gesammelten graulichen erdartigen Masse, welche die Ueberdeckung des blendend weissen Schnees bildete und in Wien und dessen Umgebung, besonders auch im Marchfelde und nicht nur auf dem Boden, sondern auch auf

den Dächern sich zeigte, als Acker- oder Gartenerde, die bei oberflächlicher Untersuchung schon die gewöhnlichen Eigenschaften, befeuchtet schwärzer und schmieriger zu werden kund gab, nebst dem waren auch schon dem freien Auge unbedeutende Holz- und Stengelsplitterchen, obgleich sparsam vorhanden, wahrnehmbar. Seine mikroskopischchemische Untersuchung ergab als die Bestandtheile 60-70 Procent Quarzkörner, 6-7 Procent Glimmerkörner und Humus und 1 Procent in mannigfaltigen organischen Resten, unter welchen letztern Oberhautstückchen gras- und krautartiger Gewächse im unverwesten oder halbverwesten Zustande, andere Theile waren verkohlt, ferner Fragmente von Haaren, Spiralfasern, Zellen von Pflanzen, Moosfragmente, Reste von Schmetterlingsflügeln, so wie vertrocknete Infusorien sich zeigten. (Ausführliches darüber in dem Berichte vom 11. Februar.)

Diese gewonnenen Resultate bewiesen um so mehr noch die Annahme der Abstammung der Substanz aus irgend einem Ackerboden, da sich die Bestandtheile damit so übereinstimmend fanden, und zwar aus dem geringen Vorkommen von Infusorien in selben, aus einem ziemlich trockenen Boden, das Vorhandenseyn verkohlter Theile liess den Staub aus einer Gegend herleiten, wo Brände stattgefunden haben müssen. Der Ostwind gab die Richtung und da die Heftigkeit des Windes nur in grösseren Ebenen sich entfalten und nur einem vom Schnee blossgelegten Boden Erdtheile entreissen und fortführen konnte, so wie der Umstand, dass nach einem schon früher durch 14 Tagen anhaltenden Winde erst nach solch spätem Zeitraum der Staubfall eingetreten ist, liessen auf ein weiteres Herkommen desselben, wie aus den Ebenen Südrusslands schliessen.

Herr Dr. Krzisch, herrschaftlicher Arzt in Holitsch in Ungarn, theilte neuerdings über diese Erscheinung folgende Nachricht mit: „Der Staub stammt aus hiesiger Gegend, die genau Nord-Ost von Wien liegt. Wir hatten keine Schneedecke den ganzen Winter. Am 29. Jänner erhob sich bei hohem Barometerstande 28" 9" ein heftiger Ostwind, welcher in hier seltener Intensität Tag und Nacht bis zum 1. Februar anhielt, dabei die Ackerkrume von den Saatfeldern

stellenweise zollhoch wegwehte und eine solche Menge Stanbes in die Luft brachte, dass an diesem Tage man nicht auf 1000 Schritte weit sehen konnte. Dieser Staub erhob sich durch den Sturm getragen hoch in die Luft. Ich begab mich der Seltenheit der Erscheinung wegen auf einen nahen Berg und sah wie die massenhaften Staubwolken in die Gegend Wiens und des Marchfeldes zogen. Was aber die Sache, dass jener Staub von Holitsch war, zur Gewissheit macht, ist eben die mikroskopische Beschreibung desselben, welche alle Eigenthümlichkeit des hiesigen Bodens enthält. Die Kohlentheilchen, die vom Sturm mitfortgerissen wurden, sind erklärt durch die hier zahlreichen Kohlenmeiler. Daraus ergibt sich also der Schluss Dr. Reissek's ganz richtig, dass jener Staub aus den obersten Schichten eines mit krautartigen Pflanzen bestandenen, trockenen, von Wasser nur sparsam durchzogenen Grundes stammt, dort vom Wind mit fort gerissen und in die Luft geführt worden sei.“

Hr. Rudolph Kopecki zeigte Krystalle von Amalgam vor, die zu Joachimsthal bei der k. k. AmalgamationsHütte, in den Vertiefungen des, bei der Manipulation zur Aufnahme des Quecksilbers bestimmten Reservoirs, sich vorfanden. Von dem anhängenden Quecksilber wie dem flüssigen Amalgam befreit, zeigten sich glänzende, silberweisse, vollkommen ausgebildete Krystallformen, von Granatoiden, mit Combinationen, zum Theil nach der rhomboedrischen Axe in die Länge gestreckt, als rhombische Säulen.

Härte, specifisches Gewicht, so wie die chemisch-quantitative Zusammensetzung stimmen mit dem des natürlichen in den Lagerstätten vorkommenden dodekaedrischen Mercurs überein.

Herr Franz von Hauer zeigte eine Reihe von fossilen Thierresten, aus den Ordnungen der Mollusken, Radiaten und Polyparien vor, die Herr Gubernialrath Russegger von seinen Reisen aus Egypten und Syrien mitgebracht hatte.

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