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auszusetzen. Das so häufige Wort barhis 18) worunter die über den ganzen Opferplatz, zunächst über zunächst über die sogenannte Vedi, gestreute dichte Decke von Kusa Gras verstanden wird, weist auf „Erhöhung" hin; ebenso upabarhana 'Polster'; beides könnte indess auch auf das 'Dichte, Feste' hindeuten. Die ursprüngliche Bedeutung von vṛih, brih, das nur als eine Modification der Wurzel vṛidh,,wachsen" zu betrachten ist, scheint die von 'aufschiessen, in die Höhe wachsen, herauswachsen, sich in die Höhe heben gewesen zu sein. Wie können wir aber von diesen Bedeutungen aus zum Begriff Andacht gelangen? Man legte der Wurzel den Sinn,,anstrengen, mit Anstrengung bewegen" unter; davon abgeleitet sollte brahma 'die geistige Erregung, die Andacht' heissen. Wie künstlich und gewungen eine solche Etymologie ist, kann Jeder auf den ersten Blick sehen. Derartige Abstractionen sind dem Weda noch fremd; zudem lässt sich der Wurzel brih die Bedeut

16) In dem St. P. W. wird es als „,vulsum, ausgerauftes, überhaupt abgeschornes Gras" erklärt. Diese Deutung ist höchst sonderbar und lässt sich gewiss nicht halten. Sollte denn das barhis aus einem grossen Stücke auf einmal ausgerauften Grases bestehen? Da ich dasselbe gesehen habe, so kann ich es ganz entschieden verneinen. Wäre die Erklärung richtig, so wäre ein Partic. pass., vriḍha, und zwar im Plural, zu erwarten. Der Begriff des Grases ist in dem Worte gar nicht zu finden, sondern nur der von „erhöhter Sitz" „Polster" u. s. w. Ebenso misslich ist die Erklärung des Wortes barha 'Schwanzfeder' und 'Blatt' auf dieselbe Weise, wie sie sich in der That in dem besagten W. B. findet. Also aus dem Begriff ausgerupft soll sich die von Decke des Opferplatzes', von 'Schwanzfeder eines Pfauen' und von 'Blatt' entwickelt haben. Hier möchte ich fragen: existiren denn die Pfauenfedern und Blätter nur in ausgerupftem Zustande? Der Pfau selbst heisst varhin; diess würde nach dem W. B. „,der Ausgerupftes Habende" bedeuten! Sollten die Hindus je einem Vogel einen so sinnlosen Namen gegeben haben?

ung,,anstrengen" als eine ursprüngliche nicht ohne weiteres beilegen; sie ist erst eine abgeleitete und für den Zweck der Erklärung des brahma als Andacht sehr übel angebracht.

Von der grössten Wichtigkeit für die Ermittlung der richtigen Bedeutung des Wortes ist die dem Weda so nah verwandte Sprache des Zendawesta. Hier finden wir ein mit brahma lautlich ganz identisches Wort, nämlich baresman. Darunter verstehen die Parsis einen regelrecht geschnittenen Büschel von Zweigen, die mit einem Grase zusammengebunden werden. Dieser ist bei der feierlichen Jzeschneceremonie, die noch die deutlichsten Anklänge an das indische Somaopfer zeigt, durchaus nothwendig. Er wird auf zwei halbmondförmige Ständer gelegt, von diesen während der Ceremonie häufig weggenommen und mit den andern bei der heiligen Handlung gebrauchten Gegenständen in Verbindung gebracht. Bei dem wedischen Somaopfer nun kommt etwas Aehnliches vor. Die Brahmanen gebrauchen nämlich bei dieser Gelegenheit einen beschnittenen kleinen Büschel von Kus'a Gras, der ebenfalls zusammengebunden wird; dieser wandert während der Opferhandlung immer von einer Hand zur andern. Er heisst veda (As'val. Sraut. Sútr. 1, 11), was später für ein Synonym von brahma gilt. Dieser Umstand, auf den ich zuerst in der Einleitung zu meiner Ausgabe und Uebersetzung des Aitareya Brahmana (I. p. 4,1) aufmerksam gemacht habe, und der den Herausgebern des P. W. bekannt sein konnte, als der Artikel brahman verfasst wurde, hätte sie abhalten sollen, die verkehrte und sinnlose Erklärung des Wortes durch 'Andacht' zu wiederholen, da dadurch die Forschung über den Ursprung und die ursprüngliche Bedeutung auf eine wesentlich neue Grundlage gestellt wird.

Die symbolische Bedeutung dieses Büschels, sowie des baresman bei den Parsis, leuchtet ein. Beide repräsentiren das Gedeihen, Gelingen, Wachsen; daher kann ohne die

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selben gar kein Opfer gebracht werden. Der ursprüngliche Sinn des Wortes war wohl ,,Gewächs, Spross" (vgl. das lateinische virga); daraus entwickelte sich die Bedeutung von Gedeihen, Wachsthum. Da das Gedeihen des Opfers ganz von den heiligen Liederversen, Gesängen, Opferformeln und Opfergaben abhing, so könnte das Wort für irgend einen dieser Bestandtheile der Opferceremonie gebraucht werden. Weil indess die Gesangesproduction, das stotram, für die wirksamste Handlung, für den eigentlichen Kernpunkt des Ganzen galt, so wurde das Wort öfter in diesem Sinne angewandt. Da das Opfer bei den wedischen Indern das Hauptmittel war, um alle Wünsche zu befriedigen und alle irdischen und geistigen Güter zu erlangen, dasselbe aber ohne das brahma, d. h. das Gedeihen, nutzlos war, so wurde es zuletzt zum Urgrund alles Seins erhoben. Schon in sehr früher Zeit bemächtigte sich die Speculation. dieses Begriffs und bildete ihn philosophisch weiter.

Herr Hofmann legt vor:

a),,Die kimrische Bearbeitung der Pilgerfahrt
Karls des Grossen nach Jerusalem und
Constantinopel aus dem rothen Buch von
Hergest nebst englischer Uebersetzung".

Diese Texte werden zugleich mit dem französisch-normännischen (vgl. diese Berichte 1868. I. 240) in besonderem Abdrucke eigens ausgegeben werden.

b),,Vergleichung von Salimbenes Zeugniss über Berthold mit der vaticanischen Originalhandschrift." (Nachtrag zu den Sitzungsberichten 1867. II. 374 ff.)

Da Salimbenes Chronica ordinis minorum, woraus ich in der Sitzung der philosophischen Classe vom 9. November 1867 (vgl. Band II, 374 ff.) die lange und wichtige Stelle über Berthold von Regensburg mitgetheilt habe, bekanntlich mit einer Masse römischer Censurlücken abgedruckt ist und sich eine solche namentlich auch am Schlusse der genannten Stelle angezeigt findet, bemühte ich mich, eine Collation der Originalhandschrift für unser bertholdisches Zeugniss zu erlangen. Durch Vermittlung von Hrn. Dr. Otto Benndorf wurde ich mit Hrn. Dr. Hugo Hinck bekannt, der meinen Wunsch aufs bereitwilligste und rascheste erfüllte. Beiden Herren statte ich hiemit meinen besten Dank ab. Hincks sorgfältige Collation zeigt, dass zwar am Schlusse nichts für Bertholds

Geschichte wesentliches fehlt, dagegen im gedruckten Texte einige Stellen unrichtig oder lückenhaft wiedergegeben sind, die sonach berichtigt und ergänzt werden können.

Cod. Vaticanus 7260 vgl. mit dem Abdrucke in den Sitzungsberichten p. 375-381.

p. 375 Z. 5 von unten quinam st. qui non, wodurch die sinnlose Stelle sich einfach richtig erweist.

p. 376 Z. 13 folgt nach ore eius: Faciente illo. qui dat uocem uirtutis. et qui dat uerbum

uoci sue.

euangelii çutibus uirtute multa.

Z. 11 von unten iucc" st. juncus (cc häufig st. c).
Z. 10 v. u. eum in mrg. a m.

Z. 3 v. u. Nach bobus folgt: iuxta verbum quod

i

scriptum est. ecc. XXX3 mitte illum in operationem ne uacet.

p. 377 Z. 9 v. u. Nach sodalibus folgt: et diuitiis est secuta. nec quam, wodurch der ganze Satz vollkommen klar wird.

Z. 7 v. u. autem, in mrg. m'.

p. 378 Z. 15 supposuit, was in der Regel superposuit bedeutet, in dieser HS. beides.

Z. 17. lace st. lanceae, eam st. eum.

Z. 18. ex st. ea.

Z. 21. Bertoldum.

Z. 24. desidero (wie ich verbessert habe) st. desiderio.

Z. 6 v. u. honor et gloria in scla s.

Z. 3 v. u. assasinis.

Z. 2 v. u. incenatus st. incatenatus, was also eine schlechte, weil unnöthige Conjectur der Herausgeber ist, da incenatus (ungegessen) einen ganz guten Sinn gibt.

Z. 1 v. u. Nach vero folgt ille.

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