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Querdurchschnitt.

Diese abwechselnde Ablagerung an einigen Stellen, während andere von Kalk frei bleiben, ist aber sehr häufig. Sie ist eben charakteristisch für die durch Auftropfen und Anspritzen entstandenen staudenförmigen Gestalten. Hierher gehört auch das gewissermassen emailartige Ansehen

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einiger

Oberflächen von Kalksteinen, wieder, welchen Hr. Friedrich Kaiser von dem Vorgebirge von Muggia bei Triest eingesandt hat. Er findet sich dort zwar über dem Niveau des höchsten Wasserstandes, so kann er nicht anders als durch allmäligen Absatz in seinen gegenwärtigen Zustand gekommen

se, n.

Die staudenförmigen Aeste ohne Sand erinnern an die Nulliporen Lamarck's, ja man kann vollständige Uebergänge zwischen den oben beschriebenen ästigen Sinterkugeln und der charakteristischen Nullipora ramosissima her

stellen, so wie sie Reuss in seiner Abhandlung über die fossilen Polyparien des Wienerbeckens *) trefflich abgebildet hat. Ueber die Nulliporen selbst sagt er: „Polypenstock überrindend oder knollig oder strauchartig ästig, ohne Poren, aber mit schwer sichtbaren Grübchen die im Leben zur Aufnahme der Thierchen bestimmt gewesen seyn dürften. Noch wenig untersuchte, höchst zweifelhafte, von Vielen für Pflanzen angesprochene Körper."

Als Fundorte erscheinen Neudorf bei Theben in Ungarn, Nussdorf, Eisenstadt, Mörbisch, auch Wieliczka, wo sie im Steinsalze vorkommen.

Eine aufmerksame Vergleichung derselben Stücke, welche von Hrn. Dr. Reuss als in organischer Beziehung höchst zweifelhaft bezeichnet wurden, veranlasste am Ende Hrn. Haidinger anzunehmen, dass wohl die allermeisten Varietäten der Nullipora ramosissimu ausschliesslich unorganische Bildungen sind. Sie bilden aber dann wieder eine höchst merkwürdige Abtheilung der so mannigfaltigen Kalksinterbildungen, mit den staudenförmigen Gestalten einerseits und den pisolitischen Bildungen andererseits auf das Innigste verknüpft, durch jene den eigentlich aufgewachsenen tropfsteinartigen und andern sinterigen Bildungen sich anschliessend, während diese an die Oolithstructur und andere eingewachsen gebildete Körper erinnert. Die Concretionen in den dünnen Tegellagen, die öfters zwischen Leithakalkschichten vorkommen, zeigen selbst oft eine der Oberfläche dieser Sinterkugeln genäherte Beschaffenheit, indem sie deutlich traubig erscheinen. Werden diese aus dem Tegel ausgewaschen, so werden sie auch in günstiger Lage von Celleporen und andern Bryozoen überzogen, gerade sowie diess bei den Sinterkugeln mit staudenförmiger Structur geschieht.

Hr. Dr. Boue bemerkte, dass er diese Körper mit staudenförmiger Structur sehr häufig in dem Leithakalke in

Naturwissenschaftliche Abhandlungen u. s. w. Band II. Seite 29.
Tab. III. Fig. 10 und 11.

Oesterreich, in Ungarn, in Siebenbürgen, aber auch in den Faluns in Frankreich angetroffen habe. In der Gegend von Wöllersdorf, in den Brüchen nördlich vom Orte bilden sie eine mehre Fuss dicke Lage in dem Sandsteine, und zwar zeigt diese Lage, besonders wenn sie frisch aufgebrochen ist, eine deutlich rothe, beinahe rosenrothe Färbung, ein Umstand, der unter andern sehr für einen organischen Ursprung spricht. Indessen kommen dort keine solchen Kugeln vor, wie besonders östlich vom Leithagebirge gegen den Neusiedler See zu, sondern es sind mehr ästige Fragmente. Auch Hr. Czjzek erwähnte, dass er diese Stelle untersucht, und die rothe Färbung sowie die eigenthümliche Structur der Körper wahrgenommen.

Weitere genaue Untersuchungen wurden als wünschenswerth bezeichnet.

Hr. Bergrath Haidinger hatte bereits im verflossenen Jahre in der Versammlung vom 24. September (Berichte III. §. 284) die Einladung zur Subscription auf das von Hŕň. J. B. Kraus herausgegebene „Jahrbuch für den Berg- und Hüttenmann des österreichischen Kaiserstaates für das Jahr 1848" vorgelegt. Der Band ist nun erschienen, das vorgelegte Exemplar eine freundliche Gabe an Bergrath Haidinger. Obwohl für den 1. Januar bestimmt und mit einem Kalender verbunden, wurde das Jahrbuch durch die damaligen Censureinrichtungen, wie diess das Vorwort ausführlicher beleuchtet, in der Zeit zurückgesetzt. Die Geschäftsthätigkeit des Herausgebers ist dem Montanistiker Bürge, dass künftige Jahrgänge gewiss zu der von ihm festgesetzten Zeit, und zwar Ende October des vorhergehenden Jahres erscheinen werden. Unter mancherlei Rubriken enthält das Jahrbuch viele und schätzbare Daten aus allen Richtungen der montanistischen Thätigkeit, in Theorie und Praxis. Bergrath Haidinger freute sich auch einen kleinen Beitrag zu der Mannigfaltigkeit geliefert zu haben in der dort mitgetheilten Anrede über die Hilfsmittel und die Studien an dem k. k. montanistischen Museo in Wien, welche er mit den von der Zeit gebotenen Abänderungen jedes Jahr zur Eröffnung des Kurses, nicht in den mineralogi

schen Vorlesungen, sondern in dem engern Kreise der Bergingenieure vortrug. Von dem ersten Kurse an, nämlich im Winter von 1842 und 1843, hatte er die Einrichtung getroffen, dass die an das Museum einberufenen k. k. Bergpractikanten in wochentlichen Versammlungen Berichte über ihre eigenen Arbeiten und über die Vorlesungen selbst mittheilten. Manches wurde dabei besprochen, das auch einem grösseren Kreise Theilnahme zu erwecken geeignet war, ja man darf diese Versammlungen wohl als die Vorläufer derjenigen betrachten, welche von einer Anzahl jüngerer Freunde der Naturwissenschaften im Herbste 1845 begonnen, später eine immer grössere Entwickelung fanden, und uns auch heute noch vereinigen.

Ueber das Jahrbuch selbst sollte nur noch beigefügt werden, dass der Herausgeber bei der billig anzunehmenden steten Vermehrung des Stoffes erwartet, das Unternehmen werde sich nach und nach von selbst in eine Quartal-, Monats- und Wochenschrift, und endlich in ein Tagesblatt umgestalten.

Hr. Bergrath Haidinger legte einige kürzlich für die Freunde der Naturwissenschaften eingegangene Werke

vor:

1. Vom Verfasser Hrn. Peter Beron von Krajowa in der Wallachei, der auch als Theilnehmer der Subscription beigetreten ist:

lier.

Système d'Atmosphérologie T. I.

Système de Géologie et Origine des Comètes.

2. Von Hrn. A. v. Morlot:

Essai sur les Glaciers elc. Par Jean de Charpen

3. Von der holländischen Gesellschaft der Wissenschaften zu Haarlem:

Natuurkundige Verhandelingen van de Hollandsche Maatschappij der Wetenschappen te Haarlem. 2. Vers. 3. Dl. 2. St. Dieser Band enthält das werthvolle Werk Michelotti's in Turin: Précis de la Faune miocène de la haule Italie, vorzüglich wichtig für die Paläontologen Wiens, weil in demselben so manche längst in dem Wiener

Becken aufgefundene und unterschiedene Species hier aus einer andern Gegend zuerst bekannt gemacht worden sind und die Namen Michelotti's nun als massgebend betrachtet werden müssen. Diese Namen sind bereits in der von Dr. Hörnes verfassten Liste der fossilen Species des Wiener Beckens benützt. Auf 17 Tafeln sind von Michelotti 248 Species abgebildet.

4. Von der ersten Classe des k. niederländischen Instituts für Wissenschaften u. s. w. in Amsterdam :

Nieuwe Verhandelingen der Eerste Klasse van het koninklijk – nederlandsche Instituut van Wetenschappen, Letterkunde en schoone Kunsten te Amsterdam. T. III. 2 T. 4. 1. und 3. T. V. 2 und 3. T. VII. 3., T. VIII. bis mit XIII. 1838-1848.

Tijdschrift voor de wis- en natuurkundige Welenschappen, uitgegeben door de Eerste Klasse u. s. w. I. Deel 1.-3. Aflevering. 1847 – 1848.

Mit grosser Befriedigung sehen die Freunde der Naturwissenschaften, wie in immer grössern Kreisen ihre vor nicht so gar langer Zeit begonnenen Arbeiten, von den ersten und thätigsten Gesellschaften die erfreulichste Anerkennung finden.

2. Versammlung, am 9. Juni.

Oesterr. Blätter für Literatur und Kunst vom 16. Juni 1848.

Hr. Dr. Vogel beschloss seine am 2. Juni begonnene Mittheilung über den ursächlichen Zusammenhang der Mineralquellenbildung mit der Gebirgsmetamorphose:

,,Die Entstehung der Thermal- und Sauerquellen wird zumeist durch die Reductionsprocesse der katogenen Metamorphose vermittelt. Diese Mineralwässer werden in der Heilquellenlehre gegenwärtig allgemeinhin aus eigenthümlichen den vulcanischen verwandten Processen hergeleitet, nämlich aus den durch die Glühhitze der Erdtiefen entwickelten Gasarten und Wasserdämpfen. Man sucht diese

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