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2. Versammlung, am 14. Jänner.

Oesterr. Blätter. für Literatur u. Kunst vom 22. Jänner 1848.

Hr. Alois von Hubert machte folgende Mittheilung: Im Herbste des vorigen Jahres wurde auf einer gräflich Wenckheim'schen Herrschaft im Banat ein nach Angabe aus mehr als 2000 Centnern bestehender Heuschober in Brand gesteckt; nach dem Brande fand man als Rückstand einen schlackenartig zusammengeschmolzenen Klumpen. Davon wurde ein Theil dem k. k. Hrn. General-Land- und Hauptmünzprobirer A. Löwe mit dem Ersuchen eingesendet, die Analyse desselben vorzunehmen. Dass die Asche bei der durch den Brand entstandenen Temperatur zu einer glasartigen Masse zusammenschmolz, ist dem Umstande zuzuschreiben, dass, wie dies die Analyse nachweist, die Asche Kieselsäure als vorwaltenden Bestandtheil enthält, welche mit den noch vorhandenen Basen, insbesondere hier Kali und Kalkerde, ein schmelzbares Silikat bilden konnte.

Ein ähnlicher Fall ereignete sich vor einigen Jahren auf einer Wiese zwischen Mannheim und Heidelberg, wo man nach einem Gewitter eine zusammengeschmolzene glasartige Masse fand, die man für einen Meteorstein hielt, bis die Untersuchung ergab, dass es kieselsaures Kali war; der Blitz hatte nämlich in einen Heuhaufen eingeschlagen, und an dessen Stelle fand man nichts weiter als die zusammengeflossene Asche des Heues.

Die Analysen der Pflanzenaschen, deren die meisten bisher in Liebig's Laboratorium ausgeführt wurden, gehören zu den chemisch-analytischen Untersuchungen der Neuzeit. Es wäre im Interesse der Pflanzenphysiologie und Agricultur von grösster Wichtigkeit genau ausgeführte Analysen von verschiedenen Pflanzenaschen und aus den verschiedensten Gegenden zu besitzen, indem aus diesen die Daten geschöpft werden könnten, welche zur Lösung einiger wichtigen Fragen, als: das Vorkommen gewisser Bestandtheile

in bestimmter Menge, die gegenseitige Vertretung gewisser Bestandtheile, dann die bestimmte Sättigungscapacität, in den Pflanzen beitragen würden. Um diesen Anforderungen zu genügen, ist es nothwendig die Resultate der verschiedenen Analysen so darzustellen, dass sie leicht und übersichtlich mit einander verglichen werden können, was dadurch erzielt wird, dass man dieselben nicht gruppirt, sondern so wie sie unmittelbar die Analyse ergibt, e inzeln anführt; um so mehr, als man aus der Analyse nicht mit Bestimmtheit zu ersehen im Stande ist, auf welche Weise die Bestandtheile in den Pflanzen mit einander verbunden sind.

Da ich von dem Hrn. General-Münzprobirer mit der Analyse dieser Heuasche beauftragt wurde, so nahm ich zuerst eine genaue qualitative. Untersuchung derselben vor, und fand darin Kohle, Kieselerde, Kalkerde, Talkerde, Eisenoxyd, Manganoxydul, Phosphorsäure, Schwefelsäure, Chlor, Kali und Natron.

Nach der vorgenommenen qualitativen Analyse überzeugte ich mich vorläufig von der Beschaffenheit der Asche in Bezug auf ihre Aufschliessbarkeit und auf die Menge der darin enthaltenen Phosphorsäure, indem der verschiedene Gehalt derselben eine besondere Abweichung des Verfahrens bei der nachfolgenden quantitativen Analyse erheischt. Ich habe dem oben angeführten Grunde zufolge die Resultate einzeln dargestellt, wenn auch Chlor nur als Chlornatrium (wenn solches vorhanden ist) oder als Chlorkalium sonst in Rechnung gebracht werden müsste; Mangan habe ich als Mn + Mn berechnet, da dasselbe stets als solches in der Asche enthalten ist; ich habe nebstdem die Kohle als unwesentlichen Bestandtheil in Abzug gebracht und die übrigen Bestandtheile auf 100 berechnet, wodurch ich dem wissenschaftlichen Zwecke der mir übertragenen Arbeit mehr zu entsprechen glaubte.

Freunde der Naturwissenschaften in Wien, IV, Nr. 1.

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Hr. Dr. Wed 1 sprach über neue den Ciliarfortsätzen angehörende Gebilde in folgender Weise:

,,Zum gründlichen Studium der histologischen Beschaffenheit verschiedener Theile des Auges sind pigmentlose Augen nothwendig, ich wählte daher jene weisser Kaninchen, welche bekannter Massen geröthet sind. Zur Darstellung der unter der Cornea und Sclerotica liegenden Theile bediene ich mich folgender Methode. Die Hornhaut wird mittelst einer geraden Staarnadel aufgeschlitzt, eine feine Scheere in die vordere Augenkammer eingeführt, und mit der Fläche gegen

die Iris gekehrt sanft so nah als möglich an der Wand der Cornea und Sclerotica vorwärts geschoben, und so diese Häute mit möglichster Schonung der unterliegenden Theile durchschnitten. Diese Schnitte führt man nun nach oben nnd unten, aussen und innen, und erhält so vier Lappen, welche man mittelst zweier Pincetten abziehen, und sodann wegschneiden kann. Man wird darauf nach aussen und innen ein Blutgefäss gewahr, welches bis gegen den Ciliarrand der Iris hin, und rings um denselben verläuft, Zweige für diese und die Strahlenfortsätze sendend. Insbesondere schön schien mir die Injection, wenn das Thier mittelst Chloroform von Aetherdämpfen erstickt worden war, bei welcher Todesart bekanntlich heftige Congestionen gegen den Kopf erzeugt werden. Das Ciliarband erscheint gelbröthlich gefärbt, und nach auswärts noch von einem getrennten mehr graulichen um etwa zwei Drittel schmäleren Ring umgeben. Zwischen diesen beiden ringförmig gestalteten Theilen gewahrt man die nebeneinander liegenden Strahlenfortsätze, welche ausserhalb des zweiten Ringes in Spitzen auslaufen. Die strahlenförmig angeordneten und kreisförmigen Fasern der gewöhnlich am Pupillarrande etwas verzogenen Iris lassen sich sehr wohl unterscheiden. Dies so eben Beschriebene sieht man mit freiem Auge, besser mit einer 6-8 mal vergrössernden Loupe.

Hat man die Sclerotica mit möglichster Schonung der unterliegenden Gebilde ganz entfernt, was natürlich ohne theilweisen Einrissen in die unterliegenden Häute nicht möglich ist, so eignet sich das durchsichtige Präparat zur Besichtigung mittelst einer 100-150 maligen Vergrösserung. Fasst man nun den schmäleren Theil der Ciliarfortsätze ins Auge, so erscheinen sie als schlauchartig gewundene mit gekerbten Rändern und tiefer eindringenden Einbuchtungen, welche ihnen beinahe ein gelapptes Ansehen geben, versehene Gebilde, die mit einer selten deutlich abgerundeten Spitze enden. Henle erwähnt ihrer in seiner allgemeinen Anatomie pag. 332, hält sie aber für Abdrücke der Ciliarfortsätze, und verfolgte sie, wie es scheint, nicht weiter. Die Stäbchen- und Kleinkörnerschichte der Relina endigen ganz deutlich abgegrenzt an einer Linie, welche man sich

rings um die Spitzen der Ciliarfortsätze gezogen denkt. Um zu einer genauen Ansicht der Ciliarfortsätze zu gelangen, muss man sie von innen d. h. von der gegen das Zentrum des Auges gelegenen Seite mit einer 300-500maligen Vergrösserung betrachten. Man hebt zu dem Behufe die Iris mit einer feinen Pincette auf, schneidet ein Stück derselben sammt den anhängenden Ciliarfortsätzen ab, und legt es auf die Glasplatte, dass die innere Seite gegen den Beobachter gekehrt ist. Der anklebende Theil des Glaskörpers von der Linse wird mittelst eines feinen Pinsels weggeschafft.

So kann man nun die Ciliarfortsätze in ihrem ganz unverletzten Zustande, eben so die Iris beobachten. Der Pupillenrand der letzteren zeigt deutliche Einkerbungen, welche von einer faltig eingezogenen Membran herrühren, deren rundliche Zellenkerne man mittelst verdünnter Essigsäure darstellen kann. Dicht an den letzteren kommen die ebenfalls symmetrisch vertheilten granulirten in die Länge gezogenen Kerne der Kreisfasern der Iris zum Vorschein. Fangen wir nun mit der Betrachtung des breiteren Endes eines Ciliarfortsatzes an, so erscheinen zunächst dem Beobachter in einigen Schichten übereinander gelagerte, schlauchartig gewundene mit vielen Hervorragungen und Vertiefungen versehene bei blauem Himmelslichte schmutzig gelbliche Gebilde. Die nett abgegrenzten Ränder sind gekerbt, und jede solche rundliche Hervorragung entspricht dem breiteren Theile einer Zelle. Der mittlere Theil des Fortsatzes zeigt eine ähnliche Struktur, hat längliche Falten, und gewährt oft ein streifenartiges Ansehen von den in verschiedenen Richtungen verlaufenden Intercellulargängen. Blutgefässe, die auf den Fortsätzen liegen, hat man oft zu sehen Gelegenheit, sie begleiten dieselben bis an ihre Spitzen. Diese letzteren sind oft verletzt, unter mehreren Fortsätzen findet man jedoch immer eine unversehrte abgerundete Spitze. Die isolirten Zellen dieser Gebilde sind rundlich geformt, haben ein etwas breiteres und ein schmäleres Ende, messen 4-5 Wr. Zoll, und zeigen bei Behandlung mit

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Essigsäure einen Kern mit einem Kernkörperchen. Der Inhalt der Zelle ist undeutlich granulirt. Die Aneinanderrei

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